Matthias
Foriker
Hallo,
heute mal mein kleiner (?) Bericht zum Bau eines 4achsigen Maschinenkühlwagens mit Begleiterabteil der CSD, Typ Laz.
Dieser Wagen wurde 1951 in 20 Einheiten von Tatra gebaut, dazu kamen noch 4 Generatorwagen (umgebaute G-Wagen), um mit diesen Wagen auch Kühlzüge fahren zu können (5 Mkw+1 Generatorwagen). Angeblich soll es auch zum Einsatz dieser tschechischen Kühlzüge gekommen sein.
Diesen Wagen hatte in diesem Jahr dk-model in seinen Neuheiten und auch schon in Leuna dabei. Da ich in den letzten Wochen viel Zeit hatte, versuchte ich mich an diesem Bausatz, nachdem der letzte Messing-Bausatz ein Shimmns vom Waggonbau Schwaetzer war, den ich vor gut 10 Jahren mal zusammengebaut hatte.
Also, frisch ans Werk und ausgepackt.
Neben der Ätzplatine finden sich noch die Beschriftung sowie umfangreiche Vorbildinformationen im Lieferumfang (ein s/w-Foto nebst kleiner techn. Zeichnung). Beigelegt sind auch 2 Drehgestelle, die jedoch nicht den originalen Drehgestellen entsprechen, den der CSD-Typ 37-2 wurde extra für diesen Kühlwagen entwickelt. (Vielleicht bringt ja Lukas Kostal irgendwann die original Drehgestelle noch auf den Markt??) Aber mit dem beigelegten Kompromiß kann ich gut leben.
Die Bauanleitung ist nur auf tschechisch und direkt neben der Explosionszeichnung abgedruckt, was also selbsterklärend ist. Immer Nummer nach Nummer abarbeiten, das klappt schon. Der Wagenkasten besteht aus 4 Seitenwänden (2 zum Bauen und dann 2 Verblendungen bzw. die eigentlichen Seitenwände), den beiden Strinwänden und 3 Mittelteilen zur Verstärkung. Die Stirn- und Seitenwände haben Passungen, das erleichtert den Zusammenbau enorm, wie ich empfunden habe. Zur weiteren Versteifung des Wagenkastens bzw. zur Aufnahme der Drehgestelle und des Untergestelles werden noch diverse kleine Querstreben eingezogen, auch kein Problem, da hier ebenfalls Passungen verwendet wurden.
Wenn der Wagenkasten "steht" kommen die richtigen Seitenwände auf den Unterbau, wie ich es mal nennen möchte. Dabei fiel mir das erste Mal so richtig die Filigranität des Bausatzes auf, denn der Verriegelungsmechanismus der Laderaumtüren ist derart fein ausgeführt, das ich Grobmotoriker natürlich hier den ersten Dämpfer meines Enthusiasmus´ bekam. (Während die Türscharniere, die eigentlichen Türen und der Verriegelungshebel der Laderaumtüren auf dem Seitenwandunterbau eingeätzt sind, kommt halt die Verriegelungswelle erst mit der "richtigen" Seitenwand auf die Laderaumtür, was natürlich eine gute Tiefenwirkung hat (oder hätte, je nachdem wie man sich anstellt ).
Beide Seitenwände muss man exakt ausrichten, ich habe diese dann mit dem Wagenkasten verklebt.
Anschließend muss das Dach gebogen und auf den Wagenkasten gesetzt werden. Das Biegen geht recht gut, da vom Erbauer auf der Dachunterseite mehrere Biegelinien eingearbeitet wurden. Die richtige Rundung bekommt man durch probieren, das geht aber ganz gut. Eigentlich hatte ich hier die meisten Bedenken, aber im Nachhinein betrachtet, ist das halb so schlimm. Das Dach hat ebenfalls Passungen (die ich mir aber etwas größer gewünscht hätte!) und somit sollte einer exakten Dachausrichtung nichts im Wege stehen. Bei mir hat das nicht 100% geklappt, aber das ist (für mich) noch verschmerzbar. Daher der Wunsch nach etwas größeren Passungen, denn Abschleifen muss ich das Dach sowieso um die "Biegeknicke" wegzubekommen. So sieht der Wagen nun aus:
http://www.tt-kleinserie.de/Bilder/Board-Rohbau-6.jpg
Anschließend kommen dieverse Kleinteile an den Wagenkasten, der erste Eisatz von Pinzetten und anderen Helferlein steht an.
Dann ist der Wagenkasten schon fertig und das Untergestell kommt an die Reihe. Auch das geht recht fix und hier sieht man dann auch recht bald, wie filigran wieder gearbeitet wurde. Puffersockelplatten und andere Feinheiten gilt es anzubringen, ebenso die Trittstufen, das Geländer ist ein wenig zu biegen, ...
Es sieht zwar nich so aus, aber am Untergestell kann man schon eine gewisse Zeit verbringen
Auch hier habe ich einige Dämpfer bekommen, Fehler beim Zusammenbau haben sich offenbart und man muss schon etwas frokeln, damit man letzten Ende wieder alles hinbekommt.
Dann kann man schon einmal "Hochzeit" feiern und Wagenkasten und Untergestell zusammenbauen. Die Drehgestelle zusammengeklebt (sind bekannte tschechische Produkte), natürlich nicht ohne PEHO´s Messingbuchsen und drunter damit.
Dann zeigten sich bei Vorbildrecherchen noch einige Anbauten unter dem Wagenkasten, die wahrscheinlich erst im Laufe des Einsatzes dazukamen. Zumindest einen Luftkessel habe ich mal noch untergebaut. Dann gilt es noch den Auspuff des Dieselelektroaggregates zu bauen und auf das Dach zu setzen, ebenso ist Einfallsreichtum gefragt, um die Steckdosen an den Strinseiten nachzubilden. Zumindest für letztere sind bereits Löcher vorgesehen. Ebenso für die selbstanzufertigenden Handgriffe.
Dann ist es soweit und man kann grundieren und lackieren. Die verschiedenen Anbauteile werden anschließend farblich behandelt.
Wir nähern uns dem Finale:
Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Verglasung der Fenster des Maschinen- und des Begleiterabteils sowie eine angedeutete Inneneinrichtung des Maschinenraums.
Zu guter Letzt kommt dann noch die Beschriftung, aber der Winter ist ja noch lang ...
Abschließend möchte ich sagen, das es viel Spaß gemacht hat, diesen (fast perfekten) Bausatz zusammenzubauen. Aufgrund fehlender Erfahrung und meiner Grobmotorik geschuldet, sind einige Fehler passiert, und der Wagen ist sicher nicht perfekt. Aber meinen Ansprüchen genügt er vollkommen. Jedenfalls bereichert er den Fuhrpark ungemein und einem Einsatz auf DR-Gleisen steht nichts mehr im Wege. Sind die lecker Karlsbader Oblaten nicht vielleicht mit einem Laz in die DDR gekommen????
Gruß
heute mal mein kleiner (?) Bericht zum Bau eines 4achsigen Maschinenkühlwagens mit Begleiterabteil der CSD, Typ Laz.
Dieser Wagen wurde 1951 in 20 Einheiten von Tatra gebaut, dazu kamen noch 4 Generatorwagen (umgebaute G-Wagen), um mit diesen Wagen auch Kühlzüge fahren zu können (5 Mkw+1 Generatorwagen). Angeblich soll es auch zum Einsatz dieser tschechischen Kühlzüge gekommen sein.
Diesen Wagen hatte in diesem Jahr dk-model in seinen Neuheiten und auch schon in Leuna dabei. Da ich in den letzten Wochen viel Zeit hatte, versuchte ich mich an diesem Bausatz, nachdem der letzte Messing-Bausatz ein Shimmns vom Waggonbau Schwaetzer war, den ich vor gut 10 Jahren mal zusammengebaut hatte.
Also, frisch ans Werk und ausgepackt.
Neben der Ätzplatine finden sich noch die Beschriftung sowie umfangreiche Vorbildinformationen im Lieferumfang (ein s/w-Foto nebst kleiner techn. Zeichnung). Beigelegt sind auch 2 Drehgestelle, die jedoch nicht den originalen Drehgestellen entsprechen, den der CSD-Typ 37-2 wurde extra für diesen Kühlwagen entwickelt. (Vielleicht bringt ja Lukas Kostal irgendwann die original Drehgestelle noch auf den Markt??) Aber mit dem beigelegten Kompromiß kann ich gut leben.
Die Bauanleitung ist nur auf tschechisch und direkt neben der Explosionszeichnung abgedruckt, was also selbsterklärend ist. Immer Nummer nach Nummer abarbeiten, das klappt schon. Der Wagenkasten besteht aus 4 Seitenwänden (2 zum Bauen und dann 2 Verblendungen bzw. die eigentlichen Seitenwände), den beiden Strinwänden und 3 Mittelteilen zur Verstärkung. Die Stirn- und Seitenwände haben Passungen, das erleichtert den Zusammenbau enorm, wie ich empfunden habe. Zur weiteren Versteifung des Wagenkastens bzw. zur Aufnahme der Drehgestelle und des Untergestelles werden noch diverse kleine Querstreben eingezogen, auch kein Problem, da hier ebenfalls Passungen verwendet wurden.
Wenn der Wagenkasten "steht" kommen die richtigen Seitenwände auf den Unterbau, wie ich es mal nennen möchte. Dabei fiel mir das erste Mal so richtig die Filigranität des Bausatzes auf, denn der Verriegelungsmechanismus der Laderaumtüren ist derart fein ausgeführt, das ich Grobmotoriker natürlich hier den ersten Dämpfer meines Enthusiasmus´ bekam. (Während die Türscharniere, die eigentlichen Türen und der Verriegelungshebel der Laderaumtüren auf dem Seitenwandunterbau eingeätzt sind, kommt halt die Verriegelungswelle erst mit der "richtigen" Seitenwand auf die Laderaumtür, was natürlich eine gute Tiefenwirkung hat (oder hätte, je nachdem wie man sich anstellt ).
Beide Seitenwände muss man exakt ausrichten, ich habe diese dann mit dem Wagenkasten verklebt.
Anschließend muss das Dach gebogen und auf den Wagenkasten gesetzt werden. Das Biegen geht recht gut, da vom Erbauer auf der Dachunterseite mehrere Biegelinien eingearbeitet wurden. Die richtige Rundung bekommt man durch probieren, das geht aber ganz gut. Eigentlich hatte ich hier die meisten Bedenken, aber im Nachhinein betrachtet, ist das halb so schlimm. Das Dach hat ebenfalls Passungen (die ich mir aber etwas größer gewünscht hätte!) und somit sollte einer exakten Dachausrichtung nichts im Wege stehen. Bei mir hat das nicht 100% geklappt, aber das ist (für mich) noch verschmerzbar. Daher der Wunsch nach etwas größeren Passungen, denn Abschleifen muss ich das Dach sowieso um die "Biegeknicke" wegzubekommen. So sieht der Wagen nun aus:
http://www.tt-kleinserie.de/Bilder/Board-Rohbau-6.jpg
Anschließend kommen dieverse Kleinteile an den Wagenkasten, der erste Eisatz von Pinzetten und anderen Helferlein steht an.
Dann ist der Wagenkasten schon fertig und das Untergestell kommt an die Reihe. Auch das geht recht fix und hier sieht man dann auch recht bald, wie filigran wieder gearbeitet wurde. Puffersockelplatten und andere Feinheiten gilt es anzubringen, ebenso die Trittstufen, das Geländer ist ein wenig zu biegen, ...
Es sieht zwar nich so aus, aber am Untergestell kann man schon eine gewisse Zeit verbringen
Auch hier habe ich einige Dämpfer bekommen, Fehler beim Zusammenbau haben sich offenbart und man muss schon etwas frokeln, damit man letzten Ende wieder alles hinbekommt.
Dann kann man schon einmal "Hochzeit" feiern und Wagenkasten und Untergestell zusammenbauen. Die Drehgestelle zusammengeklebt (sind bekannte tschechische Produkte), natürlich nicht ohne PEHO´s Messingbuchsen und drunter damit.
Dann zeigten sich bei Vorbildrecherchen noch einige Anbauten unter dem Wagenkasten, die wahrscheinlich erst im Laufe des Einsatzes dazukamen. Zumindest einen Luftkessel habe ich mal noch untergebaut. Dann gilt es noch den Auspuff des Dieselelektroaggregates zu bauen und auf das Dach zu setzen, ebenso ist Einfallsreichtum gefragt, um die Steckdosen an den Strinseiten nachzubilden. Zumindest für letztere sind bereits Löcher vorgesehen. Ebenso für die selbstanzufertigenden Handgriffe.
Dann ist es soweit und man kann grundieren und lackieren. Die verschiedenen Anbauteile werden anschließend farblich behandelt.
Wir nähern uns dem Finale:
Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Verglasung der Fenster des Maschinen- und des Begleiterabteils sowie eine angedeutete Inneneinrichtung des Maschinenraums.
Zu guter Letzt kommt dann noch die Beschriftung, aber der Winter ist ja noch lang ...
Abschließend möchte ich sagen, das es viel Spaß gemacht hat, diesen (fast perfekten) Bausatz zusammenzubauen. Aufgrund fehlender Erfahrung und meiner Grobmotorik geschuldet, sind einige Fehler passiert, und der Wagen ist sicher nicht perfekt. Aber meinen Ansprüchen genügt er vollkommen. Jedenfalls bereichert er den Fuhrpark ungemein und einem Einsatz auf DR-Gleisen steht nichts mehr im Wege. Sind die lecker Karlsbader Oblaten nicht vielleicht mit einem Laz in die DDR gekommen????
Gruß