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Die Bag-Wagen, wer weiß mehr?

TT-Felix

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51
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Leipzig
Hallo TT-Bahner,
ich bin seit etwas längerer Zeit den Bag-Wagen, oder auch "Genickschusswagen, verfallen.
Blos wei ich leider das nicht:
1. Gab es reine Bag- Wagenzüge, wenn ja gab es auch Bag-Post-
wagen in diesen Wagenzügen?
2. Waren auch Loks der Reihe 56.20 vorgespannt?
3. Bis wann wurden diese Reko 2- und 3-Achser eingesetzt?
4. Gibt es heute noch bei Vereinen Bag- Wagen?
Danke, ich werd euch sehr Dankbar!
 
Hallo,

in den 80iger Jahren wurde zum Beispiel die Strecke (Sangerhausen)-Berga/Kelbra nach Stolberg mit reinen Bag-Zügen befahren. (Selber mitgefahren!) Die Ölkrise bescherte sogar einen Ersatz der BR 110/112 durch 52.80. Die Züge bestanden aus verschiedenen Bauarten (3-achser, 2achser, Traglastenwagen + Packwagen). Der Fotograf G.Scheibe hat sehr viele Aufnahmen gemacht. (Kennigverlag -> Buch über Berga/Kelbra-Stolberg) Jedoch wurde sicherlich kein Postwagen mitgeführt. Meines Erachtens wurden die Wagen mit rollfähigen Kleincontainern beladen und es fand darin keine Sortierung o.ä. statt.

Heute haben die Berliner zwei Bag-Wagen Ep. III (einer mit Traglasten) in ihrem Veltener Traditionszug. Der FHWE arbeitet (in Adorf?) einige derartige Wagen auf. Der VSE hatte in Schwarzenberg auch einige Fahrzeuge stehen. Da waren sogar Werkspersonenwagen des RAW Karl-Marx-Stadt dabei!!! Nicht zu vergessen sind die Röbeler, die einen kompletten Zug (Ep. IV)restauriert haben.

Die Werkswagen des RAW wären doch mal ne interssante Variante!


mfg André :bindafuer :ill:
 
Die "Genickschußwagen" sind durch Rekonstruktion von ehemaligen Länderbahnwagen entsatnden. Von diesen wurden meist nur die Fahrgestelle weiterverwendet. Teilöweise war es auch Neubau. Demzufolge existierten auch tausende Stück von diesen Wagen und sie waren weit verbreitet. Zwei- und Dreiachser sowie Traglastenwagen wurden meist gemischt eingesetzt. Hinzu kam teilweise ein Packwagen. Die Packwagen überlebten am längsten und waren um 1995 noch im Einsatz.
Auf meiner Heimatbahnlinie Bad Salzungen - Bad Liebenstein - Steinbach wickelten solche Wagenzüge den Gesamtverkehr ab ca. 1965 ab. Gezogen wurden diese Züge abwechselnd von einer P8 (BR 38) und einer G8.2 (BR 56.20)
 
Die Bag- Wagen waren in der gesamten DDR verbreitet. Man konnte sie von der Insel Usedom bis ins Erzgebirge antreffen. Meist als reine Bag- Züge, manchmal auch in Kombination mit Bghw- Wagen. Etwa ab Mitte der 80iger Jahre begann der Stern dieser Wagengattung spürbar zu sinken. Zuerst verschwanden sie von den Hauptstrecken, später auch von vielen Nebenbahnen. Trotzdem erlebten etliche Exemplare noch die Wendezeit im Herbst 1989 und dürften wegen des erhöhten Wagenbedarfes noch bis ins Jahr 1990 hinein im Einsatz gewesen sein. Dass sie überhaupt noch so lange fuhren, war wohl auch der Tatsache geschuldet, dass die DR in den 80iger Jahren so gut wie keine Strecken mehr stillegte - die Ölkrise ließ grüßen. Dem Packwagen Dag war sogar ein noch längeres Leben beschieden: Einige Exemplare erlebten sogar noch die DB-AG. Und damit überlebten sie fast so lange, wie die letzten 4 achsigen Rekowagen....
Der General​
 
Bag-Wagen

Hallo,

in chemnitz Hilbersdorf im sächs. Dampflokmuseeum stehen auch noch einige davon rum auch mit Gepäckwagen.

Bin früher gern mit diesen wagen gefahren, meißt mit BR110.
 
Einer ganz dunkler erinnerung zufolge hatte der Modellbahnclub in Neubrandenburg 2 dieser Wagen als "Vereinszimmer" - die waren wenn ich mich richtig erinnere in weinrot lackiert und standen auf einem Postabstellgleis direkt neben der Fußgängerbrück über die Bahnhofsgleise.
 
Hallo,

das mit den Adorfer Wagen ist im Prinzip richtig. Am dortigen Standort soll wieder ein kompletter Zug mit Genickschusswagen aufgebaut werden. An den Arbeiten ist der FHWE auch beteiligt, jedoch ist dies in erster Linie ein Projekt des "Vogländischen Eisenbahnvereins Adorf e.V." (VEA)
In der Zukunft sollen diese Wagen natürlich auch auf der FHWE Hausstrecke von Schönheide Ost nach Muldenberg verkehren. Bis dies jedoch so weit ist, gibt es sowohl an den Wagen, als auch an der Strecke noch genug zu tun.

Gruß, Robert
 
Die 2/3-achser-Rekos liefen bis Ende der 80er. In alten BTTB-Katalogen meine ich auch Fotos mit einer 56.20 und Rekos gesehen zu haben. In den 60er Jahren gab es auch gemischte Züge aus Abteilwagen ergänzt um die damals "hochmodernen" Rekos.
Die Postwagen liefen m.E. nicht mit in P-Zügen. Da es sich um reine Rollbehälterwagen handelte, liefen sie in Post- und Gex-Zügen.
 
Bag

Hallo
Woher kam eigentlich der Spitzname "Genickschußwagen" ?

Micha
 
dann könnte man ihn ja auch Schwangerschaftsunterbrecher nennen oder?

Micha
 
Bag

Meine letzte Fahrt mit Bag in einem Planzug war 1985 auf der Strecke Bischofswerda - Wilthen - Bautzen (war auf dem Weg zu meiner "Einberufungsüberprüfung"). Zuglok 52.80, wie üblich Tender voran. Zu dieser Zeit dürften die Bag in der Oberlausitz planmäßig nur noch auf der Strecke Bautzen - Bischofswerda / Bad Schandau und durch das Cunewalder Tal gelaufen sein. Dresden - Zittau war damals bereits auf Bghw umgestellt. Die Bag haben damit ihre Vorgänger in der Oberlausitz, die D21 (Einheitsabteilpersonenwagen, Baujahr ab 1921), nur um wenige Jahre überlebt.
Die Bag waren übrigens aufgrund ihrer einlösigen Bremse bei den Lokführern alles andere als beliebt. Fahrkomfort hatten sie nicht, aber vielleicht machte das gerade ihren Reiz aus.


Gruß aus Markranstädt
FD851
 
hgwrossi schrieb:
Hallo
Woher kam eigentlich der Spitzname "Genickschußwagen" ?

Micha
Weil man beim sitzen immer eine Stange / Rohr im Genick hatte.. Ich hatte die lieber Milchkannenwagen genannt...weil die so geklappert haben, als wären 1000 leere Milchkannen drin gewesen.

E11-Fan
 
FD851 schrieb:
Meine letzte Fahrt mit Bag in einem Planzug war 1985 ... Zu dieser Zeit dürften die Bag in der Oberlausitz planmäßig nur noch auf der Strecke Bautzen - Bischofswerda / Bad Schandau und durch das Cunewalder Tal gelaufen sein. ...


