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Wiederaufbau der Strecken nach Usedeom und auf den Darß?

Hallo RAL,

fahr bitte mal zu verschiedenen Jahrzeiten auf die Halbinsel, dann wirst Du die Argumente der einen und der anderen Seite besser verstehen können.
Der eine will den Verkehr nicht vor seinem Grundstück haben, der andere nicht mehr.
 
... ein Insider bestätigt es, kann ich also nicht ganz so falsch liegen.
Bis die Strecke aber reaktiviert ist, abgesehen von den Brückenbauwerken, wird es trotzdem noch ewig dauern.
 
Es finden sich heute immer Leute, die dagegen sind. Das wäre nicht schlimm, wenn diese auch Mehrheiten akzeptieren könnten. Im Zweifel wählt man den Horizont so eng, daß auch die Minderheit groß erscheint.

Evtl ist solcher Trotz das Ergebnis, wenn man jahrelang in allen Fragen ignoriert wurde. Dann zeigt man‘s den „da oben“, wann immer es möglich scheint.

Grüße Ralf
 
Das kann ich morgen als Anwohner mal ausführlicher erläutern. Es gibt eine Reihe von Gründen.
Wenn Wunschdenken statt Realismus den Plan bestimmt, wird es selten wirklich ein Erfolg. Aber teuer.
 
OK, ich hab mal zusammengefasst, was so nicht im Nordmagazin kommt:

Vorab:

Ich bin überhaupt nicht gegen eine Wiederinbetriebnahme der Darßbahn – im Gegenteil. Aber so nicht!

Es werden so viele simple Dinge von vornherein ignoriert, da kommen schon Gedanken an das legendäre Vergeigen des Ausbaus der Rheintalstrecke hoch – natürlich in viel kleinerem Maßstab.

Fangen wir mit Barth an. Wo 1990 noch 4 Fernbahngleise unter Draht und x Rangiergleise in Betrieb waren, rostet nun ein einsames Stumpfgleis vor sich hin. Die eingleisige Anbindung von Velgast ist so katastrophal, dass niemand, der ein Auto besitzt, überhaupt gerne darüber nachdenkt, z.B. von Berlin aus nach Barth mit dem Zug zu reisen. Wenn dies jemand tut, so wird er sehr froh sein, wenn er von seinen lieben Mitmenschen in Stralsund oder wenigstens Velgast abgeholt wird. Das Passagieraufkommen nach Barth wurde planmäßig zum Versiegen gebracht. Die Reisezeit von Berlin Mitte nach Hause (Pruchten) beträgt mit Bus und Bahn mind. 5h – mit dem Auto brauche ich jedes Wochenende 2:15 von Tür zu Tür.

Dann die Strecke der Darßbahn. Die kreuzt andauernd die L21.

Nun haben wir in der Hochsaison so schon ein großes Stauproblem, insbesondere an den An- und Abreisetagen. Dabei ist der Brückenzug das kleinere Problem, da die Urlauber die Zeiten kennen, sich danach richten und nach der Öffnung fließt der Verkehr schnell wieder ab. Aber der Rückstau von den Ampeln in Barth (!) geht manchmal durch Pruchten, Bresewitz über die Meiningenbrücke, gabelt sich am Abzweig Zingst bis weit in den Ort hinein und geht auf der anderen Strecke durch den Fresenbruch.

Wenn jetzt noch 26x/Tag an 9 Stellen die Schranken runter gehen – das wird lustig. Derzeit reicht an fetten Tagen ein einziger Unfall , der wechselseitig umfahren werden muss, irgendwo zwischen Wustrow und Bresewitz - und die Insel steht komplett in beide Richtungen (!) still.

Apropos Schranken: Allein bei uns in Pruchten/Bresewitz müssten wir 3 bis 4 Bahnübergänge einrichten, 2 Straßen und einen Radweg verlegen - bloß: wohin? und den schönsten Radweg der ganzen Region abschreiben, denn der liegt zu dicht an der Strecke. Die Kosten dafür von einer halben Million soll lt. Gemeindevertretung bisher die Gemeinde weitestgehend selbst tragen, welche schon ihren Kindergarten neu bauen darf, weil sie nach 50 Jahren aus dem ehem. Bahnhofsgebäude ausziehen muss. Wovon bitte?

Vor dem Neubau eines Monsterbauwerkes á la Rügendammbrücke nebst der notwendigen Rampen fürchtet sich bei uns jetzt schon jeder. Darunter wird vor allem der OT Bresewitz extrem zu leiden haben.

