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Was benötigt eine Anlage um 1920?

Dikusch

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Dresden
@Christoph,
und mir war Dein TT-Board-Schildchen aufgefallen :).
Noch gehören Anlagen nicht zu meinem Beuteschema, da Vitrinenbahner.
Nach dem Anlagenabbau 1995 vertiefen sich bei mir die Anzeichen für eine neue Anlage. Thema: Um 1920. Der Platz wird gerade frei, die Gedanken langsam sortiert.

Und dann schaue ich überall ab, versprochen. :)
 
Warum denn das?
Alles was es heute gibt, gab es vor 91 Jahren auch schon. Nur eben älter und viel interessanter, wie ich finde. :)
Ich schrieb "um 1920". Das ist meinem Fahrzeugpark geschuldet.
 
@Tom,
sorry, natürlich geändert. :)
@Flechs,
Fuhrwerke gibt es aber massenweise. Ebenso einzelne Gespanne fürs Feld, etc. Autos sind eher schwierig.
Schau mal beispielhaft HIER. Der Rest wird schon. :)

PS. Passt hier nicht rein, also ein Extra-Thread.
 
Mal überlegen, an was kann ich mich da so recht erinnern? 90 Jahre ist doch schon eine Weile her und ich war damals noch jünger ...

Ich denke, du wirst dich da mit unseren netten tschechischen Kleinserienherstellern begnügen müssen, aber die sind sehr umtriebig und haben auch tschechische Hechtwagen im Angebot.
 
Wenn das Projekt einer Anlage "um 1920" in Planung ist, rate ich bei der Ernährung schon mal den Anteil der Überraschungseier zu erhöhen. Die enthalten zuweilen ganz hübsche TT-geeignete Straßenfahrzeuge.
 
Läßt man mal die katastrophale Politik beiseite:

1920 war ein Bahnhof ein Prachtbau und kein Osterei oder ein lebensnotwendiger Verkehrsknoten, zweckmäßig und sparsam gebaut, aber ein Multiplikator für die Industrie. Ideal zum Nachbauen, jeder noch so kleine Betrieb hatte einen Anschluß und ans Postamt geht auch ein Gleis. Auf Nebenbahnen kann auch ein Kleinbahnhof drei Drehscheiben haben, ein Fest für Modellbahner. Viel zu tun. Gründerzeitindustrie muss sein. Ein E-Werk nur in Berlin, ein Gaswerk mit Gasometer wenn man Straßenbeleuchtung hat.

Wenn man keine Riesenanlage bauen will: Schienenfahrzeuge bekommt man genug, Tiere, Pferdewagen usw. auch, wenn man es auf die Spitze treiben will auch eine Lokomobile fürs Car-System. Häuser und Ausstattung kann man umbauen. Straßenlampen bekommt man, Reklametafeln sind heutzutage leicht zu Drucken. Nicht vergessen Strom- und Telefonleitungen oberirdisch. Siemensbimmeln zur Benachrichtigung vom Bahnposten. Der einen Garten und mindestens eine Ziege hat.

Kleine Probleme: Gleise sind ein Kompromiss, Weichen sehen komisch aus, Schienen müßten verschraubt nicht verschweißt werden. Signale: Fehlanzeige. Aber irgendwie kann man damit leben.

Mein größtes Problem sind die Preiser: Es gibt sie nicht. Uniformen, Kleider. Handwerker und Bauern gehen in allen Epochen, aber Eisenbahner, Postbeamte, Soldaten und normale Passanten und Kinder sahen ganz anders aus. Ohne Preiser ist kein stimmiges Bild hinzubekommen.

Ich drücke die Daumen fürs Projekt und freue mich schon auf die Bilder.

Viele Grüße
Loetkolben
 
"Gründerzeit" war 40 Jahre vorher....

Hallo,
ganz so schrecklich war's 1920 nicht. Es gab schon Signale, zumindest auf Hauptbahnen. Die mechanische Stellwerkstechnik war schon weitgehend erfunden. Telefon und Telegraf gab es auch schon.

