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Wagen 901-211 der Spreewaldbahn - Feinarbeiten und Ergebnis

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Der eine oder andere von euch hat ihn vielleicht schon auf Instagram oder TikTok gesehen, inzwischen ist auch mein Wagen 901-211 fertig. Die beiden fertigen Wagen seht ihr im Titelbild (901-212 links und 901-211 rechts)

Vorangegangene Artikel zum den Wagen findet ihr hier:
Die Wagen 901-211 und 214 waren ursprünglich nicht geplant, aber da der Unterschied zum geplanten 212 oder 213 hauptsächlich in der Seitenwand besteht und ich die anderen schon auf Basis der Zeichnung vom 211er konstruiert hatte, hatte ich die 3D-Druckdateien erzeugt und dann selbst auch genutzt.

Die Vielzahl der Seitenfenster nötigten mir Respekt ab, ich wollte diese diesmal nicht wie beim 901-212 und 213 aus einer alten CD-Hülle ausschneiden, zurecht feilen und einkleben. Daher habe ich einen Prototyp für eine komplette Fensterseite – also einen Sockel mit den 10 Seitenfenstern – gedruckt. Nach dem geglätteten der Oberseite – da könnte man noch viel mehr glätten – wurde eine Silikonform erzeugt und der Fensterblock mit einem klaren Resin gegossen. Wenn man es schafft, halbwegs blasenfrei und staubfrei zu arbeiten, kann man den Guss von beiden Seiten schleifen und am Ende polieren.

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Für das verwendete Resin würde ich keine wirkliche Empfehlung geben, da meins bei exakter Mischung mehrere Tage braucht, um auf die nötige Härte zu kommen. Die Klarheit der Fenster ist für den Zweck brauchbar, aber deutlich niedriger als bei der CD-Hüllen-Version. Daher habe ich mich diesmal gegen Reisende entschieden.

Der Sockel der Fenster – wenn man ihn mitgießt und belässt – beansprucht etwas Raum, den ich vom gedruckten Innenleben abgefeilt habe, eine gesonderte Druckdatei gibt es dafür nicht.

Die einzelnen Fensterpaare passen, aber die gesamte Front ließ sich schlecht in einem Stück einsetzen, daher habe ich den Block unterteilt und die Fenster paarweise mit einem schnelleren Resin eingeklebt. Ich denke eine kleine Verschiebung der Maße hat sich beim Umweg über die Silikonform eingeschlichen.

Das Geländer der Plattform ist wieder aus Messingblech und -draht gebaut, die Kurbel – aus einem gebogenen Messingdraht in einem doppelt durchbohrten Blech (Bilder der Rohlinge hier drunter) – habe ich diesmal direkt angelötet, indem ich mit Klemmpinzetten eine Wärmeableitung erzeugt habe, so dass die Erwärmung durch den Lötkolben örtlich sehr begrenzt blieb. Für mich funktioniert das Verfahren zwischen die beiden Geländeteile den Übergang zu löten und dann Drähte für die Verbindung zum Dach durch selbiges zu fädeln bis gut, solange die "Möbel" und damit der Wagenkasten gut ausgerichtet sind.

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Zum Erreichen einer guten Kurvengängigkeit habe ich die Kupplungen nicht in Kupplungskästen mit Federn, sondern wieder mit einer Schraube unter dem Wagenboden angebracht. Möglich wäre auch eine feste Verbindung der Wagen als Zug. Angepasste Druckdateien für M2- und M3-Schrauben liegen inzwischen auch bereit … auch wenn ich M2,5-Schrauben verwendet habe ...

Alles was an 3D-Druckdateien zu den Wagen verwendet wurde und mir sinnvoll erschien, findet man für nichtkommerzielle Nutzung kostenfrei hier auf Thingiverse also viel Spaß damit.
Nebenbei, das Oberteil eines Wismarer Schienenbus für 1000mm Spurweite gibt es dort auch schon. Noch ist der nicht fertig gebaut, so dass ich ihn hier noch nicht vorgestellt habe, es fehlen noch Leitern, Gepäckgitter und eine Verblendung des Antriebs.

Update 2023-03-19

Inzwischen gibt es eine verbesserte Variante des 901-211 in TTm und H0m für den Resindrucker. Dabei sind Unterbau mit Innenraumausstattung und der Wagenkasten jeweils eine Baugruppe. Die Geländer und Übergänge der Plattform sind separat, um den Ärger mit abgebrochenen Teilen zu reduzieren. Bei der Gelegenheit wurden auch Niete und Verstärkungsbleche angedeutet, die Bremsen und Trittbretter überarbeitet. Zu finden ist das bei Printables (DE) und Thingiverse (EN).
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Kommentare

Darf man fragen welchen durchmesser der Draht für Griffstangen und Dachstützen an den Bühnen haben? Sehr schöne Modelle!
 
Ich finde das ist wirklich gut geworden!

Die Fenster wirken wie lange nicht geputzt - das war (und ist) im Vorbild aber oft genau so.

Auch wenn die Spreewaldbahn nicht mein Motiv ist: Danke dass du deine Arbeit anderen zur Verfügung stellst und deine Erfahrungen hier teilst!

Meine Gedanken zu den Fenstern.

Ich hatte Ende der 90er HOe-Wagen-Modelle der MPSP gebastelt. Dort habe ich das Fensterproblem gelöst, in dem ich den Wagenkasten komplett aus entsprechender Fenster-Plaste gebaut habe. Dort habe ich dann dünne Schichten aus Karton für die Fensterrahmen und dann die Holzbeplankung drauf geklebt. Das sah schon ganz gut aus. Heute dürfte man das mit Lasercuttern zur Perfektion treiben können.

Eine andere Idee: Kann man Acrylglas nicht auch Lasercutten bzw. fräsen? Ich habe sowas noch nie gemacht, drum kann das absoluter Murks sein aber vielleicht ist das eine machbare Lösung.

Man würde - wie bei meinem MPSP-Modell - je eine Acrylglaswand für jede Seite des Wagens zurechtschneiden. Überall, wo keine Fenster ist, dann das Acryl etwas weggelasert /weggefräst werden, so dass das Glas hier dünner ist. Nur bei den Fenstern bleibt die Dicke des Akryls erhalten mit unzerkratzter Oberfläche. Dann die ganze Acrylglaswand von hinten in die gedruckte Seitenwand des Wagens kleben.

Oder aber die Fenster in der Acrylglaswand mit dem Laser fast komplett ausschneiden. Oben und unten allerdings noch eine Verbindung lassen. so dass sie nicht rausfallen oder sich verdrehen. Dann eine ganz dünne Folie hinten drauf kleben. Danach mit einer Schneidpinzette o.ä. die Fenster vom restlichen Acryl lösen und das restliche Akryl entfernen. Dann kleben die einzelnen Fenster ordentlich ausgerichtet auf der Folie und können mit dieser in die Seitenwand des Wagens eingesetzt werden.

Was ich noch gefunden habe ist das hier: Deluxe Materials AD55 Glue 'n' Glaze Fensterkleber 50ml (6,99€) "Für die Herstellung von kristallklaren Fenstern und das Verkleben der meisten Kunststoffe. Für Verglasungsfenster bis zu 6mm." Weiß nicht, ob das jemand schonmal für sowas ausprobiert hat und ob sich das aus der Silikonform löst.

Wie gesagt, nur Gedanken. Ich habe keinen Lasercutter und ganz andere Projekte vor mir.
 
Ich finde das ist wirklich gut geworden!
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Meine Gedanken zu den Fenstern.

Danke und besonders vielen Dank für deine Gedanken und Ideen. Insgesamt klar zu bauen ggf. zu gießen und die Wände mit Farbe oder Material aufzulegen, ist mir auch durch den Kopf gegangen, allerdings eher für Automodelle.

Ich muss mich selbst bremsen, um nicht zu sehr aufzurüsten. Ein Grundgedanke ist, für den Nachbau die Anforderungen an die sonstige Technik klein zu halten. Daher würde ich Laser-Cut erst mal vermeiden.

Die eingesetzten Fenster könnten etwas klarer werden. Etwas mehr wäre auch mit dem verwendeten Material möglich, da kann man auf jeden Fall noch optimieren. Ich glaube die andere Güsse der Fenster, die noch liegen, sind etwas klarer geworden. Da hatte ich das Resin noch mal abgegossen, da die Fehler schon sichtbar waren und wieder aufgefüllt. Ich denke, das klebrige Zeug hat die Form damit besser gereinigt als Wasser oder Isopropanol davor.
Bei denen hier hatte ich recht tief geschliffen, um eine Reihe Blasen oder Einschlüsse, die sich angesammelt haben, loszuwerden.

Eine alternative Möglichkeit sehe ich noch im Einlegen von einem klarem Streifen Plastik direkt während des Drucks in eine Aussparung. Das könnte ähnlich wie Filament-Wechsel gehen: auf der geplanten Ebene anhalten, einlegen und darüber weiter drucken. Vielleicht sollte ich das Prinzip mal testen, ich fürchte aber, dass sich das dann doch verformt ... Deckgläser vom Mikroskop könnten gehen ... *grübel*
 
Darf man fragen welchen durchmesser der Draht für Griffstangen und Dachstützen an den Bühnen haben? Sehr schöne Modelle!

Vielen Dank!

Ich habe Messingdraht mit 0.6mm genommen bspw. von einem Bastelladen oder Müller. Damit der gerade läuft, habe ich ein Stück mit Schraubstock und Zange "mit Schwung gerissen" also im Prinzip gestreckt. Der 0.4mm Ms Draht, den ich noch habe, war mir zu dünn verglichen mit meinem Geschick den doch zu verbiegen, da würde ich dann doch eher versuchen Stücke von Stahlsaiten von der Gitarre anzulöten ... könnte klappen.

Gefühlt würde ich aber bei den schrägen Griffstangen eher auf 0.5mm gehen, falls vorhanden. Das von mir verwendete Messingblech hat wohl 0.25mm. Da das aber bei mir seit Jahrzehnten in der Bastelkiste liegt, habe ich keine aktuelle Bezugsquelle.
 
Danke dir, auch für die Gedanken dahinter. Diese zehntel Millimeter lesen sich zwar "nichtig" aber gerade bei sowas wirkts am Ende oft zu Massiv (ist mir bei Griffstangen an einem GGw passiert)
 
Ich muss mich selbst bremsen, um nicht zu sehr aufzurüsten. Ein Grundgedanke ist, für den Nachbau die Anforderungen an die sonstige Technik klein zu halten. Daher würde ich Laser-Cut erst mal vermeiden.
Das kommt für mich auch nicht in Frage. Beim Stammtisch in Leipzig habe ich Kollegen gefunden, die angeboten haben, ihre Maschinen mit zu benutzen.

Zudem habe ich bei uns einen Maker Space entdeckt, allerdings sind die Mitgliedsbeiträge dort ziemlich hoch. Da ist es eher der Nachhaltigkeitsgedanke das Treiben oder die Community.

Eine alternative Möglichkeit sehe ich noch im Einlegen von einem klarem Streifen Plastik direkt während des Drucks in eine Aussparung.

Oh, das wäre spannend ob du das hinbekommst. Die verwendest ja einen Würstchenleger. Musst irgendwie hinbekommen, dass der Drucker da nicht anstößt.

Beim Resin-Drucker kann ich mir das nicht so richtig vorstellen, da müsste die Glasscheibe von Anfang drinne liegen und mit angehoben werden. Auch wäre zu testen, ob das flüssige Resin nicht das Acryl angreift.
 
Danke dir, auch für die Gedanken dahinter. Diese zehntel Millimeter lesen sich zwar "nichtig" aber gerade bei sowas wirkts am Ende oft zu Massiv (ist mir bei Griffstangen an einem GGw passiert)

Für mich ist das ähnlich schwierig. Zum einen soll das Ergebnis "bespielbar" sein und nicht jedes Entgleisen Panik hervorrufen, aber auf der anderen Seite ist es schön, wenn die Gestänge im Maßstab nicht zu wuchtig wirken.
 
Oh, das wäre spannend ob du das hinbekommst. Die verwendest ja einen Würstchenleger. Musst irgendwie hinbekommen, dass der Drucker da nicht anstößt.

Beim Resin-Drucker kann ich mir das nicht so richtig vorstellen, da müsste die Glasscheibe von Anfang drinne liegen und mit angehoben werden. Auch wäre zu testen, ob das flüssige Resin nicht das Acryl angreift.

Da ich eigentlich bei jedem Projekt etwas mache, was ich noch nie vorher versucht habe, kann ich mal gucken, ob ich das mit den Würstchen hinbekomme, vermutlich beim Gepäckwagen ... mal schauen. Dauert aber, bis der sich in der To-Do-Liste an die Spitze gekämpft hat.
 

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Autor
Tomek
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