Hallo Uwe,
auch wenn ich jetzt wegen Besuch meines kleinen Enkelsohnes nicht sofort zum Ausprobieren Deines Hinweises komme,
will ich wenigstens zu den von Dir aufgeworfenen Fragen Stellung nehmen.
Dazu erst einmal einige allgemeine Bemerkungen:
Auf dem Gebiet der digitalen Modellbahn bin ich ein Anfänger.
In den 80er Jahren hatte ich im Keller eine kleine analoge TT-Anlage.
Nach der Wende habe ich die Aktivitäten aber eingestellt, weil ich mich vorrangig um einen neuen Job kümmern musste
und weil die Preise für jegliche Hardware gleichzeitig rasant angestiegen waren.
Zwischenzeitlich erfolgte ein Umzug und von der alten Anlage ist außer dem rollenden Material
sowie einigen fertigen und unfertigen Gebäuden nichts mehr vorhanden.
Erst als ich vor einem reichlichen Jahr das Rentenalter erreichte, habe ich wieder über das zurückgestellte Hobby nachgedacht.
Nach reiflicher Überlegung und Lektüre habe ich mich dafür entschieden, den Neuanfang mit digitaler Technik zu
wagen.
Das Konzept meiner Anlage ist auf meiner Webseite
www.wulf-helmbrecht.de in knapper Form dargestellt.
Die Anlage verteilt sich auf 13 Platten auf dem Dachboden.
Meine Entscheidung für das Loconet war auch dadurch beeinflusst, dass ich möglichst viel Freiheit bei der Struktur
des Netzes (u. a. die Möglichkeit von Verzweigungen) und bei der Zuweisung der Adressen haben wollte.
Die eletrischen Verbindungen zwischen den einzelnen Platten sollen auf eim Minimum beschränkt werden, und zwar
- eine vieradrige Stammleitung (2x DCC + 2x Versorgungsspannung 18 V~)
- das Loconet-T-Kabel (Loconet B entfällt, weil nur ein Boosterbereich)
Die Adressierung soll so erfolgen, dass schon aus der Adresse möglichst viel über Art und Standort der Hardware
zu erkennen ist.
Bei plattengebundene Adressen (Gleisabschnitte, Weichen, sonstige (Signale, Belechtungen u. a.) sollen
die erste sowie die zweite Stelle für die Platte reserviert sein
und die dritte sowie die vierte Stelle für die laufende Nummer.
Weil führende Nullen nicht adressierbar sind, werden dadurch die plattengebundenen Adressen auf den Platten 1 bis 9
nur dreistellig dargestellt.
Für die laufenden Nummern (letzte beide Stellen) sind folgende Adressräume reserviert:
1 - 39 für Gleisabschnitte/Rückmelder
41 - 59 für Weichen
61-99 für alle sonstige Hardware (Signale, Beleuchtungen u. a.)
Somit wird auf der aus 13 Platten bestehenden Anlage für plattengebundene Adressen ein Adressraum
von 101 bis 1399 reserviert.
Adress-Beispiele:
1244 wäre eine
Weiche auf Platte 12
142 eine Weiche auf Platte 1
961 ein Signal auf Platte 9
403 ein Gleisabschnitt auf Platte 4
Für plattenunabhängige Adressen (betr. rollendes Material) ist die erste Stelle, beginnend mit 9 und
bei Bedarf auch 8 und 7 usw. für die Kenntlichmachung des plattenunabhängigen Charakters reserviert,
die drei restlichen Stellen für die Baureihe bzw. eine selbst zu vergebende Ordnungsnummer.
Adress-Beispiele in Reichsbahn-Syntax:
9003 wäre eine Dampflok BR03
9118 eine Diesellok BR118
8118 eine zweite Diesellok BR118
(sollte wider Erwarten mal eine BR999 anfallen, werde ich die reservierte technische Adresse 9999 freihalten
und hier gleich die 8999 zuweisen)
Die o.a. Minimierung der Verdrahtung zwischen den Platten und die "sprechende" Adress-Syntax sind mir
einigen Mehraufwand wert. Bei Verzicht darauf würde ich z. B. viel weniger Rückmeldemodule benötigen.
Ob ich das durchhalten kann, weiß ich jetzt noch nicht, aber ich will versuchen,
meine Planung mit verfügbaren technischen Mitteln und vertretbarem Aufwand umzusetzen.
Wenn es an irgendeiner Stelle tatsächlich so nicht geht, muss ich die Adressierung eben an
die Realitäten anpassen.
Anmerkung zu einer etwaigen späteren Aufteilung in mehrere Boosterbereiche:
Da vsl. maximal 4 Tfz gleichzeitig fahren werden, sollte ein Booster ausreichen.
Andernfalls kann sehr einfach ein zweiter Boosterbereich hinzugefügt werden.
Die Stammleitung wird dann an der ersten Platte des zweiten Boosterbereiches
vom ersten Bereich getrennt und beginnt dort neu.
Zusätzlich wird eine Loconet-B-Leitung von der Zentrale zum zweiten Booster verlegt.
Adressen müssten wegen des neuen Boosterbereiches nicht geändert werden.
mfG Prellbock