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Modell TTm Kesselwagen für den 1000mm-Schmalspur-Feuerwehrzug

Dieser Eintrag ist Teil einer Reihe von Einträgen Tomeks meterspurige TT-Bahn
tTTm_20221023_00017-01.jpg
Die Quelle für den Kesselwagen ist der Artikel zur H0m-Version des Feuerlöschzugs[1] mit einigen Änderungen, um diesen Druck für TTm-Maßstab zu ermöglichen.

Der ursprüngliche Kesselwagen wurde 1900 zum Transport von Schwefelsäure gebaut. [1]

Die GHE (Gernrode-Harzgeroder Eisenbahngesellschaft, Selketalbahn) verfügt über 2 Kesselwagen. Unser fuhr bis 1945 zwischen Gernrode und Anschlusstelle Fluor und diente zwischen 1955 und 75 als Wassertank für den Feuerwehrzug. [2]

In [3] haben wir ein schönes Bild von 1983 sowie eine Zeichnung mit weiteren und vom Foto abweichenden/falschen Handläufen. Anders als in meinem Modell gibt es vertikale Platten mit der Beschriftung – wer möchte kann diese gern aus Blech ergänzen, für den Druck sind sie weniger geeignet.

auf der linken Platte: DR / 99-01-98
und rechts: Feuerlöschzug / BW Wernigerrode Wt

Herausforderungen sind die Niete, die man beim Druckverfahren nur überdimensionieren oder weglassen kann. Der aufrecht stehende Druck des Tanksmittelstück verbessert deutlich das Ergebnis. Ebenso gibt es im Vergleich zu den anderen Wagenmodellen keinen Boden der zusätzliche Stabilität und eine Verbindung bringt. Daher wird ein Teil des Rahmens an den „Boden“ abgegeben. Erst in der Verbindung sind die Träger vollständig. Damit wurde es nötig auch die Kupplungsschächte etwas anzuheben bzw. in der Konstruktionsdimension (auf dem Rücken liegend) abzusenken.

Bei Problemen mit Fadenbidlung zwischen den Objekten (Stringing) kann man die Einzeleile einzeln drucken, so dass eine Ursache vermieden wird.

Die Druckdateien finden sich hier auf Thingiverse und sind frei für den nichtkommerziellen Gebrauch verfügbar.

Drucken

1x Rahmen / Radlager
1x Rahmen / Radlager (gespiegelt)
1x Rahmen / Grundgerüst
1x Tank (nimm den neusten, der ältere ist als Deko dabei, falls jemand einen mit allen Nieten möchte)
1x Obere Öffnung mit Deckel
2x Tankenden
1x Tankständer (2 Teile in einer Datei)
1x Abfluss
1x Geländer der Bremserbühne mit Bremse
1x Laufplanke
1x Leiter (Leitern drucken macht keinen Spaß, die kommen gelötet besser, aber ist dabei, falls jemand will)

2022-10-15 14_04_04-tank car map _ 1_.jpg
Das gerenderte Bild passt nicht zu 100 % zum endgültigen Design, aber ich denke, man kann sich vorstellen, wie es aussehen soll und wo die Teile hinkommen.

Für Tank und Endstücke habe ich erste Schicht auf 0,15 mm gedruckt (man muss die erste Schichtdicke in den CURA-Einstellungen aktivieren), andere Schicht mit 0,05 oder 0,03 mm - das funktioniert wirklich, man darf damit nur nicht in der ersten Schicht zu dünn anfangen!

Der Tank sollte in der Druckvorbereitung gedreht werden, dass die Ebenenwechsel auf der Unterseite in den Kerben stadtfinden.

Zusammenbau:
  • Achslöcher prüfen und ggf. nachbohren
  • Rahmenteile probieren, anpassen, schleifen.
  • Mit eingesetzten Radsätzen die Seitenteile an den Rahmen kleben, da das Material steifer als normales Plastik ist.
  • Der obere Tank enthält 8 kleine Löcher für einen Handlauf, die verschleifen manchmal beim Druck, ich würde sie auf 0,7 - 0,9 mm bohren und eine Drahtschlaufe aus dünnem Draht hinzufügen, nachdem ich den Tank geschliffen habe. Die Schlaufen habe ich an den Geländerdraht angelötet und mit einem warmen Lötkolben eingedrückt. Ihr könnt das gern auch mit dünnerem Draht probieren, das sollte hier unproblematisch sein.
  • Dann das Abflussrohr in das Loch unter dem Tank einfügen. Dazu die Stützen am Ende in der Nähe der Ausbuchtung abschneiden - das sind die Anschlüsse zum Feuerwehrschlauch. Dieses Rohr dabei möglichst noch etwas zylindrisch feilen. Man kann auch Draht verwenden.
  • Auf der Bremserseite sind 4 Streifen als Stütze für den Kupplungskasten, die müssen weggeschliffen werden. Dann kann das Geländer der Bremserbühne montiert werden.
  • Die Laufplanke passt in die Vertiefung am Kessel, die Leiter muss noch angepasst werden.
  • Den Tritt und das Ventil(?) auf dem Tank habe ich nicht erstellt, bitte aus Abfallmaterial ergänzen.
  • Gewicht – der Wagen ist sehr leicht. Wo es auch immer geht, muss Gewicht rein, in die Ständer des Kessels, unter den Rahmen, ggf. auch in den Kessel.

i20221014_221432.jpgi20221015_233425.jpgi20221016_212843.jpgi20221016_152756.jpg

Farben laut unserer Quelle [1] für die Feuerwehr:
Kessel: Signalrot (Ich habe Aerofarbe von Schmincke verwendet: 3 Tropfen Scharlachrot * 1 Tropfen Lichtgrau nach RAL-Mischtabelle von Schmincke)
Fahrgestell, Griffe: schwarz

Aktuell ist der Wagen im historischen Güterzug und schwarz lackiert.

bTTm_20221023_00018-01.jpg

Viel Spaß dabei und schreib eure Ergänzungen gern in die Kommentare.

