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Was benötigt eine Anlage um 1920?

Mitteldeutschland war aber auch kriegswichtig. In den 1916 errichteten Leunawerken wurde Ammoniak nach dem neuen Haber-Bosch-Verfahren hergestellt. Das war extrem wichtig, da Deutschland nach dem Ausfall des Chilesalpeters sonst keine Möglichkeit gehabt hätte, Sprengstoff herzustellen. Die Alternative wäre die Ausrüstung der Armee mit Steinschleudern gewesen.
 
Testprogramme

@Luftpost:
na ich glaube, die Schlesier haben die ihnen zugewiesenen Loks nicht gerade pfleglich behandelt. In dem Buch wird beschrieben, dass die Loks sehr hohe Laufleistungen hatten und bald mit heißen Lagern, Kuppel- oder Treibachsbrüchen oder anderen Überlastungserscheinungen abgestellt und oder repariert werden mussten.....

Lies Dir mal Berichte zum Bau der Schlesischen Bahnen durch. Da wirst Du ganz schnell feststellen, dass diese Strecken durch recht kompliziertes geologisches Gebiet heute noch führen. Einmal verlangen diese Streckenverhältisse dem Material und Personal wesentlich mehr als "normale" Streckenverläufe ab. Daher auch die zeitige Umstellung auf elektrischen Betrieb. Zum anderen wurden diese Strecken von der Fahrzeugindustrie gern für Versuchsreihen genutzt, um Schwachstellen ihrer Konstruktionen schneller zu erkennen. In einem Bericht der RBD Breslau über den Einsatz der beiden (eigendlich drei) E 16 in der Zeit vom Januar bis März 1930 an die Hauptverwaltung DRG berichtet "... im Berichtszeitraum wurden zwei ES-Lokomotiven der Reihe E 16 der RBD München (Anm.: E 16 12 und E 16 16) hierher überführt, damit sie unter den schwierigen Verhältnissen der schlesischen Gebirgsbahnen erprobt werden können. .... Der Probebetrieb wird bis zum Ende des Jahres ausgedehnt werden. Die Leistung der Motoren ist für unsere Verhältnisse ausreichend, doch ist der Transformator, der sehr hohe Kurzschlußspannung besitzt, für schwere Züge auf unseren starken Steigungen unzureichend.“ Zitiert von
http://www.google.de/url?sa=t&sourc...0oSEDg&usg=AFQjCNEV7-mPliTEmQaW0-Ak1s0N77OJVw
Im Abschlussbericht wurden die E 16 recht wohlwollend beurteilt. Nachzulesen ebenfalls da.

@Fels: Hier http://www.zackenbahn.de/fahrzeuge_betrieb.htm kannst Du nachlesen, was an Triebfahrzeugen auf dem schlesischen Streckennetz eingesetzt wurde. Da siehst Du, das die Reihe der aufgeführten Dampflokbaureihen, beginnend bei BR 01, recht lang ist.
 
Wie war die Überschrift gleich?

1920 war doch der I.WK vorbei und den haben wir gerade abbezahlt.

Zu den Altbau-E-Loks und den Streckennetzen lohnt ein Blick in den Länderbahnreport Preußen Bd. 10.
Zur Zeitgeschichte(bebildert) der Bd. 1b.
 
Da könnte man also zusammenfassen was auf jeden Fall auf solch einer Anlage zu sehen sein sollte (so der Erbauer will):

Thematisch wird's ein "Dorfbahnhof".
Wenn Zugkreuzungen gewünscht sind reicht ein Überholgleis. Ein weiteres Gleis ist vom durchgehenden Hauptgleis aus gesehen näher zum Empfangsgebäude gerückt. Andersrum gehts natürlich auch, war aber bei kleinen Bahnhöfen sehr selten vorzufinden. An diesem befindet sich ein Güterschuppen mitsamt Seitenrampe - vielleicht sogar als Kombination mit einer extra Kopframpe inkl. Weiche - und die Ladestraße.
Die Weichen könnten schon zentral vom Fahrdienstleiter im Empfangsgebäude aus gestellt werden. Dementsprechend braucht es Spannwerke (oder wie die Dinger heißen). Um 1920 herum war man wegen des schon stärker gewordenen Verkehrs mit Formsignalen sicherlich nicht mehr so sparsam wie früher.
Zur Kommunikation sind Telegraphenmasten wichtig. Die Zufahrt zum Bahnhof war wohl mit Kopfsteinpflaster ausgeführt worden. Bei dem Wunsch nach einem Haltepunkt kann man auch auf einen breiteren Sandweg zurückgreifen.
Die Gleise wurden vorgefertigt angeliefert. Joche sind also ganz wichtig um die Sache abzurunden. Bei den Gleisen war der ländlichen Gegend wegen vielleicht noch nicht die Bauform 8a (und Äquivalente anderer Bahnverwaltungen) verbaut worden. Federzungen sind also eher unwahrscheinlich. Zudem unterscheiden sich die ersten Konstruktionen der Weichen von den heutigen enorm was auf der Webseite "Schienenlasche" und in diversen Zeichnungen sehr gut zu sehen ist. Es ist somit nicht möglich in Weichen einfach nur die Zungen auszutauschen. Als Bettung kommt sowohl Kies als auch Schotter in Frage. Im Bereich von Ladestraßen und Bahnsteigen waren die Gleise durchaus so weit im Kies verschwunden das nur noch der Profilkopf herrausragte.
Die Frage nach einer Oberleitung auf einem kleinen Nebenstreckenbahnhof gilt es noch zu beantworten. Am besten mit Quellenhinweis.
Der Film "Das weiße Band" liefert gute Detailinformationen wie es in einem Dorf um 1912/13 herum ausgesehen haben könnte - neben der hervorragend umgesetzten Geschichte :ja:
Wer auch heute noch nach Spuren suchen will macht sich am besten auf die Reise in die anhaltinische Altmark oder die brandenburgische Uckermark.
Bei Gebäuden "neben der Bahn" reicht die Spannweite von Ziegelsteinbauten vom Norden bis in die Mitte des Staates bis zu Fachwerkbauten von der Mitte bis in die südlichsten Gefilde. Beim Mischen beider Bauweisen (in Dörfern) legt man sich etwas mehr auf Gebiete rund um die Magdeburger Börde bis hin zur Lüneburger Heide fest. Wie weit die südliche Grenze davon wirklich reicht kann gern jemand ergänzen. Typische Jugendstilhäuser gab es oft nur in Städten oder großen Dörfern. Bei Straßen war sicherlich nur die Hauptstraße gepflastert. Alle abgehenden Wege bestanden aus plattgelatschtem Sand (das gab's in Berlin sogar noch bis Mitte/Ende der 1960ziger)
Mir fällt jetzt erstmal nichts mehr ein - wer hat noch was?
 
^^ wunderbar. Das war doch alles noch sooo schööön: handwerklich, unegal und ungleichmäßig, dreckig, verwachsen, Ornament- und Detailreich, lebendig, rauh und ungeschliffen, mit viel Kupfer, Messing und Zinn geschmiedt und gegossen. Ziegel und Putz war üblich, Beton war eine Seltenheit. Mit einem Wort: natürlich.
 
Hallo,
zum Stichwort "elektrifizierte Nebenbahn" (mit Güterverkehr) fallen mir schlagartig zwei Strecken ein: Schleiz-Saalburg (Eröffnung allerdings erst 1930) und Murnau-Oberammergau. Auf Letzterer fuhren nicht nur die diversen E69, sondern auch verschiedene Triebwagen. Die Bahnhöfe waren damals noch welche (sogar modellbahntaugliche Gleislängen!). Fast jede Station hatte eine "Ortsgüter-Anlage".
Viele Grüße
Olaf-57.
 
