Durch die getrennten Netze sind viele Loks auf ein Netz beschränkt gewesen.
Diese Aussage trifft ausschließlich auf die ausschließlich für Bayern gebauten Bayrischen ELoks zu. Ansonsten fand ein fliegender Austausch zwischen den Fahrzeugen auf allen 4 deutschen Netzen statt. Und hierbei wurden auch Flachland-E-Loks in die Gebirgsregionen verschoben und beheimatet. Und das durchaus mehrmals, ich nehm mal als Beispiel die EG502 (E70 02) Zitat aus Wechseltrom-Zugbetrieb in Deutschland, Band 1, Seite 68:
"Indienststellung 03.07.11,
04.08.14 Abstellung K.ED. Halle
05.15 Bw Nieder Salzbrunn Umzeichnung in EG 502 Bsl
1920 Abstellung
1921 Rückgabe an ED Halle; dort Abstellung
13.06.21 Abgabe an Bw Basel
ab 1926 Umzeichnung in E70 02
1930 Ausmusterung RDB Karlsruhe"
Für ne Flachland-Güterzuglok war die ganz ordentlich in den Bergen unterwegs...
Und das bei den E70, die quasi das ungeliebte Kind waren. Bei den Preussischen Schnellzug-Eloks ist die Reihe der Umbeheimatungen in etwa doppelt so lang, anscheinend wollte die jeder haben. Die ES2 (E00 02) war in Bitterfeld, (Turin, Malmö Ausstellungen), Halle, Nieder Salzbrunn, Lauban, Halle, Freilassing, Basel. Hey, da ist auch Bayern dabei...
In der obigen Aufstellung passt die E16 nicht wirklich, da die Lok nur im bayerischen Netz lief.
Auch das stimmt nicht ganz, die Bayrischen E-Loks unterschieden sich von den Preussischen in der Bauserie nur im Übergang in der Front. Die Preussischen Loks hatten einfach die Tür nicht. Ansonsten meist baugleich nein bauähnlich (wenn man bei den Nicht-Einheits-ELoks von baugleich sprechen will). Und selbst eine bayrische E16 muss es nach Mitteldeutschland verschlagen haben, denn die E16 101 wurde als Reparationszahlung an die Sowjets übereignet. Die war zur Reparatur im Raw Dessau. Also könnte man zumindest Lok-Züge zum Raw Dessau nachstellen... ;-)
Edit: mit Ausnahme der Buchli-Eloks. Die waren ausschließlich Bayern. Insofern richtig, dass die nichts auf anderen Strecken verloren hat (ausser vielleicht als Lok-Zug zum RAW Dessau). ;-)
Edit 2: Auf den ISeiten schlesische-Eisenbahnen.de wird auch von einem Versuchseinsatz dreier E16 ebendort um 1930 berichtet. Na dann geht doch mehr als der Schadlok-Zug. Hier der
Link
Und als die E94 aus den Werkhallen rollte war die E70 schon Dosenblech oder in einem Panzer verwurstelt.
Wenn man sich ausschließlich auf 1920 fest legt, dann ist das durchaus richtig. Zu diesem Zeitpunkt gab es die ganzen Tatzlager-Serien-Eloks auch noch nicht. Daher würden dann auch die E04, E44, E94 weg fallen. Aber warum soll man sich auf ausschließlich 1920 fest legen, da doch die Epoche bis irgendwas um 1945-50 ging?
Edit. Jetzt hats michs doch noch mal getrieben und ich habe nachgeschaut. Die letzte E70 08 wurde 1938 im BW Garmisch-Partenkirchen ausgemustert (das ist aber die Stromlinie-E70, nicht die von Zeuke, BTTB). Die erste E94 war um 1940 in Dienst gestellt worden. Da können die sich durchaus noch begegnet sein: die Eine vor einem langen Zug, die Andere auf dem Abstellgleis.