Jaa, die böse Abendsonne. Die Tage war leider kein gutes Fotolicht. Im "Normalbetrieb" sehe ich von dem Glanz nichts, da sieht der Holzboden sogar herrlich matt aus. Aber wenn die Luftpuste mal wieder an ist, werden mindestens die Türen etwas Mattlack abbekommen.
Kennt jemand eigentlich einen richtig guten, wirklich matten Lack? Mein Elita seidenmatt/matt ist mir noch nicht matt genug.
Zur Untermalung des Problems derweils...
Frickelei 55 und 56: Bayrische offene Güterwagen!
Geschichte:
Auch bayrische
Wagen kamen gelegentlich ins Erzgebirge. Um 1896 wurden zwei offene Güterwagen im
Bahnhof Feucht gesichtet. Einer davon war mit Säcken und einer Kiste unbekannten Inhalts unterwegs, der andere leer. Warum sie sich dorthin verirrten ist nicht überliefert, wohl aber, dass ihr Lack je nach Winkel der Sonne recht gut glänzte. Kurz darauf wurde die verrutschte Plane neu gerichtet, doch da war das Foto schon im Kasten!
Ergebnis:
(Bescheidenes Fotolicht, aber man erkennt ganz gut den Unterschied zwischen stark und wenigglänzendem Lack beider Wagen.)
Bau:
Der kürzere Wagen entstand unschwer erkennbar aus einem pmt-Modell. Unter Märklin 46066 gibt es ein breitspuriges Güterwagen-Set, welches unter anderem einen >
kurzen bayrischen Wagen mit spitzen Stirnwänden und einem Spiegel< enthält. Das ist mir irgendwann vor langer Zeit bei meinem Händler mal in der Vitrine aufgefallen und ich fand den Wagen so schön, dass er auf die innere Ideenliste kam.
Der Spriegel ist ein zurechtgeschnitztes Streichholz, die Plane eine Lage Papiertaschentuch. Aufgelegt, in Form gebrach und mit Farbe betupft, damit das feucht werdende Papier sich gut an den Wagenkasten anlegt. Dabei lässt es sich auch gut raffen, um wie hier eine verrutschte Plane darzustellen. Hinterher Feinschnitt per Skalpell.
Das Grundmodell wurde (natürlich anschließend!) neu lackiert und aus der Restekiste neu beschriftet. Über Vorbildtreue denken wir lieber nicht zu lange nach. Ich habe von bayrischen Güterwagen wenig Ahnung, hab nicht weiter recherchiert und wollte mit dem auskommen, was die Decal-Überbleibsel gerade her gaben. Man sieht, dass manche davon schon etwas älter waren und aus recht dicker Folie sind. Mit weniger starkem Lichteinfall fällt's nicht so sehr auf.
Die Inneneinrichtung besteht aus ein paar Säcken von Hädl sowie einer alten Auhagen-Holzkiste aus dem Zubehör. Wagenkasten und Eisenteile sollen diesmal ruhig etwas glänzen, der Wagen strahlt eine gewisse Eleganz und gepflegte Schönheit aus. Stangenpuffer dran, Pulverfarben drauf, fertig.
Der längere Wagen ist ein Tillig-Modell, welches in dieser Lackierung dem Tillig-Jubiläumsset 01378 beilag. Da ich nicht vorhatte, selbiges gewinnbringend zu veräußern, habe ich den Wagen knallhart in die zweite Boden-Alterung mit einbezogen, farblich gesupert und im Anschluss mit gealtert.
Fazit: Sind beide ganz hübsch geworden und geben zwischen den grauen und braunroten Kollegen mal einen netten Farbtupfer ab.