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Modellbau Besser gut kopiert, als schlecht konstruiert ... oder wie meine BR96 nun doch noch das Laufen lernte

Hallo zusammen,



nun ist es fast drei Jahre her, dass ich an der BR96 gescheitert bin.


Seit dem stand die Lok in der Vitrine. Als ich mich mit einem Mobafreund darüber unterhielt, sagte mir dieser, dass ein Modellbauer es mit den Fahrwerken der BR83 von Piko probiert hat. Leider ist dieser Modellbauer hier im Board nicht aktiv. Bei Facebook hatte er aber Bilder von seinem Projekt veröffentlicht. Da ich nicht bei Facebook bin, konnte ich leider keinen Kontakt herstellen. Auch hat dieser Modellbahnfreund nicht das Gehäuseblech von D. Jäschke verwendet, sondern einen kompletten Selbstbau. Ich kann hier leider keine Bilder dazu hochlanden, aber vielleicht liest er ja doch gelegenlich hier mit und verrät und etwas zu seinen Projekt.

Vielleicht hatte ich nun doch die Chance zu einer funktionierenden 96 zu kommen. Ich habe mir hier im Boardmarktplatz eine BR83 besorgt um mal zu schauen ob das klappen könnten.

Nachdem die Lok zerlegt war, wurde selbiger mit der Säge zu Leibe gerückt.
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Der Motor verlor seine Schwungmasse. Zwei Goldcaps dienen als Motorgehäuseauflage und sorgen später für eine störrungsfreien Lauf.
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Die größte Schwierigkeit besteht darin, dass das hintere Drehgestell später weit genung ausschwenken kann. Bei meiner Lok befindet sich der hintere Drehpunkt an der Kupplungsaufnahme am Tender. Das ist nicht ideal, besser wäre es wenn sich der Drehpunkt zwischen der 2. und 3. Achse befinden würde. Um eine einigermaßen brauchbare Beweglichkeit des hinteren DG zu gewährleisten, habe ich im inneren der Lok den Kessel soweit wie nur möglich ausgefräst.

Nachdem die ersten Probefahrten nur mit dem hinteren Drehgestell recht gut verliefen, musste nun noch eine weitere BR83 beschafft werden.
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Auch diese Lok musste so einige Späne lassen. Bei dem vorderen Drehgestell ist der Drehpunkt über der dritten Achse und somit eine ausreichende Beweglichkeit gegeben. Ich habe am vorderen Drehgestell auch alle Getriebezahnräder entfernt. Wenn das gemacht ist, können die Stromabnehmer an Bodenplatte bleiben und das Fahrwerk dreht trotzdem sehr leicht. Der Haftreifen auf der dritten Achse sorgt später dafür, dass sich alles ohne zu klemmen dreht.
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Natürlich muss am vorderen Drehgestell die Pufferbohle entfernt und später wieder neu angesetzt werden.

Spachtel, Farbe und ein paar Teile aus der Bastelkiste ergänzen das Ganze.
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Na wenn schon, denn schon, ……………… Fischerlaternen, eine Führerstandsbeleuchtung und ein Sounddecoder mit Spannungsspeicher fanden auch noch ihren Platz.
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Nun war es soweit, Test. Wird die Lok nun ein herrliches Millionengrab oder doch ein anlagentaugliches Modell. Mein Ziel war es, dass die Lok den 353er Radius durchfährt.
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Überraschung. Nicht nur das macht die 96. Anstandslos durchfährt sie auch EW1 und Bogenweichen. Herrlich. Ich habe also ausversehen alles richtig und mir selber ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht.

Nun kann ich das Kapitel BR96 abschließen. Vielleicht wagt sich der eine oder andere Modellbahnfreund ja auch noch an die Umsetzung. Schade ist nur, dass es schon lange keine Gehäusebleche mehr für dieses Modell gibt.
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Viele Grüße

kalle

24.02.2024

Nun hat sich doch noch eine Schwestermaschine dazugeschummelt. Danke nochmal an @Carsten für das Blech. Eine der beiden Maschinen wird aber mein Bw verlassen und zu einem Mobafreund auf die Anlage umziehen.
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Viele Grüße.
kalle

Kommentare

Wer glaubt dir denn das?! Dann gäbe es halt in zwei Jahren die Version 3.0 :zustimm:
Aber schön, dass es schon in der 2.0 läuft. Mal sehen, ob es noch eine Version 2.1 mit zwei Antrieben gibt ;)
 
