Desirofreak
Foriker
Hallo zusammen!
vor wenigen Tagen bin ich von einer zweiwöchigen Reise nach Taiwan zurückgekehrt. Im Sommer hatte ich dort fast 2 Monate beruflich zu tun und leider viel zu wenig Freizeit, daher habe ich mich nochmal zu einer Urlaubsreise entschlossen. Über die nächsten Tage möchte ich einige Eindrücke mit euch teilen und euch ein wenig von der atemberaubenden Landschaft, dem pulsierenden Leben der Hauptstadt Taipeh und natürlich auch dem Schienengebundenen Verkehr zeigen.
Zu Beginn erstmal: Was hat mich an Taiwan so fasziniert, dass ich unbedingt diese lange Reise (ca. 13h Flugzeit) auf mich nehme?
Ich gebe zu es war meine erste Erfahrung im fernen Osten Asiens und ich muss gestehen, dass mich Taiwan auf eine Art und weise gefesselt hat, die ich so nicht erwartet hatte. Die Bewohner Taiwans schaffen den Spagat zwischen dem westlichen Einfluss und ihrer eigenen kulturellen Identität auf eine beinahe perfekte Weise. Nun... wofür steht Taiwan eigentlich? Fragt man die Einheimischen der offiziell Republic of China genannten Insel und liest ein wenig zwischen den Zeilen, so erkennt man recht schnell, dass sich die Taiwanesen als das ursprüngliche China betrachten. Während man am anderen Ufer der Meerenge inzwischen ein vereinfachtes Mandarin spricht und schreibt, so wird in Taiwan sehr viel Wert auf traditionelle Schrift und Sprache gelegt. Die ursprüngliche Kultur Chinas ist überall zu sehen und zu fühlen.
Auf der anderen Seite spricht ein Großteil der Bevölkerung hinreichend gut englisch um die Sprachbarriere erstaunlich niedrig zu halten. In der Hauptstadt Taipeh steht fast alles auf Mandarin und Englisch angeschrieben und Durchsagen in Zügen, Metrostationen und Aufzügen sind ebenfalls fast immer in Englisch zu hören. Die Ticketautomaten in den größeren Bahnhöfen sind sogar der deutschen Sprache mächtig! Geschrieben wie gesprochen.
Die Taiwanesen selbst sind ein unheimlich gastfreundliches und herzensgutes Volk. Man fühlt sich jederzeit wohl und willkommen. Touristen sind überall gern gesehen und beliebt.
Aus der Sicht eines Deutschen ist eine Reise nach Taiwan mal abgesehen von den Kosten des Fluges auch recht erschwinglich. Ich bin von Prag aus geflogen, das hat mich hin und zurück ca. 850€ mit China Airlines gekostet, was für die Strecke und den gebotenen Service an Bord völlig angemessen ist.
Einmal in Taipeh angekommen sind die Ausgaben dann sehr moderat. Schaut man sich abseits der gehobenen Restaurants um und geht in kleine Nebenstraßen oder auf einen der zahlreichen Nachtmärkte so kann man für umgerechnet weniger als 10 Euro ein absolut magenfüllendes Abendessen bekommen und auch für den Durst ist was dabei.
Fahrten mit der Metro oder dem Bus sind preiswert. Für das Einsteigen in die Metro oder den Bus zahlt man umgerechnet 60 Cent und damit kann man erstmal einige Stationen fahren. Selbst wenn es mal eine längere Strecke wird steigen die Preise nur minimal an und für weniger als 2 Euro kann man gefühlt einmal um die ganze Stadt herum fahren. Wer etwas frische Luft bevorzugt, kann sich an einer von gefühlt Tausenden Stationen ein YouBike ausleihen. Dieses Angebot habe ich regelmäßig genutzt und dabei auch ordentliche Strecken zurückgelegt. Eine 4h Radtour über 30km hat dabei eine Leihgebühr von ca. 2,25€ gekostet. Auch im Supermarkt bekommt man ordentlich die Tasche voll für sein Geld.
Aber genug der Worte fürs erste. Im heutigen ersten Teil der Bilderserie zeige ich ein paar Schnappschüsse von örtlichem Rollmaterial bevor dann in den nächsten Tagen der Fokus mehr auf Landschaft und Leben gelegt wird. Viel Spaß beim Bilder schauen!
Bilder 1-8: leider sehr dunkle Bilder aus dem Bahnhof Songshan im Osten von Taipeh. Von hier kann man Nah- und Expresszüge nehmen, die vorwiegen das östliche Ufer der Insel ansteuern. Ich bin von hier aus mit einem Regionalexpress an der Ostlüste nach Hualien gefahren.
Am Bahnhof Hualien dann bei Tageslicht noch einige zufällig geschossene Bilder und auch Impressionen des Bahnhofes ansich. Die Unterführung ist wirklich schön gestaltet:
zu guter letzt noch eine Kuriosität: Die braune Linie der Metro Taipeh fährt mit gummibereiften Fahrzeugen. Ein Zug besteht aus 2 Einheiten, von denen jede widerum aus 2 zusammengehörigen Fahrzeugen besteht. Diese fahren auf einachsigen Drehgestellen und werden entweder über eine zentrale Führung (an Weichen) oder auf offener Strecke durch seitliche Führungsreifen in der Spur gehalten. Die Züge sind voll automatisiert. Es sind 2 Generationen von Fahrzeugen hier im Einsatz. Der Großtei der Strecke verläuft auf einem aufgeständerten Bauwerk mitten durch die Stadt, aber es gibt auch einen Tunnelabschnitt, der direkt unter dem Stadtflughafen verläuft.
