Bastelei Nummer 2: Schienenwagen SSk Köln der DRG von der Digitalzentrale
Den gibt's als Ätzmessingbausatz unter Art.Nr.: 401012.
Das Modell ist wunderschön detailliert und wäre in gut gebautem Zustand auch ein toller Anblick.
Der Aufbau: Was soll ich sagen? Ich habe beim Aufbau geflucht und geschimpft ohne Ende. Die Anleitung fand ich an vielen Stellen doch eher sparsam und ein paar Teile passten nicht oder fehlten. Dafür ein dickes Lob an Grischan - auf meine Nachfragen gab es sehr prompte Antworten und als auffiel, dass die Packliste der Bausätze einen kleinen Fehler hatten, bekam ich sehr prompt ein Paket mit Material!
Der Bausatz ist echt vielteilig. Ich habe in Summe bestimmt 40 Stunden nur mit dem Zusammenfalten und -löten verbracht. Und immer wieder mit Recherche, wie es denn eigentlich aussehen muss, wenn's fertig ist.
Mein persönlicher Hass waren die preußischen Diamond-Drehgestelle. An sich sähen die richtig gut aus, aber ich war nicht fähig, die Dinger so präzise zu bauen, dass jeweils beide Radsätze planar auf der Schiene aufliegen und gleichmäßig laufen und sie sich drehen. Mindestens ein Kriterium schlägt jeweils fehl. Entweder hängt ein Rad in der Luft (Entgleisung an Herzstücken) oder etwas schleift oder die Dinger rollen, aber drehen sich nicht mehr gut um die Drehgestellachse (Kasten dann leicht verzogen). Ich hab's irgendwann aufgegeben. Auf einem Abstellgleis sieht er auch gut aus.
Das Bremserhaus und insbesondere der "Kleinkram" wie Geländer, Handbremse etc. waren zum Teil etwas fummelig zu biegen und ich musste wieder viel nachschauen und rätseln, wie es denn nun zusammen gehört. Diverse darauf basierende Anregungen zu einer Überarbeitung der Bauanleitung habe ich Grischan gegeben. Die Korbpuffer mit ihren zig Ringen sind ein Garant für Bastel-Tourette. Wie oft mir die Winzdinger von der Werkbank gehüpft sind und ich mit Lampe und Pinzette den Boden abgesucht habe... nächstes mal werf' ich die weg und mache gegossene dran.
Der Rest - insbesondere der eigentliche Wagenkasten und die Rungen - sind eher Fleißarbeit als anspruchsvoll.
Die Dekoration: Die Lackierung ging sehr gut von der Hand. Dank Grischans Lackierworkshop vom letzten Jahr fühlte ich mich einigermaßen gerüstet, war immerhin mein erster richtiger Lackierversuch seitdem. Mit etwas Nachdenken findet man eine Reihenfolge, wie man das Bremserhäuschen innen grau, oben Schwarz und den Rest Rotbraun bekommt, ohne tagelang abgekleben zu müssen. Der Rest ist einfach mattschwarz.
Sehr schwierig zu verarbeiten fand ich die Decals. Ich hatte schon einige in der Hand, aber
die Dinger waren wirklich Mist. Haben sich super schnell eingerollt, waren wirklich weich (im Sinne von instabil) und auch beim Verschieben / Aufpinseln auf dem Modell furchtbar sensibel. Man sieht am Foto leider auch sehr deutlich, dass die Decals nicht gut geworden sind. Zum Teil arg verrutscht, schief oder gebrochen. Dazu kam, dass sie wirklich
null Klebekraft hatten. Endlich waren drei davon dran und man wollte Nummer vier platzieren - schwupps waren die anderen wieder abgefallen. Am Ende habe ich sie teils mit winzigsten Klarlackmengen vor-fixieren müssen, um sie überhaupt dran zu kriegen. Außerdem lösen die Decals sich bei Kontakt mit Spiritus regelrecht auf! Das kenne ich von HaO und anderen in der Form nicht. Die schlechte Decalierung hat mich lange davon abgehalten, das Modell hier überhaupt zu zeigen, aber nun soll es raus.
Das Ergebnis:
Der Bau: