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Fragen zum DR Wagenpark " STÄDTEEXPRESS "

Die DR nahm zum Fahrplanwechsel 1976 den Betrieb auf.
Es fanden die Elokbaureihen 211 und 242 Verwendung, ferner auch die 132er.
Von Karl-Marx-Stadt ist auch die anfängliche Bespannung mit zweimal 118 B'B' bekannt, allerdings nur am Anfang, wegen der Heizung.

Nicht zu vergessen die 250 vor dem Fichtelberg und Sachsenring (siehe unten).

Die Städteexpress-Züge hatten die dritthöchste Prioritätsstufe nach Regierungsfahrten und Bahndienstfahrten (Stichwort "Unfall") im
Streckennetz.

Falsch. Sie hatten nur Vorrangstufe II und damit die gleiche wie z.B. die TEEM.

Ganz oben standen die Staatsfahrten, dann dringliche Hilfszüge, dann kamen die Transitzüge und dann erst die Städteex.

Wobei eben in der Praxis oft vorkam, daß der Rennsteig den Berufsverkehr Buna/Leune vorließ und dann eben entsprechend verspätet weiterfuhr.


Die 112er und die eine 118er dienten aber nur für die Bespannung der Karl-Marx-Städter Leerzüge, welche am Wochenende (wo der Städteexpress generell nicht fuhr) zur Abstellung nach Erdmannsdorf-Augustusburg gefahren wurden.
Als reguläre Traktionsmittel fanden ab 1984 auch immer mehr die Loks der BR 243 Verwendung. Der Karl-Marx-Städter Städteexpress verkehrte später als einizger mit BR 250, da der zwischenzeitlich geänderte Lauf über Dresden in den sächsischen Bergen diese Lok notwendig machte.

Eine Ergänzung: Die Reichsbahn plante in den 80ern die Einführung eines Städteexpreßnetzes. Nicht wie die Bundesbahn im Takt, sondern je Richtung ein Zug früh und nachmittags. Die geplante Einführung 1990 konnte wegen Wagenmangel und Alkaliporoblematik nicht gehalten werden und wurde auf 1992 verschoben und nach der Wende aufgegeben.

Hauptlok
 
Planmäßig wohl nur der Fichtelberg wegen der Tharandter Rampe. Alles andere lief unter der Kategorie: "Stand gerade rum".

Gruß ebahner
 
Planmäßig wohl nur der Fichtelberg wegen der Tharandter Rampe. Alles andere lief unter der Kategorie: "Stand gerade rum".

Vorsicht! Das grenzt schon fast an Beleidigung. Die Triebfahrzeugdienstleiter mußten genau darauf achten, daß eine der Bespannungsübersicht entsprechende Lok mit dem entsprechenden Pflegezustand die Städteex bespannt. Da ist nix mit "Stand gerade rum"!

Was aber vorkam war ein Lokschaden, wo man beim Ersatz nicht an die Bespannungsübersicht gebunden ist.

Hauptlok
 
Kann es auch sein, dass der "Fichtelberg" - möglicherweise auch nur in einem Fahrplanabschnitt - Anfang der 80er Jahre zwischen Chemnitz und Riesa (bzw. dem Endpunkt des elektrifizierten Teils der KBS 400) mit ner abgebügelten 250er und einer 132 als Zuglok unterwegs war ?
Ich kann mich auch täuschen, aber zu der Zeit gab es den Zuglauf Zwickau - Karl-Marx-Stadt - Riesa - Berlin - Binz (D 1712 ?), der hatte auch ne 118 oder 132 als Zuglok vor einer abgebügelten 250.
 
Kann es auch sein, dass der "Fichtelberg" - möglicherweise auch nur in einem Fahrplanabschnitt - Anfang der 80er Jahre zwischen Chemnitz und Riesa (bzw. dem Endpunkt des elektrifizierten Teils der KBS 400) mit ner abgebügelten 250er und einer 132 als Zuglok unterwegs war ?

Also am 29.09.1981 fuhr er mit einer 132 bis Elsterwerda, am 30.09.1981 fuhr man mit einer 250er durch bis Brenitz-Sonnewalde. Beide Tage fuhr er über Dresden(-Friedrichstadt).

Hauptlok
 
Ich hab vor, aus dem BDghw aus dem 3er Set von MBS den S-Ex-Speisewagen zu bauen. Als Vorlage dient eigentlich der entsprechende von BTTB/Tillig.
Dabei ist mir aufgefallen, das bei dem an den Seiten groß "Speisewagen" dran steht. Alle Foto's, die ich so kenne zeigen aber die Anschrift "Mitropa".
Das einzigste Foto, welches den Wagen mit "Speisewagen" zeigt, ist im EK Heft "Die DR vor 25 Jahren 1976". Der ist da fabrikneu.
Meine Vermutung geht jetzt dahin, dass die Wagen, bevor sie in den Regeldienst gingen, geändert wurden.
Wer weiß mehr dazu?
 

Und dieses Bild beweist auch, das der "Rennsteig" auch öfters mit einer 250 gefahren ist, denn zum Aufnahmezeitpunkt war der "Rennsteig" der einzigste Ex-Zug, der über Halle fuhr. Der "Berliner Bär" kam erst 1986 dazu. Der "Rennsteig" war auch immer ein recht schwerer Brocken, oft mit bis zu 15 Wagen, wovon aber ein Teil dann nicht mit über den Berg ging.
 
Zitat von Hauptlok: "... Sie hatten nur Vorrangstufe II und damit die gleiche wie z.B. die TEEM.

Ganz oben standen die Staatsfahrten, dann dringliche Hilfszüge, dann kamen die Transitzüge und dann erst die Städteex.

Wobei eben in der Praxis oft vorkam, daß der Rennsteig den Berufsverkehr Buna/Leune vorließ und dann eben entsprechend verspätet weiterfuhr...."



Eigentlich richtig aber, dem "Börde" ist es so gut wie nie gelungen zwischen Werder/H. und Schönefeld den Sputnik zu überholen, Dem wurde der Vorrang erteilt (er besaß fünf Verkehrshalte auf diesem Abschnitt). Der "Sputnik" war dann wohl doch wichtiger, als der "Börde".?

mfg tommy
 
Eigentlich richtig aber, dem "Börde" ist es so gut wie nie gelungen zwischen Werder/H. und Schönefeld den Sputnik zu überholen, Dem wurde der Vorrang erteilt. Der "Sputnik" war dann wohl doch wichtiger, als der "Börde".?

Klar, Arbeiterberufsverkehr war wichtiger als die Bonzenschleuder. Aber mir ist der Böerde selten als verspätet in Erinnerung. Da hatte er wohl hinter dem Sputnik noch etwas Reserve.

Hauptlok
 
Und dieses Bild beweist auch, das der "Rennsteig" auch öfters mit einer 250 gefahren ist, denn zum Aufnahmezeitpunkt war der "Rennsteig" der einzigste Ex-Zug, der über Halle fuhr.
Noch mal als Zitat, was in der Bildbeschreibung steht:
Am letzten Samstag im April 1982 kommt 250 136 in Halle-Diemitz mit dem Städteexpress-Train. Der reguläre Einsatz war das nicht, denn der fuhr als Express nur Mo-Fr zwischen den Bezirksstätten und Berlin. Möglicherweise war er als Reisebüro-Sonderzug unterwegs. Das hat es seinerzeit gegeben.
D.h. es ist völlig egal, welcher Ex von Montag bis Freitag planmäßig durch Halle fuhr und womit dieser bespannt war. Das Bild gibt jedenfalls nicht im Ansatz eine Antwort auf die Frage, ob der Rennsteig mit der BR 250 bespannt war.
 
Und dieses Bild beweist auch, das der "Rennsteig" auch öfters mit einer 250 gefahren ist, denn zum Aufnahmezeitpunkt war der "Rennsteig" der einzigste Ex-Zug, der über Halle fuhr.

Sorry Falk, aber dieses Bild allein beweist leider gar nichts über die Bespannung des "Rennsteig", denn wenn man den Originalkommentar zu dem Bild von Hans-Peter Waack liest stellt sich die Sache so dar :
Zitat: Am letzten Samstag im April 1982 kommt 250 136 in Halle-Diemitz mit dem Städteexpress-Train. Der reguläre Einsatz war das nicht, denn der fuhr als Express nur Mo-Fr zwischen den Bezirksstätten und Berlin. Möglicherweise war er als Reisebüro-Sonderzug unterwegs. Das hat es seinerzeit gegeben.