Dann der Abschnitt Zingst – Prerow. Hier soll die Trasse südlich der Straße verlaufen, die meisten Parkplätze fallen weg. Die Badegäste müssen dann alle über die L21 sprinten, um an den Strand zu kommen. Hier wäre ein Trassentausch die einzig sinnvolle Alternative.

Der Kopfbahnhof in Prerow liegt deutlich außerhalb des Ortes, welcher fast 4km lang ist, der größte Beherbergungsbetrieb, der Zeltplatz mit tw. 2.000 Gästen, ist noch mal 1km weiter weg. Die Fernbushaltestelle liegt nur wenig mehr zentral und selbst hier hat sich eingebürgert, dass Leute mit Gepäck sich mit dem Auto zum Bus fahren lassen, um nicht kilometerweit ihr Zeug zu schleppen. Der Bahnhof ist noch weiter weg. Sehr attraktiv.

Das es auch nicht weiter via Wieck, Born, Ahrenshop, Wustrow und Dierhagen nach RDG gehen soll bzw. diese Gemeinden überhaupt nicht angebunden werden, heisst im Klartext: Urlauber reisen dort weiterhin mit dem Auto an – und fahren auch mit dem Auto nach Zingst – wie denn sonst?

Dann die Taktung: Es soll 26 Zugbewegungen / Tag geben, d.h. 13 in jede Richtung. D.h. wir reden über max. (!) 1 Zug / h bei Tageslicht und nächtlicher Betriebsruhe – Ernsthaft?

Haben die Planer sich ein einziges Mal angeschaut, wie die angeblich alle auf die Bahn wartenden Tagesgäste zum und vom Strand weg kommen?

Die kommen alle auf einmal, wenn die Sonne rauskommt und wollen alle auf einen Schlag nach Hause, wenn es anfängt zu regnen – da will keiner 1h auf einen Zug warten. Und schon gar nicht mit kleinen Kindern und dem Strandgepäck für einen ganzen Tag. Die haben doch ein Auto, mit dem sie zum günstigeren Quartier im Hinterland angereist sind. Warum sollten die sich das antun?

Wir sind seit 2 Jahren „Kurort“ und müssen mit unserer einzuziehenden Kurtaxe u.a. eine Buslinie bezahlen, welche die südl. Boddenküste (Fuhelndorf/Bodstedt/Pruchten) an die Halbinsel anbinden soll. Der Bus wird bei uns nur „Der fliegende Holländer“ genannt: Außer dem Fahrer sitzt da niemand drin. Die Leute, Einheimische und Urlauber, nutzen alle das Auto, weil es keinerlei koordiniertes Verkehrskonzept gibt, weil der Bus nur 4x 7 Tag überhaupt fährt, weil die Haltestellen idiotisch liegen und die alten Leutchen 1,5km ihre Einkaufstaschen vom Netto zur Haltestelle schleppen müssten, usw.

Nein, die avisierten Fahrgastzahlen sind mit dieser Planung von Strecke, Haltepunkten und Taktung nicht mal annähernd zu erreichen. Die Baukosten werden mit Sicherheit mehr als doppelt so hoch, wie jetzt offiziell veranschlagt, das liegt in der Natur der Sache eines öff. BV. Nie, nie, niemals wird das auch nur in die Nähe von „Kostendeckend“ kommen, zumal im Winterhalbjahr komplett "Tote Hose" ist. Das ist Bullshit vom rosa Einhorn.

Das einzig sinnvolle Konzept wäre gewesen, die Darßbahn als Straßenbahn zu planen, wie es nicht nur in Tabarz und im Kirnitzschtal hervorragend funktioniert.

Es wäre etliche Millionen Euro günstiger zu bauen und zu betreiben, die Taktung könnte attraktiv dicht sein und die Gemeinden würden profitieren, anstatt zerschnitten zu werden. Das wäre für alle Seiten attraktiv.

Wir haben das mehrfach eingebracht – aber es interessiert die Politik nicht.

Wenn die Realität nicht zu deren Wunschdenken passt – um so schlimmer für die Realität!
 
Hallo, danke für die umfangreiche Info! Ich kenne das alles nur aus meiner Kindheit, 10 Jahre Sommerurlaub in Pruchten, Barth und Zingst.
So verstehe Ich die Ablehnung.
Eine Anbindung über Fischland nach Graal Müritz würde vielleicht mehr Verkehr von der Strasse holen. Tram find ich gut!
 
OK, ich hab mal zusammengefasst, was so nicht im Nordmagazin kommt:

Vorab:

Ich bin überhaupt nicht gegen eine Wiederinbetriebnahme der Darßbahn – im Gegenteil. Aber so nicht!
Eine wunderbare Stellungsnahme! Systemdenken! Schade, dass dies nur ganz wenige können. Mit dieser Zusammenfassung hätte man sich sicherlich 1/3 der ganzen Studien der letzten Jahrzehnte sparen können...
 
In einer Diplomarbeit 2004 wurde die Reaktivierung der Darßbahn untersucht und bestätigt, dass die vorhandene Strecke immer noch planrechtlich gewidmet ist und dann war 16 Jahre Ruhe.. (Quelle: Bahn & Modell Nr. 51)

Die Gedanken von Mitropa sind sehr interessant, da diese wohl eher die Realität wiedergeben ...als das stoische Bestehen auf die Wiederherstellung..so wie es mal war.

Ich war vor ein paar Tagen in Zingst, Prerow und Ahrenshoop und habe mit diesem und jenem über das Projekt gesprochen. Das etwas passieren muss..darüber war man sich einig. Über die Art und Weise wohl eher nicht.

In Zingst wird jeder Quadratmeter bebaut, es entsteht ein neue Seebrücke mit Inselhafen und der Strand in Zingst wird bestimmt für viel Geld neu aufgespült. Ich schätze ca. 15 bis 20 m neuer Strand wird mit der Raupe neu planiert. Es passiert also eine ganze Menge für die vielen Menschen, die im Sommer die Sonne und das Wasser suchen und eventuell finden.

Ich würde auch eine zukunftsfähigere Lösung favorisieren. Eine Strandstraßenbahn und eine Anbindung von Ahrenshoop und Wustrow. Es schaut so aus, ob der Wille (politisch) fehlt die die Zukunft weitsichtig zu gestalten.

Johannes
 
@Mitropa erstmal Danke für deine Meinung und Ausführung, aber ich möchte mal einige Stellen diskutieren bzw. widerlegen.

Fangen wir mal mit der Straße an. Wo kreuzt der hauptsächliche Touristenstrom (L21) denn „andauernd“ die Darßbahn? Ich sehe hier nur ein Übergang in der Ausfahrt von Barth, die neue Meinungenbrücke dürfte ohne Kreuzungen auskommen, dann bleibt noch einer vor Zingst. Andauernd geht für anders. Abgesehen davon dürfte ein BÜ nicht länger zu sein, als eine Ampel in Barth rot ist.
Die Idee die Darßbahn als Straßenbahn bzw. S-Bahn auszubauen, vielleicht noch mit 10min Takt, is doch völlig absurd, sorry. Das würde bedeuten, dass man einen zweigleisigen Ausbau wohl noch mit Elektrifizierung benötigen würde. In meinen Augen nicht realisierbar und noch teurer. Und was passiert dann? Die Reisenden stranden dann in Barth oder Velgast. Oder generieren etwa Velgast, Barth und die anderen Gemeinden etwa so viele Tagestouristen? Ich glaube kaum. Viel interessanter für Touristen von weiter weg, ist die saubere und zuverlässige Durchbindung z. B. von Berlin und weiter weg. Dazu kommen sicher einige Touristen die eh da im Urlaub sind und mal nen Tag nach Stralsund oder Rostock fahren.
Übrigens das Argument mit dem Campingplatz hingt auch. Jemand der zum Campingplatz fährt tut dies mit sein Wohnmobil bzw. Anhänger, die Clientele wird man mit einer Eisenbahn nicht erreichen. Die anderen Leute kann man übrigens auch gut per Bimmelbahn und Bus im Ort verteilen.
Und nochmal Touristen von weiter weg wollen zuverlässig und planbar die Reise abwickeln. Staus haben da einen negativen Einfluss und wirken pro Bahn. Und zu den von dir angegebenen Fahrzeiten sei gesagt: Mein Telefon sagt von Barth nach Berlin knapp 3 Stunden Fahrzeit. Per Bahn etwa 4,5 Stunden mit 3 Umstiegen. Klar kann ich die Strecke auch in etwas mehr als 2 Stunden fahren, Sonntag Morgen um 4:00 mit Gaspedal durchgetreten, Real is da eher ne Stunde und mehr extra in den entsprechenden Zeiten, wenn die Touristen unterwegs sind.

