Hallo Ghost-Mike,
bezüglich der beiden tschechischen Loks kann ich ein bisschen etwas beisteuern, ich habe eine blaue T211, sieht ganz gut aus, fährt nicht mal so schlecht wenn sie denn fährt – Probleme gibt es am ehesten beim Wegfahren: Regler bis zur Hälfte auf, nix . . . anschieben . . . das Ding schießt los – also für Bauzug- und leichte Rangierdienste nicht unbedingt geeignet, die Tilligsche V60/106/346 ist da was anderes (aber da landen wir wieder bei Modellen von DR-Loks . . .), aber auf einer tschechisch motivierten Anlage / Modul mit einem abgestellten Arbeits-/Bauzug macht sie sich gut.
T444 haben ein Kollege aus dem Attnanger TT-Club und ich insgesamt 4 Stück, eine rote ohne Zierstreifen, zwei rote mit zwei gelben Zierstreifen (wie auch die Museums T444) und eine in der letzten Ausführung rot mit gelber Bauchbinde. Aufgrund der feinen Metallgeländer machen die Modelle einen durchaus filigranen Eindruck, die Proportionen sind sehr gut getroffen, eine Tilligsche V100 darf man aber nicht daneben stellen, nicht nur wegen der Optik (siehe oben Geschriebenes), auch die Lackierung und Feindetaillierung ist eben nicht ganz der neue Standard. Das eigentliche Problem ist jedoch die Fahrwerkskonstruktion und die Antriebslösung – die Lok istnicht als Drehgestell-Lok sondern ähnlich der BTTB T435 als 1'B1' konstruiert, mit Stromabnahme auf 2. und 3. Achse. Basis war wohl irgendein ex-BTTB-Fahrgestell, versehen mit glänzend-hochrutschenden Metallrädern, die keine Haftreifen erlauben, da ja die 1. und 4. Achse weder Strom abnehmen noch beim Antrieb helfen.
Betriebliches Fazit im Anlagentest war unsererseits: schöne Dekoration fürs Bw/Depot, hat leider am Modellgleis auf jeder 2.
Weiche das Problem zu entgleisen, Zugkraft sehr gering, bei Steigungen zieht die Maschine nicht mal das eigenen Gewicht . . . an eine Anhängelast denkt man ohnehin nicht mehr. Ohne Totalumbau von Fahrwerk und Antrieb ist das Ding wohl nicht zum problemlosen Fahren zu bekommen - also investieren und basteln . . . schließlich sind auch die plumpen Kupplungen auf sehr urige Art montiert und schreien geradezu nach Tausch! Der ist aber nun auch nicht ohne . . .
Vielleicht kommt aus tschechischer Produktion auch mal etwas Zeitgemäßes, aber wir haben seinerzeit für eine T444 stolze 105 Euro bezahlt, ein paar Euro mehr und man bekommt eine tadellose Tillig V100 – es wird sich zeigen, ob bei den finanziellen Kapazitäten der tschechischen Modellbahner solche Produkte noch lange verkaufbar sein werden.
Hoffe ausreichend informiert zu haben,
mfg gambrinus