Betriebsablauf in Ge(l)dern
In diesem Thread gab es immer wieder lebhafte Diskussionen zum Sinn und Zweck des Bahnhofs Ge(l)dern. Ich werde mal beginnen dies auszudröseln. Mein Ziel ist es nicht, den historischen Ablauf darzustellen. Dafür sind die Quellen viel zu dünn. Vielmehr möchte ich das Maximum an "hätte so sein können" Spielvariationen erreichen.
Basis aller Überlegungen ist die (von mir unterstellte) Bedeutung der Strecke Stockheim - Lauterbach. Nicht zuletzt wegen der späteren Luftmunitionsanstalt Hartmannshain und der Möglichkeit der Umfahrung der Hauptstrecke Fulda-Frankfurt kann man eine gewisse strategische Bedeutung annehmen. Auf historischen Filmaufnahmen ist zudem ein recht solider Unterbau der Strecke zu erkennen. Verbrieft sind darüber hinaus Mehrfachtraktionen und Schiebebetrieb mit Tenderlokomotiven u.a. der Baureihe 65 über den Vogelsberg, an dessen Fuß Ge(l)dern liegt.
Schleptenderloks: Nimmt man die nachgewiesene BR65 als Grundlage, liegt diese mit ihrer Radsatzfahrmasse bei rund 17t. Sowohl die P8 als auch die G8 sind nach meiner Erkenntnis in ähnlichen Größenordnungen angesiedelt. Eine P6 liegt sogar deutlich darunter. Der Gleisbau der Strecke lässt also all diese Maschinen zu. Folglich werden diese meine Anlage ohne schlechtes Gewissen - wenn auch nicht unbedingt im Plandienst - befahren.
In Ge(l)dern stationierte Loks: Ein B-Kuppler wird als Hofhund zum Einsatz kommen. Grund ist in erster Linie eine kurze Aufenthaltszeit der Züge im Bahnhof. Stockheim - Lauterbach ist eine eingleisige Stecke mit über 60km Länge. Ge(l)dern liegt recht genau in der Mitte. Ge(l)dern ist meines Wissens die einzige Kreuzungsmöglichkeit für Personenzüge. Da in der dargestellten Zeit der Anteil der PmG recht groß war, mussten die Güterwagen möglichst schnell gewechselt werden. Dies mit den Zugloks zu machen, würde die Strecke sehr viel länger blockieren und mehr Gleise erfordern.
Ein zweiter B-Kuppler wird als Lumpensammler stationiert, der im Umkreis von ca. 15km die Anschließer und Güterschuppen bedient. Auch hier wäre das Rangieren mit den Zugloks ein Zeitproblem oder wegen fehlender Umfahrmöglichkeiten teilweise gar nicht möglich. Diese Wagen werden dann in Ge(l)dern gesammelt und an die durchfahrenden Züge angehangen (natürlich auch anders herum). Alle Bahnhöfe in größerer Entfernung werden von den Bahnhöfen Stockheim bzw. Lauterbach bedient. Der Einsatzradius ergibt automatisch aus der relativ geringen Geschwindigkeit von anfangs 30km/h.
Die dritte Lok in Ge(l)dern bedient die Strecke zwischen Ge(l)dern und Oberwald (ohne historisches Vorbild).
Damit erklärt sich das BW in der dargestellten Größe. Neben der Unterbringung der drei Lokomotiven, haben unplanmäßige Lokomotiven die Möglichkeit ihre Vorräte (insbesondere Wasser) vor der Bergfahrt aufzufüllen. Im Winter können zusätzliche Lokomotiven für den Schiebebetrieb stationiert werden. In Ge(l)dern werden zudem die Wagen der Strecke nach Oberwald gewartet sowie "Notreparaturen" durchgeführt, um die Passage über den Vogelsberg sicher zu stellen. Aus diesem Grund gibt es auch den relativ großen Kran. Dort können z.B. schwere Lasten auf andere Wagen umgeladen oder auch Ersatzteile wie Radsätze angeliefert werden.
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Durch die Vitrinen konnte ich ein wenig sortieren und habe mal wieder zeitgenössisch (so weit wie es das Rollmaterial her gab) ein wenig dekoriert...