Aussagekräftiger wäre ein Auszug aus dem Buchfahrplan oder die von Hauptlok erwähnte Bespannungsübersicht.

Nach Abschluß der Elektrifizierungsarbeiten 1984 zwischen Neudietendorf und Arnstadt wurde durchgehend von Berlin bis Arnstadt mit BR 243 bespannt. Erst dadurch bekam Arnstadt einen Verkehrshalt.

Das nur wegen der "Tharandter Rampe" (Stärkste Neigung in einem Teilabschnitt 1:39, 228 m Höhenunterschied auf 11,3 km Streckenlänge nach meinen Unterlagen) zwingend eine BR 250 für den gesamten Zuglauf des "Fichtelberg" über 266 km erforderlich war halte ich für wenig nachvollziehbar. Die Tharandter Rampe ging es ja auch nicht mit 120 km/h bergwärts. Mit 11 Wagen und 500 t (nach ZpA 1985) dürfte eine BR 243 dort nicht überfordert gewesen sein.

Das oftmals andere Triebfahrzeuge als die Planbespannung zum Einsatz kam ist unbestritten, sei es Technologisch oder durch Störungen im geplanten Lokumlauf begründet.

@ thommy
Auf welchen Fahrplanabschnitt/Jahr bezieht sich das?
Zitat:
Eigentlich richtig aber, dem "Börde" ist es so gut wie nie gelungen zwischen Werder/H. und Schönefeld den Sputnik zu überholen

Zur Rangfolge von Zügen würde ich mich nicht auf Spekulationen a la "Staatsfahrten vor dringlichen Hilfszügen" einlassen. Um der Legendenblildung vorzubeugen verlasse ich mich da auf die Fahrdienstvorschriften der Deutschen Reichsbahn.

In der FV DV 408 (zweite überarbeitete Auflage, gültig ab 1. Oktober 1983) -also zu besten Städteexpress-Zeiten der DR- heißt es dazu eindeutig im § 5 Abs 11:

Dringliche Hilfszüge (§ 78) haben Vorrang vor allen Zügen. Züge mit "Zuglaufüberwachung" haben Vorrang vor allen Zügen, mit Ausnahme der dringlichen Hilfsszüge.
Züge mit besonderer verkehrlicher Bedeutung gemäß Abs. 10 a haben Vorrang vor allen Zügen, mit Ausnahme der dringlichen Hilfszüge und der Züge mit "Zuglaufüberwachung". Züge mit der Zusatzbezeichnung "I" haben Vorrang vor denen mit der Zusatzbezeichnung "II" oder "III", Züge mit der Zusatzbezeichnung "II" vor denen mit der Zusatzbezeichnung "III".
Im übrigen haben in der Regel Vorrang:
a) die schneller fahrenden Züge vor den langsamer fahrenden
b) bei Zügen mit gleicher Geschwindigkeit die Züge mit der größeren Bedeutung (z.B. Städte-Expreßzüge vor Zügen des Städte-Schnellverkehrs). Unter Berücksichtigung der Anschlüsse haben bei gleichwertigen Zügen die durchfahrenden Züge Vorrang vor den haltenden, die pünktlichen vor den verspäteten.

Für besondere örtliche Verhältnisse gelten zusätzliche Anweisungen der dazu berechtigten Stellen.
Abweichungen von den Grundsätzen der Buchstaben a und b oder von den örtlichen Zusatzanweisungen darf der Dispatcher oder auf nicht überwachten Strecken der Fahrdienstleiter bestimmen, wenn dadurch die Durchführung der einzelnen Züge gefördert wird.
...

§ 10 a

Züge mit besonderer verkehrlicher Bedeutung sind in den Bild-, Buch- und Streckenfahrplänen sowie in der Bahnhofsfahrordnung vor der Zuggattung durch "I", "II" oder "III" zu kennzeichnen. Diese Zusatzbezeichnung ist nicht Bestandteil der Zugnummer. Für Züge des S-Bahnverkehrs können abweichende Bestimmungen getroffen werden.

Daraus ergibt sich das bei der DR der dringliche Hilfszug der "wichtigste" aller Züge war. Punkt.

Mathias

 
Zur Rangfolge von Zügen würde ich mich nicht auf Spekulationen a la "Staatsfahrten vor dringlichen Hilfszügen" einlassen. Um der Legendenblildung vorzubeugen verlasse ich mich da auf die Fahrdienstvorschriften der Deutschen Reichsbahn.

Nur ist eben bei der Reichsbahn die DV 408 nicht allein dafür zuständig. Für Staatsfahrten galt die Dienstanweisung Staatsfahrten (DA Stf 1199), die die Rangfolge bei Staatsfahrten regelte.

Für die Zugfolgeregelungen ist auch die Dispatcherdienstvorschrift (DV 420) und die "Arbeitsanweisung für die einheitliche Vorbereitung und Durchführung des operativen Fahrdienstes" zu beachten.

Daraus ergibt sich das bei der DR der dringliche Hilfszug der "wichtigste" aller Züge war. Punkt.

Ja, in der Theorie. Die Praxis sah anders aus.

Hauptlok
 
@ Hauptlok

Meines Wissens nach ist in der DA 1199 nicht die Rangfolge der Züge auf der Strecke (und um die geht es hier) geregelt. Sie regelt die Stufen für die Durchführung der Staatsfahrten, nicht zu verwechseln mit den Vorrangstufen der Züge.
Die DA 199 war VS (Verschlußsache) also weder den beteiligten Dispatchern noch den Fahrdienstleitern bekannt noch zugänglich. Es war eine interne Dienstanweisung.
Die DA 1199 sah verschiedene Stufen bei Staatsfahren vor:
I Es verkehrt ein oder mehrere Vorzüge, der Hauptzug und ein Nachzug.
II Nur der Vorzug und der Hauptzug
III Einzelne Wagen oder Zuglauf auf einer kurzen Strecke, dann meist mit ZÜ (Zuglaufüberwachung)

Wenn ich natürlich einen Auszug aus der DA 1199 sehe, in der sinngemäß steht "Staatsfahrten haben vor dringlichen Hilfszügen Vorrang", dann bin ich überzeugt, bis dahin nicht.

Selbst in der von dir genannten DV 420 heißt es im § 32:

Sonderverkehr -Reisezüge-
(1) Sonderverkehre mit besonderer Bedeutung können nach der Dienstvorschrift für Reisen nach Sondervorschrift (RnS) DV 470 durchgeführt werden. Dabei ist die Rangfolge nach den FV zu beachten.


Hast Du ein Beispiel aus der Praxis wo ein "dringlicher Hilfszug" auf der Fahrt zu einer Unfallstelle wegen einer Staatsfahrt oder eines anderen Zuges warten musste?

Mathias
 
@ Hauptlok

Meines Wissens nach ist in der DA 1199 nicht die Rangfolge der Züge auf der Strecke (und um die geht es hier) geregelt. Sie regelt die Stufen für die Durchführung der Staatsfahrten, nicht zu verwechseln mit den Vorrangstufen der Züge.

Ja und nein. Es regelt auch die Stufen 1 bis 3. Aber es wurde auch geregelt, in welchen Umfang benachbarte Gleise frei zu halten sind, welche Sicherungsmaßnahmen zu treffen sind und wie die Kontrolle zu erfolgen hat. Es regelte eben auch, daß in einem bestimmten Zeitraum keinerlei Zugfahrten zugelassen waren, also auch keine dringlichen Hilfszüge.

Die DA 199 war VS (Verschlußsache) also weder den beteiligten Dispatchern noch den Fahrdienstleitern bekannt noch zugänglich. Es war eine interne Dienstanweisung.

Interene Dienstanweisungen waren alle Dienstvorschriften, Vorschriften mit Geheimhaltungsgrad gab es noch mehr. Ich denke da an die DV 523.

Für den Fahrdienstleiter und selbst den Kreisdispatcher war das egal, die bekamen die Anweisungen indirekt.

Die DA 1199 sah verschiedene Stufen bei Staatsfahren vor:
I Es verkehrt ein oder mehrere Vorzüge, der Hauptzug und ein Nachzug.
II Nur der Vorzug und der Hauptzug
III Einzelne Wagen oder Zuglauf auf einer kurzen Strecke, dann meist mit ZÜ (Zuglaufüberwachung)

Wenn ich natürlich einen Auszug aus der DA 1199 sehe, in der sinngemäß steht "Staatsfahrten haben vor dringlichen Hilfszügen Vorrang", dann bin ich überzeugt, bis dahin nicht.

