• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Modellbau Eigenbau: Triebwagen- und Lok-Fahrwerke auf Basis der Piko V90

H-Transport

Boardcrew
Beiträge
14.933
Reaktionen
6.313 119
Ort
Monnem
Hallo!

@TT-Poldij hatte mich gebeten, mal ein paar Anregungen und weitere Details zu geben zu meinen Fahrwerken auf Basis der Piko-V90. Dem komme ich gerne nach, gehe aber auf die eigentlichen Modelle nicht näher ein - bitte auch keine Nachfragen.

Aufgabenstellung war es, längere Fahrzeuge mit Drehgestellachsständen von 2,5m (Vorbild) zu motorisieren. Das mit überschaubarem Aufwand, überschaubaren Kosten und aus Gründen der Wartung usw. auch möglichst mit Industrieteilen.
ich bin dabei bei der Piko-V90 gelandet, weil diese mehrere Vorteile hatte:
  • Achsstand passt exakt
  • Der Radsatzwellendurchmesser von 1,5mm erlaubte die Verwendung von Radsätzen von Modmüller
  • Die Drehgestellaufnahme des Rahmens ist sehr simpel nachzubauen
  • Die Drehgestellantriebe können von beiden Seiten erfolgen
  • einzelne Varianten waren zum Entstehungszeitpunkt immer wieder im preisgünstigen Abverkauf
Die Piko-Radscheiben sind leider recht groß, auch für die V90. Nebeneffekt der kleineren Modmüller-Radscheiben ab 7,7mm Durchmesser sind auch eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit und dynamischerere Fahreigenschaften.
Wie ihr den Bildern entnehmen könnt, bestehen meine Rahmen aus U-förmigen Rahmen als Polyplatten und die Drehgestelle sind verdreht eingebaut.
In abgebildeten Fall habe ich Drehgestellblenden aus tschechischer Produktion verwendet. Sowohl die Befestigung an der Bodenplatte (mit viel Fummelei beim Ausrichten) als auch die Pfuscherlösung über die Verwendung des kompletten Modmüller-Radsatzes mit Spitzenlagerung funktionieren. Alternativ habe ich auch schon Drehgestellblendenrahmen von Bemo verwendet. Tilligs oder Kühns funktionieren von den Maßen her auch. Bei den Bemo- und den CZ-Blenden besteht die Möglichkeit, die Aufnahmen für Kupplungen weiter zu verwenden bzw. zu adaptieren.
Die Zahnräder auf den Radsatzwellen kann man entweder von den Piko-Wellen nehmen bzw. auf Tillig-Teile (müssten vom 52er Tender sein) zurück greifen.

Die verlängerten Kardanwellen basieren auf Teilen von Piko, Tillig oder Kühn. Die Verlängerung erfolgte mit Hülsen von Kunststoff-Wattestäbchen. Man muss nur drauf achten, dass die Länge exakt passt, auch bei Kurvenfahrt und ggf. an den Aufnahmen etwas Material weg nehmen, dass die Kardanköpfe auch bei Kurvenfahrt nicht schleifen.

Das ganze funktioniert trotz des Bastelcharakters und einigen Lösungen entgegen des Lehrbuches in der Praxis ganz hervorragend.

IMG_20220320_113637_edit_2634306645231366.jpg

IMG_20220320_113645_edit_2634326221588655.jpg

IMG_20220320_113157_edit_2634278410204808.jpg IMG_20220320_113152_edit_2634263735524602.jpg IMG_20220320_113429_edit_2634293364542827.jpg

Natürlich kann man den Antrieb auch ohne größere Änderungen für Eigenbaufahrwerke von Loks nutzen. Davon habe ich auch einmal Gebrauch gemacht.

IMG_20220320_115624_edit_2634339310608445.jpg
IMG_20220320_115645_edit_2634350777994901.jpg

Viele Grüße, viel Spaß beim Nachbauen und sachlichen Diskutieren!

Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Handwerklich sauber zusammengeferkelt, das fetzt :yau:
Verwendest du auch andere Teile der Loks, die Lichtplatinen oder weitere Elektronik z.B. ?

Poldij
 
Verwendest du auch andere Teile der Loks, die Lichtplatinen oder weitere Elektronik z.B. ?

Bis jetzt nicht. Das ist bei der V90 wirklich ein recht spezieller Kabelverhau. Nicht nur wegen den Lampenkästen an den Bühnen.


Kannst Du das bitte näher beschreiben?

Du kannst die Schneckenwelle mit Aufnahme für den Kardan nach beiden Seiten einsetzen. Und so die Drehgestelle normal oder 180° verdreht einbauen. Hilft etwas zur Längenreduzierung der Wellen, auch wenn dann der Angriffspunkt seitlich ausschwenkt, da er nicht mehr über dem Drehzapfen ist. Bei der Lok habe ich von der normalen Einbauposition Gebrauch gemacht.

Schade,
daß es die Kunststoffwattestäbchen nicht mehr gibt.

Ich hab gelesen, dass man auch die von den Schnellteststäbchen nehmen kann.

Daniel
 
Der Umbau kommt genau zur richtigen Zeit. Ich habe die V90 auch als Basis für einen Umbau auserkoren, da der Achsstand mit 2,5m auch bei mir genau zum geplanten Triebwagen passt. Es ist also gut machbar. Danke für diesen Motivationsschub. Jetzt muss ich nur noch ein günstiges Spendermodell finden.

Kann man den Motor und die Wellen halbwegs verstecken, oder bauen die im Triebwagen doch recht hoch auf?
 
Das Drehgestell komplett kostet bei Piko 25,85€ ohne Karden die gibt es für die BR 290 nicht als Ersatzteil im Moment.
Sollte aber jede andere auch von Piko passen, kostet dann auch nochmal für 1 Stk. mit Kardanbuchsen 6,95€

PS: die kardanbuchse ist am Drehgestell vorhanden
 
Danke für diesen Hinweis. Das Ersatzteil ist sogar günstiger. Zusammen mit einem günstigen Motor von z.B. Modellbahn Union lässt sich ein Modell ziemlich bezahlbar motorisieren.

Was ich allerdings nicht entnehmen kann, sind die Radsätze enthalten, oder müssen diese noch zugekauft werden? Die Kardanantriebe wird man auf jeden Fall kaufen müssen.

Von der OVP lohnt sich sogar fast der ICE im Vergleich zur V90. Immerhin erhält man deutlich mehr Bastelmaterial. Da der Motor im Bistrowagen ziemlich viel Platz einnimmt und nur Dank getönter Scheiben nicht katastrophal aussieht, hat leider auch dieser Spender einige Einschränkungen.
 
@Kreisfahrer
Drehgestelle komplett heißt auch komplett, also alles dabei, Zahnräder, Radsätze, Drehgestellblenden usw.
ICE 3 ist natürlich eine Alternative, aber Aufgrund der anderen Getriebeübersetzung dann für die meisten Triebfahrzeuge zu schnell.
 
Zurück
Oben