• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Schirmer Neuheit 2019 - DRG-Einheitsabteilwagen

Bahnsteigsperren hatten weniger etwas mit den Wagen/-typen zu tun, als vielmehr zu vermeiden, daß "schwarz gefahren " wurde, also man den berechtigten, korrekten Fahrkartenbesitz des Reisenden prüfen konnte, sowohl vor Antritt der Reise beim Betreten des Bahnsteiges als auch beim Verlassen des Bahnsteiges am Zielbahnhof

Trotz Durchgangswagen gab es die B.-sperren noch bis in die 60iger Jahre.

mfg
fp
 
Dafür gab es aber für Schaffner, außen am Wagen die Trittbretter.So konnte das Personal, wo kein innerer Durchgang möglich war, aussen am Zug weiter kommen.

Den Zusammenhang zwischen Abteilwagen und Bahnsteigsperre, halt ich jetzt aber für unkorrekt.

Man sollte sich einfach mal mit der Charakteristik dieser Wagen beim Vorbild mehr befassen.
Abteilwagen, dienten im Personenverkehr dort, wo ein schneller Fahrgastwechsel nötig war. Viele Menschen an vielen Türen verteilt, konnten gleichzeitig ein- bzw. Aussteigen.
Dann mal nachdenken, wo viele Menschen sind und Bahn fahren.

Also ich sehe da absolut keinen Zusammenhang zu den Bahnsteigsperren.
 
Ich stelle jetzt mal eine These in den Raum:
Turnten die Schaffner wirklich während der Fahrt bei 30-40 km/h bei Wind und Wetter, Sturm und Regen, Schnee und Minustemperaturen von Tür zu Tür???
Die Unfall-Quote und -Kosten dürften für die Eisenbahngesellschaften enorm gewesen sein. Abgesehen von den Kosten des Personalausfalls.
Auch in Bildern, weder Kunst noch Fotografie, gibt es dazu keine Zeugnisse. Sind Dienstvorschriften dazu vorhanden?
Einmal den Zug entlangt geturnt, was meint Ihr, wie dann die Uniform eines Schaffner aussieht?! Von einer Tür zur anderen gewechselt, da gibt der gemütlich Reisende wohl eher dem Heizer auf der Lok die Hand als dem Schaffner die Fahrkarte.

mfg
fp
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stelle jetzt mal eine These in den Raum:
Turnten die Schaffner wirklich während der Fahrt bei 30-40 km/h bei Wind und Wetter, Sturm und Regen, Schnee und Minustemperaturen von Tür zu Tür???
Die Unfall-Quote und -Kosten dürften für die Eisenbahngesellschaften enorm gewesen sein. Abgesehen von den Kosten des Personalausfalls.
Auch in Bildern, weder Kunst noch Fotografie, gibt es dazu keine Zeugnisse. Sind Dienstvorschriften dazu vorhanden?
Einmal den Zug entlangt geturnt, was meint Ihr, wie dann die Uniform eines Schaffner aussieht?! Von einer Tür zur anderen gewechselt, da gibt der gemütlich Reisende wohl eher dem Heizer auf der Lok die Hand als dem Schaffner die Fahrkarte.

mfg
fp

Ich habe in den 50iger Jahren eine Betriebs-und Verkehrseisenbahner Ausbildung bei der DR absolviert. Nutzung der Trittbretter während der Fahrt war verboten, obwohl manche Schaffner sich nicht daran gehalten haben.
 
Da das mit den Bahnsteigsperren wohl niemand zweifelsfrei klären kann (obwohl mir Jan's These aus # 201 durchaus logisch erscheint) wäre es nicht schlecht, sich wieder auf die Modelle und ihre Vorbilder zu konzentrieren.
 
Da das mit den Bahnsteigsperren wohl niemand zweifelsfrei klären kann (obwohl mir Jan's These aus # 201 durchaus logisch erscheint) wäre es nicht schlecht, sich wieder auf die Modelle und ihre Vorbilder zu konzentrieren.
Da das mit den Bahnsteigsperren wohl niemand zweifelsfrei klären kann (obwohl mir Jan's These aus # 201 durchaus logisch erscheint) wäre es nicht schlecht, sich wieder auf die Modelle und ihre Vorbilder zu konzentrieren.

