...erschließt sich mir der Sinn Deiner Worte nicht.
Dann fangen wir vielleicht damit an, dass du noch einmal erläuterst, was du eigentlich mit deinem ersten Post in diesem Thread sagen wolltest. Du schienst ja sehr unzufrieden mit diesem Thread zu sein. Ist es deiner Meinung nach also
a) nicht möglich, eine kleine Industrie auf einer modernen Anlage unterzubringen oder
b) nicht möglich, dass eine kleine Industrie heute noch an die Bahn angeschlossen ist oder
c) nicht möglich aus dem Vorbild eines heute noch existierenden Betriebes irgendetwas abzuleiten, was sich im Modell umsetzen lässt?
Überhaupt die Idee einer Nebenbahn in Epoche V+ für verlogen zu erklären finde ich auch keinen guten Start, wenn man anschließend anmerken möchte:
ich hatte auf bessere Kommunikation gehofft.
"Verlogen" ist ein starkes Wort. Zum einen wird ja gerade in den älteren Epochen der Wunsch nach einer heilen Welt exzessiv ausgelebt, keiner bildet auf einer Anlage die negativen Aspekte oder Probleme dieser Epochen ab. Zum anderen sprichst du damit ja der Beschäftigung mit der aktuellen Bahn die Eigenschaft ab, interessant zu sein. Die oben gezeigte Mühle nachzubauen und so zu tun, als gäbe es den Gleisanschluss 2020 noch, ist nicht vorbildwidriger, als sich ein BW mit mehreren Exemplaren der 18 201 vollzustellen, weil man die so toll findet oder den DDR-Regierungszug in Dauerrotation um die Anlage kreisen zu lassen. Deine Zusammenfassung der politischen Lage stimmt ja, die DBAG ist immer noch dabei, die Infrastruktur für den Gütertransport auf der Schiene zu zertrümmern. Aber sie hat das noch nicht überall geschafft, und dann orientiert man sich für seine Modellbahn eben an solchen Beispielen. Ich wohne an einer Nebenbahn, und für die kann man festhalten: RegioShuttles fahren im Stundentakt im Personenverkehr. Auf meinem Streckenast gibt es außerhalb der Verkehrszeiten des Personenverkehrs immerhin noch einen täglichen Güterzug. In Beeskow werden die Gleisanlagen gerade saniert mit dem dezidierten Ziel, die Anschlüsse des Spanplattenwerks und der Raiffeisen-Handelsgesellschaft zu erhalten. Ich finde das genug Legitimation, um so etwas auf einer Anlage nachzustellen. Für eine zweigleisige Hauptstrecke, auf der drei Meter lange Züge verkehren können, fehlt den meisten Foristen sicher der Platz. Ich nehme an, da dein Nick auf eine Affinität zu älteren Epochen schließen lässt, würdest du jetzt den Rat geben, dann eben die "goldene Zeit" der Nebenbahnen als Vorbild zu wählen. Aber wann soll das sein? Ich habe auch das eine oder andere zu Bahnen gelesen, die es schon lange nicht mehr gibt. Für einige von ihnen waren auch die zwanziger, dreißiger oder fünfziger Jahre keine goldenen mehr, und einen Industrieanschluss auf ihnen nachzubilden, wäre auch für diese Zeit schon "verlogen". Und dass dieser Thread, der Industriegebäude in ihrem gegenwärtigen Zustand zeigt, nicht ganz überflüssig ist, sieht man ja an einigen Reaktionen, in denen steht, dass diese Vorbilder als Gestaltungsvorschläge hilfreich seien.
So, ich bin auch kein Freund von Konfrontation und Streit, aber mein Puls steigt schon ein wenig, wenn jemand mir die Welt erklären will und warum es etwas, das ich jeden Tag sehe, eigentlich garnicht gibt.
Grüße Jörg