Gruß aus Markranstädt
FD851

Von Löbau nach Zittau fuhren diese Garnituren auch noch bis zum Ende der Achtziger. Bin selbst damit noch gefahren. Abgelöst wurden sie dann durch nicht viel jüngere Modernisierungswagen. Das waren welche mit Schürze. Ich war immer erstaunt, daß ein 1.-Klasse-Wagen in dem Dreiwagenzug mit lief. Es wollte von uns aber keiner eine 1.-Klasse-Fahrkarte sehen.

Viele Grüße

Birger
 
Birger schrieb:
Ich war immer erstaunt, daß ein 1.-Klasse-Wagen in dem Dreiwagenzug mit lief. Es wollte von uns aber keiner eine 1.-Klasse-Fahrkarte sehen.

Wenn im Kursbuch stand "Zug führt nur 2.Klasse", denn wurden automatisch aus 1. Klasse -Wagen eben 2. Klasse-Wagen, auch wenns draußen nicht dran stand. Ein Personenzug führte immer nur 2. Klasse.
 
N'Abend
im Raum Frankfurt (oder) waren die 3achser ReKo bis zur Wende zwischen beispielsweise Erkner und Frankfurt sowie von Frankfurt nach Guben unterwegs.
Mir sind sie negativ in Erinnerung, weil dort damals schon Rauchverbot eingeführt wurde, irgendwann war nur noch vor der Toilette (Einstiegsbereich) ein Aschenbecher vorhanden. Heute rauche ich nicht mehr, wäre mir also inzwischen egal.
Typisch war die Zugbildung aus V100 (110) 5 Bag (davon meist einer Bagtr) und ein passender Packwagen als rollendes Dienstabteil. Frachtgut wurde nur seehr selten gesichtet.
An Dampfloks vor den Bag kann ich mich eigentlich nicht erinnern. Ich glaube, die letzten P8, T18 oder die 64er zogen noch die alten preuß. Abteilwagen.
Grüße ralf_2
 
ralf_2 schrieb:
N'Abend
im Raum Frankfurt (oder) waren die 3achser ReKo bis zur Wende zwischen beispielsweise Erkner und Frankfurt sowie von Frankfurt nach Guben unterwegs.
Grüße ralf_2

Da muß ich Dich leider korrigieren: Zwischen Erkner und Frankfurt (Oder) war mit Beginn des Sommerfahrplanes 1986 Schluß mit den Dreiachsern. Nur die Dag- Wagen hielten sich noch genau 6 Jahre länger. Ich habe damals bei der DR gelernt und ab 1987 auf verschiedenen Stellwerken gearbeitet. Reine Bag- Züge habe ich nicht mehr gesehen. Fast alle Personenzüge wurden aus Bghw- Wagen gebildet, einer hatte u.a. einige Y- Wagen, darunter auch 1. Klasse. Im Frühjahr 1987 fuhren kurzzeitig mal Halberstädter Seitengangwagen in einem Personenzugumlauf - wer weiß warum dass so war. Die Bag- Wagen sind meines Wissens im Frankfurter Raum am längsten zwischen Frankfurt und Kietz gefahren. Heute ist längst Gras über diese Strecke gewachsen....
Der General
 
R.P.Wagner schrieb:
Hallo,

Zum Beispiel gab es in der Nähe von Görlitz eine Strecke, wo 4fach gekuppelte ELNAs so unterwegs waren.

Ja, das war die Strecke nach Königshain, Gott hab sie seelig. Die eingesetzten 92-er hatten übrigens Gegendruckbremse.

Auch die Strecke Leipzig - Espenhain war eine typische Bag-Strecke. Zuglok übrigens bis an ihr Ende bei der DR im Zugdienst die E44, Leipzig - Camburg mit E04 .....

