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Wenn der Nordländer mal Zug fährt... (Meck-Pom RE5).

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Nordländer

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...dann kann er was berichten.

EINE BITTE ABER VORWEG: Ich möchte hier keine Kneipendiskussion ala DSO. Ggfs. bitte ich schon vorab die Moderatoren das Thema zu sperren und sinnlose Beiträge zu löschen. DANKE!

Vorgeschichte:

Eigentlich gehöre ich zur Generation AUTO und fahre nur auf Langstrecke gerne mit der Bahn. Das liegt hauptsächlich an einen sehr vollen Dienstkalender und einen vollen Kofferraum mit Arbeitsunterlagen. Ich vergangenen Donnerstag war mein Dienstwagen verreckt und wurde abgeschleppt. Theoretisch hätte ich einen Leihwagen bekommen, nur war keiner im Autohaus vorhanden. Ich hätte 3 bis 4 h warten können. War mir irgendwie zu lang und wozu habe ich ein 49,- € Ticket (ist eigentlich mein Strandticket für S-Bahn, Fähre und Bus...). Also rein in die Bahn und wunderbar nach hause gekommen.

Hauptgeschichte:

Da der Fehler am Auto gefunden wurde und ich am Montag nach Sachsen muss, habe ich mich heute wieder in den RE5 nach Berlin gesetzt. Um 16:47 sollte er den Rostocker HBF verlassen. Mit ein paar Minuten Verzögerung ging es dann los. Der Zug war probevoll, aber ich hatte meinen Einzelplatz und war glücklich. Ich konnte die Landschaft genießen. Auf die anfängliche Verspätung kamen immer ein paar Minuten drauf. Problem waren die zusteigenden Fahrgäste. So konnten z.B. ab Neustrelitz keine weiteren Fahrräder mehr mitgenommen werden. Bis Oranienburg lief alles halbwegs normal.

Kurz vorm S-Bahn-Haltepunkt Birkenwerder verreckte der Triebwagen. Irgendein Problem mit der Elektrik (kenne ich ja von meinem Dienstwagen).

IMG_9766.jpg
Das ist der Pechvogel. Das Bild habe ich erst nach der Evakuierung aufgenommen. Ich will auch keine Leute zeigen. Das macht man einfach nicht.

Zunächst kam die Info vom Lokführer, dass man ein technisches Problem habe und vermutlich abgeschleppt werden muss. Ein paar Minuten später kam die Nachricht, dass es man ein auch ein Problem mit dem Strom hat. Die Folge dürfte allen klar sein: Keine Klimaanlage und man füllte sich sehr schnell wie in der Sauna. Mir lief auch die Suppe runter, aber stört mich als regelmäßigen Saunagänger nicht. Wir haben dann mit Werkzeug die beiden abgeschlossenen Klappscheiben geöffnet. Eine Besserung trat aber nicht ein.

Allerdings was dann passierte, dass habe ich in meinen 46 Lebensjahren noch nie erlebt. Menschen mit Panikattacken. Zwei Kinder drehten völlig durch. Erwachsene schrien als wenn es um ihr Leben geht. Für mich der Grund die 112 zu wählen. Erstaunt war ich, dass die Rettungsleitstelle seitens der Bahn noch nicht informiert war.

Die Leute sind völlig durchgedreht. Das Resultat dieses Chaos:

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Mit dem Nothammer wurden zwei Seitenscheiben des 1. Klasse-Wagens geöffnet, was eine leichte Entspannung der Situation brachte.

Die ersten liefen auch schon eigenständig auf den Gleisen der S-Bahn. Ich habe versucht auf die Gefahren hinzuweisen, aber so richtig wollte keiner auf mich hören.

Glücklicherweise waren die ersten drei Beamten der Bundespolizei recht schnell vor Ort und die Bahn hatte auch sehr schnell reagiert. Die Evakuierung konnte eigentlich sehr zeitnah über die Gleise der S-Bahn zum S-Bahnsteig in Birkenwerder erfolgen.

