Eine kleine Anmerkung zu dem 6x6 W50:
Die Achsen sind keine Serienachsen. Die Achsen stammen aus dem Versuchsbau in Ludwigsfelde.
Der Rest darum ist Eigenbau.
Zur Geschichte der Achsen:
Ludwigsfelde baute 1976 vier 6x6-L60-Prototypen mit 6400er Hütte. 2 gingen an die NVA und wurden 1981/2 verschrottet. Zwei Exemplare erprobte Ludwigsfelde in Eigenregie.
Der F301 entstand 1976 mit einem LAK-Aufbau. 1979 wurde umgebaut und mit einer Volvo-Hütte ausgestattet. 1980 erfolgte der Umbau von Vorlegachsen auf Planetenachsen. Das Fahrzeug wurde in Horstwalde in einer Scheune versteckt und kam nach der Wende nach Cottbus. Aktuell befindet er sich wieder in Ludwigsfelde und wird restauriert.
Die nun verbauten Achsen stammen vom F302/F303. Dieser ist 1976 als F302 mit Pritsche gebaut. 1977 erfolgte der Umbau in den F303 als Sattelzugmaschine. Irgendwann verlor sich die Spur von dem Fahrzeug. In den 2010er Jahren tauchte das Fahrgestell in Mecklenburg auf. Der damalige Besitzer wollte es wieder flott machen, aber kam nicht weiter. Die 6400er Kabine fehlte und er wollte sie durch eine normale L60-Hütte ersetzen. Stand ja L60 am Fahrgestell, aber das passt überhaupt nicht.
Der Besitzer des W60 6x6 (soll angeblich jetzt in den Papieren stehen...) hat nur die Achsen gekauft. In der Kiste steckt sehr viel Geld und auch Sachverstand, aber leider ein Spaßmobil ohne Geschichtsverstand. Das komplette Fahrgestell wäre in Ludwigsfelde besser aufgehoben gewesen, auch wenn für die Restaurierung eine 6400er Hütte fehlt.
Für diejenige, die die 6400er Hütte nicht kennen:
Das ist der F225 aus dem Jahr 1977 mit 6400er Hütte.