Bahnsteigsperren dienten ausschließlich der Fahrkartenkontrolle beim Zugang und beim Verlassen der Bahnsteige.Es gab keinen Zusammenhang zum eingesetzten Wagenmaterial.
 
Wenn wir in Trebbin ankamen mußten wir die Karten immer an der Sperre abgeben.
Gab es damals nicht auch Bahnsteigkarten.

MfG Bandi 60 + 4
 
Turnten die Schaffner wirklich während der Fahrt bei 30-40 km/h bei Wind und Wetter, Sturm und Regen, Schnee und Minustemperaturen von Tür zu Tür???

Ja, doch, das war so. Nicht umsonst hatten die Wagen ja diese langen Trittbretter.
Es gab aber auch zusammenhängende Abteile, so dass der Schaffner nicht an jede Tür musste.
Diese Verfahrensweise stammt halt noch aus der Frühzeit der Eisenbahn und wurde ja auch im Laufe der Zeit versucht zu reduzieren, bis Durchgangswagen diese Praktiken überflüssig machten.
 
Eventuell wirft der eine oder andere doch mal einen Blick in die Fachliteratur,

ich finde da eben nix konkretes,
aber Du kannst mir helfen. Wo kann ich es nachlesen?
Das ist nicht ironisch o.ä. gemeint, sondern ganz ernsthaft!

noch mal'n paar Stichworte: Frauen!!!, Verdreckung der Uniform, Dunkelheit, Verdunkelung im Krieg, Vereisung der Griffstangen+Bretter,
Türanschläge, Auskühlung der Abteile bei Öffnen während der Fahrt, und und ...

mfg
fp
 
@geiglitz: Wenn du deiner eigenen Prämisse

"Man sollte sich einfach mal mit der Charakteristik dieser Wagen beim Vorbild mehr befassen."

folgst und dir die Bilder in #56 anschaust, revidierst du eventuell diese Aussage:

"Nicht umsonst hatten die Wagen ja diese langen Trittbretter."

Es wurde hier auch thematisiert (ich finde es grade nur nicht :gruebel:), dass die durchgehenden Trittbretter irgendwann bei der DR zurückgebaut wurden.
Somit sind die turnenden Schaffner in Epoche III und später wohl eher unrealistisch.

Gruß Jan
 
Die Condukteure taten dies zu Länderbahnzeit allemal und teils auch noch zu DRG-Zeiten. Allerdings wurden schon vor 1900 Bahnsteigsperren errrichtet, um eben die nicht ganz ungefährlichen "Kontrollgänge außen rum" zu ersetzen.

Aus alter Literatur:
"... Ab 1880 wurden dann auch die teilweise [jetzt] noch vorhandenen Bahnsteigsperren erbaut, damit die Kontrollen im Zug erleichtert wurden oder unterbleiben konnten. Bis dahin mußten nämlich die Schaffner immer an den außen am Wagen durchgehend angebrachten Trittbrettern in artistischer Weise entlangklettern, denn ein Übergang von Wagen zu Wagen oder Durchgang in den Wagen in der Mitte war nicht möglich, weil die damaligen Abteilwagen nur von außen zugänglich waren. ... "
 
In Epoche I und II wurde durch den Schaffner während der Fahrt der Waggon von außen zu Kontrollzwecken betreten. Dazu dienten die Trittbretter und entsprechende Haltegriffe. Die Geschwindigkeit war zu dieser Zeit auch noch relativ gering. Nach dem zweiten WK wurden diese Wagen derart umgebaut, dass ein Durchgang im Wagen entstand und die Toilette auch von innen zugänglich wurde. Die äußeren Toilettentüren wurden zurückgebaut, was bei den Tillig Abteilwagen auch so dargestellt ist. Primitiverweise wurden hier bei den Ep. I und II Wagen die Toilettentüren aufgedruckt, weil das modellierte Vorbild aus der Epoche III stammt. Das wurde hier alles schon einmal durchgekaut, als die Tillig Abteilwagen auf den Markt kamen.,


