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Vorbild Zubrnice

Böhmischer Lokalbahncharme

03.03.2018
Da eine vorherige Wandertour nicht allzu lange gedauert hatte, fuhr ich hinunter ins Elbtal und lauerte an der rechtselbischen Bahnstrecke relativ erfolglos auf irgendeine sinnvoll abbildbare Bewegung. Mangels Action fuhr ich noch nach Zubrnice (Saubernitz) hinauf und schaute mir den dortigen Museumsbahnhof an. Das Gelände selbst ist außerhalb der Betriebstage nicht direkt zugänglich aber war von einer oberhalb liegenden Wiese gut einsehbar. Die herrliche Anlage weist noch den typischen Charme der einstigen Lokalbahn Groß Priesen-Wernstadt-Auscha (L.G.W.A.) auf. Meine Betrachtungen wurden mir von einem freilaufenden, recht gepflegten Mischlingshund mittlerer Größe verleidet. Zeigte er sich zunächst schwanzwedelnd freundlich und forderte ein Spiel oder Futter ein, verlegte er sich schnell auf giftig knurrendes Bellen mit dem Ansatz eines Zuschnappens. Da musste ich mal kurz laut werden. In der Folge hielt er ein paar Meter Sicherheitsabstand. Nach einer Weile zog ich mich zum Auto zurück und trat die Heimfahrt an.

Ausführlicher Wanderbericht:
https://www.hikr.org


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Bild 1: Velké Březno (Groß Priesen), T212.0 (1967-1971, ČKD/Turčianske strojárne n.p. Martin) der Museumseisenbahn, die Vereinsmitglieder haben die Gleisbauarbeiten unterbrochen und sich ins gut geheizte Vereinsgebäude zur Mittagspause zurückgezogen.

Zusatzinformation:
Die Tschechen waren der Zeit weit voraus und haben die Bahnhöfe seit Jahren mit blauen Dieselabgasplakettenprüfsignalen ausgestattet. Nur wenn ein blütenweißes Licht aufleuchtet, ist das Passieren gestattet. Die Detektoren sind dabei äußerst fein eingestellt, hat der Lokführer zu viel Zwiebelfleisch, Sauerkraut oder Knoblauchsuppe gegessen, wird die Weiterfahrt in bebautes Gebiet unterbunden...


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Bild 2: Velké Březno, gedeckter Güterwagen Zt (Böhmisch-Mährische-Bahnen)


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Bild 3: Zubrnice (Saubernitz), Güterzuggepäckwagen D (1936, Tatra Kopřivnice)


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Bild 4: Zubrnice, gedeckter Güterwagen Ztrc (1947, Tatra Smíchov)

Hier ist die Beschriftung Böhmisch-Mährische-Bahnen aus der Zeit des Protektorats definitiv falsch. Wenn ich mich recht entsinne, wurde diese für Filmaufnahmen angebracht, da ist das eh wurscht (brauner Wagen = alt)


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Bild 5: Zubrnice, benzolelektrische Lokomotive 22 L 2 N (1916, Chrochat)


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Bild 6: Zubrnice, Museumsbahnhof, Gleisbauarbeiten werden vorbereitet


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Bild 7: Zubrnice, Museumsbahnhof


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Bild 8: Zubrnice - Týniště (Saubernitz - Tünscht), Lokalbahn Groß Priesen-Wernstadt-Auscha (L.G.W.A.)


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Bild 9: Zubrnice, Museumsbahnhof


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Bild 10: Zubrnice, Museumsbahnhof, stimmige Wiedergabe des alten Lokalbahncharmes


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Bild 11: Zubrnice, Draisinenschuppen


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Bild 12: Zubrnice, Motordraisine Tatra VM 14/52


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Bild 13: Zubrnice, Museumsbahnhof


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Bild 14: Zubrnice, abgelagertes deutsches Signal böhmischer Ausprägung (zwei Flügel hintereinander), so ein (das?) Exemplar stand an der Einfahrt Böhmisch Kamnitz aus Steinschönau kommend.


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Bild 15: Zubrnice, böhmisches "Spiegelei" (Vorsignal)


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Bild 16: Zubrnice, böhmisches "Spiegelei"

Kommentare

Oh ja, Zubrnice. Saubernitz. Eine kleine Perle in der böhmischen Toskana (so nenne ich die Gegend für mich)... Hier habe ich schon einige Abende verbracht. Es ist so schön. Der "Tschokl", die Landschaft. Malerischer Traum.

Helge
 
Hallo miteinander

Velke Brezno und sein Weltbekannter Bahnhofsvorsteher "Victor CIBICH"--sein Bild hat jeder schon mal gesehen.
gruß FB.
 
Vor der großen Werbekampagne wurde er Viktor Zippich geschrieben... Und die Brauerei war noch in Besitz eines regionalen Unternehmens... Seit Heineken den Laden übernahm, schmeckt das Bier nicht mehr. Seitdem wurden auch andere Marken dort hergestellt. Das ist in meinen Augen Verrat am Brauwesen.
Schade darum, Březňák war mal richtig gutes Bier, gebraut aus regionalen Rohstoffen... Dessen bin ich mir heute nicht mehr sicher, ob es noch so ist. Auch in Tschechien wird chinesischer Billighopfen eingesetzt. Guter Hopfen ist entscheidend für Aroma und Geschmack eines Bieres.

Helge
 
Ich war 1993 das erste Mal dort, da hatte mich ein Freund kurz entschlossen mitgenommen, weil der mir das Freilicht-Museum zeigen wollte, also Bauernhaus, Kirche, Schule und Kolonialwarenladen im Dorfzentrum. Das war der Bahnhof nur Beifang. Aber ich fand das Fleckchen damals schon so herrlich, dass ich öfters wieder kam (von Dresden aus per Rad leicht zu erreichen), mich mit einem älteren Herrn anfreundete, der im Museum arbeitete (ein Sudetendeutscher, der nach dem Krieg im Lande bleiben durfte). Ich lage im Sommer oft oben am Bahnhof im Gras und las. Abends ging es in die Bierkeipe. Mehr gab es nicht. Ein Mal bin ich ich die Eisenbahnstrecke von Velke Brezno bis nach Zubrnice abgelaufen, mit Kleinkind auf dem Rücken. Dass auf dieser Strecke wieder Betrieb gemacht wird, konnte ich mir damals nur schwer vorstellen. Umso schöner, dass die tschechischen Eisenbahnfreunde mit Ihrem Enthusiasmus und Engagement dieses Teilstück der ehemaligen Lokalbahn Großpriesen–Wernstadt–Auscha wieder zum Leben erwecken konnten.

Viele Grüße von Thomas
 
Schön geschrieben, Thomas. Vor allem im mittleren Frühjahr lohnt es sich, einen Abend und eine Nacht dort zu verbringen. So viele Vogelstimmen, die da in den Bäumen, Büschen und Wäldern singen, das beeindruckt. Ja, auf der Wiese hab ich da auch schon gelegen, einmal sogar in der Deckung gezeltet. Ein paradiesisches Fleckel Erde.

Helge
 
Vor der großen Werbekampagne wurde er Viktor Zippich geschrieben... Und die Brauerei war noch in Besitz eines regionalen Unternehmens... Seit Heineken den Laden übernahm, schmeckt das Bier nicht mehr. Seitdem wurden auch andere Marken dort hergestellt. Das ist in meinen Augen Verrat am Brauwesen.
Schade darum, Březňák war mal richtig gutes Bier, gebraut aus regionalen Rohstoffen... Dessen bin ich mir heute nicht mehr sicher, ob es noch so ist. Auch in Tschechien wird chinesischer Billighopfen eingesetzt. Guter Hopfen ist entscheidend für Aroma und Geschmack eines Bieres.

Helge
Hallo miteinander
deswegen weichen wir schon in die Brauereilokale aus
zb Kocour in Varnsdorf
naRychle in Usti oder Admiral in Decin
gruß FB.
 
Ich habe als Kind die tschechoslowakischen Kinderfilme sehr geliebt, und da gab es einen Film aus den 1970er Jahren, der z.T. in Zubrnice, auf dem Bahnhof, gedreht wurde. Es war eine Art "Tom Sawyer -Verschnitt", über den man auch Fotos im Bahnhofsmuseum findet. Der Originaltitel lautet "Páni klucy", übersetzt als "Die Herren Buben", aber ich kann mich nicht mehr wirklich an den deutschen Titel erinnern. Was ich aber weiß, ist, dass es eine herrlich freche, sommerliche Abenteuer-Ferien-Geschichte war, die ich mir durchaus gern noch mal angucken würde.
 
Hallo @FB. Das finde ich gut. Noch eine Empfehlung wäre "Cvikov"...
Na zdraví!

Helge
 
Ich habe als Kind die tschechoslowakischen Kinderfilme sehr geliebt, und da gab es einen Film aus den 1970er Jahren, der z.T. in Zubrnice, auf dem Bahnhof, gedreht wurde. Es war eine Art "Tom Sawyer -Verschnitt", über den man auch Fotos im Bahnhofsmuseum findet. Der Originaltitel lautet "Páni klucy", übersetzt als "Die Herren Buben", aber ich kann mich nicht mehr wirklich an den deutschen Titel erinnern. Was ich aber weiß, ist, dass es eine herrlich freche, sommerliche Abenteuer-Ferien-Geschichte war, die ich mir durchaus gern noch mal angucken würde.
Den Film habe ich da, allerdings auf tschechisch. Wer mit offenen Augen durch dieses Gebiet wandert, wird manchen Punkt aus dem Film ausmachen können. Allerdings wurden viele Szenen auch in Mělník und im böhmischen Teil des Erzgebirges gedreht.
Der Film ist für mich immer wieder angenehme Sommerabendunterhaltung.

Helge
 
Jawohl, auch Rebelové entstand dort. Eine Sommerromance mit politischen Inhalten.
 

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vozmistr
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