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Erhalt, Stilllegung, Verfall und Abriss von Bahnanlagen 2021

@BR 53 0001

Der Triebwagen im Ganzliner Lokschuppen ist ein Ersatzteilspender für den letzten betriebsbereiten VT 98 der Hanseatischen Eisenbahn (HANS). Betriebsbereit müsste der T2 sein. Im Schuppen müsste der T11 stehen.

In dem Lokschuppen war auch eine Zeit die kleine Bn2t-Dampflok (Henschel 10802, ex. Gaswerke Frankfurt/Main, ex. Modellbahn Matschke Wuppertal) abgestellt. Die Lok wollte der Eigentümer betriebsfähig machen und damit Fahrten zwischen Meyenburg und Plau am See anbieten. Eine Zeit war die Lok bei der EGP registriert. Heute findet man sie in Wittenberge.

Die ganzen Tourismuskonzepte des Herrn Becken (Gründer der PEG und ODEG, heute Eigner der ENON-Gruppe Putlitz) sind nur zum Teil aufgegangen. So sollte in dem kleine Lokschuppen eine FeWo errichtet werden. Ebenso sollten im Bahnhofsgebäude Ganzlin FeWo errichtet werden. Das Eisenbahnromantikhotel "V100" in Plau am See hat wohl keine Fans gefunden und wurde wieder aufgegeben. Die V100 steht seit 2016 in Meyenburg vor dem dortigen Eisenbahnromantikhotel hinter der BR 50. Dieses wird noch betrieben, aber wohl mehr für Dienstreisen. Eine andere touristische Dienstleistung der ENON-Gruppe ist der Rundbus "Plauer See" (ex. Berliner Doppeldecker).

Eine weitere touristische Dienstleistung, die auch nicht funktioniert hat, war die Fahrgastschifffahrt Wusterhausen. Diese hatte man von Peter Dentler 2012 über die Prignitzer Leasing (besteht auch eine Verbindung zu ENON). Dazu gehörte auch die HERTHA, dass Gründungsschiff von Hertha BSC. 2016 verkaufte man es an zwei Präsidiumsmitglieder von Hertha BSC.

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August 2020 die HERTHA bei der Werft Malz am Oder-Havel-Kanal. Soll inzwischen aus dem Wasser sein. In dem Schiff steckt Ausrüstungen von einem ausgemusterter Stettiner Triebwagen. Walter und Peter Dentler hatten den abbruchreifen Kahn 1969 gekauft und mit viel Beziehungen, z.B. zur DR, wieder schwimmfähig gemacht. Ob er jemals wieder schwimmt, hängt vom Geld ab. Für das Schiff gibt es keinen Bestandschutz im Bereich Sicherheit.


Das Torgauer Bahnhofsgebäude sterben zu sehen, tut weh. Aber es ist leider Realität. Was nützt das beste Nutzungskonzept, wenn die Kosten z.B. für Brandschutz aus dem Ruder laufen. Gerade bei veränderten Nutzungskonzepten gibt es keinen Bestandsschutz. Bei einer neuen gewerblichen Nutzung müssen z.B. Fluchtwege vorhanden sein. Da ist meistens ein Neubau samt Abbruch günstiger.

Lustig wird es auch, wenn der B-Plan in den Gebiet keine andere Nutzung vorsieht bzw. überhaupt nicht existiert. Das trifft besonders für Bahngebäude außerhalb von Siedlungsgebieten zu, z.B. einen ehemaligen Landbahnhof.
 
Ja aber hallo Nordländer

Vielen Dank für die ausführliche Info.

Bezüglich des Schuppens:
Da habe ich mich schon gewundert daß zwar begonnen wurde den Schuppen zu sanieren, es aber nicht beendet wurde.
Dachte, es hätte ein privater Eisenbahnfan gekauft und dann ist ihm die Luft ausgegangen...
 
Gerade bei veränderten Nutzungskonzepten gibt es keinen Bestandsschutz.

Anmerkungen aus eigener Erfahrung mit sächsischem Baurecht:

Verändertes Nutzungskonzept ist im Bauamtssprech "Nutzungsartenänderung". Dafür ist ein Bauantrag zu stellen, der wie ein Antrag auf Neubau behandelt wird. Dort sind dann die tagaktuellen Regeln zu Sicherheit, erneuerbare Energien, Barrierefreiheit etc einzuhalten. Mit geplanten Publikumsverkehr wird so etwas schnell sehr teuer... Bei dem Beispiel ist ist es am Ende ein Neubau geworden, weil die Auflagen für eine Sanierung unerfüllbar waren.

Anderes Beispiel, hier in Weixdorf (Vordorf vom Landeshauptdorf Sachsens) ist ein zweiter Fluchtweg an das alte Rathaus drangenagelt worden. Ich mag mir jetzt auch nicht das Fachwerk des Bahnhofs mit so einem Stahlmonster davor vorstellen. Schön wäre was anderes...
 
