Was noch kommt, ist die Verladeszene, bei der ein Arbeiter gerade einen
Wagen befüllt. Das findet ihr irgendwann in meinem Modulbauthread.
Ich habe beschlossen, dass der Bau der Szene einen eigenen Eintrag verdient hat. hier kommt also
Bastelei Nummer 49: Jaucheverladung
Geschichte:
Für die Hintergründe verweise ich mal auf Bastelei >
Nummer 47< und >
Nummer 48<. In der hier dargestellten Szene sieht man das Verladen der Jauche in Fasswägen. Damit wurde die Brühe auf die Felder gefahren und schlussendlich verteilt.
Ein örtlicher Bauer nutzt die jüngste Düngerlieferung. Er kämpft mit seinen Zugochsen, welche das gärende Gebräu in der Frühsommerluft offenbar gar nicht so recht genießen wollen. Sein Gehilfe sitzt oben auf dem Wagen und entleert die Bottiche, welche Herr Muchte schwungvoll nachzufüllen weiß. Ein Nachbar, welcher mit seinem handgeschobenen Karren ebenfalls Jauche holen wollte, packt netter Weise mit an und reicht die vollen Kübel hoch.
Der Herr Staatsbahner in Grün kennt unterdessen seinen Platz. Besoldungsklasse 12 hin oder her - auf seine schöne Uniform wird er nichts kommen lassen! Mit sicherem Abstand überwacht er die Szenerie und zählt die Kübel. Geld stinkt bekanntlich nicht, also wird er sich auch nicht scheuen, stellvertretend für seinen Arbeitgeber der Bauern Bares einzufordern.
Ergebnis:
Bau:
Die Szener besteht aus mehreren Teilen. Jauchegrube und Schuppen wurden bereits vorgestellt, neu hinzugekommen sind vor allem die Details.
Der größere der beiden >
Jauchewagen stammt von Permo<. Das Grundmodell ist bereits ziemlich hübsch, wurde aber umfassend gealtert. Tragende Teile des Wagens haben einen dunkleren Braunton bekommen, die Räder etwas hölzerene Optik und metallische Radreifen. Der Einfüllstutzen auf dem Wagen wurde vorsichtig aufgebohrt, innen farbig ausgelegt und zuletzt mit Klarlack gefüllt, um frisch eingekippte Brühe zu zeigen. Mehrere Lagen eingetrockneter sowie frischer Laufspuren zeugen vom Zweck des Wagens. An der Zugdeichsel wurden Holzteile und Metallbeschläge farbig abgesetzt.
Den wunderbaren
kleinen Fasswagen verdanke ich unserem Boarder
@sascha. Es ist ein wirklich geiles 3D-Druck-Modell! Leider habe ich völlig vergessen, ihn mal im Rohzustand zu fotografieren, aber die Bastelei war denkbar einfach: Stützstrukturen wgschneiden (das Resin ist hauchdünn, aber erstaunlich widerstandsfähig), kurz mit Sandpapier drüber, in Aceton baden (entfetten), 5 Schichten Farbe und Patina drauf, fertig. Sieht phantastisch aus und hat nicht jeder
Die
Zugochsen stammen von Noch, wurden aber teilweise neu bemalt, um den Plasteglanz los zu werden. Die Anspannleinen bestehen aus nachgefärbter Gummilitze. Vorlage dafür war das Bild „
Zweispänner vor Güllewagen, Einhausen, 1934“ in: Bilderarchiv Rinderanspannung <
https://www.rinderanspannung.de/image/eF-nTjsoKEg> (Stand: 29.06.2014)
(Bevor jemand schimpft: Bitte dem Link folgen. Ich entnehme der Seite, dass das Zeigen des Bildes mit obiger Quellenangabe i.O. ist.)
Das Ganze wurde auf dem Basteltisch vorbereitet und getestet, aber erst auf dem eigentlichen Modul endgültig verklebt:
Die
Figuren sind alle teilsweise oder komplett neu bemalt. Der Bauer und Herr Muchte stammen von Merten. Herrn Muchtes Schöpfkelle sowie die Bottiche stammen von >
IGRA<, der Stiel ist Federstahldraht. Die beiden Herren in den typischen Westen waren früher Lokschlosser bei Hauser, bevor sie sich auf die Schönheit bäuerlicher Armut besannen. Der Herr in Grün heißt Preiser und >
steht schon länger arbeitsuntätig in der Gegend herum<.
Eine letzte Herausforderung war die Anordnung des Ganzen auf dem Modul. Wer gaaaanz genau hinsieht erkennt im Schotter zwischen Herrn Muchte und dem Rest einen Haar-Riss. Das ist die Segmenttrennkante des Bahnhofs (der Spalt im Fels sowie in den Gleisen verraten es eher). Es bedurfte einiger Probiererei, bis die Szenerie so schön dynamisch aussah, ohne dass jemand bei der nächsten Segmenttrennung von der Weltenscheibe fallen würde.
Fazit: Gefällt mir! Ich wollte schon ewig eine Jauchegrube mit allem drum und dran haben. Jetzt braucht es nur noch ein paar mehr Fäkalienwagen (Schiene) und Frachtkarten für's nächste Modultreffen.