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Signale und Schaltgleise

oldie66

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Biesenthal
Hallo zusammen,
in meiner Vorstellung habe ich schon geschrieben, daß meine Modellbahnerfahrung 50 Jahre zurückliegt, deswegen habe ich ein paar technische Fragen als gefühlt absoluter Neulng.
Mein Plan, meine alten Fahrzeuge auf einer neuen Platte fahren lassen. Da so etwas auch immer eine Kleinigkeit kostet, frage ich lieber vorher. Ich hoffe, ich werde nicht gesteinigt. Die Platte wird wahrscheinlich mit dem Tillig Modellgleis gebaut.
Jetzt die ersten Fragen:
- Signale mit Zugbeeinflussung, wie funktioniert das und kann man das Nachrüsten , oder muss ich das gleich miitplanen.
- Schaltgleise: gleiche Frage wie oben nach Funktion und Nachrüsten, kann man damit Weichen schalten, bzw. auch oben genannte Signale.

Das sind erstmal die ersten Fragen, ich hoffe ich stelle mich jetzt nicht zu blöd an, aber ich plane seit Wochen im Kopf und bin über dieseFragen gestolpert.

Gruß Olaf
 
Hallo Olaf,:welcome:
prinzipiell hat sich an der (analogen) Technik nichts geändert. Man kann, wenn man analog fährt, Signale mit Zugbeeinflussung verwenden und natürlich auch Schaltgleise bzw. Schaltkontakte verwenden, wie man dies schon vor 50 Jahren tat. Die Entscheidung, Tillig Modellgleis zu verwenden, ist auf jeden Fall richtig! Auch die alten Schätzchen können darauf fahren. Nur darf man in Puncto Fahrkomfort nicht allzu viel erwarten, da hat sich technisch sehr viel getan. Wenn du also analog fahren und schalten willst, kannst du auch die alten Schaltungen des TT- Polymatic Systems verwenden, dazu findest du sicher viel hier im Bord und im Netz.
Gruß Holger
 
Hi Oldi66/Olaf

zunächst mal schön, wenn Du nach 50 Jahre Abstinenz zum Hobby zurückfindest.
Und niemand wird Dich steinigen, wenn Du mit Tillig Modellgleis baust - warum auch :)

Das mit den Signalen und der Zugbeeinflussung wird allerdings wohl ein etwas längerer Schriftverkehr. Denn zunächst mal stellt sich die Frage:

Willst Du Analog fahren, also wie vor 50 Jahren mit einem Trafo (oder auch mehreren). Je weiter Du aufdrehst, desto mehr Spannung liegt am Gleis an, desto schneller fahren die Loks. Schalten mit Tastern, Tastenpulten oder ähnlichem plus zwei bis drei Drähten zu jedem Weichenatrieb, eben auch genau wie früher. All das kann man heute noch machen und dann funktioniert das mit der Zugbeeinflussung wie damals auch. Nicht ganz unaufwendig aber machbar. Mit Schaltgleisen oder Reed-Kontakten, einigen Relaist, eben ganz wie früher.

Oder Du fährst heutzutage Digital. Also mit konstanter 'Wechselspannung' am Gleis und über darin eincodierte digitale Befehle erkennt in jeder Lok ein Decoder, in welche Richtung und mit welchem Tempo die Lok fahren soll. Solche Decoder kann man mit wenig Lötgeschick in fast alle alten Schätzchen einbauen (ca 25 Euro pro Lok) etwas neuere Modelle haben die passenden Schnittstellen mit genormten Steckern schon 'an Bord'. Manch Neuentwicklung hat den Decoder schon drin, der kann dann (wenn auch nicht ganz so schön) auch auf normalem Gleichstrom fahren., Im Digitalbetrieb kann man langsamer 'schleichen', gleichmäßiger beschleunigen, realistischer fahren. Dann leuchtet das Licht in Personenzugwaggons und Loklaternen immer gleich hell, man kann beliebige Licht-Gimmiks schalten, Wer das will mit Sounddecodern und Lautsprechern in den Loks auch die Geräusche nachbilden....
Dabei kann man dann immer noch wie früher analog schalten (ich fahre so) und trotzdem Zugbeeinflussung einbauen, das ähnelt in vielen Punkten noch der Vorgehensweise der analogen Welt - mit einigen dann aber doch wichtigen Unterschieden. Statt Schaltgleisen oder reedKontakten nutze ich da Gleisbesetzmelder - da ist es schon sinnvoll, beim Gleisbau ein paar Trennstellen mehr anzulegen. Aber die kann man erst mal überbrücken, und nach und nach dann die Trennstellen aktivieren und Elektronik einsetzen, die man haben will.

