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Mein(!) Katalog der "Berliner TT Bahnen"

Zu den Grafikern der alten Zeuke Kataloge: Das waren Rolf Erlemann und Erwin Herrman. Mit Rolf Erlemann hatte ich vor vielen Jahren mal ein sehr interessantes Treffen bei dem ich so manche hochinteressante Dinge erfahren konnte....
 
Das geht nicht in 5 Minuten oder drei Zeilen.....
Ein Teil davon habe ich in Artikeln im Tillig Clubmafazin schon mal veröffentlicht. Davon dürfte sicherlich auch was im Tillig Buch folgen....
 
Nein – zu DDR Zeiten waren die beiden dort nicht mehr tätig. Das hatte diverse Gründe. Alle diese hier aufzuführen würde viel zu weit führen. Der wichtigste Grund lag aber darin begründet, Kosten zu sparen. Es wurde eh mehr verlangt als überhaupt produziert werden konnte, da konnte und musste man auf Werbung verzichten.

Eigentlich sehr schade, denn es gab z.B. von Erwin Herrmann eine ganze Anzahl an Werbungen / Zeichnungen die nie abgedruckt wurden. Rolf Elemann dagegen hat immer wieder Spitzfindigkeiten in seine Arbeit eingebaut, die bei der Kontrolle nicht aufgefallen sind. Das bekannteste Motiv ist die Zeichnung mit der V 200 + Personenwagen auf der Brücke mit den Kirchen im Hintergrund. Nachdem die V 200 mit dem Schriftzug „Deutsche Bundesbahn“ verboten wurde, hat Rolf Erlemann leise „Rache“ genommen. Diese Zeichnung stellt die Ansicht an der Alster in Hamburg dar. Hätten die Genossen der Zensur etwas genauer hingesehen, dann hätten die nicht nur die DB V 200 erkannt, sondern auch Hamburg. Das wäre niemals durchgewunken worden…..

Dazu muss man wissen, beide Grafiker waren nicht bei Zeuke angestellt sondern freiberuflich tätig. Sie bekamen nur das bezahlt, was sie abgeliefert hatten und was auch gedruckt wurde. Dafür gab es Standard – Honorare, egal wie lange die daran saßen oder wie aufwändig das war. So ist es auch verständlich, wenn man dann mal „Rache“ genommen hat….
 
So wird sehr häufig heute auch gearbeitet bei Presse und Werbung. Hoffentlich nehmen die nicht auch Rache!
Oder habe sie das etwa schon getan?
 
Eigentlich sehr schade, denn es gab z.B. von Erwin Herrmann eine ganze Anzahl an Werbungen / Zeichnungen die nie abgedruckt wurden. Rolf Elemann dagegen hat immer wieder Spitzfindigkeiten in seine Arbeit eingebaut, die bei der Kontrolle nicht aufgefallen sind. Das bekannteste Motiv ist die Zeichnung mit der V 200 + Personenwagen auf der Brücke mit den Kirchen im Hintergrund. Nachdem die V 200 mit dem Schriftzug „Deutsche Bundesbahn“ verboten wurde, hat Rolf Erlemann leise „Rache“ genommen. Diese Zeichnung stellt die Ansicht an der Alster in Hamburg dar. Hätten die Genossen der Zensur etwas genauer hingesehen, dann hätten die nicht nur die DB V 200 erkannt, sondern auch Hamburg. Das wäre niemals durchgewunken worden…..
Vielen Dank für diese spannenden Einblicke in die Geschichte der TT-Bahnen. Vor allem wissen wir nun, wer hinter diesen atemberaubenden Grafiken steht.

Bezüglich des Motives mit der V 200 + Personenwagen und der Ansicht von Hamburg: In welchem Katalog wurde dieses Motiv abgedruckt? Im Zeuke-Katalog 1969/70 ist nur das Motiv der V 200.1 + DR-Reisezugwagen zu finden, wo im Hintergrund eine Bergansicht mit einer Burg auf der Bergspitze und im Tal eine Ortschaft mit Kirche zu sehen ist, die jedoch stark dem Rhein-Tal ähnelt. Auch das hätte der "gelernte" DDR-Bürger, dessen größtes Talent es bekanntlich war, zwischen den Zeilen zu lesen, sofort erkannt.

Hier drei Werbeanzeigen im "der Modelleisenbahner" aus den 1960er Jahren. Den Werbetext habe ich jedoch rausretuschiert.


P073 EE K 09102021.jpg

P074 EE K 09102021.jpg

P075 EE K 09102021.jpg
 
Ein kleines "Problemchen" habe ich dann doch...:boeller:

Hmm, irgendwie kommt ja ständig was Neues dazu.
Da muss man dann wohl, wie bei den Herstellern auch, in gewissen Abständen den Katalog erneuern. :p:cool:
Das wird er auch. Immer zum Jahresende erstelle ich einen aktualisierten Katalog. Die Gefahr, dass er jedoch irgendwann man so dick wie ein Quelle-Katalog wird, besteht nicht. Ich habe in etwa eine genaue Vorstellung vom "Soll" meiner Sammlung, das zwar noch lange nicht erreicht ist, aber im Falle einer Vollständigkeit reicht die Kapazität meines Kataloges aus.

@Ralf_2: Wie meinst Du das, dass bei Euch "die V 200 immer ganz anders" ausgesehen habe?

Das mit dem "Rache-Nehmen" der Künstler der DDR zieht sich wie ein roter Faden durch die DDR-Geschichte und ist ziemlich spannend, da sich die Kreativität und vor allem die Spitzfindigkeit derselben hier besonders positiv auf die Qualität niederschlug. Darüber könnte man eine ganze historische Abhandlung schreiben. Und dem "gelernten" DDR-Bürger ist das sofort ins Auge gestoßen - das wurde auch dankend und anerkennend zur Kenntnis genommen, war das doch oft die einzige Möglichkeit, dem politischen System ganz legal den Finger zu zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ich hab‘ 65 meine erste TT-Anlage zu Weihnachten (oder Geburtstag - ist bei mir fast egal) bekommen.
Da gehörte zur Erstattung u.a. auch die Zeuke V200. Im Fernsehen sah ich die manchmal.
Als dann par Jahre später die ersten V200 Original auftauchten, musste ich erst mal lernen, daß das Modell ein Vorbild hat, das es nur im Westen gab.
Das fand ich im zarten Alter von 10…11 Jahren eher bekloppt - da half auch kein Hochglanz-Katalog.
Die erste ernst zunehmende V200 nach „Ost-Vorbild“ gabs erst in den 90ern…

TT- Bahn ist was für Leute mit viel Geduld :)

Zur „Rache“: Wir hörten im Radio meist RIAS 2 und da gab es den damals populären Theaterkritiker Friedrich Luft. Den ging es irgendwann auf den Nerv, wer angeblich vor '45 so alles im Widerstand gewesen sein wollte und erzählte, daß er auch mal Flugblätter mittels Kartoffelstempel hergestellt und verbreitet hatte. Er hatte wenigstens die Größe, das für albern zu halten - er erzählte das nur, um die Möchte-gern-Rebellen zu entblößen.

Bei solch merkwürdigem „Widerstand“ muss ich immer an die Kartoffelstempel von Herrn Luft denken…
Mal ehrlich - wer kennt schon die Skyline von Hamburg? Gibt’s die überhaupt?

Grüße Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ralf_2: Du schreibst "als (...) die ersten V 200 Original auftauchten...". Verzeih, dass ich frage, aber bist Du im Westen aufgewachsen?