Am Ende muss allen in der Region klar sein, dass man von den Touristen existenziell abhängig ist. Nur müssen diese Leute ja irgendwie an ihr Ziel kommen und das erzeugt nunmal Verkehr, Stress und diverse Emissionen.

Grüße von einem ehemaligen Stralsunder, der früher auch genug km Stau stand.
 
Jemand der zum Campingplatz fährt tut dies mit sein Wohnmobil bzw. Anhänger, die Clientele wird man mit einer Eisenbahn nicht erreichen.
Vergiss die Zeltfreunde nicht, die nach Prerow wollen. Beim letzten Mal hätte ich mir sehr gewünscht, dass die Zugreise nicht in Barth endet. Vielleicht noch mehr Platz fürs Gepäck :happy:
Wenn ich im Urlaub an der See auf eins verzichten kann, dann auf die Blechlawine.

Poldij
 
Die Idee die Darßbahn als Straßenbahn bzw. S-Bahn auszubauen, vielleicht noch mit 10min Takt, is doch völlig absurd, sorry. Das würde bedeuten, dass man einen zweigleisigen Ausbau wohl noch mit Elektrifizierung benötigen würde.
Nö, mittlerweile gibt es genug Hybridfahrzeuge, die ohne Draht auskommen.
Und was passiert dann? Die Reisenden stranden dann in Barth oder Velgast. Oder generieren etwa Velgast, Barth und die anderen Gemeinden etwa so viele Tagestouristen?
Was spräche denn dagegen, die Verbindung bis Stralsund durchzubinden?
Jemand der zum Campingplatz fährt tut dies mit sein Wohnmobil bzw. Anhänger, die Clientele wird man mit einer Eisenbahn nicht erreichen.
Doch, kann man. Aus eigener Erfahrung weis ich, dass man sein Gefährt gern auf dem Campingplatz stehen lassen und Tagesausflüge mit dem ÖPNV bewältigen möchte, wenn der gut konzeptioniert ist.
Die anderen Leute kann man übrigens auch gut per Bimmelbahn und Bus im Ort verteilen.
Ergibt keinen Sinn in einem Umfeld, was massiv staugeplagt ist.

Meiner Meinung nach sind die Verkehrsverhältnisse auf Usedom und dem Darß gut vergleichbar. Auf Usedom hat man das gut hinbekommen und die UBB ist mit ihrem Konzept erfolgreich.
 
Nö, mittlerweile gibt es genug Hybridfahrzeuge, die ohne Draht auskommen.
Die sind ja auch schon mitbestellt worden...
Ob die Fahrzeuge noch die Eröffnung der Darßbahn erleben werden ist fraglich.
Meiner Meinung nach sind die Verkehrsverhältnisse auf Usedom und dem Darß gut vergleichbar. Auf Usedom hat man das gut hinbekommen und die UBB ist mit ihrem Konzept erfolgreich.

Genau. Deswegen ist das Geblubber von der Mitropa, wie in vielen anderen Beiträgen auch nicht so gut nachzuvollziehen.
Natürlich wird es nicht 1zu 1 die alte Darßbahn geben. Schon allein in Zingst ist ja der alte Bahnhof nicht mehr zu erreichen. Gelände teilweise überbaut
Neue Haltestellen, analog, wie auf Usedom, werden auch entstehen. Falls..

Das ganze krank an der lahmen Umsetzung... Erst sollte ja eine neue Strassenbrücke gebaut werden um dann die alte Meiningenbrücke frei zu bekommen für den Bahnneubau.

Ich frage mich, warum man nicht schon bis Bresewitz fährt und dort immer Sommer die Touristen bis zur Brücke bringt.

Fraglich wird sein, ob der letzte Bauabschnitt, von Zingst nach Prerow überhaupt noch gebaut wird...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mitropa
Ähnlich sah man es einst in Salzwedel bezüglich der Reaktivierung der Amerikalinie in Richtung Uelzen.
"Geht nicht!" war überall zu hören "Bis zu 240 Zugbewegungen täglich. Da steht man immer vor geschlossenen Schranken!" (an der B71)
Die Strecke ist seit mehr als 20 Jahren in Betrieb und niemand steht im Stau weil die Straßenführung der B71 verändert wurde.
Problem ist bei Außenstehenden (auch Ortsansässige gehören dazu) damals wie heute in erster Linie die Problembewunderung des Status Quo, gepaart mit der Annahme, dass alles so bleibt wie es gerade ist. :nixweiss:
 