Oder aber Du wirst zum Volldigitalo. Steuerst auch Weichen und Signale digital. Da kannst Du am Handregler oder an der Digtalzentrale dann etwa eintippen, dass Weiche 26 auf Abzweig soll, Bei bedarf kann die Zentrale dann eine Weiche 27 auch gleich passend mit stellen - und auch die Signale..... Das läuft dann über wenige Kabel zu an der Anlage verteilten Schaltdecodern die Weichen und Signale entsprechend stellen. Dann wiederum kannst du Fahstraßen und Signale ebenfalls digital in der Zentrale programmieren und dann mit Nummerfolgen abrufen. Mit etwas mehr (auch finanziellem) Aufwand kann man das auch wioeder mit einem altmodischen Schaltpult kombinieren. Oder eben am PC steuern. Dann hast Du am Ende das Stellpult auf einem Tablet oder PC. und mit etwas Programmieraufwand steuert der PC im extremfall vieles alleine während Du zuschaust. Wenn der PC dann aber wissen soll, wo welcher Zug gerade steht und fährt, damit er passend schalten kann, brauchst Du jede Menge 'Rückmelder', deren Abschnitte man sinnvollerweise auch vor dem Bau schon plant.

Wenn Du da klar weißt, wo es langgehen soll, dann kann man über Details der Steuerung nachdenken.
 
Hallo Holger,
Vielen Dank für die schnelle Antwort. In Richtung Komfort hast du sicherlich Recht, aber durch die alte Technik kam ich wieder auf die Idee wieder eine Anlage zu bauen. Das dann vielleicht auch neue rollende Technik dazukommt, ist so wie ich mich kenne sehr wahrscheinlich.
Von meinen Erfahrungen (da war ich ungefähr 10) ist da nicht viel übrig. Da ich den Platz für die Anlage erst in ca. zwei Monaten habe, lese ich im Moment eine Menge und bin dabei über die Teile gestolpert. Daher auch die Fragen zum nachträglichen Einbau. Wenn das nicht geht, muss ich ja schon vorher wissen, was ich wann schalten will und könnte das nicht mehr so einfach ändern.

Hallo #MHouben,
Dein erster Absatz beschreibt meinen Plan ziemlich genau. Ich möchte analog fahren wie früher. Meine Idee war eigentlich bei der Sache nur, das man auch zwei Züge "parallel " fahren lassen kann. Als Beispiel, Zug A erreicht einen bestimmten Punkt und Zug B fährt dann los und lässt dann über einen Kontakt (Signal) Zug A anhalten.
Deswegen auch die Frage des nachträglichen Einbaus.

Gruß Olaf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo Olaf

wenn Du weiter analog fahren willst - und auch schalten wie in alten Zeiten ... dann hat sich an den Methoden wenig geändert. Genaugenommen gar nichts. Wenn Du mit zwei Fahrpulten zwei Züge fahren lassen willst, solltest du die Trennstellen natürlich von Anfang an machen. Wenn Du dann mit dem Schalten einer Weiche ggf. noch ein Signal passend umschalten lassen willst - und den Zug, der dann grün bekommt, soll losfahren, dann erledigen das Umschalter in den Antrieben und/oder Relais. Dann ist es sinnvoll, die entsprechenden Gleise/Gleisabschnitte elektrisch zu trennen (Isolierschienenverbinder oder auch nachträglicher Schnitt mit einem Dremel/Proxon). Aber dann ist es schon klug, die Gleise vor dem Einbau (und ggf. Schottern) mit den passenden separaten Stromleitungen auszustatten. Nächträglich geht auch, aber nicht so einfach und unsichtbar. Aber wenn du ggf. einfach an allen später evtl zu schaltende Bahnhofs/Abstellgleise je eine Schiene elektrisch trennst und dort passend ein Zuleitungskabel anlegst, kannst Du das ja erst mal unter der Platte simpel passend verbinden und die diversen Schaltungen nach und nach einbauen. Genaugenommen ist ohnehin auch im Analogbetrieb nicht schlecht, ziemlich viele Stromzuleitungen zu haben, auch 'auf Strecke'. Und wenn die mal da sind, kannst Du die später immer noch nach belieben verschalten.

