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Überhöhungen in Kurven

Columbus210

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Dresden
An vieles beim Bauen habe ich gedacht, wo ich jetzt die ersten Tests hinter mir habe merke ich doch, dass in den Kurven die Loks doch sehr nach außen drängen, ergo muss nochmal abbauen. Wie hoch macht man die Erhöhungen, wie sind Eure Erfahrungen, macht man bei zweigleiseig das gesamte Bett oder jeden Strang gleich hoch...
 
Hallo,

beim Einbau der Überhöhung ist jedes Gleis einzeln zu überhöhen, auch bei einer zwei-/mehrgleisigen Strecke. Somit haben die inneren Schienen aller Gleis die selbe Höhe (vermutlich auf dem Trassenbrett), die äußeren Schienen sind alle angehoben.
Die Überhöhung soll beim Vorbild der Fliehkraft entgegenwirken. Die Fliehkraft ist vom Radius der Kurve und der Geschwindigkeit abhängig. Folglich müsste das äußere Gleis eine geringere Überhöhung aufweisen.

Ich habe mal Versuche mit überhöhten Gleisen durchgeführt und folgende Erfahrung gemacht:

Ohne Überhöhung kippten die Wagen eigentlich nie außen, eine Wirkung der Fliehkraft war nicht zu spüren - eine Überhöhung ist nicht nötig. Bei Kurven mit Überhöhung ist der optische Eindruck der Züge auf dem Testgleis (lag nur auf dem Tisch, nicht in Anlage integriert) etwas besser. Probleme gab es jedoch bei Züge mit vielen Wagen. Hierbei "neigten" die mittleren Wagen eher zum kippen nach innen. Die Ursache war die größere Zugkraft für die letzten Wagen in der Kurve.

Man kann sich das Verhalten des Zuges vielleicht ähnlich einem Seil vorstellen: Das Seil in einer Kreisbahn auslegen, ein Ende festhalten und am anderen ziehen. Das Seil beschreibt nicht mehr den ursprünglichen Kreis sondern eine Sehne des Kreises.

Auch in Zügen ist die Bildung der Sehne tendenziell vorhanden. Die Wagen werden durch die Zugkraft nach innen gezogen. Bei Schräglage und ungünstig hohem Schwerpunkt kann ein Wagen dann leichter nach innen kippen.

Hier noch die passende Norm, die den Aufbau der Überhöhung beschreibt.

MfG

Michael
 
Hi columbus120,
da zur Überhöhung bereits alles gesagt ist, zu den in den Kurven nach außen drängenden Lokomotiven:
Dieses Verhalten liegt nicht an der fehlenden Überhöhung, sondern an den im Vergleich zum Vorbild stark verringerten Radien und ist der Tribut dafür, auf einer wohnraumtauglichen Fläche überhaupt einen Kreis aufbauen zu können. Dem kann man nur begegnen, indem auf der Anlage entsprechend große Radien vorgesehen werden.
 
Hallo,

noch einige Ergänzungen meinerseits:

Die von Mika beschriebene Tendenz der Wagen nach innen
auszubrechen liegt natürlich auch primär an den viel zu kleinen
Radien - sprich: je grössere Radien Du verwedest, desto weniger
Probleme

Ich habe in meiner (alten) Anlage ebenfalls eine sehr enge Kurve
mit Überhöhung eingebaut (ca. 60 Grad, Radius um die 300 mm)
und damit gerade mit neueren Fahrzeugen doch zu viele Probleme:
- ICE kann man vergessen, da die dort Verwendete Starrkupplungen
die Drehgestelle mit anhebt
- Fleischmann Profil Kupplung hat leider zu geringe Höhentoleranzen,
so dass dort sehr viel entkuppelt wird
- Halten tun leider auch nicht die alte Version der jetzigen TT Standard-
jupplung (die alte Metallbügelkupplung hingegen lief wohl einigermassen;
viel Spass beim justieren ;-)

Insgesamt sah die Kurve zwar gut aus, hat aber so wie ich sie eingebaut
habe sehr viele Probleme verursacht.

Ach ja, wichtig ist dabei noch ein möglichst sanfter und langer Übergang,
am besten gepaart mit einem Konischen Übergang Gerade - Kurve.

Lucas.
 
Servus Freunde !
Ich habe auf unserer Modulanlage der TT Bahner Baden Württemberg am BW die Kurve mit Überhöhung erstellt aber nur weil es Einfach besser ausssieht!
Das Maß für die Überhöhuntg sollte aber 1 mm nicht überschreiten, ehr darunter liegen, ideal sind 0,8 mm!
Es gibt für die Berechnung der Überhöhnung eine NEM- Norm und sie ist in diverser Literatur nach zu lesen!
Bei uns funktioniert das ganze super und wir fahren Züge, die für Private zwecke zu Hause, als extrem Lang einzustufen sind!
Ich schwöre die Wahrheit zu schreiben, das wir wegen der Überhöhung noch nie Entgleisungen hatten.
Es muß natürlich auf sehr genaues ausführen der Arbeiten Wert gelegt werden!

Es grüßt der Schwarzwälder!
 
Hallo,
ich möchte ja den Schwarzwälder nicht ärgern, er gehört ja schließlich zu meinem Freundeskreis, aber bei Lokomotiven mit sehr starrem Rahmen und schlechter Stromabnahme kann es schon Probleme geben.
Von meinen Loks ist das die E 04.
 
Ich habe gestern Abend meine engste Kurve auf meiner Anlage in Betrieb genommen, Radius ca. 350mm, welches auch der engste auf meiner gesamten Anlage ist. Habe eine Überhöhung ca. 1,5mm eingebaut und einen "fließenden" Übergang zur Geraden. Ich habe während der Montage Probefahrten durchgeführt mit verschiedenen Güterwagen, 4-teiligen DoStos, ich habe keine Probleme.
Jedoch war der Grund der Überhöhung nicht, das ich Angst habe, dass die Züge aus der Kurve fliegen, sondern dass es einfach besser aussieht, und was soll ich sagen, es sieht einfach geil aus, wie gerade im Schiebebetrieb die Züge sich in die Kurve legen.
Da ich vor kurzem die stillgelegte, auf 160km/h ausgebaute Kanonenbahnstrecke abgelaufen bin bei Wiesenburg, ist mir diese Idee mit der Überhöhung gekommen, die da in sehr großem Umfang gebaut worde, was wir beim Laufen bemerkten.

Gruß der "geneigte" André
 
An vieles beim Bauen habe ich gedacht, wo ich jetzt die ersten Tests hinter mir habe merke ich doch, dass in den Kurven die Loks doch sehr nach außen drängen, ergo muss nochmal abbauen.

Das "Problem" hatten wir bei unserer Altanlage auch. Die Loks drohten bei wilder Fahrt nach außen zu kippen. Das war aber nicht weiter dramatisch, da ein Regelkreis das kippen verhindert hat:
Bei zu großer Geschwindigkeit fangen die Loks an zu kippen. Damit gibt es aber auch keine Antriebsenergie mehr, also werden die Loks wieder langsamer und kippen wieder aufs Gleis. Dann wieder Power zum beschleunigen und wieder kippen usw. ...
Rausgekippt ist da nie was. :allesgut:

Gruß ebahner
 
Hallo !

Ich habe bei meiner alten Anlage die Gleise auch um knapp 1 mm überhöht.Probleme hatte ich auch beim 310-Radius keine.Mehr wie 1 mm würde ich aber nicht nehmen! Bei der Neuen baue ich wieder die Überhöhung ein,-sieht einfach besser aus!!

Servus Kohlenkulli
 
@ ebahner
Das ganze klappt aber nur, wenn die Lok nicht wesentlich zu schnell ist.
Ich habe eine Reihe Loks, die fliegt locker aus dem 330er Radius raus, da sie viel zu schnell sind. Das mit dem "selbstregulieren" klappt nur, wenn die Lok nur zu kippen anfängt, nicht aber gleich komplett umfliegt.
Fetzig ist der ICE, der sich im wahrsten Sinne des Wortes "wie auf Schienen" um die Kurven hämmert, ohne Kippen oder wackeln, und das bei Top-Speed.
bis denne
Stephan
 
der ICE, der sich im wahrsten Sinne des Wortes "wie auf Schienen" um die Kurven hämmert, ohne Kippen oder wackeln, und das bei Top-Speed.
Das liegt an der relativ steifen Verbindung der Wagen untereinander, die halten sich gegenseitig in der Spur.
 
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