Da muß ich passen, ich habe selbst keine.

Selbst in der von dir genannten DV 420 heißt es im § 32:

Sonderverkehr -Reisezüge-
(1) Sonderverkehre mit besonderer Bedeutung können nach der Dienstvorschrift für Reisen nach Sondervorschrift (RnS) DV 470 durchgeführt werden. Dabei ist die Rangfolge nach den FV zu beachten.

Das ist die Fassung der Berichtigung 2, die erst nach Außerkraftreten der DA 1199 und der Übernahme der DS 470 gültig wurde.

Vorher galt der §31
Staatsfahrten, Zuglaufüberwachung und Laufkontrolle
(1) Staatsfahrten sind nach der Dienstanweisung für Staatsfahrten (DA Stf 1199) durchzuführen.


Hast Du ein Beispiel aus der Praxis wo ein "dringlicher Hilfszug" auf der Fahrt zu einer Unfallstelle wegen einer Staatsfahrt oder eines anderen Zuges warten musste?

Also bei Staatsfahren habe ich das nicht erlebt. Ich habe zwei im Dienst erlebt (einmal Stufe I und einmal Stufe II). Bei deiden wurde in der ganzen Fahrzeit kein Hilfszug dringlich angefordert.

In meiner Fahrdienstleiterausbildung habe ich aber erlebt, daß der dringliche Hilfszug auf den Rand ging und erst noch ein Güterzug durch fuhr.

Hauptlok
 
Staatsfahrten Vorrang vor Hilfszügen?

Hallo,

gemäß den damaligen FV der DR haben sämtliche dringenden Hilfszüge Vorrang vor ALLEN anderen Zügen, wobei es egal ist, ob diese anderen Züge Staatsfahrten sind, Vorrangstufen u.ä. haben.

Wenn auf einer Eisenbahnstrecke ein größerer Unfall passiert ist, hat immer der angeforderte dringliche Hilfszug bzw. Dringliche Hilfslok Vorrang und Vorfahrt vor allen anderen Zügen. Da nach einem größeren Unfall die betreffende Bahnstrecke ja wegen Unbefahrbarkeit gesperrt werden muß, können weder Staatsfahrten, noch Vorrangzüge verkehren.

Wenn ein Unfall eingetreten ist, wo die Folgen nicht so groß sind oder aber der in Nebengleisen passiert ist, kann ein nicht dringlicher Hilfzug angefordert werden. Dieser muß im Gegensatz zum dringlichen Hilfzug anderen wichtigen Zügen, wie Staatsfahrten und Vorrangzüge, die Vorfahrt gewähren.

Diese oben genannte Vorrangregelung wurde uns in der BS der DR so beigebracht.

Viele Grüße

Grypsi
 
Zitat von Bksig 512: @ thommy
Auf welchen Fahrplanabschnitt/Jahr bezieht sich das?


Ich hab dies einmal von einem Eisenbahner gehört in den 1980er Jahren, mehr kann ich nicht sagen, erinnere mich nur düster daran. Kann durchaus auf dem Bahnsteig in Potsdam gewesen sein.
Dann hab ich noch einmal überlegt, in einem Video kam Das von einem ehemaligen Lokführer aus Magdeburg, ich glaub einer 132er auch zur Sprache. Ich muß mal suchen und dann gebe ich gerne Bescheid. Lokmotivführerlatein...? Glaub ich eher nicht, so öffentlich im Video?.
Könnte es sein das der Börde mit einer 132er bis Berlin, ohne E-Vorspann durchfuhr und der Sputnik schon elektrisch unterwegs und dadurch relativ spurtstark war? Überholen hätte er in Potsdam Hbf., Nesselgrund, Saarmund,* oder Genshagener Heide können, oder wo noch..?

mfg tommy- Der es wunderbar findet wie man sich hier untereinander austauscht!:fasziniert:

* Nachtrag. evtl. Diedersdorf, Waßmannsdorf?
 
...Könnte es sein das der Börde mit einer 132er bis Berlin, ohne E-Vorspann durchfuhr und der Sputnik schon elektrisch unterwegs und dadurch relativ spurtstark war? Überholen hätte er in Potsdam Hbf., Nesselgrund, Saarmund, oder Genshagener Heide können, oder wo noch..?