...
Nach dem Anlagenabbau 1995 vertiefen sich bei mir die Anzeichen für eine neue Anlage. Thema: Um 1920. Der Platz wird gerade frei, die Gedanken langsam sortiert.

Und dann schaue ich überall ab, versprochen. :)

Die Epoche I, also Länderbahnzeit, ist die wohl schönste Zeit für eine Modellbahn. Bunte Loks und Wagen, Pferdefuhrwerke statt Autos in der Überzahl....

Allein die Dampfloks jener Zeit hatten sehr viel gemütliches. Dazu bunte Personenwagen der Klasse 1-4.

Auch die E-Loks gab es in vielfältiger und interessanter Ausführung...

Eine gute Entscheidung wenn Du die Modelle hast. Wenn nicht wäre ein neuer Start mit der Modellvielfältigkeit in TT sehr schwierig. Leider.
 
Ich würde mich auch nach Schlesien orientieren:
Eingleisige elektrifizierte Hauptbahn mit im Bahnhof einmündender 'Dampfstrecke' (Bw erforderlich) und dort beginnender teilelektrifizierter (einer der Endbahnhöfe ist noch nicht elektrisch) Nebenbahn im Gebirge.
Da kann man - mit einem zugedrückten Auge - nahezu alle Fahrzeuge einsetzen, die der Markt und die eigene Werkstatt für Epoche II hergeben. Eine 'Gleisplanutopie' ist ansatzweise vorhanden, leider viel zu raumintensiv, um jemals verwirklicht zu werden...
 
Die Epoche I, also Länderbahnzeit, ist die wohl schönste Zeit für eine Modellbahn. Bunte Loks und Wagen, Pferdefuhrwerke statt Autos in der Überzahl....
...Eine gute Entscheidung wenn Du die Modelle hast. Wenn nicht wäre ein neuer Start mit der Modellvielfältigkeit in TT sehr schwierig. Leider.

Na Helmut, du kennst unseren "Buntbahner" :fasziniert: Dikusch nicht.

Gruß Uwe
 

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@ MephisTTo:
Mein Beitrag bezog sich auf meine persönlichen Vorstellungen, nicht auf Dikuschs Anlagenplanung. Dabei führt das Ganze auf eine lineare oder Y-förmige Anlage mit 1,60m Tiefe und 10+ Metern Länge hinaus, daher auch die Bezeichnung Utopie, eben rein aus Freude am Planen.
Dikuschs räumliche Grenzen sind deutlich enger, genaue Maße kenne ich auch noch nicht. Wir werden sehen.
 
meine Maße liegen bei 2,5m im kurzen Schenkel, 3,6m im langen Schenkel und jeweils einem Meter Breite. Nicht allzuviel Platz für eine elektrifizierte Hauptbahn mit abgehender, elektrifizierter Nebenbahn inkl. Bahnhof....
 
Buchtipp: "Wechselstrom-Zugbetrieb in Deutschland, Band 1 Durch das mitteldeutsche Braunkohlervier - 1900 bis 1947" ISBN 978-3-8356-3217-2 ...

Leider ist der zugehörende Band 2 zu Schlesien noch nicht erschienen. (Kommt am 30.06.2011)

Hallo zusammen,

ich warte schon sehnlichst auf den 2. Band. Der wurde nun nach hinten verschoben: laut Verlag ist nun die Veröffentlichung für den 30.11.2011 geplant. Siehe hier. Anscheinend können nicht nur Modelleisenbahnhersteller vertrösten... ;-)

Grüße
Luftpost
 
Genau das hat mich auch etwas geärgert.
Da liegt wohl der 1.Band noch in den Regalen???
Aber TT Bahner sind ja leidensgeprüft.
Da wart mer mal wieder ab...... wie so oft :motzblau:
 