Aber nur mal am Rande und als ehrlich gemeinter Tip. Ich hatte vor 25 Jahren nach 22 Jahren Pause wieder mit Modellbahn angefangen., auch erst mal Analog. Aber als ich dann begriffen und gesehen hatte, wie viel schöner/realistischer die Züge auf der Anlage unterwegs sind, wie sich die Steuerung auch vereinfacht, .... habe ich nach drei oder vier Jahren dann doch auf digitales Fahren umgestellt. Die Anfangsinvestition ist mit ab rund 25 Euro pro Lok und ab 250 für einfache Zentrale nicht ganz ohne, im Vergleich zu Preisen von Lokomotiven etcpp heutzutage aber auch zu ertragen. Bei allem Lob auf digital-fahren allerdings: Saubere schienen sind pflicht, Digital ist gegenüber Stromzufuhrt doch etwas pingeliger als analog.

Auf jeden Fall aber
Viel spaß
 
Vielen Dank,
ich glaube, ich habe mich da gedanklich etwas verrannt. Die Schaltung, die ich mir gedacht habe ist auf Dauer auch ziemlich langweilig. Da habe ich ja gar nichts mehr zu tun, weil die Kontakte ja immer so schalten würden, ob ich will oder nicht. Ich würde trotzdem erstmal analog aufbauen. Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, kann ich dann nach und nach auf digital umstellen? Dabei würde ich dann erst mit den Weichen und Signalen anfangen, oder mit dem Fahrbetrieb? Mir geht es vor allem ums Basteln und Technik verstehen, Fahren ist dann eher für die Enkel und die müssen Knöpfchen drücken können und sehen was passiert.

Gruß Olaf
 
Hi nochmal,

Ne das mit dem nach und nach ... Bezog sich nicht auf Digital. Sondern um den Einbau konkreter analoger Fahrwegsschaltungen.
Digital oder nicht sollte man vorher entscheiden. Umstellen auf Digital fahren geht noch nachträglich mit eher geringem aber doch Aufwand. ... Umbau auf Digital schalten ist eher theoretisch möglich, praktisch Aufwendig, sollte von Anfang an so gebaut sein.
 
Ich sehe das auch wie Per, analog schalten ist auf jeden Fall machbar und hinterher auch bei Bedarf umrüstbar. Fahren digital vereinfacht vieles. Man sollte aber trotzdem entsprechende Trennstellen vorsehen, wenn man später mit Hilfe einer Steuerung oder gar PC fahren möchte. Diese Trennstellen sind für Gleisbelegtmelder notwendig, die man anfangs im analogen Betrieb als kleine Anfängeranlage nicht zwingend benötigt. Allerdings sind diese dann notwendig, wenn man Mehrzugbetrieb machen möchte, weil man dann abschaltbare Gleise benötigt. Wichtig ist eine gewisse Kenntnis der Modellbahnelektrik, aber auch keine Raketentechnik! Und hier werden viele Fragen technischer und anderer Natur immer beantwortet. Man kann also durch aus erst mal alles analog beginnen, später umsteigen. Der finanzielle Aufwand dürfte für den Anfang überschaubar sein, wenn schon rollendes Material vorhanden ist. Das Gleismaterial ist sowohl analog als auch digital verwendbar, also keine Fehlinvestition. Fahrtrafo analog bekommt man sicher für lau in der Bucht oder anderswo, Weichen kann man anfangs auch mit einfachen Tastern (z.B. von Reichelt) schalten, ebenso Signale und / oder Relais. Auch das kann man später weiter verwenden. Man muss nicht immer gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen!
Gruß Holger
 