Zeitnah trafen auch zahlreiche freiwillige Helfer von Feuerwehr und DRK sowie die professionellen Organisationen vor Ort ein. DANKE, dass es euch gibt. U.a. servierte die FFW Mineralwasser.

Ich habe mal meine Kamera auf ein paar Einsatzfahrzeuge gehalten, ohne irgendwelche Leute zu fotografieren. Es ist wahrhaftig nur eine kleine Auswahl:

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DSC_0139.jpg

Zeitaufwendig gestaltete sich die Evakuierung von mobilitätseingeschränkten Personen. Wir hatten z.B. einen Rollstuhlfahrer im Waggon.

Gegen 21:00 rollte die erste S-Bahn wieder, so dass ich meine Reise in mein Berliner Hotel fortsetzten konnte.

Beim Warten auf die S-Bahn habe ich mich noch nett und ruhig mit ein paar Bundespolizisten unterhalten. Die sagten mir, dass eine Person ins Krankenhaus gebracht wurde und mehrere vor Ort behandelt wurden.

Bitte keine sinnlosen Diskussionen. DANKE!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vergangenen Donnerstag war mein Dienstwagen verreckt...
Angesichts dieser den Leser irgendwie irritierenden Aussage (neben ein paar weiteren...) scheint der Schock durch das geschilderte Ereignis doch nicht ganz unerheblich gewesen zu sein.
 
Lieber Nordländer,
Danke für den spannenden Bericht. Ja, da hast Du eine dramatische Situationen beschrieben.
Ich kann mir alles sehr realistisch vorstellen. Nun ja, zur Qualität der Fahrzeuge, da reicht es nur zu schreiben, wer der Lieferant ist. Im Ursprung Bombardier... Es ist traurig, dass die Erprobung der Fahrzeuge in den laufenden Betrieb abgewälzt wurde. Anders kann man die Ausfälle an den TWINDEXX-Zügen, wie auch bei den IC2-Garnituren, nicht bezeichnen.
Zum Ablauf der Situation. Es ist völlig klar, dass sich die panischen Fahrgäste in Lebensgefahr begaben. Ich hoffe nur, dass Seitens Betriebsleitung der Streckenabschnitt bereits gesperrt wurde. Den Zugpersonal, vermutlich nur ein Zugbegleiter, kann man keinen Vorwurf machen, was soll er allein ausrichten. Ich kenne inzwischen selbst solch eine Situation mit 642-Dreierpack und wir verrecken komplett in der Einfahrt Dresden-Klotzsche, der erste VT hat mit der Spitze sogar schon fast den Bahnsteig erreicht . Ich als Zugbegleiter allein im Zug unterwegs, auf dem hintersten Fahrzeug. Das ist zwar in der kühlen Jahreszeit gewesen, aber, ich wusste doch gar nichts, was auf den beiden vorderen Triebwagen los war. Wenn da jemand plötzlich gesundheitliche Probleme bekommt...
Hier müssen die Bahmunternehmen gemeinsam aus solchen Situationen lernen. Bei der Personalsituation kaum lösbare Aufgabe...
Nochmal, Danke für den ausführlichen Bericht. Ja, leider ist das Eisenbahnbetrieb in Deutschland, im Jahre 2023. Und nun bitte Augen schließen und vorstellen, der Zug würde autonom, ohne jegliches Personal im Zug, gesteuert, wie es die spinnerte Idee einiger Politiker ist... Ach, Ihr bekommt einen Alptraum? Mir wird auch schlecht bei dem Gedanken! Der Mensch ist durch nichts ersetzbar!
Helge
 
