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Modellbau Ein Triebwagen von WUMAG - VT 135 517

Die WUMAG (Waggon- und Maschinenbau Aktiengesellschaft Görlitz) lieferte neben so bekannten Fahrzeugen wie dem "Fliegenden Hamburger" oder Fahrzeugen für die Berliner S-Bahn auch eine Reihe von kleineren zweiachsigen Triebwagen an Privatbahnen. Einige Fahrzeuge dieser kleinen Triebwagen sind von mir schon gebastelt worden. Schienenbusse mit 4,50 m Achstand, kleine Wettiner und auch Triebwagen mit 6,20 m Achstand. Nachdem ich hier bereits mit einem teilweise selbst gebasteltem 7-m-Achstand-Antrieb erfolgreich experimentiert hatte, gab es einige Zeit später den Vario-Antrieb ANT-MAX der Firma Halling-Modelle als Neuheit. Den habe ich mir bestellt um zu testen, inwieweit er sich für meine Fahrzeuge eignet. Im Hinterkopf hatte ich dabei einen WUMAG-VT mit einem Achsstand von 7 m im Original.
Das Vorbild meines Modells wurde im Jahr 1935 von WUMAG an die Greußen-Ebeleben-Keulaer Eisenbahn geliefert. Er hatte ursprünglich eine zweimotorige Antriebsanlage, die später durch eine Maschine ersetzt wurde. Der Triebwagen T08 wurde von der Deutschen Reichsbahn übernommen und als VT 135 517 bezeichnet. Im Prinzip blieb er bis zu seiner Ausmusterung seinem ursprünglichen Einsatzgebiet treu. Im 6000er Buch findet sich ein schönes Foto, welches den Triebwagen 1961 am Bahnsteig in Keula zeigt. Den Anschriften nach hatte er zu diesem Zeitpunkt noch 2 Motoren. Im Netz habe ich neben einem Werkfoto von WUMAG noch ein kleines weiteres Bild gefunden. Leider zeigen alle die gleiche Seitenansicht. Für die andere Fahrzeugseite wurde unter Verwendung von Fotos baugleicher Triebwagen, die an andere Privatbahnen geliefert wurden, ein wenig improvisiert.

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Den Bau habe ich wieder mit Bildern dokumentiert.
Den Anfang machten, wie bei mir üblich, gefräste Bauteile von meinModellhaus.de nach meinen Vorgaben sowie der bereits erwähnte Antrieb von Halling-Modelle. Dieser wurde von mir leicht gekürzt und somit auf den umgerechnet korrekten Achsstand eingestellt. Die Antriebseinheit erhielt von mir einen Art Zwischenrahmen, der dann auch alle sichtbaren Bauteile unterhalb des Wagenkastens trägt. Durch diese Trennung ergibt sich ein großer Vorteil beim Lackieren.

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Auch beim Dach blieb ich meiner Methode, eine Buchenholzleiste in Form zu schleifen, treu.

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Die nächsten Bilder veranschaulichen den Anbau der Teile an das Fahrgestell, welche aus ganz unterschiedlichen Ausgangsmaterialien bestehen. Das markante WUMAG-Bremsgestänge ist nur angedeutet. Sandbehälter und Sandfallrohre sowie der Antrieb für das Tachometer (wie verrückt ist man inzwischen geworden?!) wurden ebenfalls nachgebildet.

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Der Antrieb erhielt einen Decoder. Dabei wurden die Kabel so verlegt, dass sie später bei der Montage und auch bei der Demontage zur Reinigung von Radsätzen und Schleifer keine Probleme machen können. Nach dem Lackieren der Antriebseinheit ist der Triebwagen untenherum schon fertig.

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Das Gehäuse erhielt die unterschiedlichsten Anbauteile. Ein Teil davon wird vor dem Lackieren angebracht, die restlichen folgen nach dem Anbringen der Streifen-Decals.

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Das letzte Foto vom Bau zeigt die vereinfachte Inneneinrichtung (mit Ausschnitt für den Decoder) und die Zerlegbarkeit in Baugruppen, welche durch kleine Schräubchen miteinander verbunden werden. Der Triebwagen kommt insgesamt auf ein Gewicht von ca. 70 Gramm. Errreicht wird das durch die Verwendung von zwei dem originalen Antrieb beigelegten Streifengewichten im Bereich des Fahrgestells und je einer Metallplatte unterhalb des Daches und der Inneneinrichtung. Zusätzlich wurden beide Führerstandsräume bis unterhalb der Fensterlinie mit Gewichten versehen, so dass die Führerstände nicht angedeutet werden konnten. In der Toilette wäre auch noch etwas Platz für ein Gewicht. Wichtig war mir der vollständig freie Durchblick durch die Fenster (außer natürlich im Klo), welcher sich mit dem verwendeten Antrieb gut realisieren ließ.