Wenn ich Google Earth öffne und mir den Bereich zwischen Salzwedel und Uelzen ansehe,
sehe erst einmal viel flaches Land/ Fläche/ Raum.
Die Bedingungen an der Küste/ Fischland Darß Zingst sind wohl andere.
Aber schon die Altvorderen sagten: Jeht nich, jibbs nich... :gruebel:

MfG
 
Mir ging es lediglich darum die Wortlaute der Einheimischen darzustellen - und eben das, was in der Praxis aus dem Vorhaben geworden ist. Luft nach oben bleibt immer!
Im Fall der Amerikalinie unterstell ich derzeit den Unwillen Überholgleise bei Bergen und zwischen SAW und Stendal zu ergänzen, bzw. neu anzulegen.
Die Wiederinbetriebnahme der Umgehungsbahn nach Potsdam hab ich selber mit Fragezeichen betrachtet, weil die RB zwischen Wannsee und Beelitz stündlich fahren sollte und somit 4 Zugbewegungen pro Stunde in Beelitz stattfinden sollten.
Aus Laiensicht war eine Zugkreuzung trotz der bescheu... äh "unglücklichen" Anordnung der Bahnsteige zwingende Voraussetzung. Das kam dann auch so, allerdings ist die RB aus Wannsee jetzt 20 Minuten früher da und fährt knapp 10 Minuten vor Eintreffen des Triebwagens aus Jüterbog wieder zurück und der eine muss nicht auf den anderen warten, was letztes Jahr noch fast stündlich zu kleinen Verzögerungen führte.
Ab und an werden in die enge Taktung sogar noch Lz-Fahrten reingeschoben. Es gibt also Zeitfenster, die man als Außenstehender nicht erkennt.

Im Bezug auf die Darßbahn:
Erstmal die Planungen abwarten! Vorher ist es sinnlose Spekulation und Zeitverschwendung.
Mein persönlich ersponnenes Ideal ist die Einbindung von Fernverkehren bis nach Prerow.
 
Hallo,
es gibt einige bedenkenswerte Beiträge von Euch, auf welche ich gerne kurz eingehen möchte.
Bitte bei all meiner Kritik im Hinterkopf behalten, dass ich absolut FÜR eine Bahn auf dem Darß bin und sogar dem Projekt "FDZ - autofrei!" positiv gegenüber stehe - letzteres unterstützen nur sehr wenige Einwohner bei uns.
Gut möglich, dass meine Idee einer "Waldstraßenbahn" wie in Thüringen tatsächlich so absurd ist, wie manche schreiben, vielleicht ist sie das auch - dennoch sollte man die Dinge grundsätzlich durchdenken - um sie dann auch gut begründet verwerfen zu können.
Und: Ich bin gerade NICHT dafür, das alles so bleibt, wie es ist, sondern ich wünsche mir eine praktikable, integrierte Verkehrslösung, die durchaus große Veränderungen bedeutet.

@Tender Du hast Recht, es ist nicht immer namentlich die L21, die gekreuzt wird, aber es sind eben nicht nur 2-3 BÜs, der Haupt-"Touristenstrom" wird gekreuzt:
- In Barth hinter dem Bahnhof (semi primär)
- An der Umgehungsstrasse "Am Mastweg" = L21 (primär)
- Hinter Tannenheim = L21-1 (semi-primär)
- bei Bresewitz vor dem Meiningen (das ist noch nicht endgültig kreuzungsfrei geplant, auch sind die dafür nötigen Rampen an einer der schönsten, sensibelsten und gleichzeitig für unsere Vor- und Nachsaison-Urlauber attraktivsten Stellen im Nationalpark durchaus auch kritisch zu würdigen) = L21 (primär)
- südlicher Ortseingang Zingst = wichtigste L21 Zufahrt (absolut primär!)
- Am Fresenbruch = L21 (primär)
den "Kleinkram" in Zingst selbst, sowie Bresewitz, Pruchten, Barth und Tannenheim lassen wir mal weg.

Ich zähle allein hier 6 BÜs, wovon 5 die Hauptschlagadern kreuzen. Und das auf nur ca. 15km Strecke.

Das Argument, dass die Haltezeit an einem BÜ doch auch nicht schlimmer sei, als eine Ampelphase in Barth, ist m.E.n. in zweierlei Hinsicht nicht valide:

1. JEDER zusätzliche Stop in einem Verkehrssystem, gerade in einem chaotischen wie dem Individualverkehr, führt zu zusätzlichen Stauungen weit über die eigentliche Sperrungszeit hinaus.
2. Wer jemals auf der L23 in Buchholz im Wald am BÜ darauf gewartet hat, das ein Zug auf der eingleisigen Hauptstrecke HRO-HST endlich durchfährt, wird bestätigen, dass wir hier nicht über eine 90s-Ampelschaltung reden, das dauert länger, tw. erheblich länger.

