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Fragen zum DR Wagenpark " STÄDTEEXPRESS "

sadowa

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Ort
(Berlin) - Köpenick
Hallo ! Ich bitte um rege Beteiligung ! :
1. Welche Wagengattungen-/typen wurden für orange/weiße Städteexpress-Züge eingesetzt ?
Mir ist der Y-Wagen 1.Kl , Y-Wagen 2.Kl , Halberstädter Seitengang 2.Kl und Reko-Speisewagen mit 5 Küchenfenstern bekannt ! Darüber hinaus der 2.Kl Halberstädter mit Doppel-Türen in der mitte von TILLIG , wobei ich aber nicht weis ob es den in Wirklichkeit gab !
2. Wurden in besonderen Ausnahmefällen auch " normale " grüne und/oder grün/elfenbein farbene Wagen oder gar rote Mitropawagen im Zug mit eingestellt ?
3.Wievele Wagen hatte der Kürzeste und der Längste Städteexpress ?
4.Wurden u.U. auch Postwagen mitgeführt ?
5.Welche Baureihen wurden als Tfz für den Städteexpress genutzt ( auch Außerplanmäßig ! ) und gab es Doppeltraktionen , wenn ja welche ?

Vielen Dank für die eine oder andere Antwort !
 
Hallo!

Der Städteexpress entstand eigentlich eher zufällig durch ein kleines Problem der Waggonbauindustrie der DDR. Die CSD hatte eine Serie
Reisezugwagen Typ Y/B70 bestellt, konnte diese aber aufgrund finanzieller Probleme nicht abnehmen. Die Wagen hatten nur elektrische
Heizung und Dako-Bremse, sowie drei Trittstufen an den Türen, wodurch sie auch bei späteren Umlackierungen als solche zu unterscheiden
waren.

Die DR übernahm wie gesagt diese Wagen. Für den 1976 eingeführten Städteexpress-Verkehr, als Nachfolger des sog.
Städteschnellverkehres wurden drei Wagentypen verwendet:
Ame:
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Bme:
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Hatte ebenfalls 9 Abteile und damit einen identischen Wagenkasten!

und den bekannten Rekogepäckwagen WRge mit zusätzlichen Küchenfenstern (15 Stk.)

Die CSD nahm auch den folgenden Wagentyp nicht ab:
BDmse:
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Typisch tschechisch ist der seitliche Vorbau des Zugführerabteils.

Die DR nahm zum Fahrplanwechsel 1976 den Betrieb auf.
Es fanden die Elokbaureihen 211 und 242 Verwendung, ferner auch die 132er.
Von Karl-Marx-Stadt ist auch die anfängliche Bespannung mit zweimal 118 B'B' bekannt, allerdings nur am Anfang, wegen der Heizung.

10 Stück Halberstädter Mitteleinstiegswagen fanden ab ca. 1980 als Verstärkungswagen Verwendung, sie waren auch mit Halberstädter
Seitengangwagen zu sehen. Auch der Prototyp mit Schiebetüren fand Verwendung.
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Die Halberstädter Seitengangwagen kamen auch in Städteexpress-Farbgebung und gleicher Innenausstattung wie im Binnenverkehr zum
Einsatz. Auch Wagen beider Klassen mit GP200-Drehgestellen oder zentraler Energieversorgung ("ee" in Wagenbezeichnung, später "z")
fanden Verwendung.

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Gepäckwagen gab es in diesen Zügen keine.

Mitte der 80er Jahre wurden die Dächer wie bei den grün-beigen Wagen rehbraun lackiert und die 2.Klasse Y-Wagen mehr und mehr durch
Halberstädter Seitengangwagen ersetzt. Die Mitteleinstiegswagen sind schon vor der Dachfarbenänderung in den Schnellzugdienst
abgewandert.

Die Städteexpress-Züge hatten die dritthöchste Prioritätsstufe nach Regierungsfahrten und Bahndienstfahrten (Stichwort "Unfall") im
Streckennetz.


Es war vorgesehen, den Speisewagen als Trennung zwischen 1. und 2. Klasse einzusetzen, was aber bei manchen Zugläufen nicht immer der
Fall war. Dieses Prinzip übernahm auch die DB für ihren IC'79.

Ein Städteexpress bestand i.d.R. aus 9 - 14 Wagen, wobei die Anzahl der Erste-Klasse-Wagen meist nur etwas geringer als die Anzahl der Zweite-Klasse-Wagen war.