Quellen:
[1] Ort I.(1988): Ein Feuerlöschzug in der Nenngröße H0m. In: Modelleisenbahner 2/88. Transpress Berlin. p.34f.
[2] Kieper, K., Preuß, R. & Rehbein, E. (1980). Schmalspurbahn-Archiv. Berlin: Transpress, Verlag für Verkehrswesen. p.218.
[3] Zieglgänsberger, G., Röper, H. & Roeper, H. (1989). Die Selketalbahn (Transpress-Verkehrsgeschichte, 3., bearb. u. erg. Aufl.). Berlin: Transpress Verl. für Verkehrswesen. p. 121.
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Kommentare

Da hast du richtig Überlegungen einfließen lassen, gefällt mir gut.
Mal sehen, ob ich was davon nachdrucke, nur um es mal zu testen. Denn "ich 'abe gar keine TTm" ;)
 
Da hast du richtig Überlegungen einfließen lassen, gefällt mir gut.
Mal sehen, ob ich was davon nachdrucke, nur um es mal zu testen. Denn "ich 'abe gar keine TTm" ;)

Dann kannst du den Kessel V2 (1_120_tank_car_TTm_02_TANK.stl) nehmen, der hat die Niete ringsherum und macht allein für sich und rostend auf dem Schrottplatz bestimmt eine gute Figur :cool:

Wenn ich es noch irgendwie schaffe, will ich von dem geschlossenen Güterwagen die Gartenlaubenversion mit mehr Fenstern und der Personenwagentür auf der einen Seite zusammenbauen (warum musste ich nur so viele Fensterscheiben vorsehen?!) und noch ein kleines Halloween-Diorama damit machen ... aber die Zeit wird arg knapp.
 
Hallo Tomek,
ich hätte Interesse an den Kesselwagen. Habe keine Ahnung vom 3D-Druck. Könntest du mir helfen.?

Danke Kühn Jürgen
Grüß dich, ich bin noch nicht wirklich weit in der Optimierung meiner Druckvorgänge, da wäre jemand, der Erfahrung hat, die Teile in erträglicher Geschwindigkeit zu drucken besser geeignet ... oder wenn man es irgendwo nebenher laufen lässt.

Ich schau mal, wass ich machen kann, wollte mir sowieso noch eine Variante als Säurekessel machen, auch wenn wir damit im Modell vor einem weiteren zeitlichen Paradoxon stehen.
 
@Tomek
Isch abe auch keine TTm, aber der Wagen sieht gut aus!

Die Nieten sind auf den zweiten Blick wirklich ganz schön groß. Die Nieten geben dem Kessel aber seinen Charakter. Vielleicht sollte man die Nieten beim Drucken tatsächlich weglassen und nachträglich vor der Endmontage durch kleinere "Niet-Decals" ersetzen. Ich habe hier im Board mal aufgeschnappt, dass es sowas gegeben haben muss und z.B. für selbstgebaute Brücken genutzt wurde.
 
@Tomek
Isch abe auch keine TTm, aber der Wagen sieht gut aus!

Die Nieten sind auf den zweiten Blick wirklich ganz schön groß. Die Nieten geben dem Kessel aber seinen Charakter. Vielleicht sollte man die Nieten beim Drucken tatsächlich weglassen und nachträglich vor der Endmontage durch kleinere "Niet-Decals" ersetzen. Ich habe hier im Board mal aufgeschnappt, dass es sowas gegeben haben muss und z.B. für selbstgebaute Brücken genutzt wurde.
Danke. Ja, wenn es sich mit der Technik ohne Düsenwechsel machen lassen würde, hätte ich sie kleiner gesetzt. Es wäre mit einer 0,3er oder gar 0,2er Düse durchaus auch möglich, zu einem "Käfig" bzw. einer außen liegenden Stützstruktur Fäden zu ziehen und dann auf Kopfgröße zu schneiden. Das lässt sich vielleicht noch über die Druckvorlage und etwas Erklärung weiter geben.

Man könnte wohl auch in der eigentlichen Druckdatei herumpfuschen und für diese Fäden mit der Geschwindigkeit und Materialmenge experimentieren, so dass die Fäden noch dünner werden, als der Düsendurchmesser.

Bei dem, was ich oft als erste Versuche gedruckt sehe, würde ich da aber erst mal nicht aufrüsten wollen, da ich eher den Hintergedanken habe den einen oder anderen Druckerbesitzer ohne lange Einkaufsliste zur Eisenbahn zu verleiten :)
 

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Tomek
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