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Modelltest Erfahrungen mit dem Bau des Cd 21 von Schwaetzer

R.P.

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Pirschheide
Liebe TT-Freunde,

da nun dankenswerterweise die Datenbank wieder geht, kann ich nun meinen Beitag über den Bau des Cd 21 schreiben, dessen Bau ich in einzelnen Phasen fotografisch dokumentiert habe.

Als begeisterter Fan von Vorkriegs-Nebenbahnwagen kam ich nun, da das Großserienangebot in diesem Sektor leider recht kläglich daherkommt, nicht mehr an diesem Modell vorbei.

An dieser Stelle möchte ich bemerken, daß ich mich über die Schilderungen hinsichtlich der Altenberger Sonderwagen von Herrn Neumann aus Dresden sehr gefreut habe. Ich habe auch schon einen 3er-Zug bestellt und kann es kaum erwarten, die Modelle zu erhalten.

Dieses Jahr habe ich mich nun endlich getraut, drei der CD-21-Bausätze - es sollte ja ein kleiner Zug werden - zu kaufen, in den Jahren zuvor hatte ich zuviel Respekt davor. Es handelt sich schließlich um einen Messingbausatz. Am Anfang liegt dieser flach wie eine Scheibe vor einem:

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Mit Erstaunen stellte ich fest, daß es diese Bausätze schon seit etwa 1990 gibt. Bis auf ein Fahrgestell des Abteilwagens/3achsigen Rekowagens von BTTB/Tillig ist der Bausatz komplett. Es liegt eine ausführliche Bauanleitung bei, an die man sich halten sollte. Leider war nur eine Beschriftung für die Ep. 2 beigelegt.

Die größte Herausforderung stellt das Biegen des Wagenkastens dar, Dach und Seitenwände bestehen aus einem Stück. Der Rest gestaltete sich als Fleißaufgabe. Leider sind die Brechpunkte der Biegekanten nicht sehr tief geätzt, so daß ich diese mit einer Reißnadel mehrfach nachgezogen habe. Danach habe ich die Biegung zwischen Dach und Seitenwand nach Anleitung zunächst nur bis etwa 30 Grad vorgenommen, indem ich das Teil nach präziser Ausrichtung in einen kleinen Schraubstock mit Alu-Einlagen eingespannt habe.

Die Dachrundung herzustellen gestaltete sich unerwartet einfach - ich habe das Dach einfach auf dem Tisch über ein 1/4-Zoll-Rohr gebogen bzw. gerollt. Als Kontrolle dienten die Stirnwände.

Das nächste Problem war die Biegung der Unterkante der Seitenwände. Ich habe einen knappen Millimeter der Seitenwandunterkante zusammen mit dem 1/4-Zoll-Rohr in den Schraubstock eingespannt und dann gebogen. Anschließend wurde die Dach/Seitenwandbiegung, teils nur mit bloßen Händen, vorsichtig vervollständigt. Hier der Zustand nach erfolgreicher Biegung des Wagenkastens:

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Das Bild zeigt gleichzeitig das noch 2-fach zu biegende Wagenunterteil, worin später das Fahrgestell des Tillig- oder BTTB-Wagens eingeklebt wird.

Nun können die Teile des Wagenkastens verlötet werden, nach dem Zusammensetzen mit dem Wagenboden ensteht bereits ein erster Eindruck vom späteren Modell:

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Mit diesem Ergebnis war ich am ersten Abend zunächst zufrieden. Am zweiten Abend erfolgte das Anlöten der Trittbretter und das Herstellen einer Schraubverbindung von Wagenkasten / Fahrgestell (letzteres im Bild nicht so gut zu sehen):