Gruß aus Markranstädt
FD851
 
gunnar1m schrieb:
Die "Genickschußwagen" sind durch Rekonstruktion von ehemaligen Länderbahnwagen entsatnden. Von diesen wurden meist nur die Fahrgestelle weiterverwendet.

Eine Frage: Was sind das für Länderbahnwagen gewesen? pr. Abteilwagen? Sind nicht auch die Donnerbüchsen zu Spenderwagen verwendet wurden.

Zweite Frage: Woin liegt der Unterschied zwischen den 2 und 3-achsigen Wagen. Mir ist also nicht klar, warum manche Wagen 3 Achsen brauchen, wenn es doch auch mit 2 ging.
 
R.P.Wagner schrieb:
In einem alten Gleisplanheft von BTTB aus den späten 70er Jahren ist mehrfach ein Bag-Zug abgebildet, der von einer 56.20 gezogen wird. Leider waren immer keine Angaben zu den Vorbildfotos in den Katalogen und anderen Druckerzeugnissen von BTTB enthalten.

Kann dich ergänzen: Die Bilder sind rund um Bad Liebenstein entstanden. Der Fotograf weilte hier zur Kur. Als die ersten Heftchen erschienen, ich glaube es war noch Zeuke 1971, war die Strecke dann schon stillgelegt.

coppy schrieb:
Eine Frage: Was sind das für Länderbahnwagen gewesen? pr. Abteilwagen? Sind nicht auch die Donnerbüchsen zu Spenderwagen verwendet wurden.

Zweite Frage: Woin liegt der Unterschied zwischen den 2 und 3-achsigen Wagen. Mir ist also nicht klar, warum manche Wagen 3 Achsen brauchen, wenn es doch auch mit 2 ging.

zu 1.: Schon möglich.
zu 2.: Wie gesagt man verwendete teilweise die kompletten Fahrgestelle, diese erhielten einen Neuaufbau. Die Dreiachser müßten auch ein Stück länger sein, was aber in TT nicht ins Gewicht fällt.
 
Hallo,

das mit den drei Achsen rührt noch aus der Vergangenheit. Die mittlere Achse stützte den Wagen, damit er nicht wie ein Fischbauch durchhing. Eine anderen Möglichkeit, das Durchhängen zu vermeiden war der Einbau eines Sprengwerkes.
Später wurde die Wagen ja bekanntermaßen als mittragende Wagenkästen oder später dann als selbsstragende Wagenkästen/Aufbauten gefertigt (da wird der Wagen aber auch bedeutend schwerer). Damit war dann kein drittes Rad mehr nötig.
 
Hi allemann,
Zur Herstellung der zwei- und dreiachsigen Rekowagen wurden noch brauchbare Untergestelle vieler verschiedener Länderbahnwagentypen herangezogen. Diese wurden generalüberholt, auf einheitliche Abmessungen gebracht (LüP 13080mm, Gesamtachsstand 7500mm) und bekamen neue Wagenkästen.

Die dreiachsigen Wagen sind also nicht länger als ihre zweiachsigen Artgenossen.

Die Zugbildung betreffend
erinnere ich mich an eine Gruppierung von drei Sitzwagen, Gepäckwagen und nochmal drei Sitzwagen, bespannt mit 110 oder 118 (70er Jahre). Manchmal war, scheinbar wegen fehlender Packwagen, sogar ein Reko-Postwagen in der Zugmitte eingestellt, so daß - in Ermangelung von Übergängen - nicht einmal der Schaffner während der Fahrt durch den ganzen Zug gehen konnte!
 
Bin als Lehrling (1978 /80 ) auf der Strecke Falkenstein - Herlasgrün ständig mit diesen Wagen gefahren.
Übrigens gab es dort die kuriosesten Zugbildungen. Wir waren manchmal froh, das wenigstens 1 oder 2 Personenwagen mitgeführt wurden. Und Fahrplan - so in etwa...
 
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