Zuletzt bearbeitet:
einiger Politiker
Da sind wohl auch ein paar Ingenieure und BWLer dabei. Wichtig bei solchen autonomen Systemen ist, dass sie durchgängig darauf ausgelegt sind und nicht nur ein Teilaspekt betrachtet wird. Leider ist Letzteres meist der Fall.
Der Mensch ist durch nichts ersetzbar!
Der Mensch sollte aber auch für solche Situationen geschult sein, sonst nützt auch er nichts. Und alle möglichen Situationen lassen sich micht schulen, weil man die sich gar nicht alle ausdenken oder gar nachstellen kann. Aber zumindest ist solchermaßen vorbereitetes Personal besonnener und kann auch in "ähnlichen" Situationen richtig reagieren. Natürlich noch besser im (eingespielten) Team.
Außerdem werden solche dann auch selbstsichere Menschen von den Fahrgästen besser als "Führung" akzeptiert
 
Lieber Per, lass mich bitte noch eins hinzufügen.
Gerade was Krisensituationen betrifft. Eingespieltes Team, bei den ständige neu zusammen gewürfelten Personalzusammenstellungen, mitunter Tausch unterwegs, weiß man manchmal gar nicht, wen man als Personal mit dabei hat.
Mitunter muss ich den Tf erst motivieren bestimmte Handlungen auszuführen. Generell sollte, gerade wenn so ein Totalausfall den kompletten Zug lahmlegt, eine sofortige Meldekette erfolgen, sobald das Szenario eine bestimmte Zeitdauer überschreitet, sofort auch Rettungsdienste und Streckensperrung erfolgen. Gerade an dem Beispiel von Nordländer sehen wir, das Menschen die Nerven verlieren. Ein einzelner Zugbegleiter richtet da gar nichts aus. Das übersteigt, ich sags aus meiner Sicht, unsere Kraft und Kompetenz. Ich hatte mal einen PU, Nachts, auf dem letzten Zug von Görlitz bis Dresden, mitten in der Walachei, bei Breitendorf. 4 Stunden standen wir in der Öde, bis ein Ersatz-Tf herbeigeholt war. Rettungskräfte und unser Krisenmanagement waren relativ schnell da, zumal die Feuerwehr in einem Nachbarort an der Strecke gerade ihre wöchentliche Übung beendet hatte und noch beisammen saß. Die Jungs habe ich dann auch beauftragt, noch Getränke herbeizuschaffen. Die Fahrgäste, etwa 20, konnte ich irgendwie bei Laune halten, als die Strecke vollgesperrt war, habe ich auch in einem Wagenteil beidseitig die türen geöffnet und mit Flatterband provisorisch gesichert, wer Bedarf hatte, konnte auf der Einstiegskante sitzend eine rauchen. Da muss man dann auch mal unkonventionell handeln.
Aber, bei Vollbesetzung, 150 Leute an Bord, ich hätte da gar nichts ausrichten können! 1:150, da stehste allein da mit einer Tüte verrückt gewordenen Flöhen!
Wir haben durch das Zuggeteile in Bischofswerdea auch jedes mal noch Personalwechsel, ich blicke da selbst nicht mehr durch. Wichtig ist, da gebe ich Dir Recht, bestimmte Krisenabläufe müssten eigentlich wiederholend geschult werden. Wir sind, ganz ehrlich, gar nicht darauf vorbereitet. Es müssten Alarmpläne erarbeitet sein. Mitunter ist es so, ich kann über unser Intranet in meinen Zug schauen, wer perspnalseitogeingebucht ist. Leider halten sich nicht alle Kollegen kosequent daran, auch mir passiert es manchmal, mich umzubuchen. Bei ständigen Nummernwechsel alle 30 Minuten (kommt vor) passiert das manchmal, gerade wenn man mit anderen wichtigen Aufgaben "abgelenkt" wird. Hat man 10 Dienststunden hinter sich, ist das so eine Sache, noch kompetent zu wirken... Wir sind als Zugbegleiter nach einer normalen Schicht, bei hohem Fahrgastaufkommen ziemlich ausgelaugt, was die Psyche anbetrifft. Ich denke, das ist normal.