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Mit dieser Tätigkeit war wieder ein Abend ausgefüllt. Am 3. Tage ging es mit den Kleinteilen (Dachlüfter und Griffstangen) weiter - reine Fleißaufgabe. Für einen gleichmäßigen Abstand der Griffstangen verwendete ich kleine Pappstreifen, die zwischen Gehäuse und Griffstangen geschoben wurden. Danach wurden sie in der Innenseite verlötet. Ein weiteres Problem waren die Löcher für die Stangen. Sie waren nicht "offen". Ein so kleiner Bohrer (um 0,5 mm) stand mir nicht zur Verfügung, außerdem wäre bei der Vielzahl der Löcher der Bohrerverschleiß sehr hoch gewesen. Ich habe einfach eine größere Nähnadel in den Dremel eingespannt. Je nach eingestellter Drehzahl konnten die Löcher nun entsprechend erweitert werden. Bei Nachahmung übernehme ich aber keine Haftung für Verletzungen... (ich habs unbeschadet überstanden! :D )

Hier nun der zugerüstete Wagen:

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Am 4. Abend war die Grundierung dran:

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Am 5. Abend habe ich das Fahrgestell (mattschwarz) und das Gehäuse (bronzegrün - Revell) gespritzt:

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Der 6. Abend war vollständig mit dem Anbringen der Fensterrahmen ausgefüllt. Man bedenke, die Fensterrahmen mußten freihändig und einzeln bei allen 3 Wagen in den relativ engen Gehäusen angebracht werden:

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Am 7. Abend galt es, die Fenster zu verglasen, das DR-Emblem anzubringen und danach das Dach zu lackieren (Revell schwarzgrau, matt). Weiterhin mußten die Griffstangen schwarz und das Toilettenfenster weiß eingefärbt werden. Sieht schon aus wie ein richtiges Wagenmodell:

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Das nächste Bild zeigt einen fast fertigen Wagen. Es fehlen noch die Lichtmaschine, die Toilettenfallrohre sowie die korrekte Beschriftung. Ich habe erst einmal die Ep. 2-Beschriftung mit einem DR-Symbol kombiniert, wohl wissend, daß es nicht ganz korrekt ist. Wird später noch korrigiert.

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Und hier der ganze Zug, mit Beckmanns wunderbarer 94er:

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Hallo R.P.Wagner,

danke für den schönen Test, das ist wirklich ein schönes Modell.
Gibt es von der Firma Schwaetzer noch ähnliche Bausätze (hab keinen Internet-Auftritt gefunden)? Und was kostet so was?

PS: auf die Altenberger können sie sich wirklich freuen, hab bei der Ausstellung in Heidenau auch "zugeschlagen", aber noch nicht zusammengebaut, aber die Einzelteile sehen gut aus!

es grüßt aus Elbflorenz: Mike
 
Auch von mir vielen Dank für die interessante Bauanleitung. Ich habe mir schon nach deinem letzten Test (Kehi 44, ist aber ein anderes Thema :/
) ein Modell bestellt. Der Cd 21 ist mir im Schwaetzer Programm noch gar nicht aufgefallen. Werde mich auch mal an einem Bausatz versuchen.

@ Mike bei einem Händler, der gerade an alle seine Kunden einen Katalog verschickt, ist in selbigem der Preis des Cs 21 mit 33,90 angegeben.

Mit freundlichen Grüßen
Heiko R.
 
@r.p.: wirklich ein sehr schöner bericht mit schönen bildern! freue mich auf den näxten - und natürlich die folgenden der anderen foriker.
 
Hi R.P.!

Also alle Achtung.... sieht echt super aus das Teil!
Und toller Bericht. Danke!

MfG JPP
 
An R.P.

Dein Beitrag war mit Abstand das Beste was ich seil langen? im Forum gelesen habe. Ich gehöre auch zu denen -bei denen noch so eine Platine liegt und liegt und.... . Das Biegen war bis heute für mich der Knackpunkt-Du hast mich nun auch motiviert.

Besonders hat mir die Ausführlichkeit und die Darstellung der einzelnen Fertigungsstufen in dem Beitrag gefallen. Hier ist das Medium WWW ebend im Vorteil, denn wer will schon so viele Bilder drucken.