Es gibt ja durchaus auch positive Beispiele für Sanierung und Umnutzung von Bahnimmobilien, hier nur einige: EG in Ilmenau, EG in Bautzen, EG in Markkleeberg (Hbf ; sogar mit angebautem Schwimmbad), EG Ilsenburg, EG Haldensleben, und auch durch die DB wurden und werden Bahnanlagen erhalten und saniert. Es ist eben nicht nur eine Frage des Geldes, sondern viel mehr der Konzepte durch den Betreiber ... Und, ja auch, der Fördermittel! Man muss auch mal mit der Zeit und mit modernen Technologien gehen! Das bedeutet eben auch, ggf. Platz für Neues zu schaffen ! Wir leben ja auch nicht mehr in Höhlen oder Holzhütten!
 
Hier mal ein Projekt mit einer Nachnutzung des ehemaligen Ringlokschuppens der Mecklenburgischen Eisenbahngesellschaft (MEG) in Rostock.

1850 errichtete der MEG in zunächst als 4-gleisigen Schuppen mit einer 13m Drehscheibe. In den nachfolgenden Jahren wurde der Ringlokschuppen erweitert und die Drehscheibe auf 16m umgebaut. 1873 ging die MEG in die neu gegründete Großherzlich-Mecklenburgische-Friedrich-Franz-Eisenbahn (M.F.F.E.) auf. Nach Verstaatlichung der Lloydbahn verlor der Friedrich-Franz-Bahnhof den Personenverkehr und wurde per Weisung des Landtages zum Güterbahnhof der Seestadt Rostock. Zu dieser Zeit gab es 3 Bw in der Seestadt Rostock (Lloyd-Bahn, Bw in der Herweghstraße und das Bw am Friedrich-Franz-Bahnhof). 1929 wurde das neue Bw am Dahlwitzhofer Weg in Betrieb genommen und alle 3 anderen Bw verloren ihre Funktion. Aus dem Bw der Lloyd-Bahn wurde das Raw Rostock und nach dem 2. Wk das Dieselmotorenwerk. Das Bw in der Herweghstraße wurde teilweise zurück gebaut und ab 1935 der Kraftwagenbetrieb samt Culemeyer stationiert. Das ehemalige Bw am Friedrich-Franz-Bahnhof diente zuletzt als Waggonswerkstatt.

Mit der Wende änderte sich die komplette Situation. Der Friedrich-Franz-Bahnhof verlor seine Funktion als Güterbahnhof sowie als Ausgangspunkt für die Hafenbahn zum Stadthafen. Der Stadthafen sollte bereits Ende 1960er Jahre nach Fertigstellung des Überseehafens stillgelegt werden. Das scheiterte u.a. am Grundlagenvertrag mit der UdSSR, dass den Umschlag von Versorgungsgütern für die CA im Stadthafen vorschrieb.

Die letzte Überführungsfahrt zum Stadthafen fand 1992 statt. 1997 verlies der letzte Zug den Friedrich-Franz-Bahnhof/Güterbahnhof. Für einen neuen Güterbahnhof gab es in den 1950er Jahren ebenfalls Planungen, die aber nie realisiert wurden.

Vorschläge für die Nutzung des Areals gab es nach der Wende zahlreiche. So sollte die S-Bahn in Stadt fahren. Im Rahmen der Rostocker Verkehrstage 1994 gab es einen Probebetrieb. Dieser Vorschlag stammte sogar noch aus DDR-Zeiten, da der Güterbahnhof auch damals schon einen Teil seiner Bedeutung verloren hatte.

Für den Lokschuppen gab es die Idee eines Eisenbahnmuseums. Allerdings fehlte dafür ein finanzkräftiger Sponsor. Fast alle Gebäude jedoch unter Denkmalschutz gestellt. Was Fluch und Segen zugleich ist.

Die Gleise wurden spätestens beim Bau der zweigleisigen Stralsunder Verbindungskurve abgeschnitten. Aus dem Bahnhofsgelände wurde ein neues Wohngebiet. Das ehemalige Empfangsgebäude wird seit mehr als 10 Jahren als Pflegeheim genutzt. Aus dem Güterschuppen sind attraktive Lofts geworden.

Der Ringlokschuppen war Jahre lang das Sorgenkind. Es gab die Idee ihn abzureißen und dort eine Stadtvilla entstehen zu lassen. Hierbei spielte aber das Denkmalsamt nicht mit. Es kam zu einem langen Stillstand. Zwischenzeitlich wollte man Lofts errichten. Ein Loft sollte einen Lokstand entsprechen und nach Fertigstellung sollte ein Loft ca. 360.000,- € kosten. Das war im Jahr 2010. Nun sind weitere 10 Jahre ins Land gegangen und aus dem Lokschuppen werden 21 Mietwohnungen.

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Aus dem Wärterstellwerk W3 ist bereits vor ein paar Jahren ein schickes Einfamilienhaus mit modernen Anbau geworden.

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"Denkmalsschutz" zählt in Rostock bei den Stadtbonzen nicht viel, siehe Frachter " Georg Büchner".
MfG Büffel
 
Büffel, bringt ja keine Kohle in die Kasse, nur Auflagen!
 
Ui, das entwickelt sich ja. An dem Stellwerk laufe ich öfter mal vorbei. Muss ich wohl mal wieder vorher abbiegen und zum Lokschuppen gucken.
 
So schön das Stellwerk erscheint, mit dem Anbau ist es optisch ein Schuss in den Ofen.

Würde ich nicht so sagen. Es kommt, wie so oft, auf die Perspektive an. Hier ist es wortwörtlich der Blickwinkel. Man kann ja nun doch nicht erwarten, daß jemand in einem Stellwerk wohnt. Dazu waren die nicht gedacht.
Mir gefällt die Lösung. Leider wird das nur in den seltensten Fällen so möglich sein - viele Stellwerke standen nicht da, wo man wohnen kann, oder Platz für einen Anbau gewesen wäre.

Und dann noch das Baurecht.... In Frankfurt(O) wollte jemand im ehemaligen Stellwerk Fwt ein Cafe´ eröffnen. Das ging dann leider doch nicht. Hab nicht mitgekriegt, woran das Vorhaben genau gescheitert ist. Da wäre wohl öfter gern eingekehrt.... Wurde dann aber 2009 abgerissen.
Es sah übrigens nicht immer so desolat, wie auf dem Bild aus - keine Ahnung, wie die das immer hinkriegen - wenn man was loswerden will, schafft man das schon.

Grüße Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
"Denkmalsschutz" ... siehe Frachter "Georg Büchner".
Die Büchner hat ja ihre Ruhestätte gefunden, Dresden (Tradi) und Kronprinz/Undine gilt es noch zu verschandeln.
So schön das Stellwerk erscheint, mit dem Anbau ist es optisch ein Schuss in den Ofen.
Ich hatte am Tag des offenen Denkmals / Architektur (?) die Möglichkeit das Stellwerk zu besichtigen. Nach dessen Umbau war für mich persönlich auf dem Grundstück an der Haustüre Schluss, so sehr mich auch die neue Nutzung der Räume interessiert hätte. Möglich wäre es gewesen. Der gläserne Zwischenbau zwischen dem Stellwerk und dem neuen Gebäude ermöglichte auch so etwas Einblick.
Für mich ist es mit eine der gelungensten Nachnutzungen, die wir in Rostock haben. Bei direkter Draufsicht ist das neue Gebäude vom Stellwerk verdeckt. Auch bei seitlichem Anblick überragt es nicht das Stellwerk, noch dominiert es dieses in der Breite.
Die übrige Bebauung des Bahnhofgeländes gefällt mir weniger. Besonders bei der Drehscheiben nahen Bebauung hatte ich den Eindruck, dass man darauf hofft, dass der Lokschuppen endlich einstürzt. Ich bin gespannt, wie das Ergebnis aussehen und wieviel Bahn dann noch zu erkennen sein wird.
Ich hätte mir auch weiterhin kulturelle Nutzung der Güterschuppen, eine Jugendherberge im Bahnhofsgebäude und einen Modellbahnklub im Stellwerk vorstellen können. Entsprechende Überlegungen inklusive neuem Theaterstandort gab es ja. Wer weiss, wie sich das Gelände dann entwickelt hätte?
 
Gestern besuchte ich nach Ewigkeiten mal wieder den Bahnhof in Berlin-Schöneweide.
Früher ein stark frequentierter Fern- und S-Bahnhof, kann man bei diesem Anblick nur sagen, traurig.
Offensichtlich hat man mit Umbauarbeiten begonnen, die Firma Spitzke ist mit Baucontainern präsent, aber das Ganze sieht nicht nach hektischem Treiben aus.
Wer diesen Bahnhof von früher kennt wird erschüttert sein.
Hoffnungsvoll werde ich in einem Jahr mal wieder vorbei schauen.
 

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Ja schade um den tollen Bahnhof. Da hängen Erinnerungen dran. Wird bestimmt ein schicker „Name-von der Stanga Bahnhof“
Grüße Bernd
 
Man auf dem Fernbahngleis Richtung Schönefeld hatte ich meine erst Person unter... !
Wir haben den lebend raus geholt, den abgefahrennen Arm auch, nur das Ellenbogenglenk haben wir gesucht.
War oben im Wagenkasten, haben alles zusammengeflickt, Arm dran - nicht Arm ab.
Was ist aus diesem Bahnhof geworden!
 
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