Warum ich denke, dass Umrüstung auf digitales fahren. Einfacher ist: solange man nur mit einem Trafo gefahren ist, ersetzt man schlicht den Fahrregler durch die Zentrale. Reicht! Bei vorher zwei analogen Trafos, kann man beide stromkreise zu einem verbinden, an die zentrale anschließen, losfahren!
Komplikationen oder eventuell Umbauten ergeben sich eigentlich nur, wenn man vorher Gleise, etwa durch weichen oder andere steuerungsteile stromlos geschaltet hat... oder sonstige spezielle Schaltungen für (halb)automatiken hatte. Selbst die verhindern digitales fahren nicht, machen es aber dann manchmal unpraktisch oder unschöner. Da muss man dann was umbauen.

Wer von analogem auf digitales schalten umstellen will. Hat mehrere Optionen:

Wenn man, wie üblich, die Decoder gruppenweise nah an die zu schaltenden weichen und Signale unter die Anlage baut, muss man die gesamte Verdrahtung zur Schaltung erstmal entfernen und weitgehend neu aufbauen.
Es gibt allerdings tatsächlich die Möglichkeit, die WeichenDecoder einfach dorthin zu setzen, wo vorher Taster, Schalter oder stellpult für die analogschaltung waren. Dann kann man den großteil der Verkabelung auch weiter nutzen, hat aber ziemlich viele Platinen, Kästen und Kisten am früheren Stellpult stehen oder liegen. Und je nachdem, ob man die altmodischen magnetspulenantriebe, oder unterrflurmotoren hat, muss man die dazu nötigen Decoder anschaffen. Je nach Zahl der Weichen kann das auch ins Geld gehen...

Aber in einem sind wir uns ja alle eigentlich einig: je mehr Trennstellen man im Gleis hat, je mehr einzelne Einspeisepunkte, um so leichter fällt später ein Umstieg. Nur für PC Steuerung mit Rückmeldungen muss man die Lage der Trennstellen genau planen und braucht auch mehr davon.

Ach ja: Anschlussgleise würde ich in keiner Variante nutzen. Da ist es schon einfacher, die Zuleitungskabel einfach von unten ans Gleis zu löten und gut ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man beim Zubehör unbedingt analog beginnen will und später auf digital wechselt, ist das gute alte LS150 von Lenz eine gute und halbwegs preiswerte Option. LS 150 kann einfach in der bekannten Art (Masse, Anschluß1, Anschluß 2) an Magnetartikel geklemmt werden und sogar parallel zu einem klassischen Tastenpult (oder Gleisbildstellwerk) arbeiten. Damit ist auch ein den Geldbeutel schonender schrittweiser Übergang möglich.
 
Und gerade

waren der erste Punkt auf der Wunschliste des Fragestellers.
Selbst das würde unverändert funktionieren, nur mit unschönen Nebenwirkungen. Die Lok hält dann eben abrupt an und steht ohne Licht und ggf. Sound. Natürlich könnte man da etwas mit Bremsbausteinen machen, aber das ist dann eher kein Anfängerniveau mehr.
 
Danke butti, genau das meinte ich. Es geht, man kann nach dem Umbau weiter fahren, aber eben nicht so schön,... könnte die analogen Schaltungen dann aber nach und nach auf ABC bremsen und ãhnliche goodies im Digitalbetrieb umstellen.
 
Kurze frage von mir, weil es gerade gefragt/besprochen wurde:
Wie funktioniert das eigentlich genau, wenn ich mit zwei Zügen oder mehreren gleichzeitig auf einer analogen Anlage fahren möchte?
Braucht man dann zwei Stromkreise etc. ?
Ich hab nämlich nur einen Trafo und kann auch nur mit einem Zug gleichzeitig fahren. Deswegen würde mich das mal interessieren.

VG Adrian
 
Kurze frage von mir, weil es gerade gefragt/besprochen wurde:
Wie funktioniert das eigentlich genau, wenn ich mit zwei Zügen oder mehreren gleichzeitig auf einer analogen Anlage fahren möchte?
Braucht man dann zwei Stromkreise etc. ?
Ich hab nämlich nur einen Trafo und kann auch nur mit einem Zug gleichzeitig fahren. Deswegen würde mich das mal interessieren.