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Zum Abschluss kommen, wie es bei meinen Blog-Beiträgen mittlerweise zur Tradition geworden ist, einige Fotos von Einsätzen in und um Randemünde (oder auch Petershagen, weil es noch zur Jahreszeit passt). Ein herzliches Dankeschön geht an den Hallenser für die Gestaltung der Decals sowie an Hansi für die Programmierung des Decoders auf optimale Fahreigenschaften und Begrenzung der Geschwindigkeit.
Wer sich nun fragt, hat Christoph immer noch nicht genug Triebwagen... Dem setze ich entgegen: Triebwagen kann man nicht genug haben! (Und Dampfloks kann ich immer noch nicht.) Gerade für einen Nebenbahnbetrieb sind diese Fahrzeuge auf den meisten Modellbahnanlagen doch optimal. Und ehrlich gesagt verstehe ich es nicht, warum die Modellbahnindustrie sich dieser Fahrzeuge so wenig annimmt.

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Kommentare

Sag' mal, Christoph, Du musst doch inzwischen in Deiner Treibwagen-Flut ertrinken. :bia:
 
Danke für die Beschreibung! Ich freue mich immer wieder über neue Modelle, die bei dir entstehen. Hab jetzt auch den Blog mit deinen Modulen entdeckt. Die spiegeln das wieder, was mir an Mecklenburg so gefällt. Toll!
 
Zuletzt bearbeitet:
Feine Arbeit. Sind die Niete auf dem Dach Decals?
Grüße Bernd
 
Vielen Dank für Deine Triebwageneigenbauten. So entstanden bei uns auch schon der große und der kleine Vettiner.
Bitte weiter so!
 
Danke für diese Kommentare. Ich versuche, hier im Bord mich hauptsächlich an Bastelthemen zu beteiligen. Rumlabern ist nicht so meins.
Die Nachahmung ist ausdrücklich erwünscht. Zumal meine Trieb- und Beiwagen praktisch am Küchentisch entstehen könnten und keine speziellen Werkzeuge und Verfahren benötigen. Ich finde die ganzen Möglichkeiten, welche heutzutage der 3D-Druck ermöglicht, faszinierend. Doch ich entspanne mich lieber mit einer kleinen Feile in der Hand als am Rechner.
Dazu kommt, dass ich mich vor dem Bau spezieller Fahrzeuge immer ausführlich mit den Vorbildern beschäftige und Material sammle. Das ist auch spannend. Manchmal kauft man sich extra ein (gebrauchtes) Buch über die Einsatzstrecke in der Hoffnung auf Bilder. Klappt meistens zwar nicht, aber ich erfahre Interessantes über die damalien Einsätze.
@Bernd: Die Nietreihen auf dem Dach sind Decals. Dachgestaltung ist für den Gesamteindruck ungeheuer wichtig.
Und ein paar Sachen werde ich schon noch bauen. Die Triebwagen aus Dessau sind bisher etwas zu kurz gekommen. Und von den Vierachsern gibt es für mich ebenfalls noch zwei sehr reizvolle Projekte. Ein Fahrzeug davon habe ich in Gramzow vorsorglich schon mal vermessen.
 
Danke für die Info, bin zwar nicht „ädd Bernd“😉, aber ich weiß, dass du mich meinst.
Grüße Bernd
 
Einfach wunderschöne Bilder! Ich bin immer wieder begeistert, wie du deine Modelle in Szene setzt. Ganz großes Kino.
Und ja, Modellbau ist auch toll. ;)
 
Mit dem bau von Fahrzeugen beschäftige ich mich kaum und kann es kaum abschätzen was da so für Arbeitszeit, Geduld und Geschick dazu nötigt sind. Aber deine Modelle sehen sehr schön aus. Was mich auf deinen Bildern aber noch mehr begeistert sind die Bäume die scheinbar in eine Herbstzeit angesiedelt sind. Sind diese selber gebaut oder gibt es sie so zu kaufen? Da ich eine Winterlandschaft plane würden sie sich dort sicher gut machen. Gerne würde ich auch selber welche bauen wenn man dazu Tipp's dazu bekommen könnte!:huld:
 
Hallo Nathalie,
die Normschächte sind von PeHo. Wenn eine KKK keinen Platz hat, nehme ich am liebsten diese hier. Klick
Warum die nicht auch in Spur TT gelistet sind, keine Ahnung. Die Höhenverstellung ist sehr komfortabel. Meist schneide ich vor dem Ankleben vom Fuß etwas weg, so dass die Kupplung im ausreichenden Abstand zu den Puffern heraussteht.
 
bin zwar nicht „ädd Bernd“😉, aber ich weiß, dass du mich meinst.
Eine lebendige Sprache ändert sich, auch die Schriftsprache. Und praktische Dinge übernimmt man gerne von anderen Sprachen.

Das ist genau wie beim Basteln. Die Methoden und Werkzeuge ändern sich und man übernimmt gerne etwas Neues von den anderen. Drum finde ich solche Beiträge wie diesen hier so wertvoll. :)
 

Blogeintragsinformationen

Autor
Christoph MT
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