JWC
 
In Epoche I und II wurde durch den Schaffner während der Fahrt der Waggon von außen zu Kontrollzwecken betreten.

je mehr ich mich in die Sache hineindenke, um so mehr Zweifel kommen mir.
Nur weil alle/ viele so schreiben oder geschrieben haben und wir vielleicht keine andere Erklärung für die langen Trittbretter und Griffstangen haben, muß es nicht so gewesen sein.
Stutzig macht mich, daß es für dieses Bahn-Surfen (so heißt sowas heute:p) keine Dienstvorschriften gegeben haben soll, bei einem solchen Lebensrisiko am Arbeitsplatz. ???

mfg
fp
 
Der D-21 und dessen andersklassigen Derivate waren von Anfang an für das Zugpersonal komplett durchgängig - auch an den von innen zugänglichen "Aborten" in Wagenmitte vorbei.
O.k. - bei den einschlägigen Länderbahn-Abteilwagen war das nicht immer so.
Für die Fahrkartenkontrolle im Zug blieb bei D-21 das Problem, dass der Schaffner von einem zum anderen Wagen kommen musste. Und das tat er - zumindest in dem Zeitrahmen, wo ich den D-21 life erleben durfte - beim nächsten Halt...

Bei der DR war die Rbd Cottbus eine Art "Konzentrations-Rbd" und später "Auslauf-Rbd" für den D-21. Unabhängig von der Bahnsteighöhe und irgendwelchen Bahnsteigsperren. Das erfolgte aus rein wirtschaftlichen Aspekten. und wie weit die D-21 mit 90km/h zulässiger Höchstgeschwindigkeit da eingeordnet werden konnten.
Dafür gab es z.B. im Gegensatz zur Rbd Dresden in der Rbd Cottbus keine (oder kaum) Mci.

FD851
 
je mehr ich mich in die Sache hineindenke, um so mehr Zweifel kommen mir.
Nur weil alle/ viele so schreiben oder geschrieben haben und wir vielleicht keine andere Erklärung für die langen Trittbretter und Griffstangen haben, muß es nicht so gewesen sein.
Ich sehe das sehr pragmatisch. Die Abteilwagen der Länderbahnen waren einfach eine normale Weiterentwicklung der ersten Personenwagen. Da stellte man eine Kutschen auf die Schiene und gut. Später steigerte man die Kapazität/Effizienz, in dem man mehrere Kutschen aneinander schraubte. Das ging so lange gut, wie das Material, die Kurvenradien und Achslasten das zuließen. Die nächste große Erfindung war das Drehgestell. Hier schraubte man einfach noch eine Kutsche an den Wagen. Man baute halt so, wie es sich in der Vergangenheit bewährt hat. Das macht man doch heute auch nicht anders. Mit der Erfindung der Durchgangswagen waren die Abteilwagen Geschichte. Was dann noch fuhr, war nur zu Schade zum Wegwerfen. Ein bisschen Modernisieren war billiger als eine Neuanschaffung.

Die Sache mit dem schnellen Ein- und Aussteigen halte ich für eines der vielen Modellbahnermärchen, welche nicht belegt sind und unreflektiert wiederholt werden. Wäre an dem Konzept der vielen Türen für einen schnelleren Durchsatz irgend etwas daran, würde man es heute in irgend einer Spielart noch verwenden, schließlich hat die Haltezeit im Verhältnis zur reinen Fahrzeit kontinuierlich zugenommen, da die Züge immer schneller werden. Aber genau das macht man nicht.
 
Wie weiter oben beschreiben kam der Abteilwagen vom Coupéwagen (Postkutschkästen). Durch die geringen Geschwindigkeiten war es üblich,dass der Zugkondukteur mit Hilfe der Laufbrettern die Fahrkartenkontrolle durchführte. Eine Schwäche bei der Beschreibung von Prozessen vor 100 oder 150 Jahren ist immer die Sichtweise aus der heutigen Zeit. Besser ist der Versuch sich in diese Zeit hineinzudenken.
Auf Vorschlag von Heusinger von Waldegg im Jahr 1870 wurde der kombinierte Abteilwagen und Durchgangswagen entwickelt. Bekannt heute! als normaler Reisezugwagen mit Seitengang. Der Komfort stieg damit , bald gab es auch Speisewagen und der Zugkondukteur konnte die Rente erreichen.

