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Die Deutsche Reichsbahn in Leipzig in den 80ern

Entschuldigung, die Frage nach dem Sinn des Begriffes „Blockierung“ habe ich glatt überlesen.

Dieselmotoren (DM) werden auf dem Prüfstand auf eine genau definierte Vollastleistung eingestellt; zu DDR- Zeiten galten hier die Vorgaben der Norm TGL 8346.
Die Leistungserhöhung bzw. -verminderung wird beim 12 KVD (und auch an allen anderen DM) durch Verdrehen der Hülsen an den einzelnen Pumpenelementen mithilfe einer längs angeordneten Zahnstange realisiert. Diese Zahnstange endet außerhalb des Pumpengehäuses in einer zweiseitig offenen Hülse, an deren Ende eine Anschlagschraube steht. Erreicht der DM bei der Leistungseinstellung die avisierte Vollastleistung, wird die Anschlagschraube auf Kontakt zu der Zahnstange gebracht und in dieser Stellung verkontert. Damit wird sichergestellt, daß die Stellstange nicht weiter ausfahren kann, was zu mehr Einspritzmenge und damit mehr Leistung führen würde. Damit wird der DM genau auf diese Vollastleistung „blockiert“. Die Einstellung der Anschlagschraube wird anschließend durch Sicherungsdraht fixiert, häufig wurden auch der Schraubenkopf und die Kontermutter lackiert, um ein eventuelles späteres Herumpfuschen daran identifizieren zu können.

Sela
 
Wahnsinn, mit Blick auf Verteuerung des Öl und Verfeuerung der Muttererde solche Ideen nach dem Motto: "Sparen. Koste es, was es wolle!". Hat fast nordkoreanische Züge.
Abgesehen vom Dauer der Umbauten: Konstruktion & Ausführung für max 150 Exemplare. Wäre sicher um einiges länger gewesen Herstellung fabrikneuer Elektroloks aus heimischer Produktion von der Stange. Von der 250 waren etwa 50/a möglich, die 243 lag deutlich darüber.
 
Wahnsinn, mit Blick auf Verteuerung des Öl und Verfeuerung der Muttererde solche Ideen nach dem Motto: "Sparen. Koste es, was es wolle!". Hat fast nordkoreanische Züge.
Abgesehen vom Dauer der Umbauten: Konstruktion & Ausführung für max 150 Exemplare. Wäre sicher um einiges länger gewesen Herstellung fabrikneuer Elektroloks aus heimischer Produktion von der Stange. Von der 250 waren etwa 50/a möglich, die 243 lag deutlich darüber.

Wir setzen uns mal in das Jahr 1982 zurück: Die DR elektrifiziert wie wild und braucht dafür Loks. Das KLEW kann aber nicht liefern weil durch Exportaufträge voll gebunden und ein anderer Hersteller ist auch nicht in Sicht. Da kommt man auch schon mal auf die abwegigsten Gedanken.
 
… und die abwegigsten Gedanken sind ?
 
... "z.B. die 130er in E-Loks umzubauen."
...
 
Ein Glück, das der 01.04. bereits vorbei ist!
Beim besten Willen, einen solchen Unsinn habe ich bisher weder gehört noch irgendwo gelesen! Ich persönlich halte das für absolut unwahrscheinlich und da bin ich ganz offensichtlich nicht allein!

Lothar
 
Ob sinnvoll oder nicht, kann man trefflich streiten. Der Dieselmotor erzeugt auch nur Drehstrom/Elektrizität, der über Gleichrichter und ein paar andere Bauteile an die Fahrmotoren geht - dieselelektrisch eben. Wenn anstelle des Motors + Generator ein Trafo drin wäre, hätte man eine E-Lok.
 
Planungen zum Umbau der 130 bis 132 hatte es in den 80ern wirklich gegeben. Die Loks waren relativ neu, hatten Gleichstrom Fahrmotoren und im Maschinenraum genügend Platz für den Trafo. So wie es mir in Erinnerung ist, lag das Problem im Lichtraumprofil. Das Dach hätte für die Stromabnehmer abgesenkt werden müssen. Der Aufwand war dann doch zu groß. Außerdem wäre die Unterbringung von jeweils einem Pantographen an den Fahrzeugenden problematisch gewesen. So unsinnig war der Gedanke dann doch nicht.

Gruß Siggi
 
Was heißt abwegig?

Wenn man nicht aus dem Vollen schöpfen kann, muss man halt sehen, ob sich aus dem Vorhandenen etwas machen lässt.
Nun kann man sich darüber streiten, ob man den Umbau der 130 überhaupt hätte prüfen müssen, jedenfalls hat man ihn als nicht sinnvoll verworfen.

Nebenbei noch ein etwas verzerrter Scan von 118 124 Ende der 1980er Jahre auf der Fahrt von Leipzig nach Eilenburg (fremdes Foto mit Veröffentlichungsgenehmigung).
Zu dem Zeitpunkt soll wegen Fahrleitungsarbeiten mit Diesel gefahren worden sein.

MfG
 

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„Not macht erfinderisch“

Was liegt näher, wenn ich Dieselelektroloks übrig habe und E-Loks fehlen, darüber nachdenken, ob man die umbauen kann.
Offenbar meinten die alten Reichsbahner, daß das nicht lohnt.
Eventuell gefiel den Militärs ohnehin eine Diesellok besser, weil die auch ohne Draht fährt, was im Kriegsfall entscheidend sein könnte.