Nicht zu vergessen ist die unterschiedliche Zuglänge/ das Zuggewicht.
Der Sputnik dürfte da sowieso im Vorteil gewesen sein.
 
Ich habe mal ein wenig in diversen Kursbüchern aus den 80-er Jahren geblättert.

Der Sputnik hatte eine Fahrzeit zwischen Potdsdam Hbf und Flughafen Schönefeld von 41 min. Der Städte-Expreß brauchte 29 min für die Strecke.
Im Sommerfahrplan 1980 konnten sie sich eigentlich nicht in die Quere kommen da der Sputnik 11411 7:26 Uhr und der nächste 11463 8:26 Uhr ab Potsdam fuhren. Der Ex 141 fuhr Potsdam Hbf ab 8:01 Uhr und war 08:30 Uhr in Schönefeld.

Im Winterfahrplan 1980/81 waren die Sputniks identisch, der Ex fuhr 2 Minuten später.
So ging es viele Jahre mit minimalen Minutenabweichungen bis zum Jahresfahrplan 1987/88.
11411 Potsdam Hbf ab 7:29 Uhr, 11413 Potsdam Hbf ab 08:41 Uhr.
Der Ex 141 fuhr Potsdam Hbf ab 08:18 Uhr.

Eine eventuelle Überholung des Sputnik durch den Ex 141 könnte ich mir nur bei stark verspätetem Sputnik vorstellen. Das dann der Lokführer des Ex natürlich getrampelt hat ist nachvollziehbar.

Egal wie und wo das möglich gewesen wäre, der Städte-Expreß ist Geschichte und wird wohl irgendwann nur noch eine interessante Episode in der deutschen Eisenbahngeschichte sein.

@ Hauptlok

Tatsache, meine DV 420 ist Stand 2. Berichtigung. Die DV/DS 470 wurde ja nur "wieder" bei der DR eingeführt. Es gab schon mal eine.

Deutsche Reichsbahn: Vorschriften bei Reisen bestimmter Personen (Reisen nach Sondervorschriften) - DV 470 -, gültig vom 1. September 1937 an, Ausgabe 1941. Deutsche Reichsbahn, Berlin 1941

Ich habe sie nicht, aber man kann ja auch nicht alles haben. :grin:

Dringlicher Hilfszug auf den Rand für einen Güterzug? Upps. Das war bestimmt nicht schön.
Ich kenne einen Fall wo ein planmäßig durchfahrender Güterzug gestellt wurde, die Lok hing ab und wurde zur Bespannung eines dringlichen Hilfszuges genutzt, weil die Hilfszuglok Lokschaden hatte.

Mathias
 
Das nur wegen der "Tharandter Rampe" (Stärkste Neigung in einem Teilabschnitt 1:39, 228 m Höhenunterschied auf 11,3 km Streckenlänge nach meinen Unterlagen) zwingend eine BR 250 für den gesamten Zuglauf des "Fichtelberg" über 266 km erforderlich war halte ich für wenig nachvollziehbar. Die Tharandter Rampe ging es ja auch nicht mit 120 km/h bergwärts. Mit 11 Wagen und 500 t (nach ZpA 1985) dürfte eine BR 243 dort nicht überfordert gewesen sein.

Ich habe gerade in die Höchstlastenübersicht der Rbd Dresden geschaut. Danach war die Höchstlast auf der Strecke mit einer 243 515 Tonnen. Danach gingen 11 Wagen mit 500 Tonnen problemlos.

Das oftmals andere Triebfahrzeuge als die Planbespannung zum Einsatz kam ist unbestritten, sei es Technologisch oder durch Störungen im geplanten Lokumlauf begründet.

Ja, manchmal lag es auch an einer verspäteten Vorleistung, wo zur Abfahrzeit des Ex die Planlok nicht zur Verfügung stand.

Hauptlok
 
Also 11 vollbesetzte Schnellzugwagen dürften etwa 550 t bedeuten. Der D 466/467 fuhr 1973 mit 12 Y/B-Wagen in Doppeltraktion (2 x 242) - Last 600 t.
Im Übrigen galten 515 t Höchstlast auf der Tharandter Rampe auch für die 242. Das würde bedeuten, dass die andere Getriebeeübersetzung (242: HG 100 km/h) die höhere installierte Leistung der 243 (HG 120 km/h) zukraftmäßig ausglich.
 
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