Die Abteilwagen waren im Vorortverkehr der Großstädte sehr beliebt, da diese den Fahrgastwechsel an Bahnhöfen stark beschleunigten (z.B. Berlin-in Zeiten vor der elektr. S-Bahn oder auch in Hamburg). Mit zunehmender Geschwindigkeit der Züge wurden diese Art der Fahrkartenkontrolle beschränkt. Es gab noch einen anderen Grund. Die Abteilwagen waren fast vollständig bis auf Teile des Untergestells aus Holz. Im Unglücksfall hatten die Fahrgäste auch durch die Schächungen des Wagenkasten durch die vielen Türen kaum eine Überlebenschance. Deshalb wurden Abteilwagen in Zügen mit höheren Geschwindigkeit nicht eingesetzt. Im Umkehrschluss konnte sich so die Kontrolle der Fahrkarten auf den Laufbrettern noch eine Weile halten. Das Abteilwagen auch aus Kostengründen lange überlebt haben, sei nur eine Randbemerkung. Obwohl die Blechbeplankung immer zu Schwitzwasser führte und das Holz faulte, waren die Wagen fast unverwüstlich.

Johannes
 
... Die Sache mit dem schnellen Ein- und Aussteigen halte ich für eines der vielen Modellbahnermärchen, welche nicht belegt sind und unreflektiert wiederholt werden. ....

Berliner Stadtbahn noch zu Dampfzeiten teils mit Zugfolgen unter 5min. Anders als mit derartigen Abteilwagen wäre das nicht gegangen!
Der Ruhrschnellverkehr ein ebensolches Beispiel - mit in den 30ern neu gebauten 4achsigen Abteilwagen

Das Grund-Prinzip gibt es doch heute noch - S-Bahn, U-Bahn mit mehreren zweiteiligen breiten Türen für barrierefreien Ein/Ausstieg in kurzer Zeit - wenn auch nicht mehr aufs einzelne Abteil runtergebrochen.
 
Berliner Stadtbahn noch zu Dampfzeiten
Aber bereits mit den ersten E-Triebwagen waren es nur noch halb so viele Türen. Man muss dazu sagen, dass die Berliner oder Hamburger S-Bahn was völlig anderes ist, als was man im Rest der Republik unter einer S-Bahn versteht. Eine U-Bahn gehört für mich zum Nahverkehr - ist dichter an Bus oder Straßenbahn als an der traditionellen Eisenbahn.
 
(...)Die Sache mit dem schnellen Ein- und Aussteigen halte ich für eines der vielen Modellbahnermärchen, welche nicht belegt sind und unreflektiert wiederholt werden. Wäre an dem Konzept der vielen Türen für einen schnelleren Durchsatz irgend etwas daran, würde man es heute in irgend einer Spielart noch verwenden (...)

Und das behauptet jemand, der in Berlin lebt, einer Stadt mit S- und U-Bahn-Netz und langen Stadtbussen? Warum hat der D-Zug-Wagen nur zwei schmale Einstiege an den Wagenenden, der kürzere S-Bahn-Wagen aber vier breite über die Wagenlänge verteilte? Wie lange steht die S-Bahn von Ankunft bis Abfahrt am Bahnsteig und wie lange der D-Zug? Das Prinzip ist nämlich sehr wohl noch dasselbe, nur die Erscheinungsform hat sich geändert. Ich empfehle die Geschichte der Berliner S-Bahn mit ihren lokbespannten "Tausend-Türen-Wagen", welche nämlich wie in allen rasant wachsenden Ballungszentren der Gründerzeit (neben der durchgehenden Luftdruckbremse) ein Kernelement der Beschleunigung des ÖPNV waren. Die damaligen kurzen Taktzeiten haben wir im übrigen bis heute nicht wieder erreicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben