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Bilder ziviler Modellzüge vor 1932

Petroleum an Bord

Der Bahnhof Großbommeln der Stedelebener Kreisbahn (SKB) ist an sich eine verkehrstechnische Randexistenz, seit er zur Endstation erklärt wurde. So endete der Verkehr dort bisher an einem wuchtigen Prellbock. Unlängst wurde dieser jedoch abgebaut und die dahinterliegende Strecke, deren Oberbau von der SKB noch kurz vor der Stillegung verstärkt worden war, wieder in Betrieb genommen.

Grund sind dringende Bauarbeiten auf der nahegelegenen DRG-Hauptbahn, weshalb die kleine Station nun an einer zeitweiligen Ausweich- und Entlastungsstrecke liegt. Hierdurch hat sich neben dem Durchgangsverkehr auch das Aufkommen an Rangiereinheiten deutlich erhöht. Dies gibt uns Gelegenheit, in nächster Zeit einige in der Gegend eher selten anzutreffende Züge im Bilde zu zeigen.

Beginnen wollen wir mit einer preußischen T3, die kürzlich mit zwei Kesselwagen auf dem Durchgangs- und dem Überholungsgleis beschäftigt war. Es handelte sich um die als Privatwagen bei der DRG eingestellten Waggons 557487 und 557492. Deren Eigentümer ist die Deutsche Gasolin Aktiengesellschaft mit Sitz in Berlin, wenngleich sie als "Heimatwagen Frankfurt a.M. Osthafen" gekennzeichnet sind, also bei der dortigen Reichsbahndirektion geführt werden.
 

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Bin mir gerade unsicher, aber gab es zu der Zeit schon Kesselwagen ohne Bremserhaus? Ich dachte die waren gerade bei Kesselwagen Pflicht. Aber ich kann mich irren, bin nicht sicher.
 
Ja, die gab es in großer Anzahl ohne Bremserhaus bereits in den frühen 1920er Jahren. In der Fachliteratur sind zahlreiche Fotos davon zu finden. Andererseits finde ich es im Hinblick auf die Modellpflege etwas nachlässig von der Firma Tillig, daß von dieser Bauart nach so vielen Jahren immer noch ausschließlich Wagen ohne Bremserhaus angeboten werden. Dabei wäre es eine relativ kostengünstig herzustellende Austausch-Baugruppe für dieses an sich sehr schöne Grundmodell. Bisher ist man jedoch gezwungen, die Fahrzeuge entsprechend selbst umzubauen, wofür die letzten Bilder ein ganz gutes Vorher-nachher-Beispiel abgeben.

Anbei noch die Farbabzüge der obigen Aufnahmen.
 

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Vorsicht bei Einfahrt des Zuges!

Die zeitweilig wiedererlangte Nutzung des Bahnhofs Großbommeln hat auch zu einer Renaissance des Personenverkehrs geführt. Seit hier wieder Züge halten, ist der geschüttete Kiesbahnsteig viertelstundenweise regelrecht bevölkert. Hier beobachten wir nun die Ankunft eines kurzen Personenzuges, bestehend aus zwei Einheits-Durchgangswagen sowie einem aus alten Zeiten herübergeretteten, weiland in Kleinklöten instandgesetzten Packwagen. In Bewegung gesetzt wird das Ganze von der bereits hinlänglich bekannten tapferen T3.
 

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Zigarrenraucherabteil

Hochverehrte Direktion der Großbommelner Bahnverwaltung
Als hinlänglich bekannter Zigarrenraucher bin ich außerordentlich erfreut über den Einsatz diverser Fahrzeuge mit rotem Schildchen, die ein Verweilen in wunderbar angeräucherten Innenräumen der Waggons ermöglichen. Anscheinend hat alleweil angebrachte Kritik wohl doch fruchtbare Ergebnisse zu Tage gefördert, die es der Bahnverwaltung nunmehr erlauben, einschlägig vorbelastete Fahrgäste nicht mehr auf die zugigen und gefährlichen Bühnen verweisen zu müssen, zumal ein Aufenthalt während der Fahrt dort auch nicht gestattet sein dürfte. Mit der löblichen Anerkenntnis dieses zusätzlichen Komfortmerkmals Ihrer Transport-Companie und der Versicherung, mich zukünftig wieder öfter Ihrer Dienste bedienen zu wollen verbleibt mit höflichstem Gruß

Baron von Weidlich
zu Lüdinghausen
verarmter ostpreußischer Landadel
 
Risiken und Nebenwirkungen

Wie immer liegen uns nun die Farbabzüge der zuletzt veröffentlichten Bilder vor, wobei unsere sportliche Anerkennung dem Herrn Baron von Weidlich und seiner Entdeckerfreude gilt. Es ist uns ein Rätsel, wie er selbst auf blassen Sepia-Aufnahmen sogleich die roten Raucherschilder an den Einheitspersonenwagen detektieren konnte. Zu vermuten steht, daß diese besondere Befähigung aus akutem Suchtverhalten herrührt. Mitgeteilt sei zudem, daß diese Schilder tatsächlich auf seine Klage (und Boykottdrohung) hin gedruckt und erst am Morgen des Großbommelner Fototermins dort angebracht worden sind.
 

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Hi,

toll ... ist ja wie Daumenkino ...