Elektrizität gab's auch schon fast überall. Es gab sogar schon E-Loks.

Gleise hatten noch überall Schienenstöße. Keine Indusi-Magnete. Keine Lichtsignale.

Die durchgehende Druckluftbremse war noch nicht Standard und die Loks waren u.U. noch in Länderbahnfarben anzutreffen.

Sehr interessantes Thema, aber nicht so recht massenkompatibel - zuviel zu tun.

Grüße ralf_2
 
Kleine Korrektur. In der Ep 2 gab es Formsignale und auch schon Licht-Tagessignale.
 
He Dikusch, das wird dann aber eine sehr karge Anlage ,oder ???


Das würde ich aber gaaanz anders sehen...:wiejetzt:

Was bitte schön soll denn gerade an 1920 karg sein? Der erste Weltkrieg (damals musste man sie noch nicht nummerieren und wohl niemand hätte zu dieser Zeit daran geglaubt, dass man es mal müsste...).
So ziemlich alles in Europa sah einer gewissen Erholung entgegen (mit einem gewissen Vorschatten der Weltwirtschaftskrise, die von Amerika begann herüberzuwehen)
Alles im Aufbau- die BAHN als der Bringer und fortschrittlicher Wirtschaftszweig.

Grosse, ausgezweigte Bahnhöfe entstehen- siehe Loetkolben!
Manche Lokalbahnen werden konsumiert, oder überleben es nicht.

Wo wird das karg? Da entsteht doch erst richtig Leben auf der Schiene...
 
Das Problem bei den Signalen dürfte eher die Verfügbarkeit zeitlich passender Modelle sein. Ausstattung gibt es, aber halt alles nur als Kleinserie oder Resinbausatz. PKW kenne ich nur einen als tschechischen Resinbausatz.

Problematisch dürften die Figuren werden. Lange Röcke begannen gerade aus der Mode zu kommen. Alle Männer trugen weiße Hemden und zumeist langen Mänteln sowie immer Hüte und Frauen hatte diese meistens auch auf. Da wirst du viele Hochzeitsgesellschaften umlackieren müssen.

Aber selbst der kleinste Bahnhof war mit mindestens einem Dutzend Mann Personal besetzt.

und nicht vergessen: Schmalspurbahnen gab es massenhaft
 
Mal als Zusammenfasssung:
Der Thread wurde aus der DD-Messe herausgelöst und separiert.
Ändert nichts an dem Umstand, dass ich die Absicht eines Anlagenbaues habe.
Das Thema ist bewusst gewählt, damit ich Fahrzeuge der Länderbahn, aber auch der DRG fahren lassen kann. Das Umzeichnen hat ja ein paar Jahre gedauert. Auch wenn das K. (Bsp. K.Sächs.Sts.E.B. oder K.P.E.V. etc) ganz schnell ab war, dies bleibt an meinen Fahrzeugen dran! Ich kratze nichts ab. :)
Und die Gestaltung der Anlage wird nicht so sehr das Problem sein.
- Schienenfahrzeuge gibt es genug (auch mit beide Augen zukneifen).
- Strasenfahrzeuge dito (Kutschen, Zweiräder, Bausätze).
- Häuser sind änderbar, bzw. gibt es genug.
- Wald, Wiese, Zäune, etc., alles kein Problem.
- Schienen sind ein Kompromiss.
Das größte Problem sind wirklich die Signale, die Oberleitung der Nebenbahn für Altbau-E-Loks.
Ich weiß, es gibt einige Boarder oder bekannte TT-Modelleisenbahner, die haben Anlagen gebaut, die meine Wunschzeit darstellen. Es gibt auch Modellbahner, die haben für TT schon Masten der Oberleitung etc. gezeichnet/geätzt. Auch Flügelsignale wurden schon hergestellt, sogar mit durchbrochenem "Winkelement". Anders wird es bei mir auch nicht.
Ich hoffe, daß ich nicht alles neu machen muss. Also nehme ich, wenn ich wirklich durchstarte, mit denjenigen Kontakt auf. :)
In den nächsten 12-24 Monaten werde ich erst einmal einen vernünftigen Gleisplan ausbrühten. ;-)
 
Schick an der Länderbahnzeit ist ja auch, dass man die Motivation für kleine Drehscheiben hat. Zwei Bahnhöfe lassen sich auch auf kleinstem Raum darstellen, die müssen nur zu verschiedenen Verwaltungen gehören. Wenn der Schattenbahnhof groß genug ist, kann man auch leicht einen DRG Fahrtag zwischenschieben.

Auf einer Nebenbahnen muss die Oberleitung nicht mal Gittermasten haben. Wie wäre es mit H0m Epoche1 Einfachmasten?

Viele Grüße
Loetkolben
 
Da mein Zweithobby Geschichte ist, kann ich zum vorher Gesagten nicht meinen Mund halten.

So ziemlich alles in Europa sah einer gewissen Erholung entgegen (mit einem gewissen Vorschatten der Weltwirtschaftskrise, die von Amerika begann herüberzuwehen)

Für Deutschland war 1920 noch unmittelbare Nachkriegszeit. Die gerade frisch gegründete Weimarer Republik kämpfte schon wieder mal ums Überleben. Siehe hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Kapp-Putsch und hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhraufstand

Das Land war noch massiv mit den Folgen des Weltkrieges beschäftigt. Allerdings war die Bahn so ziemlich das Einzige, dass einigermaßen funktionierte. Unter Anderem fuhren die, die angetreten waren, um sich die Köpfe einzuschlagen, auch gerne Bahn. Also Transporte von Reichswehr, Freikorps und gelegentlich auch Milizen waren keine Seltenheit.

Die wirtschaftliche Erholung setzte in Deutschland erst ca. 1925 ein. Nach dem Ende der Ruhrbesetzung. Damals begannen die Jahre, die man im Nachhinein als „goldene 20er“ bezeichnete. Diese endeten dann abrupt 1929 mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise. Von der war aber 1920 noch Nichts zu erahnen.

Problematisch dürften die Figuren werden. Lange Röcke begannen gerade aus der Mode zu kommen. Alle Männer trugen weiße Hemden und zumeist langen Mänteln sowie immer Hüte und Frauen hatte diese meistens auch auf. Da wirst du viele Hochzeitsgesellschaften umlackieren müssen.

Deine modische Analyse in allen Ehren, aber die kurzen Kleider waren 1920 eher etwas für die High Society. Die Masse der Bevölkerung war durch den Krieg und die Nachkriegswirren in wirtschaftliche Not geraten und trug, was gerade greifbar war. Nicht selten waren ehemalige Soldaten, oft verstümmelt, in abgerissenen Uniformen auf der Straße beim Betteln zu sehen.

Das nur mal als Denkanstoß aus dem historischen Hintergrund.
 
He Dikusch, das wird dann aber eine sehr karge Anlage ,oder ???
...die die Möglichkeit bietet sich voll und ganz auf die Nachbildung des "wenigen" zu konzentrieren (Klasse statt Masse)

...Nicht vergessen Strom- und Telefonleitungen oberirdisch.