Fazit: durch solche Beiträge macht es noch mehr Lust hier reinzuschauen.

Gruß johannes
 
Vielen, vielen Dank euch allen für die positive Resonanz! (Da hat sichs ja gelohnt, bis 02.00 Uhr morgens unter hohem Bierverbrauch an dem Beitrag zu schreiben ;) )

Der Preis ist ja schon genannt worden, etwa 33 Euro - bei den 3 Stück wurde mir aber vom Hersteller/Vertreiber auf der Messe ein kleiner Mengenrabatt eingeräumt. Fand ich nett.

Zu der von Per gestellten Frage:

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Diese Modelle habe ich noch mit der Grundierung von Revell aus der Sprühdose (rechts) behandelt. Werde ich aber nicht wieder machen, da der Sprühnebel für die verhältnismäßig kleinen Modelle zu grob ist und sich schwer dosieren läßt. Außerdem entstehen schnell Luftblasen (Horror).
Beim nächsten Mal wird die Airbrushversion Verwendung finden (links).

Das Lötfett ist ein ganz schnödes aus dem Baumarkt für Kupferrohr-Installationen. Nix spezielles, aber aus eigener Erfahrung für alle lötbaren Metalle geeignet.

Die Entfernung des Fetts habe ich mit Feuerzeugbenzin durchgeführt. Danach habe ich die Rohteile mit einem handseifebenetzten Pinsel und Wasser abgewaschen, danach abgespült und mit einem sauberen Taschentuch vorsichtig abgetrocknet, dann trockengefönt.
 
Hallo R.P.
Ein absolut klasse Testbericht. An dem können sich so manche Zeitschriften ne Scheibe abschneiden, und die werden dafür bezahlt.
Sehr gut gemacht, leicht verständlich und voll mit nützlichen und wichtigen Infos.
Auch wenn ich mir keinen zulegen werde, so freue ich mich über diesen Top-Beitrag!
Bis denne
Stephan
 
Hallo Per,

mit dem Gedanken, mir einen Ultraschallreiniger zu kaufen, habe ich auch schon einmal gespielt. Bisher hat mich nur der Preis und in einem Falle ein arrogant-dummdreister Ebay-Verkäufer davon abgehalten. Man braucht wohl verschiedene, ebenfalls teure Lösungen für unterschiedliche Materialien, wenn ich richtig informiert bin. Besonders die Kunsstoffteile nehmen es gerne unerwartet und auf mannigfaltige Weise übel, wenn man sie mit nichtwässrigen Lösemitteln zu reinigen versucht. Daher verwende ich bei Kunststoffen eigentlich ausschließlich Wasser und Seife. Gerade hier wäre so ein Apparat bestimmt sehr nützlich.
 
Hallo TT-Freunde,
der Bausatzbericht ist wirklich prima gemacht, schön ausführlich, nicht so kurz, wie im TT-Kurier. Und es zeigt mir, das doch Leute gibt, die nicht nur Bausätze kaufen, sondern auch zusammenbauen (können).
Da ich auch ein wenig in Messing baue, stand bei mir auch die Frage der Reinigung an. Im Moment mache ich es wie folgt, bezogen auf NUR Messingsachen: Nach dem Zusammenbau kommt das Teil beim nächsten Gang einfach mit in den Geschirrspüler. Anschließend wird noch mal kurz mit Seifenlauge nachgewaschen. Dann wird das Modell mit Sand gestrahlt, gleich abgepustet und sofort danach mit der Grundierung lackiert. Sandstrahlgerät ist von Formann (damals ca. 60,-DM~), die Grundierung von Revell, siehe oben bei R.P. Wagner.
Seit einiger Zeit verwende ich die Lacke von Weinert auf Nitrobasis. Diese Lacke haben die RAL-Farbe, die man oft sucht. Ein Ultraschallreinigungsgerät ist mir einfach zu teuer im Verhältniss zum Gebrauch.
Askanier
 
@r.p.: das mit der gesperrten edit-funktion hatte nur was damit zu tun, dass in unserem lieblingsthread niemand seine klagedrohung weglöscht oder etwa "zum kotzen" durch anderes ersetzt ;) das hat sich ja nun - hoffentlich - erledigt.
 
...alles klar, Makapob!

Etwas bemerkenswert Erfreuliches kann ich zu diesem Beitrag noch berichten. Herr D. Heede, der Schöpfer dieses schönen Bausatzes hat sich bei mir per Email gemeldet und seine Freude darüber ausgedrückt, daß ich das Fahrzeug gebaut und hier vorgestellt habe. Er gab mir noch ein paar Hinweise zu diesem Wagenmodell (habe mir noch 3 bestellt!), es betrifft v.a. die Dachaufbauten.

Es ist zwischen uns ein kleiner Gedankenaustausch bezüglich dieses Messingbausatzes entstanden, vielleicht kriege ich Herrn Heede ja dazu überredet, noch einen weiteren, ähnlichen Wagenbausatz zu konstruieren! :)
 
Sag mal R.P. bist du schon vergeben? Wenn nicht könntest du meine "zweit" Freundin werden. ;D
Dann hätte ich endlich jemanden der mir die Kohle für so schöne Modelle spendiert und diese dann auch gleich noch für mich baut. *träumevonsoeinemschönenSteifrahmentenderundvon.......*

ps.: Überrede Herrn Heede doch erst mal sich hier im Forum anzumelden und die Tips für alle zu geben. Auch wenn mir diese nicht viel nützen werden ich hab nämlich leider keine Ahnung vom Messingmodellbau. :nein:
 
Tja, Frontera, ich weiß ja nicht, ob Du mein Typ bist. Ich steh' u.a. auf solche wie Madeleine Wehle vom ORB - wenn Du da mithalten kannst... ;)

Der Steifrahmentender lag schon seit mindestens 3 Jahren bei mir zu Hause herum und wurde immer von einer Ecke in die andere gelegt, bis ichs jetzt im Sommer endlich mal angepackt habe.

Ansonsten: Du weißt doch, wie scheu Hersteller sind... und vom Messingmodellbau hatte ich bis vor kurzem auch noch keine Ahnung, also einfach frisch drauf los!

p.s.

...Kohle für so schöne Modelle spendiert...

...'n bischen Modellsteinkohle kannst Du auch so von mir haben... :D
 
R.P. ich schrieb doch extra "ZWEIT FREUNDIN"! Was heisst das Mädchen bist dann schon du. ;D

ps.: Und bei deinem Können musst du dann nicht mal wie Madeleine aussehen. :lach:
 
Mal was anderes:

Ich finde es persöhnlich sehr gut, wenn zu einem Testbericht Bilder mit ins Netz gestellt werden.
Wäre aber noch besser wenn jeder der Bilder Einstellt auch ein Blick auf deren Speicherplatzbedarf wirft weil es sonst schnell passiert daß eine Seite eines Threads Größen von einem MB problemlos überschreitet.
Der Aufruf liegt darin begründet daß es einfach Nervt wenn die Daten geladen und geladen und geladen werden.
Extremstes Beispiel die HP von Klose:
Wenn man sich die Restposten ansehen will und kein DSL hat kann man getrost Kaffee trinken gehen weil die Seite schlappe !!!11MB!!! groß ist.
Hat bei mir trotz ISDN nämlich fast ne halbe Stunde gedauert.
Also lieber die Kompressionsrate der Bilder etwas erhöhen.
Dadurch wirds dann nicht so langweilig! :supercool:

Dieses Bild hab ich ohne sichtbare Qualitätsverluste bei mir von ursprünglich 59kB auf 25,5kB reduzieren können. (aber nicht wieder ins Netz gestellt)
http://www.tt-pics.de/data/media/21/02_Gehuse_gebogen.JPG[/img]

mfG aus P
der E-Fan
 
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