Vor etwa 2 Monaten schrieb irgendwo schon mal ein Boarder, dass der 2. Band im November 2011 erscheint.
Es gibt also keine neue Information.
Und wenn es ein Jahr später wird, ist es für mich immer noch kein Grund den Untergang des Abendlandes vorher zu sagen oder einer Verschwörungstheorie ala "uns TT-Bahnern wird überall nur Böses getan" anzuhängen.
Nönö, alles ist gut! :)
 
Genau das hat mich auch etwas geärgert.
Da liegt wohl der 1.Band noch in den Regalen???
Aber TT Bahner sind ja leidensgeprüft.
Da wart mer mal wieder ab...... wie so oft :motzblau:

Keine Ahnung was die Schlesischen Eisenbahnen mit TT zu tun haben? Aber ich weiß von einem der Autoren, dass das Skript seit kurzem beim Verlag liegt (und er jetzt wieder mehr Freizeit hat). Die drei machen das halt auch in ihrer Freizeit...
 
@ Grischan: na einige Modelle in TT gibts ja schon zum Thema und
auch schöne Strecken die sehens- und nachbauenswert
sind.
 
Hallo,
Die Idee " Schlesien " faziniert. Schöne Paradestrecke für die E-Loks und separat einen Endbahnhof im Gebirge.

So ist es! Allerdings kommt es darauf an, was man einsetzen will. Wenn man sich auf 1920 festlegt, wird es für die ganz genauen eng. Da waren nur die Hauptbahnen Königszelt - Dittersbach - Hirschberg (zweigl.) und Nieder Salzbrunn - Halbstadt (eingl.) unter Fahrdraht.

Ansonsten kann man sich austoben. Da die bis 1922/23 mit Oberleitungen der Firmen AEG, SSW und BEW ausgerüsteten Strecken bereits Mitte der 20er auf Einheitskettenwerk umgebaut wurden, welches bis 1945 nur unwesentlich verändert wurde, kann man fast alles fahren.

Wer es nun wieder ganz genau machen möchte, um 1920 auch noch eine Ellok aus Halle fahren zu lassen, sollte sich für einen AEG-Abschnitt entscheiden. Die AEG-Oberleitung wurde nämlich für den Modellbahner unsichtbar umgebaut (Festlegen des nachgespannten Tragseils).

Wer mehr wissen will, kann sich schon mal auf http://www.elektrische-bahnen.de/history/schlesien/index.htm umschauen. Bitte auch den Link mit den Fahrzeugen beachten. Dort kann der geneigt Leser sich anhand der entsprechenden Baureihe den passenden Einsatzzeitraum heraus suchen und einen vorbildlichen Bahnhof oder Streckenabschnitt wählen.

Bei den Zackenbahnern (Spur N) habe ich z.B. eine EG 507 oder 508 im Bf Polaun gesehen. Das geht natürlich nicht ...

Empfehlungen für Bahnhöfe bzw. Streckenabschnitte (mit Modulschnittstelle!) erstelle ich auf Basis persönlicher Wünsche über PM gern ;-)

Vielleicht soviel für eine eingl. Strecke: Oberschreiberhau und Josephinenhütte sind betrieblich interessant, Gleispläne unter www.zackenbahn.de. In O endeten die Eilzüge (E50.3, E17, E44) und wurden z.T. in Jh abgestellt. Bis O ab ca. 1930 auch Leig (E 50.3, E 44). Güterzüge, bis 1927 auch Personenzüge, mit E 90. Ansonsten ET 89, ET 25, ET 51.0 und ET 31, je nach Zeitvorstellung.

Gruß Scherri
 
Guten Abend,
da es sehr gut zum Thema passt, hier meine Frage:
Wie und womit wurden die Lokomotiven in der Epoche 1 und 2 bekohlt?
Wie lässt sich das gut im Modell umsetzten?
Unsere Anlage soll ungefähr ein BW im sächsischen Raum um 1920 +-~20 Jahre darstellen. Vielleicht hilft das bei der Ideenfindung.

LG Tim (+Papa)
 
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