Kleine Probleme: Gleise sind ein Kompromiss, Weichen sehen komisch aus, Schienen müßten verschraubt nicht verschweißt werden. Signale: Fehlanzeige...
Telefonleitungen dürften gerade bei den Möglichkeiten die der Ottonormalmodellbahner hat, und wie ich Dikusch einschätze, höchstens an der Bahnstrecke entlang verlaufen. Der hohe Gutsherr Fridolin von Konservativ war vielleicht so gnädig dank ausreichendem Vermögen eine dieser technischen Neuerungen zu erwerben. Dessen Hof nachzubilden dürfte aber äußerst schwer fallen.
Die Weichen sind ein arger Kompromiss. Wenn das Hauptaugenmerk auf eine Nebenstrecke gelenkt werden soll sind EW2 oder gar EW3 nur nach Umbau auf Gelenkzungen halbwegs glaubhaft einsetzbar. Es gab zwar schon ab der Jahrhundertwende durchgehende Weichenzungen aber ich denke nicht das man diese sofort auf Nebenstrecken einbaute.
Das die Schwellen aller erhältlichen Weichen nicht dem Vorbild entsprechen steht auf einem anderen Blatt. ;) Wer mag kann und wird sich Informationen beschaffen wie die damals üblichen Gleisjoche aufgebaut waren - wenn ich mir die Bilder auf der Webseite von DIT-Modell ansehe krieg ich jedenfalls das große Sabbern. :essen:

...Gleise hatten noch überall Schienenstöße. Keine Indusi-Magnete. Keine Lichtsignale.
Die durchgehende Druckluftbremse war noch nicht Standard und die Loks waren u.U. noch in Länderbahnfarben anzutreffen...
In Preußen gab's wohl schon um 1910 Versuche mit Lichtsignalen. Deren Entwicklung wurde ab 1913 mit der ersten elektrifizierten Eisenbahn(haupt)strecke forciert.
Ich mag mich irren, bin aber der Meinung das zumindest die KPEV zwischen 1908 und 1913 in Zügen ab einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit und Wertigkeit (Schnellzüg etc) durchgehende Luftdruckbremsen vorschrieb. Da muss ich zu hause nochmal nachkucken

...die Oberleitung der Nebenbahn für Altbau-E-Loks...
Außer dem Lorenzschen Modell der Strecke Schleiz-Saalburg fällt mir spontan nichts ein was es 1920 an nebenbahntauglichen Elektrofahrzeugen mit Stromabnehmer gegeben hat. Hilf mir bitte mal auf die Sprünge! :)
 
Telefonleitungen dürften gerade bei den Möglichkeiten die der Ottonormalmodellbahner hat, und wie ich Dikusch einschätze, höchstens an der Bahnstrecke entlang verlaufen. Der hohe Gutsherr Fridolin von Konservativ war vielleicht so gnädig dank ausreichendem Vermögen eine dieser technischen Neuerungen zu erwerben. Dessen Hof nachzubilden dürfte aber äußerst schwer fallen.
Die Weichen sind ein arger Kompromiss.

Irrtum. 1920 gab es weltweit schon knapp 21 Millionen Telefonanschlüsse. (1) Das Telefon war aus dem Wirtschaftsleben und der Verwaltung nicht mehr wegzudenken. Schon garnicht im Land von Siemens & Halske. Etwas größere Unternehmen und staatliche Dienststellen hatte in der Regel schon vor dem Krieg mindestens einen Telefonanschluss. Privatanschlüsse gehörten ab dem mittleren Bürgertum zum guten Ton. Dazu kommen noch diverse Dienstanschlüsse in Privatwohnungen. Alles in Allem war die Telefondichte in Deutschland wohl nicht viel geringer als in der DDR.

(1) Zitiert nach: http://www.bayern-online.com/v2261/...3&Product_ID=24799&CATID=1349&Druckvorschau=1
 
Harka schrieb:
Problematisch dürften die Figuren werden.

Warum? Für sowas wurden ja die unbemalten Preiserlein in den Handel gebracht, zum Verändern. Ist eigentlich nichts dabei, was sich nicht mit einfachen Mitteln und etwas Farbe machen lässt.

mfg Poldij,

der bei Gelegenheit mal paar Fotos macht :icon_wink
 
@Jenny:
Dem stehen allerdings knapp 1,8 Milliarden zweibeinige Erdlinge gegenüber die damals freudig durch die Gegend hüpften. :brrrrr: :allesgut:
Mittleres Bürgertum (was verstehst Du eigentlich darunter?), größere Firmen etc. Passt auf jeden Fall auf ne größere Anlage - mal kucken was Dikusch so vorschwebt. :ja:
 
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