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BR 71.3 von a&k, Modell und Original

Dampfossi

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Riesa
Da es auch zu diesem Modell einige interessante Informationen gibt, ich aber beinahe nix im Board darüber finden konnte, wäre es schön, wenn hier demnächst einiges Wissenswertes stehen würde. An dieser Stelle soll mal alles vom Modell und Original zusammengefasst werden , weil Modellwahl , Art der Fertigung , der damit verbundene Preis und somit auch die verkaufte Stückzahl den Kundenkreis wohl eher überschaubar halten werden und somit auch hoffentlich keine ausufernde Diskussion entstehen dürfte . Auch technisch is das Modell so gelöst, dass weder in konstruktiver noch qualitativer Hinsicht längere Debatten zu erwarten sind.

Mein Eindruck :
Der Hut besteht aus einem erstaunlich scharfkantigen und detailliertem Resinabguss und hinterlässt einen durchweg guten Eindruck. Er wird mit diversen Messinggussteilen und Drähten dekoriert und somit verfeinert. Dazu gibt’s noch gefräste Scheiben für alle Fenster.
Der Messing-Rahmen besteht aus gefrästen 1,5mm starken Wangen und wird mit einigen 5X5mm Profilstücken zu einer Einheit verschraubt. Die untere Abdeckung besteht aus gleichem Material und wird ähnlich gefertigt.
Die Steuerung, Kuppelstangen und Gleitbahnen sind aus einigen Neusilberätzteilen, die entsprechend gefaltet und vernietet werden. Die Kreuzköpfe besteh‘n wiederum aus Messingguss.
Den Antrieb übernimmt ein MAXON-Motor mit 10mm Durchmesser und Schwungmasse, welche auch noch relativ wirkungsvoll is. Eine Schneckenrad und ein Zahnrad aus Messing sowie drei weitere aus Kunststoff übernehmen die Kraftübertragung. Der Metall-Kunststoff-Mix erzeugt einen wunderbar ruhigen Lauf.
Die Räder sind nich der letzte Stand des momentan Machbaren, gehen aber absolut in Ordnung und schaden dem optischen Gesamteindruck des Modells keinesfalls. Vor- und Nachlaufachse sind relativ fest mit dem Fahrwerk verbunden, auf so etwas wie eine Deichsel oder Kinematik wurde verzichtet. Für Antrieb und Stromabnahme stehen einzig die zwei Kuppelachsen zur Verfügung, was bei dementsprechend nachlässig verlegten Gleisen sicher zu Problemen führen wird. Haftreifen gibt es keine.
Der Strom wird mittels an den Rädern schleifender Drähte zu einer Leiterplatte übertragen, von der aus der Motor versorgt wird. Eine Schnittstelle oder Steckplatz für irgendwelche Platinen oder Decoder gibt es nich, dafür aber Platz genug zum Löten. Eine funktionierende Beleuchtung wurde nich angebaut.
Letztendlich is’es ein schickes Modell mit ansprechender Optik, sicher nich perfekt, dafür sehr exklusiv. Auch wenn einige Details fehlen, so schmeichelt besonders der absolut freie Führerhausdurchblick dem Auge. Alles in allem also gut angelegtes Geld!

Bilder von meiner Lok kann ich noch nich zeigen, die Baustelle is momentan in Arbeit und noch lange kein fertiges Modell.

Natürlich wären auch Informationen zum Original nich unwichtig. Ich beispielsweise habe so meine Probleme mit der 71 329. Bis wann fuhr die eigentlich? Im Triebfahrzeugbestand 1950 und 55 taucht sie jedenfalls nich auf. Und welche Maschine hat es alternativ nach 1945 noch zur DR geschafft? Hat jemand Bilder von denen? Ich wäre dankbar!
 
Hallo Freunde,
@Dampfrossi: Laut DLA eine sächsiche IV T, Baujahr 1909.
Es gibt es zu diesen Maschinen im Lokarchiv Sachsen, Teil 2, einiges zu lesen und zu sehen. Bei der 71 329 ist kein Ausmusterungsdatum angegeben. Ansonsten sind dort einige Bilder und Seitenrisse zu dieser Baureihe.
 
71

Ist von Christian Kühr auch mit Beleuchtung zu haben. Halt ein Extra welches noch extra bezahlt werden sollte.
 

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Hallo,


Gützold hatte dazumal die 359 in Ep. III gebracht. Bis jetzt habe ich leider noch nix an Vorbildfotos des entspr. Zeitraums gefunden.

@Lars: mach mal, ich hab da auch noch ein kleines Schächtelchen rumliegen...

Mike
 
@ LKB
Nun, das is bekannt, hilft allerdings nich wirklich weiter. 71 329 is demnach die ehemalige 1734 von 1900, also eine Maschine mit nachgerüsteten Wasserkästen. Das is aber auch schon alles. Und Bilder der fraglichen Epoche gibt’s da auch nich …

@ ttmodellbahner
Sehr schöne Fotos.
Das man das Modell auch mit Beleuchtung bekommen kann, is mir neu.

@ Mike
Klar, mach ich. Ich hätte nur gern ein Bild.
Ich kann mir z.B. nich vorstellen, dass die noch Klappen auf dem Kohlekasten hatte. Kleinere Loks im Verschubdienst ja, die 71 wird aber eher auf der Strecke zuhause gewesen sein.
Laut meiner Literatur waren 1950 von den 8 vorhandenen 7 z-gestellt. 1955 standen alle 5 vorhandenen auf dem Abstellgleis. Gute Bilder werden da wohl rar sein. Mir würde aber auch ein weniger gutes reichen …
 
@Dampfossi,
Br 71/3 , Baujahr 1897 sä IV T, von 1897 bis 1909 91 von Hartmann,
Rechsbahn übernimmt 85 Maschinen, Loknummern 71 301 - 71 385, neun Maschinen überstehen den WK II, alle Reichsbahn Ost, vier verbleiben in Tschechien. Letzte BW`s Schöneweide, Riesa, Seddin. 1955 wrden letzte Lok`s 71323 und 71 325 abgestellt. Bilder von 71 353, 71 318 und 71 325 hab ich.
 
@ Per
Ab 1906 wurden alle neuen Maschinen mit zusätzlichen Wasserkästen an den Seiten ausgeliefert. In diesem Zuge wurden auch die schon vorhandenen Loks mit solchen nachgerüstet (laut Lokomotiv-Archiv Sachsen 2 und Dampflok-Archiv 3). Der Anbau eines Kohlekastenaufbaus hingegen wurde wohl bei jeder Lok recht individuell gelöst (oder auch nich).

@ RalfN
Genau, das steht in den schon erwähnten Büchern.
 
Leider komm‘ ich nich so richtig weiter, weshalb ich hier auch nochmal nachhaken will. Hat nich vielleicht doch irgend einer ein Bild einer säch.71 in Epoche III? Irgend ein Bild auf dem nachvollziehbar is, ob und wie die elektrische Beleuchtung angebaut wurde.
Die Nummer 329 als Vorbild für das Modell zu wählen, scheint eher ein unglücklicher Griff zu sein. Soweit ich es nachvollzieh‘n kann, hat ausgerechnet die es nich bis in Epoche III geschafft. Definitives is zwar nirgendwo zu lesen, aber alles was ich in Büchern und im Net finden konnte, deutet vielmehr auf eine Ausmusterung vor 1945 hin.
 
So, ich hab noch was gefunden.
Es gibt da eine Dokumentation über das BW Riesa, die sagt folgendes aus:
die Gattung säch. IV T war von 1898 bis 1947 (nicht durchgängig) im Bestand,
am 20.07.1935 waren 340 und 381 in Riesa,
im Juli 1945 war 359 vor Ort,
am 31.08.1945 waren es 369 und wieder 381,
am 10.04.1946 war’s unverändert und
am 01.03.1954 is keine 71er mehr verzeichnet.
Da der letzte Abgang 1947 aktenkundig wurde, kann man davon ausgeh’n, dass sich bis 1954 nix mehr änderte. 329 kommt da jedenfalls nich vor. Es verstärkt sich der Eindruck, dass die Wahl genau dieser Nummer und dann auch noch mit BW Riesa-Schild für eine EP III-Lok eine wirklich unglückliche is. Klar werden’s die meisten nich merken, … wenn keiner nachfragt …
Abgeseh’n davon is’es mir bis jetzt nich gelungen, irgendein Bild einer säch.71 von nach 1945 aufzutreiben. Ich warte noch auf Antworten diverser Mails und habe auch im BW Riesa noch nich die richtige Person getroffen, die eventuell Auskunft geben könnte. Aber ich bleibe dran …
 
Hi Dampfossi,

ich war vor ein paar Monaten in Riesa bei meinen Eltern.
Da habe ich auch ein Abstecher in das Heimatmuseum gemacht.
Da lagen im Foyer auch ein paar Eisenbahnbücher (Riesa, Stahlwerk usw.) aus.
Ich kann es nicht beschwören, dass die von dir gesuchte Lok abgebildet war.

MfG

Peter
 
So, ich hab mir mal Mühe gegeben und zusammen getragen, was da so in unterschiedlichen Publikationen zu finden war. Auch habe ich versucht, Informationen bei verschiedenen Modellherstellern und Verlagen zu bekommen, da war die Mithilfe allerdings eher marginal. Am aufschlussreichsten war da noch mein Bücherschrank und der Mailverkehr mit Dirk Endisch (an dieser Stelle noch einmal besten Dank dafür).
Ich habe alle möglichen Angaben verglichen und mal versucht, ein einheitliches Bild zu gewinnen. Was dabei rausgekommen is und was man dem entnehmen kann, is weder umfassend noch definitiv. Allerding kann man schon feststellen, dass weder die 71 329 der Firma a&k noch die 359 von GÜTZOLD eine besonders glückliche Wahl für Epoche III war.
Dirk Endisch verwies bei seinen Angaben auf Unterlagen einer Lokzählung der Rbd Dresden von 1945. Leider kann auch er nicht auf relevante Fotos zurückgreifen und außerdem spielt die 71 nach eigenen Angaben in seiner Prioritätenliste keine große Rolle, sodass da wahrscheinlich auch keine weiteren Recherchen oder/und Veröffentlichungen zu erwarten sind.
Diese Angaben im Vergleich zu den von mir gefundenen Daten sehen dann so aus, wie in der Tabelle (siehe Anhang) dargestellt.
Nahezu alle Bücher und Veröffentlichungen sind sich darin einig, dass 1955 die letzten zwei ausgemustert wurden. Einig wahrscheinlich aber auch nur, weil sie sich alle auf dieselbe Publikation beziehen. Deren Ausmusterung war aber sicherlich auch nur noch ein bürokratischer Akt, die Kessel dieser Maschinen waren zu diesem Zeitpunkt sicherlich längst erkaltet. Die Zeit für Nassdampf-B-Kuppler mit derart großen Treibrädern schien auf Grund des Erhaltungszustandes und des geringen Leistungsvermögens wohl vorbei gewesen zu sein. Die Ausmusterung begann schon in den 20er Jahren, in den 30er Jahren schied dann der Großteil der Maschinen aus dem Dienst. Von den Wenigen, welche die 50er noch erreichten, war sicherlich kaum eine einsatzbereit oder brauchbar.
Wie schon angedeutet, was man den Angaben hier jetzt entnehmen kann und wie falsch oder auch nich die 71 329 is, möge bitte jeder für sich selbst entscheiden.
Ich habe noch recht anständige Bilder von 318, was aber sicher EP II darstellt, sowie von 325 und 353 die noch eher den Krieg überstanden haben könnten. Sicher is nur, das von denen ganz bestimmt keine mehr größere Aufgaben erledigt haben dürfte.
Vorbildfetischisten haben es hiermit jedenfalls nich einfach. Natürlich würde es mich freu’n, wenn jemand noch etwas Erhellendes dazu beitragen könnte.
Und hier nun mein Beitrag zum Thema BR 71.3 in 1:120.
 

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Schau mal an!

Steh'n da auch Nummern?
Das mit dem Zementwerk habe ich auch irgendwo gelesen. Die CSD-Maschinen habe ich allerdings weg gelassen.
 
Leider geht keine der Quellen ins Detail. Das Dampflokarchiv nennt 71 323 und 325 als die letzten Exemplare: Ausmusterung November 1955. Als letzte Einsatz Bw werden Riesa, Seddin und Berlin-Lichtenberg benannt. Hier werden 9 noch 1945 zur DR gelangte Maschinen genannt. Jetzt könnte man noch die Quellenlage zu den Bw Lichtenberg bzw. Seddin in fraglicher Zeit abgrasen...
Möglich erscheint mir der Einsatz vor Stoffzügen zwischen den Dienstellen in der Rbd Berlin Ende der 1940er/Anfang der 1950er, eventuell auch Einsätze als Heizlok bei der DR oder vermietet an Betriebe.
Was sagen denn die Listen zur Gattungsbereinigung zur BR 71 aus, wenn ich nur wüsste wo das dazu passende Buch steht und vor allem welches das war. ;)
 
Die 71.3 waren ab den 30er Jahren bis 1947 Stammloks auf der Strecke Frohburg - Kohren-Salis, bevor sie von der T3 abgelöst wurden. Im Büchlein zu der Strecke heißt es, daß diese Bahn eines der letzten, wenn nicht gar das letzte Refugium der Baureihe im Plan-/Streckendienst war. Bilder gibt es nur aus der Zeit vor dem Krieg.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, daß vieles unklar bleiben wird, aber auch, daß der Modellbahner sich eigenen künstlerischen Grenzen selbst setzt.
 
Dann war es also doch nicht verkehrt mir die Lok in schönen sächsischen Farben zuzulegen :ja: Vor den sächsischen Personenzugwägelchen von Herrn Stärk macht sie sich richtig gut und ist auch gern mal im Museumsverkehr gesehen...
 
Zu den Lichtenberger Loks ein Zitat aus Bernd Stanges "Der Eisenbahnknoten Berlin-Lichtenberg":
" Die hier beheimateten Lokomotiven der Baureihe 71.3 im Zeitraum 1949 bis 1955 gehörten dem Z-Park an und warteten auf ihr weiteres Schicksal (in diesem Fall die Zerlegung)."
Auf dem Gelände des Magerviehhofs nahe Lichtenberg wurden Zahlreiche Schad- und Fremdloks gesammelt. Es ist ein Bild des Wracks der 71 323 vorhanden. Im einzelnen die vier Loks:
71 323 Z 06.08.55
71 331 Z 20.12.51
71 353 Z 20.12.51
71 369 Z 04.10.55

Gruß
Karl-Georg
 
Die 71.3 waren ab den 30er Jahren bis 1947 Stammloks auf der Strecke Frohburg - Kohren-Sahlis,
Soviel Lokalkolorit innerhalb kurzer Zeit hier im Forum... Erst wird ein Bild von 112 330 aus Borna hier verlinkt, nun wird eine längst stillgelegte Strecke hier ganz in der Nähe thematisiert.

Dazu ein kleiner, vielleicht gar nützlicher Tip: Unter dem Dach vom Oldtimerverein Kohren-Sahlis gibt es eine Eisenbahnsammlung, die sich u. a. mit der Strecke auseinandersetzt. Vielleicht gibt es dort Infos oder gar Bilder, welcher noch nicht veröffentlicht sind?

Kontakt: http://www.oldtimer-ks.de/

Freundschaft!
F.O.
 
In Kohren-Sahlis gab es sogar Bestrebungen, ein Museum einzurichten. Rund um das alte Heizhaus wurden neue Gleise verlegt und ein paar Wagen aufgestellt.

Die Strecke ("Verkehrsträgerwechsel" 1967) habe ich um 2006 mal bewandert, u.a. weil sie in der "Modellbahnpraxis" Ende der 60er Jahre als Beispiel für den Nebenbahneinsatz der Baureihe 92 beschrieben wurde, als das Zeuke-Modell gerade neu war. Die Strecke hat(te), nach den alten Bildern zu urteilen, ein außerordentlich schönes Kleinbahnflair in attraktiver landschaftlicher Umgebung.

Zurück zur 71.3: Auf der genannten Strecke gabs 2 Einsatzzeiträume der Gattung. Einmal zum Ende der Länderbahnzeit bis Mitte der 30er Jahre und dann Ende der 30er bis ca. 1947, wie bereits erwähnt. Herrliche Garnituren, 71.3, sächs. Pw, zwei bis drei C oder BC Sa 16...
 

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