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Pfeiftafeln und Freileitungen bei der Bahn

Hardy

Foriker
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Ort
Guben und Augsburg-Hochzoll
Hallo,

Ich muß mich mal wieder mit einigen Fragen an Euch wenden.

Gibt es die Isolatoren für die Freileitungsstrommasten(400/230V) zu kaufen ?
Gibt es Orginalbilder von diesen Masten ?
Wie groß sind die Pfeiftafeln oder Läutetafeln im Orginal bei der Bahn ?

Was haltet Ihr von den Freileitungsmasten die als Bild dabei sind ?

Gruß Hardy
 

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Hallo hardy,
die Pfeif- bzw. Läutetafel hat eine Größe von 500x300mm.

Frank
 
Ich kenne keine Handelsüblichen Isolatoren, aber in Bauanleitungen habe ich folgendes Gelesen:
Weißen Klingeldraht Abisolieren.
Isolation in ca. 1-2mm lange Stückchen Schneiden, und dann auf Stahldraht schieben, der zu diesen Haltern gebogen wurde.
Manchmal reicht auch ein Tropfen dicker Farbe auf dem Drahtende.
 
Hallo,

Ich muß mich mal wieder mit einigen Fragen an Euch wenden.

Gibt es die Isolatoren für die Freileitungsstrommasten(400/230V) zu kaufen ?
Gibt es Orginalbilder von diesen Masten ?
.....
Was haltet Ihr von den Freileitungsmasten die als Bild dabei sind ?

Gruß Hardy

Hallo,
die bei uns zu Hause inzwischen demontierten Freileitungsmasten sahen anders aus. Die Isolatoren waren so angeordnet, daß die Leiterseile versetzt hingen - also niemals so "gegenüber".
Wenn auch inzwischen nicht mehr so oft: Es gibt noch solche Leitungen - ggf. mach ich demnächst mal ein Bild - zur Veranschaulichung und Erinnerung.
Irgendwo hab ich auch noch par (vordigitale) Bilder von unserem (ja wann eigentlich) demontiertem Masttrafo...
Grüße ralf_2
 
Strommasten

Hallo alle zusammen,

danke erstmal für die Hilfe.

Das mit der Isolierung von Kabeln habe ich schon bei einem gemacht(der aber nicht auf dem Bild ist) und versetzt habe ich die Halter auch. Es gibt zwar wie ich gestern gesehen habe von Weinert Messingbausätze(6 Stk. ca. 12,- €), aber wenn ich die Dinger selbst mache, habe ich fast Null Kosten bis auf die Holzspieße und ein bischen Farbe, das restliche Material fällt auf Arbeit an.
Da ich viele Masten brauche rechnet sich das ganz gut.

Hardy
 
Isolation in ca. 1-2mm lange Stückchen Schneiden, und dann auf Stahldraht schieben, der zu diesen Haltern gebogen wurde.
Manchmal reicht auch ein Tropfen dicker Farbe auf dem Drahtende.

Vllt. sollte man mischen, den dickeren Teil aus Isolierung, den dünnen Kopf aus Farbe?
 
Strommasten

Hallo per,

mit dem Mischen ist eine gute Idee die ich nachher mal ausprobieren werde, weil anders ist es kaum möglich die Isolatoren so wie im Orginal nachzubilden, vielleicht bei LGB.

Ich werd nachher mal ein Foto einstellen.

Hardy
 
Strommasten

Also zum Mischen der Isolierung und der Farbe bin ich noch nicht gekommen, habe aber die neuen Masten mit den versetzten Haltern bereits auf das neue Diorama gesetzt. Die Isolatoren werde ich beim nächsten Bau etwas umändern, mehr geht dann wirklich nicht.
 

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Versuche mal, den Versatz gleichmäßig nach oben und unten zu machen, so sieht das irgendwie schief aus :(.
 
Die Masten im 1. Text sind auch eher Telegrafenmasten, und keine Netzmasten.
Bei Telegrafenleitungen werden die Isolatoren nebeneinander angebracht, und der Draht wandert von Mast zu mast immer einen Isolator weiter, so das sich eine ähnliche verdrillung auf der Strecke entsteht, wie im Kabel.
Bei Strommasten sind 3-4 Isolatoren um eine halbe höhe versetzt angeordnet, un die kabel laufen auf der gesamten Strecke immer auf dem selben Isolator.
Der versatz ist zur Abstandsvergrößerung, damit es bei Sturm und feuchter Witterung nicht so schnell zu Spannungsüberschlägen kommt.
 
Ich habe es auch "nur" gelesen! Der grund ist aber, wenn alle Leitungen Parallel liegen, kommt es zum "übersprechen" , das heist, die 2 km-lang parallel liegenden leitungen bilden ein Kondensator-Trafo-gebilde, und das Elektrische feld, was in einer leitung aufgebaut wird wird auf die andere Leitung übertragen. Ausserdem würden sie auch noch als Langdrahtantennen für Mittelwellen und langwellenradios wirken. Bei Netzspannung spielt das alles kaum eine rolle, aber bei telefohleitungen ist es schon störend, das sich dann auf 2 benachbarten leitungen die 4 gesprächspartner unterhalten können oder hintergrundmusik hören, obwohl sie es nicht wollen!
Daher wird durch dieses "Wandern" die Verdrallung so, wie sie auch im Erdkabel erfolgt, nach gebildet. Diese bewirkt dann, das die jeweils 2 Drähte einer Leitung die Störstralung in unterschiedlicher Phasenlage aufnehmen, und sich so die Störstrahlung weitgehend selbst auslöscht.
 
Auch wenn wir "leicht" abdriften, müssten die Leitungen dann nicht mehr als nur um einen Isolator verschoben sein? Also noch untereinander, nicht nur als Ganzes?
 
Das sind ja interessante Erklärungsversuche.

So ganz kann ich das dennoch nicht nachvollziehen.

Am Beispiel einer "Telegrafenleitung" an einer eingleisigen Strecke möchte ich das mal auseinanderklamüsern.

Es ist ein Teil des Güteraußenrings zwischen Karow und Wuhlheide. Wir schreiben das Jahr 1941.

Bild 1 Lageplan

Vom Stellwerk Kab führt ein Kabel mit 20 Leitungen/Adern (das kann am besten KarsTTen erklären, der kennst sich mit so was aus) zum Stellwerk Kao. Hinter der Blankenburger Chaussee geht es als Freileitung bis hinter den Wärterposten 18 weiter. Die Reichsstraße 2 wird als Kabel unterquert und die Leitung wird dann als Freileitung bis zum Bahnhof Wartenberg weitergeführt.

Bild 2 Die Leitungen

Läuteleitung L

Die Endstellen der Läuteleitung Kab und Wtb sind mit Läuteinduktoren zur Abgabe der Läutesignale ausgerüstet. Alle anderen Posten sind mit Läutewerken ausgerüstet, wobei das Stellwerk Kao sogar ein Außenläutewerk besitzt.

Streckenfernsprechleitung Fs

Alle Posten sind an diese Leitung angeschlossen. Jedem Posten ist sein Rufzeichen zugewiesen. So hat z.B. der Wärteroposten 19 das Rufzeichen: _ ... (entspricht dem Morsebuchstaben B und wird mit 10 Kurbelumdrehungen für das lange Rufzeichen und 3 x 3 Kurbelumdrehungen für die kurzen Rufzeichen abgegeben). Eine hohe Sprechdisziplin ist einzuhalten da alle Teilnehmer jederzeit alle Gespräche mithören können.

Fahrdienstleiterleitung Fd

Hier sind nur die beteiligten Fahrdienstleiter der Strecke in Karow, Wartenberg und Springpfuhl angeschlossen.

Basa-Bezirksfernsprechleitung Fb

Hier sind die Basatelefone der Stellwerke Kab, Kao und Wtb angeschlossen. Die Rufnummern 21, 22, 23 sind vergeben.

Zugmeldeleitung Tz 719

Hier sind die Morsewerke der Stellwerke Kab und Wtb angeschlossen. Zu dieser Zeit wurden Zugmeldungen grundsätzlich über Morsefernschreiber abgegeben.

Bezirksmorseleitung Tb 790

Alle Fahrdienstleiterstellwerke der Strecke waren hier angeschlossen. Auf dieser Leitung wurden z.B. per Telegramm Sonderzüge eingelegt und Unfallmeldungen abgegeben.

Bild 3 Mastbild

Von einer Verdrehung der Leitungen ist hier nichts zu sehen.

Bild 4 Zeichenerklärung

Also an einer einfachen eingleisigen Strecke schon 12 Drähte. Dabei handelt es sich betrieblichh um eine Nebenbahn ohne Streckenblock. Sonst würden noch die Drähte/Leitungen für den Streckenblock dazukommen.

Wer sich näher mit dem Thema befassen möchte dem seien die diversen Dienstvorschriften der großen Bahn empfohlen, die gibt es oft für wenig Geld bei eBay.
DV 476 Vorschrift für den Reichsbahn-Fernschreibdienst
DV 480/1 Dienstvorschrift für den Reichsbahnfernmeldebetrieb

Mathias
 

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Hier noch mal ein Bild von der Anordnung der Isolatoren.
Ein Doppeltelegrafenmast von der Ostbahn bei Müncheberg.

Mathias
 

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Die Masten im 1. Text sind auch eher Telegrafenmasten, und keine Netzmasten.
Bei Telegrafenleitungen werden die Isolatoren nebeneinander angebracht, und der Draht wandert von Mast zu mast immer einen Isolator weiter, so das sich eine ähnliche verdrillung auf der Strecke entsteht, wie im Kabel.

Mööp. Leider falsch. Die Verdrehung der Adern ist gerade bei Telegrafen nicht so dringend erforderlich. Die Verdrillung braucht man um a) die Kapazitäten zwischen den Kabeln zu vergleichmäßigen und b) das abgestrahlte Feld zu reduzieren. Das kann man bei Fernmeldekabeln durch die kleinen Ströme und Spannungen vernaschlässigen.
Außerdem ist es zwingend notwendig, dass die innerste unterste Doppelleitung für die mündlichen Meldungen da ist. Dort hatte man sich mit dem Streckentelefon einzuklinken, wenn man denn eins hatte und mit den anderen "reden" wollte. Da wäre ein Adertausch eher ungünstig.
Ach die Anordnung der anderen Drähte auf den Masten ist streng definiert, um zum Beispiel beim Block sicherzustellen, dass auf beiden Seiten die gleiche Information daraus gedeutet wird.

Bei Strommasten sind 3-4 Isolatoren um eine halbe höhe versetzt angeordnet, un die kabel laufen auf der gesamten Strecke immer auf dem selben Isolator.
Der versatz ist zur Abstandsvergrößerung, damit es bei Sturm und feuchter Witterung nicht so schnell zu Spannungsüberschlägen kommt.

Der Versatz ist bei großen Abständen der Masten erforderlich, um bei Sturm eine Berührung oder Annäherung der Adern zu verhindern. Bei Anordnung der zweiten Ader auf der gleichen Höhe ist die "hintere" immer im Windschatten, was bei den dünnen leichten Kabeln zu Ärger führt.

Gruß ebahner
 
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