Typische Zugbildungen findet Ihr hier:

Die 112er und die eine 118er dienten aber nur für die Bespannung der Karl-Marx-Städter Leerzüge, welche am Wochenende (wo der Städteexpress generell nicht fuhr) zur Abstellung nach Erdmannsdorf-Augustusburg gefahren wurden.
Als reguläre Traktionsmittel fanden ab 1984 auch immer mehr die Loks der BR 243 Verwendung. Der Karl-Marx-Städter Städteexpress verkehrte später als einizger mit BR 250, da der zwischenzeitlich geänderte Lauf über Dresden in den sächsischen Bergen diese Lok notwendig machte.



Nach der Wende liefen die Städteexpress-Wagen schlagartig bunt in den Schnellzügen mit, auch in den Relationen, die ins DB-Netz führten. Die letzten Wagen erhielten in dieser Farbgebung noch das DB AG-Logo, bis im Frühjahr 1998 der letzte Wagen in Bahnbestand diese Farbgebung verlor, nicht ohne zuvor noch mit dem ersten verkehrroten Rekofahrradwagen eingesetzt worden zu sein.

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Mehrere Wagen (insbesondere die Speisewagen) sind noch bei Museumsbahnen und Eisenbahnvereinen erhalten geblieben. Aber nur der Speisewagen der Vennbahn in Belgien ist nach meinem Wissen derzeit in dieser Farbgebung lackiert.


Viele Grüße


Daniel
 
Eine sehr ausführliche Antwort :)

Also brauch man auf der Platte einen Bahnhof von mindestens 2 m.
Ich glaub ich muss wohl anbauen wenn ich mal ne vernünftige Platte bauen will.


Gruß Matzen
 
Y-Wagen 2. Klasse im Städteex

Die 2.Klasse-Wagen vom Typ Y hatten abweichend vom "normalen" Y-Typ auch in der 2. Klasse nur 6 Plätze pro Abteil (Normal-Y = 8!)
Auch die Städteex nach Erfurt wurde zumindest ab Leipzig recht häufig mit der 250 gefahren.
Und die Bautzener Y waren meines Wissens nicht für die CSD sondern für Bulgarien vorgesehen, verbürge mich aber nicht dafür. Sollen auch sehr ersatzstoffbehaftet gewesen sein, z.B. Aluminium-Wicklungen in den Lichtmaschinen.

Gruß aus Markranstädt
FD851
 
Hallo Erstmal,

die waren ursprünglich für die CSD bestimmt,

ein orange beige Speisewagen steht in Staßfurt ( 023 )

und eine Anmerkung zur Wochenendruhe
Der Magdeburger fuhr sehr häufig auch am Wochenende, nein nicht nach Berlin, aber ins Theater nach Dessau, oder gar zum rodeln in den Thüringer Wald( also zumindest für die Mitreisenden :icon_razz )und sonstige Sonderfahrten, ich glaube teilweise sogar mit Dampf.
 
Also brauch man auf der Platte einen Bahnhof von mindestens 2 m.

Reicht leider nicht :saddev:
Der S-Ex ist in TT nicht gerade dankbar! Erstens zu lang und dann sind die Y-Wagen von Tillig die falschen Grundtypen für Y/B-Wagen.
:stumm:

Die Wagen sind am WE wirklich für Sonderfahrten genommen wurden. Da hat man auch mal 'ne E18 (im Bild mit Ame mit GP200-bogies)
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die 38 205, zwei 110er oder andere Geschichten davor gesehen.

Achso: Die skurile Zugbildung der DMV-Sonderfahrt mit der E18 findet ihr bei mir auf der Homepage (Zugbildung ist so belegt!):


@steffen: Der Staßfurter Speisewagen hat die 51 50 88-15 023-7. Die 024 war ein Buffetwagen, also keine durchgehende Verwendung als S-Ex-Fresskiste!

Daniel
 
h-Transport schrieb:
und dann sind die Y-Wagen von Tillig die falschen Grundtypen für Y/B-Wagen.
Du verwirrst...! Y ist nicht gleich Y? Oder wie jetzt? Ich habe mit den ganzen Thread eben durchgelesen und glaubte es verstanden zu haben und nun das... das schreit nach Aufklärung! :boese:

Freundschaft!
F.O.
 
Hallo Daniel,

ausgerechnet ich kann dazu etwas sagen.
Konkret zum IEx "Karlex" von Berlin nach Karlsbad (CS).
Es ist Sommer 1989.
Der Zug hat nur ein paar grün gestreifte Wagen (4 oder 5) als ich in Karlsbad einsteige. Diese werden die Strecke komplett durchlaufen. Ein Wagen ist ein 1.Klasse Wagen und der ist mittig dabei.
Die Wagen, wenn Sie aus Karlsbad kommen, fahren in Bad Brambach ein, wo schon die orangen Wagen warten. An die Wagen aus Karlsbad kommen zwei oder drei 1.Klasse Wagen der Reko-Speisewagen und die restlichen 2.Klasse Wagen. Mit einer DR 132 (oder so) ging es nach Leipzig. Von Leipzig gehts elektrisch (243 oder so) nach Berlin. Der Zug war sau lang. 13 oder 14 Wagen.

Ich hatte auch 1988 mal in Berlin (Lichtenberg?) einen Städte Ex in komplett neuen "Dynamo"-roten/Weißen Wagen gesehen. Ist hier jetzt aber nicht Thema.

Cool war auch mal ein Zug den ich in Berlin gesehen habe. ...aus einem anderen Zug raus. "Weiße Lady" mit ein paar grüngestreiften Halberst.Seiteng. Wagen, Reko-Speisewagen Städte Ex, zwei 1.Kl. Städte Ex, und dann wieder ein paar grüngestreifte Seiteng. Bis auf den Speisewagen alles Halberstädter.

Gruß
EUROFIMA
(Das ist aber auch schon so ziemlich alles was ich zur DR beitragen kann)

Andermal bitte "grün-beige"... grüngestreift klingt so nach streifenhörnchen...
 
Tja. Es gab drei Typen 24,5m-langer Wagen!


Die B-Wagen: Keine eingezogenen Stirnenden, aber markant Lüfter auf den Dachenden
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Die Y-Wagen: Eingezogene Wagenenden und Lüfter am Dachende
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Die Y/B70-Wagen: Eingezogene Wagenenden. Drehstromlichtmaschinen an den Drehgestellen. Luftansaugung einseitig unter dem mittleren Fenster, Luftheizung. Kleine Lüfter auf dem Dach (mehrere auf der Gangseite).
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Die Unterschiede sind zuweilen recht klein, aber es sind ganz schön viele. Also echt verschiedene Wagen!


Viele Grüße

Daniel
 
Hallo ,
vielen Dank erst mal für die vielen Tips !
Drei Fragen würde mich noch sehr Interessieren :
1. Sind in den DR Städteexpresszügen in Ausnahmefällen Wagen mit anderer Farbgebung mitgefahren ?
2. Wurden in Ausnahmefällen Speisewagen in rot mitgeführt ?
3.Gabe es in Ausnahmefällen beim DR Städteexpress Mischwagenzüge d.H. , Y-Wagen zusammen mit Halberstädtern ?
 
Hallo!

Halberstädter und Y/B70-Wagen sind sogar typisch zusammen gefahren. Die anderen beiden Fragen würde ich für den Städteexpress-Verkehr als solchen eher mit "Nein" beantworten. Ausnahme wäre der Versuchszug aus Bautzner Komfortwagen mit Schwenktüren, der lief mal versuchsweise als S-Ex.




Daniel
 
Ja, mit Sicherheit. Die Halberstädter Mitteleinsteigswagen dienten in Spitzenzeiten der Ergänzung der nur aus Y/B70-Wagen und dem Rekospeisewagen bestehenden Züge. Erst später kamen die Seitengangwagen. Aber es gab alle drei Bauarten zur gleichen Zeit im gleichen Zug.


Daniel
 
Es gab auch einen "kurzen" Städteexpress. Der Rennsteig-Ex lief von Meiningen über den Thüringer Wald nur mit dem halben Wagenpark. Ich denke 5 Wagen + Speisewagen. Bespannt mit 132-er.
 
Buch zu den Ex-Zuegen

Hallo, Hallo,

empfehle das Buch "Schnelle Zuege nach Berlin" von Thielmann/Knaack, erschienen im Wachsenburgverlag Arnstadt. Trotz einiger kleiner Fehler sehr brauchbar und empfehlenswert zu diesem Thema. Es werden die Entwicklung der Staedteschnell- und Staedteexpresszuege behandelt: warum, weshalb, wann, Wagen, Loks und sonstiges.
 
h-Transport schrieb:
... Die Wagen hatten nur elektrische Heizung ...
Nach meinen Quellen trifft diese Aussage nicht auf die 60 Bme zu. Diese hatten bei der Lieferung die Nummern 29-45274 ... 333 (nach Umbau in Ame 19-45118 ... 177). Die 7.und 8. Ziffer (hier:45) kennzeichen die Wagen als Fahrzeuge mit Wechslstromheizung (1000V, 16 2/3 Hz) und Dampfheizung. Die 43 Ame (ursprünglich 19-40070 ... 112, später 19-45070 ... 112) hatten nur eine Heizungsbauart (vermutlich elektrisch), erhielten aber später die fehlende (Dampf-)Heizung nachgerüstet.
Damit gab es keine Beschränkungen der Bespannung im nationalen Einsatz. Meines Wissens fuhren die ersten Städtex "Rennsteig" mit 2 Lokomotiven der BR 118 C'C' (Dampfheizung!)zwischen Meiningen und Erfurt. Zur Einsparung von Kraftstoff sind sie durch eine 132 ersetzt worden. Der Zug wurde dann in Erfurt bzw. Arnstadt geschwächt (siehe auch hier: http://www.tt-board.de/forum/showthread.php?t=2814).

sadowa schrieb:
1. Sind in den DR Städteexpresszügen in Ausnahmefällen Wagen mit anderer Farbgebung mitgefahren ?
"Andersfarbige" Wagen im Städteex sind mir nicht in Erinnerung. Die Fahrzeuge des Städteex wurden aber auch im verbleibenden Städteschnellverkehr mit grünen und grün-beigen Fahrzeugen des Schnellzugdienstes eingesetzt, z.B. im D 1050 Meiningen-Berlin. Dieser war fast bis zum "Schluss" mit einer 118 bespannt. Beim Aufenthalt in Suhl wurde oft Wasser "getankt".
fruehsen schrieb:
Es gab auch einen "kurzen" Städteexpress. Der Rennsteig-Ex lief von Meiningen über den Thüringer Wald nur mit dem halben Wagenpark. Ich denke 5 Wagen + Speisewagen. Bespannt mit 132-er.
Nach meiner Erinnerung war es genau "andersherum": Speisewagen und ein Teil der Wagen (insgesamt ca. 4 oder 5 Wagen) blieben in Arnstadt/Erfurt(?) bzw. wurden erst dort angehangen. Der Kellner der Mitropa kam jedenfalls erst immer nach Arnstadt durch den Zug und "verteilte" Reservierungskärtchen o.ä. für den Speisewagen. Der größere Teil (ca. 8 Wagen) fuhr über den Berg. In diesem Teil waren die 1. Klasse-Wagen (Y-Wagen) immer (?) am nördlichen Ende des Zuges.

Anmerkung: Häufig wurden die Städteex (Rennsteig) auch zu Abnahmefahrten/Lastprobefahrten neuer 243er "genutzt". Die Abnahme/Lastprobefahrt der neuen 243 932 erfolgte bspw. vor dem Rennsteig von Berlin bis Arnstadt. "Angstlok" war dabei die 243 922. (Muss irgendwann im August 1989 gewesen sein - woran sich ein damals 11-jähriger so alles erinnert.)

Eine weitere Frage:
Wie kamen die Fahrzeuge zur orange-beige Farbgebung? War die durch den ursprünglichen Besteller gewünscht oder erst durch DR veranlasst. Grund der Frage: Fahrzeuge für Syrien, gebaut etwa 1982 hatten eine ähnliche Farbgebung (siehe hier: http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de/Bildergalerien/19821009-dre/821253.html).
 
So genau weiß ich das mit dem Speisewagen über den Rennsteig nicht mehr. Wollte damit nur sagen, daß auch ein kürzerer Zug durchaus vorbildgerecht wäre. Auf jeden Fall lief die kurze Garnitur über den Berg. Vielleicht habe ich mich da undeutlich ausgedrückt.
 
Hallo TT!

Die Wagen scheinen ja eine gewissen Popularität zu haben. Sind denn noch welche im Vorbild erhalten geblieben? Also mit originaler Lackierung? Transport-Daniel meinte, in Chemnitz stünde noch einer rum. Sollte das aber alles gewesen sein? Das würde ja mal einen Traditionszug ausschließen... :bindagege

Freundschaft!
F.O.
 
Hallo!

Weiter unten stand schon, dass die Vennbahn und die Staßfurter noch jeweils einen Speisewagen haben.

Zudem fährt ja bei der CD noch der Regelverkehr mit teilweise baugleichen Wagen!


Daniel
 
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