Wer sagt, dass meine "Waldbahn" durchgängig zweigleisig sein muss? Ist sie weder in Berlin-Schöneiche, noch in Tabarz - Gotha. Straßenbahnen kommen sehr gut mit Ausweichhaltestellen zurecht, auch bei enger Taktung. in der CH gibt es sehr, sehr viele solche primär eingleisigen "Trämlis", welche die Dörfer der Umgebung größerer Orte verbinden. Diese haben als Endpunkt dann einen Bahnhof der SBB - niemand stört sich daran, dass er von der Eisenbahnschnellstrecke Bern - Zürich in Aarau ins Trämlich steigen muss, um nach Hause nach Schöftland zu fahren. Es wird sehr gut genutzt.

WO die Reisenden umsteigen, ist ja durchaus diskutabel: In Barth? So wie früher aus dem D-Zug Meiningen - Barth in die bereitstehenden Ikarusbusse der VEB Kraftverehrskombinate RDG und HST? Möglich. In Velgast? Auch denkbar, dann hätte man auch einen guten Grund, die Strecke erneut zu elektifizieren.
Oder denken wir noch ein bisschen größer:
Stellt Euch vor, es gäbe Anschlüsse in Graal, RDG und HST. Aber dann hätten wir ja fast schweizer Verkehrsverhältnisse, davon träumen wir lieber nur.

Hier gibt es bestimmt Experten, die wissen, was ein km Eisenbahn nach EU-Norm gebaut kostet - und was eine Strassenbahn. Welch unterschiedliche Anforderungen an das Tfz-Personal etc. gestellt werden, an die Tfz selbst, an die Absicherung gegen "unbefugtes Betreten", an BÜs, usw.
Auch, wenn ich es nicht selbst in valide Zahlen zu gießen vermag, ich schätze mal, dass ich mit einem Drittel des Budgets auskäme und ggf. sogar noch planungsrechtliche Vorteile hätte (Hier begebe ich mich auf dünnes Eis, das mögen Kompetentere bestätigen oder widerlegen)

Das Konzept der UBB auf Usedom ist aus meiner Sicht auch gut. Die UBB hat ja auch viele Jahre lang unsere Strecke bedient - da lief es weniger gut. Aber selbst wenn die UBB auch die Darßbahn betreiben würde - als Waldstrassenbahn hätten doch alle was davon:
- geringere Kosten
- dichtere Taktung
- bessere Auslastung
= (noch) weniger Autoverkehr.

Was wäre daran falsch? Welche validen Gegenargumente gibt es, die ich nicht bedacht habe?
 
Hallo,
zur Amerikalinie was grundsätzliches. Vor kurzem hieß es noch 2028 Vollsperrung für längere Zeit, wie jetzt gerade modern. Aber weil die Gelder nicht mehr da sind, schaun wir mal.
Gruß Klötze
 
Was wäre daran falsch? Welche validen Gegenargumente gibt es, die ich nicht bedacht habe?
Eigentlich nichts. Wenn es eine Straba wäre, die nach beiden Bahnordnungen fahren darf, möglicherweise kombiniert Oberleitung und Akku, dann wäre das ein durchaus denkenswerter Kompromiss und würde die Möglichkeit eröffnen, in den Touristenorten auch Haltestellen einzurichten und den Straßenraum mitzunutzen.
Dann vor Graal-Müritz bis Velgast, wäre doch perfekt.
 
Gibt es irgendwo online einsehbare Planungsunterlagen? Ich habe keine gefunden.

Kindergarten im Bahnhof Pruchten. Bahngebäude werden doch häufig nicht mehr benutzt und es gibt nur noch Unterstände mit Sitzgelegenheiten.
Warum also sollte der Kindergarten ausziehen müssen? Züge zu dicht am Zaun? Genug Brachland gibt's doch Richtung Bresewitz.

Straßenbahnähnlicher Betrieb m.M. nach nur sinnvoll, wenn auch Züge aus weiter entfernten Landesteilen direkt nach FDZ fahren könnten.
Sonst bleibt das doch m.M. nur eine Insellösung und man hat weiterhin den ganzen An- und Abreiseverkehr mit dem Auto.
 
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