Freut euch auf die nächsten Tage!
vor wenigen Tagen bin ich von einer zweiwöchigen Reise nach Taiwan zurückgekehrt. Im Sommer hatte ich dort fast 2 Monate beruflich zu tun und leider viel zu wenig Freizeit, daher habe ich mich nochmal zu einer Urlaubsreise entschlossen. Über die nächsten Tage möchte ich einige Eindrücke mit euch teilen und euch ein wenig von der atemberaubenden Landschaft, dem pulsierenden Leben der Hauptstadt Taipeh und natürlich auch dem Schienengebundenen Verkehr zeigen.
Zu Beginn erstmal: Was hat mich an Taiwan so fasziniert, dass ich unbedingt diese lange Reise (ca. 13h Flugzeit) auf mich nehme?
Ich gebe zu es war meine erste Erfahrung im fernen Osten Asiens und ich muss gestehen, dass mich Taiwan auf eine Art und weise gefesselt hat, die ich so nicht erwartet hatte. Die Bewohner Taiwans schaffen den Spagat zwischen dem westlichen Einfluss und ihrer eigenen kulturellen Identität auf eine beinahe perfekte Weise. Nun... wofür steht Taiwan eigentlich? Fragt man die Einheimischen der offiziell Republic of China genannten Insel und liest ein wenig zwischen den Zeilen, so erkennt man recht schnell, dass sich die Taiwanesen als das ursprüngliche China betrachten. Während man am anderen Ufer der Meerenge inzwischen ein vereinfachtes Mandarin spricht und schreibt, so wird in Taiwan sehr viel Wert auf traditionelle Schrift und Sprache gelegt. Die ursprüngliche Kultur Chinas ist überall zu sehen und zu fühlen.
Auf der anderen Seite spricht ein Großteil der Bevölkerung hinreichend gut englisch um die Sprachbarriere erstaunlich niedrig zu halten. In der Hauptstadt Taipeh steht fast alles auf Mandarin und Englisch angeschrieben und Durchsagen in Zügen, Metrostationen und Aufzügen sind ebenfalls fast immer in Englisch zu hören. Die Ticketautomaten in den größeren Bahnhöfen sind sogar der deutschen Sprache mächtig! Geschrieben wie gesprochen.
Die Taiwanesen selbst sind ein unheimlich gastfreundliches und herzensgutes Volk. Man fühlt sich jederzeit wohl und willkommen. Touristen sind überall gern gesehen und beliebt.
Aus der Sicht eines Deutschen ist eine Reise nach Taiwan mal abgesehen von den Kosten des Fluges auch recht erschwinglich. Ich bin von Prag aus geflogen, das hat mich hin und zurück ca. 850€ mit China Airlines gekostet, was für die Strecke und den gebotenen Service an Bord völlig angemessen ist.
Einmal in Taipeh angekommen sind die Ausgaben dann sehr moderat. Schaut man sich abseits der gehobenen Restaurants um und geht in kleine Nebenstraßen oder auf einen der zahlreichen Nachtmärkte so kann man für umgerechnet weniger als 10 Euro ein absolut magenfüllendes Abendessen bekommen und auch für den Durst ist was dabei.
Fahrten mit der Metro oder dem Bus sind preiswert. Für das Einsteigen in die Metro oder den Bus zahlt man umgerechnet 60 Cent und damit kann man erstmal einige Stationen fahren. Selbst wenn es mal eine längere Strecke wird steigen die Preise nur minimal an und für weniger als 2 Euro kann man gefühlt einmal um die ganze Stadt herum fahren. Wer etwas frische Luft bevorzugt, kann sich an einer von gefühlt Tausenden Stationen ein YouBike ausleihen. Dieses Angebot habe ich regelmäßig genutzt und dabei auch ordentliche Strecken zurückgelegt. Eine 4h Radtour über 30km hat dabei eine Leihgebühr von ca. 2,25€ gekostet. Auch im Supermarkt bekommt man ordentlich die Tasche voll für sein Geld.
Aber genug der Worte fürs erste. Im heutigen ersten Teil der Bilderserie zeige ich ein paar Schnappschüsse von örtlichem Rollmaterial bevor dann in den nächsten Tagen der Fokus mehr auf Landschaft und Leben gelegt wird. Viel Spaß beim Bilder schauen!
Bilder 1-8: leider sehr dunkle Bilder aus dem Bahnhof Songshan im Osten von Taipeh. Von hier kann man Nah- und Expresszüge nehmen, die vorwiegen das östliche Ufer der Insel ansteuern. Ich bin von hier aus mit einem Regionalexpress an der Ostlüste nach Hualien gefahren.
Am Bahnhof Hualien dann bei Tageslicht noch einige zufällig geschossene Bilder und auch Impressionen des Bahnhofes ansich. Die Unterführung ist wirklich schön gestaltet:
zu guter letzt noch eine Kuriosität: Die braune Linie der Metro Taipeh fährt mit gummibereiften Fahrzeugen. Ein Zug besteht aus 2 Einheiten, von denen jede widerum aus 2 zusammengehörigen Fahrzeugen besteht. Diese fahren auf einachsigen Drehgestellen und werden entweder über eine zentrale Führung (an Weichen) oder auf offener Strecke durch seitliche Führungsreifen in der Spur gehalten. Die Züge sind voll automatisiert. Es sind 2 Generationen von Fahrzeugen hier im Einsatz. Der Großtei der Strecke verläuft auf einem aufgeständerten Bauwerk mitten durch die Stadt, aber es gibt auch einen Tunnelabschnitt, der direkt unter dem Stadtflughafen verläuft.
Freut euch auf die nächsten Tage!
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