Soweit dazu. Hoffen wir, dass möglichst selten solche Ereignisse aufkommen. Brauch keiner.

Helge
 
Es gibt wohl zwei Probleme.. wenn diese Situation eintritt. Wie schnell kann der liegengebliebene Zug sicher abgeschleppt werden und wie ist es um das Wohl der Fahrgäste bestellt. Als Laie würde ich denken - ist es einfacher, so schnell wie möglich den Zug zu einem Bahnhof zu schleppen-statt aufwendig die Fahrgäste aus dem Zug herauszubugsieren. Das Klima im Zug hängt vom Strom ab, also sollte es eine autonome Stromversorgung für den Fall geben. Im Inselbetrieb sollte die Klimaanlage für eine ausreichende Zeit das Wohl der Fahrgäste gewährleisten.

Falls man daran spart- - gibt es wieder alles Fenster zum Öffnen. Ich möchte solch eine Situation nicht unbedingt erleben...und kann Helge sehr gut verstehen.

Johannes
 
Moin Johannes. Zum Abschleppen benötigt es eines entsprechenden Fahrzeuges. Und da sind die Gegebenheiten heutzutage suboptimal. Notkupplung haben wir immer dabei, das ist Grundausrüstung.
Ich habe das vor einigen Jahren mal mit IC2 erlebt. Bei Köthen blieben wir mitten im Steppenland stehen. Nichts ging mehr. Nach 2 Stunden kam dann der "Hafenschlepper" in Form einer MAK GSchlagmichtot. Die wurde dann ans Köthener Zugende geknotet und dann wurde die fröhliche Kahnfahrt in den Bahnhof Köthen buggsiert. Hinterher bin ich dann mit den Dresdner Fernverkehrpersonalen aus dem Havaristen in einem anderen IC/ICE über Leipzig heim nach Dresden. Wenn wir uns sehen, feixen wir heute noch über dieses Erlebnis. Damals war es im Zug auch kritisch, weil einige Fahrgäste verständlicherweise die Nerven verlieren. Ich konnte damals zumindest in meiner Aufenthaltsumgebung einigermaßen für Ruhe sorgen.
Helge
 
Ich erinnere mich aus meiner Jugend wie wir in irgendeinem Zug 90 Minuten vor Karlshorst standen, volle Sonne und voll.
Durchgedreht ist niemand, allerdings gingen Fenster auf. Haben sich auch die Menschen verändert?
 
Nein und ja, @RAL . Zum einen, man hat in so einer Situation das Gefühl, eingesperrt und hilflos der Situation ausgeliefert zu sein. Nur wenige Fenster haben Luken zum Öffnen. Wenn dann noch, wie beim DESIRO, mehrere VT zusammen hängen und der Zugbegleiter in einem anderen Wagen ist, können maximal zwei von 3 Wagen notgelüftet werden. In dem 3. Zugteil sind die Fahrgäste sich selbst überlassen. Da helfen auch die blumigsten Ansagen nicht. Wir dürfen selbst, auf freier Strecke, das betreffende Fahrzeug, wo man gerade ist, auch nur unter bestimmten Umständen verlassen. Ich bin als Zugbegleiter dabei dem Tf unterstellt. Wichtig ist in so einer Situation, dass Fahrgäste mit kühlem Kopf uns in so einer Situation bestmöglich unterstützen. Das dürfen wir, zum Beispiel bei Erste Hilfe sogar anordnen.
Helge
 
In Berlin-Lichtenberg hat DB-Fernverkehr z.B. ne Doppeltraktion BR218 stationiert, die dann im Bedarfsfall ausrücken kann, wenn irgendwo auf Strecke um Berlin ein Fernverkehrzug liegen geblieben ist.
Vor ein paar Jahren lese bei den Regionalnachrichten, das eine ICE T5/T7 Doppeltraktion sich bei Wittenberge während der Fahrt getrennt hatte. Kurze Zeit später fuhren die beiden Dieselrösser bei uns am Fenster vorbei. Ich sag zu meiner Frau...warte mal ab...die fahren jetzt nach Wittenberge und holen den kaputten ICE...in 3 Stunden sind die wieder da....und genauso wars...weiß nicht, obs nun 3 oder 4 Stunden oder oder .... waren, aber sie kamen mit dem kaputten ICE am Haken wieder zurück und schafften den ICE ins Werk Rummelsburg.
Letzte Woche sah ich z.B. nur eine BR218 mit einem Stadler KISS ICE2 am Haken bei mir am Fenster vorbei Richtung Rummelsburg rollen.

keep green
John Deere

B-Li_BR218.jpg
 
... Und nun bitte Augen schließen und vorstellen, der Zug würde autonom, ohne jegliches Personal im Zug, gesteuert, wie es die spinnerte Idee einiger Politiker ist... Ach, Ihr bekommt einen Alptraum? Mir wird auch schlecht bei dem Gedanken! Der Mensch ist durch nichts ersetzbar!
Helge ....
Lass mal lieber die Augen auf und lies "Madrapour - R. Merle" :cool: . Da geht es um ein Flugzeug ohne Personal.
Aber ein Regionalzug ist schon ausreichend für die beschriebene Situation.

Ich selbst habe so einen Totalausfall in einem ICE erlebt - kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Friedrichstraße (Berlin) ging auf einmal nichts mehr. Auch das war im Hochsommer, aber glücklicherweise noch am frühen Morgen. Es hatte aber schon gereicht, denn die einzige Klimatisierung wurde unfreiwillig durch das unruhig hin- und herlaufende Personal erreicht. Das ist mittlerweile aber rund 15 (oder noch mehr...?) Jahre her! Offensichtlich hat man noch keine Lehren daraus gezogen. Das ist wirklich keine schöne Situation, wenn man dann noch bedenkt, dass das Zugbegleitpersonal in den Regionalzügen durch die Zusammenkopplung nicht in den anderen Zugteil kommt!

@Nordländer
Interessant - der Fall wurde heute in den Nachrichten auf Antenne Brandenburg behandelt. Allerdings ist Deine Schilderung viel aufschlussreicher! An Deine aufgeführten Schwierigkeiten und die aufgetretene Situation habe ich beim Hören der Nachrichten erst mal gar nicht gedacht. Darauf wurde bei der Meldung nicht unbedingt schwerpunktmäßig eingegangen. Hoffentlich findet an dieser Stelle mal ein Umdenken statt.
 
Ich stelle eine unbewiesene Behauptung auf. Es gibt eine Wechselbeziehung (Korrelation) zwischen den steigenden Außentemperaturen und dem Ausfall eines Zuges. Aus meiner Sicht steigt die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls (Teil- oder Komplettausfall) eines Zuges mit jedem Grad Temperaturzunahme. Diese Wahrscheinlichkeit ist bei der Konstruktion des "Eisenbahnfahrzeuges" nicht berücksichtigt worden.
Anders kann ich mir die Häufung von Meldungen zu solchen Ereignissen nicht erklären...immer im Sommer.

Gut im Winter kann ich mir noch etwas anziehen, wenn die Heizung ausfällt. Im Sommer wird es da schon schwieriger..so hüllenlos möchte ich nicht braten und erst die Nachbarin.

Ein Ausfall kann passieren, allerdings gehen mir da folgende Gedanken im Kopf herum. Die Zulassung des Fahrzeuges durch das EBA hat solche Fälle nicht berücksichtigt (Ausfall der Klimatisierung und warten auf die Rettung egal wie lange..). Warum muss die freiwillige Feuerwehr in solch einem Fall anrücken? Das Problem des Fahrzeugeigentümers wir auf Dritte verlagert. (Es ist kein Unfall in dem Sinne.) Wenn ein Bus auf der Autobahn verreckt kommt da auch die Feuerwehr oder der ADAC/Abschleppdienst?

Das Vorhalten von Triebfahrzeugen zum Abschleppen ist ja löblich, besser würde ich eine Lösung finden, bei der eine Art Zweiwegefahrzeug das Eisenbahnfahrzueg zum nächsten Bahnhof schleppt. Hätte den Vorteil, es wäre auf kurzen Wege einsetzbar. Hier wäre zu klären..wie sollte dieses Zweiwegefahrzeug beschaffen sein. (Geht nicht-gibt es nicht)

Ich möchte als Fahrgast behandelt werden und nicht als kläglicher Beförderungsfall, der in eine Extremsituation gerät.

Johannes
 
Wenn die Klimaanlagen ausfallen liegt es aber auch am Besteller, wenn im Lastenheft konkret gefordert wird, das man z.B. bis 50°C funktionierende Anlagen haben möchte, liefert die Industrie dieses auch. Bei gebrauchten Fahrzeugen müsste man ggf. die alten zu schwach ausgelegten Geräte optimieren bzw. austauschen und auch ordentlich warten.

Sollten die Anlagen nicht den Anforderungen entsprechen, würde ich als Kunde diese auch nicht abnehmen, bis der Auftrag vollständig erfüllt ist.
 
Ist schon manches sonderbar. Das THW läßt man zum Aufgleisen anrücken. Das sind Leute, die das meist neben ihrer normalen Erwerbstätigkeit leisten. Freiwillige Feuerwehr ist ähnlich.
 
Naja...viele Komponeten verderben den Brei. Wie @mcpilot richtig schreibt, liefert die Industrie das, was bestellt wird. Wenn dann die EVU`s in Polen die billigste Variante eines Pesa Link (Beispielbild) bestellen, braucht man sich nicht zu wundern, warum die Dinger ständig ausfallen. Steigt die Temperatur draußen, steigt die Motortemperatur mit jedem erneuten Beschleunigen nach einem Halt. Ist die Maximaltemperatur erreicht, geht der Motor (die Motoren) auf Rotalarm und das wars. Dann stehste irgendwo und wartest (ohne funktionierende Klimaamlage), bis die Temperatur wieder unten ist...das kanns ja nicht sein. Als Tf versucht man dieses natürlich zu vermeiden und fängt an mit Luft zu bremsen, anstatt die indirekte Bremse zu nehmen, was eigentlich der Normalvorgang wäre, um schnell an einem Bahnsteig zum Halten zu kommen...man lässt den Zug viel rollen ohne Leistung...dann fällt eben mal die Geschwindigkeit von 100 auf 80 und es gibt ein paar Minuten Verspätung...Hauptsache es gibt keinen Rotalarm.
Dann kommt hinzu, dass wenn die Werkstatt die Kühler nicht ordentlich von vorallem Laub und Schmutz regelmäßig (besonders an heißen Tagen) befreit, dies auch zu schnell steigenden Temparaturen im Motor führt und dann kommt...natürlich...Rotalarm im Display.
Also...wenn alle ihre Arbeit richtig machen würden...angefangen vom Besteller der Fahrzeuge, gäbe es auch nicht so viele Probleme.

keep green
JD
 
Das Problem liegt wohl doch etwas tiefer. Wenn ich in Mitteleuropa ein Auto kaufe, so kann ich das Teil bis auf den Nordpol und der Wüste überall nutzen. Ohne Pflichtenheft und ohne extra Vereinbarung erfolgt ein stillschweigender Vertragschluss zur Gebrauchsfähigkeit. Wenn das nicht so wäre, wäre zu befürchten, dass ab z.B. 25° die Autobahn von hitzegeschädigenden Autos bevölkert oder übervölkert wäre.

Der Besteller des Eisenbahnfahrzeuges kennt sein Einsatzgebiet und der Verkäufer ist darüber in Kenntnis. Wenn es wie John_Deere schildert-zu solchen Fällen kommt, dann gibt es nur einen Weg zurück-zurück zum Verkäufer. Das Pflichtenheft ist doch nur das Ruhekissen. Das sind Basisvereinbarungen-wie z. B. das das Teil überhaupt fahrten kann.

Wie billig oder teuer die Teile sind, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass das System funktionieren muss.
Dampfbahner hat mein Anregung verstanden. THW und Feuerwehr haben eigentlich eine andere Aufgabe.

Johannes
 
Ein Ausfall kann passieren, allerdings gehen mir da folgende Gedanken im Kopf herum. Die Zulassung des Fahrzeuges durch das EBA hat solche Fälle nicht berücksichtigt (Ausfall der Klimatisierung und warten auf die Rettung egal wie lange..). Warum muss die freiwillige Feuerwehr in solch einem Fall anrücken? Das Problem des Fahrzeugeigentümers wir auf Dritte verlagert. (Es ist kein Unfall in dem Sinne.) Wenn ein Bus auf der Autobahn verreckt kommt da auch die Feuerwehr oder der ADAC/Abschleppdienst?
Eine "Rettung" in der Form wäre wohl gar nicht nötig gewesen. Wenn einzelne Reisende die Scheiben einschlagen (Türen zum zerstörungsfreien Öffnen quasi direkt daneben...), die Fahrzeuge verlassen und über die Gleise laufen, dann ist an Weiterfahrt oder Abschleppen erst mal nicht mehr zu denken. Bei Stromschiene der S-Bahn übrigens besonders gefährlich. So läuft dann eben wegen der diffusen Lage das komplette Notfallmanagement mit großem Programm an, was seine Zeit benötigt.
Leider wächst die Dummheit einzelner Fahrgäste auch so gefühlt Stück für Stück. Angefangen, dass man sich gar nicht auf die Witterung einstellt, z.B. pauschal Wasser und witterungsangepasste Kleidung bei sich hat. Bis hin dass abgeschlossene Klappfenster gewaltsam geöffnet werden und man sich dann wundert, dass die Klimaanlage nicht funktioniert oder ausfällt.
 
In vielerlei Hinsicht wären zu öffnende Fenster im Sommer ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Selbst wenn es nur für den Notfall ist.
Über die Türen zu lüften ist ein Wagnis und sorgt für Fußgänger an den unmöglichsten Stellen.
Hut ab vor dem Bahnpersonal, was in diesen Situationen kühlen Kopf gewahrt!

Poldij
 
Wenn einzelne Reisende die Scheiben einschlagen (Türen zum zerstörungsfreien Öffnen quasi direkt daneben...)
Ich arbeite nicht bei der "Die Bahn" und kenne daher die Vorschriften natürlich auch nicht, aber ich bezweifle!, dass es ohne Sperrung des Nebengleises und offizieller Freigabe der Leitzentrale oder vielleicht FDL dem Zugpersonal erlaubt ist, die Türen zu öffnen um zu lüften.

Womöglich bekommt das Personal dann viel mehr Probleme wegen dem Öffnen der Tür, wie ein Bürger, der einfach die Scheibe zerkloppt. Kein Gericht wird in so einer Notsituation der Bahn irgendeine Entschädigung für das bisschen Glasbruch zusprechen.
 
Das Öffnen einer Tür auf freier Strecke geht nur auf der dem Gegen/Nachbargleis abgewanden Seite. Ist man auf einer drei- und mehrgleisigen Strecke zu liegen gekommen, geht das erst nach Sperrung der Strecke für jegliche Fahrten.
 
Oh je, lesen eigentlich alle die hier schreiben den Eingangspost?
Was nützt eine ganz tolle und wunderbare Klimaanlage wenn, wie oben beschrieben, es Probleme mit der Stromversorgung gibt?
 
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