MfG JPP
 
Asphalt Cowboys & Fuselsammler

Zum Wochenausklang sollen noch zwei kurze Züge dokumentiert werden, die kürzlich in Großbommeln für Aufsehen sorgten.

Zunächst handelt es sich um eine Übergabe mit drei nahezu gleichen Spezialwagen der Ebano Asphalt-Werke Aktiengesellschaft, Hamburg, einer 1928 gegründeten Tochtergesellschaft der Standard Oil Company of New Jersey, welche wiederum in Deutschland als Deutsch-Amerikanische Petroleum Aktiengesellschaft (D.A.P.G.) firmiert. Es ist allerdings weniger anzunehmen, daß dieses Gespann wegen der hier sehr fremd wirkenden Einheits-Rangierlok der Baureihe 80 oder der mit ihrem 3,2 Meter Achsstand recht kurzen Wagen die am Bahnsteig auf den Zug nach Kleinklöten Wartenden erstaunt. Vielmehr dürften sie Gerüchten neue Nahrung verschaffen, daß die uralte Bommelner Chaussee mit ihrem holprigen Pflaster bald eine solide Asphaltdecke erhalten soll.

Die Reisenden waren, wie das nächste Bild vermuten läßt, wohl längst unterwegs nach Kleinklöten, wodurch ihnen die nachfolgende Einheit entgangen sein dürfte – ein, wie der Volksmund sagt, Fuselsammler. Denn mit diesen Wagen holt das als „Spiritus-Zentrale GmbH“ firmierende Kartell mit Sitz in Berlin-Adlershof den Alkohol bei nahezu allen Herstellern im Reich ab. Als der vorgeschriebene Schutzwagen zwischen der Lokomotive und einem Kesselwagen mit brennbaren Flüssigkeiten fungiert in diesem Fall ein üblicher Personalwagen Pwg 14.
 

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Wieso hat sich die Wagenwerkstatt nun auf die Produktion von Kleinstserien verlegt?

Wie immer schön anzusehen, noch besser aber ohne Sepia-Effekt, sondern lieber in der fröhlichen rot-schwarzen (?) Farbgebung der EBANO-Vorbilder.

In welchem Materiallager hat die Waggonbauanstalt die Kessel gefunden?
 
Querverweise

Auf Kleinstserien verfällt man in Kleinklöten immer dann, wenn akuter Bedarf an Seelentrost (etwa bei Liebeskummer, beruflichem Ärger, Herzrhytmusstörungen) und darum an knuffigen Fahrzeugen besteht.

Über den Waggontyp selbst und seine Entstehung hat seinerzeit die Großbommelner Ausgabe des Stedelebener Kreisboten berichtet, worauf wiederum bereits hier hingewiesen wurde. Dort war auch zu erfahren, daß die Kessel aus dem Schmalspurbereich als Gebrauchtware erworben wurden.

Und hier also wunschgemäß der Spaß in Aqua Color. :)
 

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Mir ist eine möglicherweise seltene, uralte Aufnahme in die Hände gefallen, die ich an dieser Stelle zeigen möchte. Im Falle, daß ich mehr über die zu sehenden Fahrzeuge herausbekomme, folgt ggf. weiteres.
 

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Ich vermute, der Zug – oder zumindet die kleine 90er – hat den weiten Weg von Leuna hinter sich? Gaskessel und Sprengwerke stehen den Donnerbüchsen jedenfalls außerordentlich gut.

Es ist schön, daß jemand diesen Strang weiterführt.
 
Nun ich dachte, das Bild wäre hier am besten aufgehoben.

Bevor solch ein sinistrer Geselle (Bild) des Wegs kommt und dem Thread den Garaus macht, indem er ihn in die Tiefen des Boardes grubbert ;D
 

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Mensch, R.P., wen willst Du denn ärgern?
 
Unterdessen konnten weitere alte Aufnahmen gesichtet werden und es zeigte sich, daß diese in der Nähe von Misdroy, dem heutigen Międzyzdroje aufgenommen wurden.

Bilder eins und zwo zeigen einen spätnachmittäglichen Personenzug von bzw. nach Swinemünde (die Lok wurde grundsätzlich auf Wunsch eines älteren, verdienten Loksführers in Swinemünde gedreht), Bild Numero drei zeigt einen Kurswagen der Bauart ABC4ü-28, der nebst kombiniertem Pack- und Postwagen der Bauart PwPost4ü-30 von Stettin kommend und mit Sommerfrischlern besetzt in Richtung Seebad Misdroy unterwegs ist.
 

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Gefällt mir. Aber kann es sein, dass die Waggons im Bild 3 schneller sind als die Lok?
 
Nun vertreibe den armen R.P. doch nicht gleich wieder, Henry, wo ich gerade froh bin, daß jemand den Thread in seine Pflege übernommen hat. Die letzten drei Garnituren sind doch wirklich würdige Bildbeiträge.
 
TT-FRanK schrieb:
Aber kann es sein, dass die Waggons im Bild 3 schneller sind als die Lok ?


Im Regelbetrieb sind Waggons immer nur so schnell wie die ziehende / schiebende Lok. Alles andere sind Vorboten von Unfällen oder gar Katastrophen.

Die Wagen haben aber sicher eine höhere zulässige (Betriebs-) Geschwindigkeit.
 
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