Im Allgemeinen ist jedoch zu sagen, dass zu jener Zeit die Modellbahn noch eine reine Spielbahn gewesen ist und noch keine Modellbahn im eigentlichen Sinne. Auch die Märklin- oder Fleischmann-Modelle jener Jahre waren ebenfalls reine Kompromisse zwischen Vorbild und technisch-möglicher Umsetzbarkeit. Ich würde mal so aus dem Bauch heraus tippen, dass die Spielzeugeisenbahn in den 1980er Jahren zu einer Modelleisenbahn mutierte.

Und noch ein Wort zur Zeuke-V-200: Ich würde sagen, sie sah besser aus als das Pendant von Rokal. Wie siehst Du das?
 
Die "West" V 200 war aber ehr da. Also ist sie das Orginal.;) Da war an die gute Wumme noch gar nicht zu denken.
 
Mir wäre eine V180 lieber gewesen - die gab es dann schon bald.
Auf die damals üblichen 38er oder 52er musste ich länger warten, auf die ebenfalls hier eine zeitlang übliche 78er warte ich immer noch.
Nö, die alte Zeit ist so gar nix, was ich modellbahnmäßig glorifizieren möchte.

Heute ist’s einfach besser. Evtl sind wir aktuell sogar auf einem letzten Höhepunkt. Aber in die Zukunft kann ich nicht sehen - meine liegt eh hinter mir.

Grüße Ralf
 
An der „Taigatrommel“, ich verwende den Ausdruck ausnahmsweise extra für Dich, stand anfangs auch V200 dran.
Es stand im Katalog auch damals schon was von maßstäblich. Man nannte das auch Modellbahn.
Kompromisse? Ja freilich - ist heute nicht anders.

Grüße Ralf
Oh, dann haben wir einander vorbeigeredet. Ich meinte die V 200 der Bundesbahn.

Und ja, die "V 200" aus der TT-Startpackung war wahrlich nur ein Spielzeug auf dem Fahrgestell des LVT. Ein "richtiges" Modell habe ich zu BTTB-Zeiten auch immer vermisst. Erst Roco sollte mir den Traum erfüllen. Heute ist sie mit das schönste Modell, das ich besitze.
 
@Ralf_2: Als Tillig seine "Wumme" rausbrachte, schlummerte bei mir gerade das Interesse an der Modelleisenbahn.

Was die Technik der beiden Modelle anbelangt, erlaube ich mir kein Urteil. Aber rein optisch gefällt mir die von Roco besser.
 
Und noch ein Wort zur Zeuke-V-200: Ich würde sagen, sie sah besser aus als das Pendant von Rokal. Wie siehst Du das?
...ich hatte sie zwar auch, sah aber auch die "Ungereimtheiten" am Modell. Das Original hatte diese ovalen kleinen Signalleuchten und das Modell, die runden Lampenausschnitte der "Standardgröße". Das Original war auch etas schräger in der Front.
Wenn man die Teile in Natura sieht, fällt so etwas auf.
Erst die 221 kam dem Erscheinungsbild recht nahe, aber da war schon BTTB, nicht mehr Zeuke.
Dann faszinierte mich dann schon wieder die V160/216/218 mehr - aber, die gab es auch noch nicht (nur 1972 angekündigt, von RÖWA)... ;)
 
Als nicht nur gelernter, sondern auch geborener DDR- Bürger hatte ich trotz Westfernsehen keine Ahnung, wie Hamburg oder das Rheintal aussahen. Das hätten auch Güstrow oder unbekannte DDR- Landschaften sein können. Schließlich waren ja schon Entfernungen, welche man heute mal nebenbei zurücklegt, damals quasi Tagesreisen.
Aber gut, als Schüler verknüpft man andere Sachen mit so einem Katalog und der Blick für solche Implikationen bildete sich erst mit dem erweiterten Horizont durch Eintritt in die Lehrausbildung und damit verbundener Konfrontation mit der sozialistischen Wirtschaftsrealität.
Was aber geblieben ist ist die wohl aus den Darstellungen geborene Liebe zu Elloks vor Dostos und Elloks vor Kesselwagenzügen und allem was nach großer Industrie und weitläufigen Bahnanlagen aussieht.
 
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