VG Adrian
Solange du immer nur mit einem Zug zur selben Zeit fahren kannst (oder willst), genügt ein Fahrregler / Trafo. Für jeden Zug, den du dabei einsetzen möchtest, benötigst du ein Gleis oder Gleisabschnitt, welches du stromlos schalten können musst. Daher sind Trennstellen inklusive eigener Verdrahtung notwendig. So kann man dann zwischen den einzelnen Zügen einfach wechseln.
 
Hallo,
vielen Dank für die vielen Antworten, ihr seid ja echt super hier.👍
Ich versuche das mal kurz für mich zusammenzufassen.
Ich werde erstmal analog bauen, da ich erst probieren will, ob das Hobby das richtige für mich ist. (Beruflich habe ich früher schon an Lokomotiven geschraubt, aber 120 mal größer.)
Wenn ich auf digital umstellen will, dann lieber den Fahrbetrieb, das ist weniger aufwändig als die Weichensteuerung.
Wenn ich mal #MHouben zitieren darf:
"Aber in einem sind wir uns ja alle eigentlich einig mehr trennstellen man im Gleis hat, je mehr einzelne einspeisepunkte um so leichter fällt später ein Umstieg. Nur für PC Steuerung mit Rückmeldungen muss man die Lage der Trennstellen genau planen und braucht auch mehr davon."
Gleich bei der Planung viele Trennstellen/ Versorgungsstellen planen, notfalls könnte ich da auch die Gleise auftrennen.
Die Idee mit den Schaltgleisen habe ich verworfen. Die Frage die bleibt, muss ich schon die Signale mitplanen, oder kann ich die Anlage später damit aufrüsten? Signal zu, Zug hält, Signal auf, Zug fährt. Muß ich da schon eine Trennstelle im voraus planen, oder wie funktioniert das?

Anlagengröße geplant: 160x100 erweiterbar (da habe ich schon einige Gleispläne gefunden), ca. 6-acht Weichen (auch für die evtl. Erweiterung), mindestens zwei Stromkreise, Abstellgleise mit Trenngleisen

Gruß Olaf
 
Hallo Oldie

das mit dem Anhalten ist so eine Sache. Fangen wir mal im Analogbetrieb an. Fahrregler auf Null drehen, Lok hält an. Aber Signalgesteuert?
Mit dem Signal kannst Du erst mal ein Stück Gleis stromlos schalten. Wenn das die letzten 30 cm vor dem Signal sind, dann wird die Lok schlagartig anhalten, sobald sie mit allen Rädern im Stromlosen Abschnitt angekommen ist. Wenn das Signal auf grün geschaltet wird und gleichzeitig dazu ein Schalter im Signal (oder auch ein Relais) wieder Strom in den Abschnitt lässt, fährt die Lok wieder schlagartig mit der am Fahrregler eingestellten Spannung/Geschwindigkeit weiter. So weit so einfach. Analog halt. ABER: Wenn die Lok den Zug schiebt, also in Fahrtrichtung hinten steht, wird der Zug einfach über das Signal fahren, bis dann auch die hinten fahrende Lok im stromlosen Abschnitt stehen bleibt. Identisch bei einem längeren Triebwagen, der von vorne bis hinten über alle Achsen Strom aufnimmt. Um das dann Analog sauber hinzubekommen gibt es diverse Techniken. Von Reed-Kontakten/Magneten unter Loks und Wagen ... über Infrarotlichtschranken ... bis .... Aber das wird dann schon komplexer. Also: Einfache Zugsteuerung mit signalen nur bei klassisch gezogenen Zügen (loks vorne).
Wenn Du dann digital fährst ändert sich erst mal nichts. Sobald Lok kein Strom hat, schlagartiges stehenbleiben. Wenn dann wieder Strom anliegt fährt die Lok los, je nach einstellung im Decoder auch wie beim Vorbild langsam beschleunigend.

Das kann Digital aber besser und eleganter: Digital kann in bestimmte Abschnitte ein Signal einspeisen, dass jeder Lok sagt., Hier langsam anhalten. Früher hat man dafür 'Bremsstrom' benutzt, den ein spezielles Modul erzeugt. Das ist in der Praxis aber umständlich. Mittlerweile beherrschen praktisch alle Decoder ABC-Bremsen, das ist einfacher. Dabei werden auf einer Seite des Gleise Dioden vor die Stromeinspeisung gepackt.,... die dadurch entstehende Asymmetrie im Strom sagt dem Decoder, dass er nun anhalten soll.
Dabei kann man im Decoder für jede Lok auch einstellen, wie langsam sie abbremsen soll Und das kann man wiederum so einstellen, dass die Lok aus ihrer normalen Reisegeschwindigkeit in dieser Zeit dann langsamer werden z.B.: rund 80 Zentimeter zurück legt. Es gibt auch Decoder, die man so programmieren kann, dass die Lik auf jeden Fall, egal aus welchem Tempo heraus, immer nach 80 Zentimetern anhält.
Wenn Du dann einen Meter vor dem Signal eine Trennstelle hast und in den letzten Meter eben das Bremssignal einspeist, wird die Lok wie beim Vorbild allmählich langsamer und vor dem Signal stehen bleiben. Wenn das Signal dann grün wird, wird das Bremssignal wieder abgeschaltet, durch ein normales Fahrsignal ersetzt... und die Lok wird mit vorher einprogrammierter Verzögerung allmählich beschleunigen.

ABER: Auch digital funktioniert das nicht so einfach , wenn geschoben wird. Nehmen wir mal an der Zug sei einen Meter lang. gleiches Problem wie Analog. Bis die Lok das Bremssignal erkennt ist die Spitze vom Zug schon am Signal.
Dann würde man vor dem Signal zwei Trennstellen einplanen . Einmal 1 Meter vorher und dann noch einen Meter, insgesamt also zwei Meter vorher. Im 'letzten' Meter vor dem Signal wäre ein Sensor verschaltet (Gleisbesetzmelder), der erkennt wenn ein Stromverbraucher im Gleis ist. Das könnte dann auch der voraus fahrende (Steuer)Wagen sein. (Entweder hat er Licht oder einen Widerstand auf der ersten Achse verlötet) Sobald der Gleisbesetzmelder registriert ,dass 1 Meter vor dem Signal ein Zug fährt schaltet der per Relais auch auf dem davor separat mit Strom versorgten Meter das Bremssignal, also auf die gesamten zwei Meter. Dann würde auch eine noch zwei Meter vor dem Signal fahrende Lok abbremsen und nach einem Meter stehen. Zuganfang direkt vor dem Signal.
Am Ende braucht man dann eben für jeden Abschnitt, wo ein Zug vor einem Signal stehen bleiben soll einen Gleisbesetzmelder. Und wenn geschobene Züge zuverlässig gebremst werden sollen zwei Trennstellen im Gleis wobei jede davon etwas länger als der längste Zug sein sollte.
So kann man dann mit Gleisbesetzmelder und Relais ganz ähnliche Schaltungen nutzen, wie im Analogbetrieb.
Möglicherweise klingt das jetzt kompliziert. Ist aber eigentlich, wenn man es einmal gebaut/begriffen hat, simpel. Etwas komplexer wird das, wenn innerhalb der jeweiligen Bremsstrecken noch Weichen liegen, aber das ist dann wirklich was für Fortgeschrittene und ziemlich ähnlich, egal ob Digital oder Analog fährst.

Und nur zum Verständnis: Wenn Du digital steuerst, also Weichen und Signale von Decodern schalten lässt und letztlich PC-Steuerung anstreben würdest, dann könnten am Ende dank 'Railcom' die Bremsabschnitten etcpp. entfallen. Dann verbaut man in jeden relevanten Streckenabschnitt eine Art Sensor der auch auslesen kann, welche einzelne Lok sich in jedem Abschnitt befindet. Und da Zentrale und PC ja auch wissen, in welche Richtung sie sich bewegt, kann jede Lok zum Bremsen/Beschleunigen von Zentrale/PC individuell angesprochen werden.
 
Was Michael für digital beschreibt, geht analog auch, sogar mit geschobenen Zügen. Natürlich müssen die erforderlichen Trennstellen vorhanden sein. Ich habe zu diesem Zweck Module entwickelt, die genau so etwas in "Geräteunion" machen, Zug durch Belegtmelder erkennen, Fahrspannung für Abbremsung reduzieren, Halt ebenfalls sanft, langsam wieder anfahren und evtl. ein Signal zusätzlich mitsteuern. Also mehrere Komponenten in einem. Für Fahrten in Gegenrichtung gilt immer: Am rot zeigenden Signal rückwärts fahren möglich. Ein Modul kann dieses Szenario sogar in beide Fahrtrichtungen, also für Bahnhofsgleise geeignet, welche in beide Fahrtrichtungen genutzt werden sollen. Das wäre DIESES. Für eine Fahrtrichtung, PWM niedrig (ca. 190Hz) DIESES, wenn man mehr Glockenankermodelle fährt und hohe PWM (25KHz) benötigt DIESES hier. Für DCC digital wäre noch DIESES mit den gleichen Eigenschaften verfügbar.
OK, für den Anfang vielleicht nicht unbedingt relevant, zeigt aber, dass es viele Möglichkeiten gibt.
Gruß Holger
 
Danke für die Antworten, jetzt wird das kompliziert für einen blutigen Anfänger. Ich werde jetzt einfach mal einkaufen und Probeaufbauten machen bevor ich mit der Anlage anfangen. Dann wird sich wahrscheinlich vieles von selbst erklären und ich kann immer noch entscheiden wohin die Reise geht. Ich brauche ja erstmal nur vernünftige Gleise. Trafo, Fuhrpark und alte kleine Schaltpulte sind vorhanden.
Durch das viele lesen bin ich nur unsicher wegen den Gleisen. Tillig Modellgleis oder das Bettungsgleis. Geht hoffentlich beides mit analog oder digital, das würde ich dann vor dem endgültigen Aufbau entscheiden.
Kann hier jemand einen guten Händler empfehlen?

Gruß Olaf
 
Hi nochmal: ehrlich gesagt. Bei einer ersten Anlage mit 1,6 mal 1 Meter und sechs Weichen kannst du ohnehin relativ entspannt agieren. Da macht Automatikbetrieb nicht allzu viel Sinn. und wenn, dann geht es da wohl maximal um ein bis zwei Gleise mit solchen Schaltungen. Und dann ist ein Umbau vom Aufwand her ohnehin eher überschaubar.
Ob Bettungsgleis oder Modellgleis ist in Bezug auf digital/analog völlig unerheblich.
Und ja, alles was ich für digital fahren / analog schalten beschrieben habe geht so ähnlich dann auch bei analogem Fahren... aber eben dann mit identischen Aufwand beim Bau und bei den Kosten. Da frage ich mich dann nur, warum ich nicht gleich auf Digital umsteigen sollte.,

Bettungsgleis ergibt eigentlich nur Sinn, wenn Du vorhast als Teppichbahner zu beginnen. Also immer wieder fliegend auf und abbaust. Wenn es an eine Platte geht und nach wenigen Probeaufbauten doch was festes baut, würde ich kein Bettungsgleis verwenden. Man KANN das auch nutzen - aber Modellgleis ist einfach schöner, es gibt auf Dauer mehr unterschiedliches Gleismaterial (Weichen, Flexgleis etcpp). Mit etwas Bastelei kann man aber auf einer Platte auch Bettungsgleis und Modellgleis kombinieren.

Händler empfehlen ist schwierig, Wirkliche Läden mit breitem Angebot sind rar, regional sehr unterschiedlich. Ob da in Deinem Umfeld einer gut erreichbar ist, keine Ahnung. Bei den üblichen Onlinehändern habe ich noch keine wirklichen qualitativen Unterschiede festgestellt. Bessereepreise.de*, elriwa.de, modellbahnshop.de, modellbahnshop-lippe.de, .... ich könnte noch lange weiter machen...... schau einfach, welcher Anbieter das von Dir gewünschte auf Lager hat und ob die Preise passen.

lg
Michael

*korrigiert nachdem mich ein besserwisser mal wieder freundlich auf einen Fehler hingewiesen hat ;-)
 
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