Für praktikable Lösungen ist es heute schwer - zu viele Leute ohne praktische Erfahrungen mit dem, über das sie entscheiden sollen, hören dann lieber auf den „externen Sachverstand“.
Oft ist er dann genau das, was man darunter versteht.

Grüße Ralf
 
Wir setzen uns mal in das Jahr 1982 zurück: Die DR elektrifiziert wie wild und braucht dafür Loks.
1982 hat die DR noch lange nicht wie wild elektrifiziert. Dafür war die Zeit seit der Ölpreiskrise (1980) viel zu kurz. Es fehlte ja nicht nur Loks, sondern überhaupt Kapazitäten zum schnellen Ausbau (deswegen bei den CSD eingekauft), Vorlaufzeit für Planung, ... Erst 1981 fiel überhaupt der SED-Beschluss zur verstärkten Elektrifizierung. 1982 wurden keine 140 km elektrifiziert, 1983 etwa 150. Erst danach konnte die Ausbauleistung etwa verdoppelt werden.

Das KLEW kann aber nicht liefern weil durch Exportaufträge voll gebunden und ein anderer Hersteller ist auch nicht in Sicht.
1982 (Mai bis Oktober) und 1983 (Mai bis Dezember) wurden von der 250 mehr als 65 Stück abgenommen. Wohl vorher von Hennigsdorf geliefert und für die Zeit völlig ausreichend.
Als die DR wirklich wie blöd elektrifizierte, erhielt sie neue Loks in (knapp) dreistelliger Anzahl pro Jahr:
Im Grunde hat die 143er entgültig die letzten Dampfloks und Altbaueloks ersetzt, quasi nebenbei.
Die heimische Industrie konnte liefern; entgegen vieler Aussagen zu Mangel:

Was liegt näher, wenn ich Dieselelektroloks übrig habe und E-Loks fehlen,
Weder hatte die DR Dieselelektroloks übrig noch fehlten Elektroloks in nennenswerter Zahl. Soweit konnte die DR ihre Materialbeschaffung schon umsetzen.

Der Dieselmotor erzeugt auch nur Drehstrom/Elektrizität,
Wenn das Rudolf Diesel wüsste, dass seine Erfindung nicht nur Bewegung und (viel) Abwärme erzeugt, sondern auch noch Strom ...

Ich persönlich halte das für absolut unwahrscheinlich und da bin ich ganz offensichtlich nicht allein!
Absolut unwahrscheinlich sicher nicht. So weit von der Umsetzung weg, wie Wendlers Idee der Dampfspeicherlok.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Grundgedanke ist ja nicht sooo abwegig. Sicher wäre die Lösung eleganter als die koreanische gewesen. Die Fahrzeuge waren solide gebaut und relativ jung. Der elektrische Teil wäre aus Hennigsdorf gekommen. Die freigewordenen Kapazitäten für den Bau des Fahrzeugteils hätte man sicher gut gebrauchen können. Der Umbau wäre im Rahmen Fälligen größeren Instandhaltungsstufe sicher machbar gewesen. Das Projekt ist verworfen worden.
Und wenn man bedenkt, heute sind beide Antriebsarten auf einer Plattform aufgebaut sind oder sogar vereint.
 
Der elektrische Teil wäre aus Hennigsdorf gekommen.
Oben steht was anderes:
Das KLEW kann aber nicht liefern weil durch Exportaufträge voll gebunden
Entweder Hennigsdorf kann was von der Stange liefern, was in 100(0)en Stück produziert wird oder nicht. Wenn es das nicht kann, kann ich mir nicht vorstellen, dass nebenbei mal eben was völlig abweichendes gefertigt wird. Und wenn es nur ein paar elektrische Komponenten sind.

Na Du bist aber heute wieder in Form…
Wenigstens keine so unbelegte Aussage, dass die DR zu viele dieselelektrische Loks und zu wenige Elektroloks hatte. Das stimmt definitiv nicht. Die Lieferzahlen seitens heimischer Industrie passen ganz gut zum Ausbau des elektrischen Netzes. Maximal war der Einsatz ineffizient bzw. die Loks - egal welcher Antriebsart - u.U. an der falschen Stelle im Netz. Überkapazitäten verdecken solch Fehler im Betrieb ganz gerne.
Bis der Ausbau beschleunigt wurde (Vorlaufzeit etwa vier Jahre), hatte das durch Exportaufträge voll gebundene KLEW neben der laufenden Fertigung für die DR auch noch die 212/243 entwickelt und zur Serienreife gebracht. War also auch zu DDR-Zeiten nicht ganz unmöglich, moderne Lokomotiven in ausreichender Anzahl auf die Schiene zu stellen.
 
Ev. steckte noch ein anderer Ansatz dahinter. Bei der BR130 fehlte die Zugheizung. Wäre es möglich gewesen diesen Mangel durch den Umbau zu beseitigen?
 
Ganz klar ja!: Wie üblich Heizwicklung des Haupttramsformators und Einbau der Zugsammelschiene (u.a. el. Heizleitung)
 
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