@Kalle, sehr sehr chic.:zustimm:
Deine Kreation wissen mich immer wieder zu beeindrucken.
Aber ein bissel "positiv krank" bist du schon...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Lok ist Dir sehr gut gelungen. Bei meinen Recherchen ist mir aufgefallen, dass die 83.10 13 Speichen hat und die 96 nur 12 wie bei pmt. Mir gefallen die 83.10 Radsätze allerdings optisch viel besser! Eine Dirk Jäschke Platine habe ich noch da liegen und inzwischen meine eigene gezeichnet und geätzt.
Hier der Link zu Deinen "Vorbild" Fotos dürften frei anzusehen sein und man begibt sich nicht in die "Facebook Gefahr". Scrollen bis Februar. Andere Modelle sind aber auch sehr interessant!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also @Kalle ... was soll ich sagen ... sehr interessant und gut geworden!
Allein die Idee der Verwendung des 83er Fahrwerkes empfinde ich einfach (schon fast) genial und überaus reizvoll. Ich neige dazu, meine noch offenen Baustellen zu überdenken ...
Es gibt natürlich eine Menge Kleinigkeiten, die man hinterfragen oder wenigstens diskutieren könnte, was allerdings wiedermal Gejammer auf allerhöchstem Niveau wäre. Ich beschäftige mich ja immer mal wieder mit der Baureihe und habe das Buch mittlerweile auch nich nur einmal gelesen. Somit weiß ich, auch mein Modell bedarf mittlerweile der Überarbeitung, ... was ich selbstverständlich tunlichst unterlassen werde. Also erfreuen wir uns an dem, was wir hinbekommen haben.
Einfach nur der Wahnsinn.
Da möchte ich behaupten, dass du die Proportionen und einige Details besser getroffen hast, so dass der Gesamteindruck bei deiner Arbeit stimmiger zur Geltung kommt. Keine Frage, auch eine beachtliche Arbeit, doch den Wahnsinn darfst du genauso für dich verbuchen!
Damit ich mich nich ganz ohne kritische Bemerkung hier zurückziehe, sei mir gestattet anzumerken: die dritte Lampe vorn gehört mittig auf die RKT. Keine 96 trug diese wie die Einheits-Neubau-Reko-Dampfer. Das gibt der Lok -so finde ich- ein ganz anderes Gesicht.

Hast du ganze Lokomotiven zerlegt oder gibt's die Fahrwerke als Ersatzteil?

... dass die 83.10 13 Speichen hat und die 96 nur 12 wie bei pmt. Mir gefallen die 83.10 Radsätze allerdings optisch viel besser!
Womit du natürlich Recht hast - mit beiden Punkten. Den pmt-Rädern sieht man eben mittlerweile ihr Alter an und die PIKO-Räder wissen ihren 0,3mm zu großen Durchmesser optisch sehr gut zu nutzen. Das fällt kaum auf und sieht wirklich besser weil filigraner aus.
 
Hast du ganze Lokomotiven zerlegt oder gibt's die Fahrwerke als Ersatzteil?
Hallo,

ich habe garnicht nach einem ET bei Piko angefragt. Besser gleich eine komplette Lok. So bleibt doch auch wieder eine Menge für die Bastelkiste übrig. Abgesehen davon, glaube ich nicht, dass das Fahrwerk allein als ET soviel preiswerter ist. Mit der Laterne, ....... das habe ich dann aber schon bei der ersten Version verkehrt gemacht, obwohl ich von einem H0-Modell abgeschaut habe.
Eine Dirk Jäschke Platine habe ich noch da liegen
Liegt nun nicht mehr bei Carsten, danke dafür und gibt mir die Gelegenheit irgenwann auch das mit dem 3. Spitzenlicht zu richten.

@Dampfossi
wir schauen uns das beim nächtsten Treffen nochmal gemeinsam an.

Viele Grüße
kalle
 
Bin auf grob 200 € gekommen. Nimmt man die ganze Lok und kann ein größeres Gehäuseteil verkaufen, ist man im Plus.
 
Per, Du bist für zwei Loks der BR 83 auf 200€ gekommen? Kannst Du uns Deine Bezugsquelle auch verraten?
Das ist ja selbst für eine Lok schon ein Schnäppchen.
 
Nein, pro Lok, aber das Verhältnis bleibt ja gleich, du brauchst ja auch die ET für zwei Loks.
 
Ich hab mal schnell und grob gerechnet, pro Fahrwerk fallen an:
Motor50,00
Gestänge rechts30,00
Gestänge links30,00
Lokrahmen60,00
Radsatz30,00
Kuppelstangen23,00
Achshalter11,00
Bremsgestänge5,00
239,00
Die günstigste Ganz-Lok finde ich für 270€. Gut, ich wüsste zwar nich gleich, was ich mit dem Rest mache, aber wer weiß das schon immer gleich ...
Es hat nich rein zufällig jemand eine abzugeben?? Oder zwei???
wir schauen uns das beim nächtsten Treffen nochmal gemeinsam an.
UNBEDINGT!
Mir is noch völlig unklar, warum du die (mögliche) Kardanwelle zum vorderen Drehgestell nich in Betracht gezogen hast.
 
Mir is noch völlig unklar, warum du die (mögliche) Kardanwelle zum vorderen Drehgestell nich in Betracht gezogen hast.
Hallo,

du überschätzt meine Fähigkeiten. Ich wollte nur die Lok auf minimalste Weise zum Laufen bringen. Ziel erreicht, ich bin zufrieden. Aber ja, jetzt bin ich auch wieder etwas schlauer.
Viele Grüße
kalle
 
(Eine Dirk Jäschke Platine) ... Liegt nun nicht mehr bei Carsten, danke dafür und gibt mir die Gelegenheit irgenwann auch das mit dem 3. Spitzenlicht zu richten.
Aber ja, jetzt bin ich auch wieder etwas schlauer.
Na dann, wie sagt man in LeMans: Nach dem Rennen is vor dem Rennen.
Da kommt noch was ... bei deinem Output ...

Allerdings ... da noch eine Kardanwelle einzubringen, wäre sicher nich das größte Problem. Es bleibt dabei:
wir schauen uns das beim nächtsten Treffen nochmal gemeinsam an.
Es bleibt interessant!
 
Nun, meine hat eine Kardanwelle zwischen den Fahrwerken und wenn man den Versatz der Radsatzgruppen geschickt wählt, gibt das ein sehr gutes Bild ab und der Rhythmus is keineswegs unrealistisch.
Um die Veränderung des Versatzes beim Original mitzubekommen, muss man auch ziemlich lange und über weite Strecken hinschauen. Oder aber das passiert beim Anfahren, was sich optisch realistisch kaum brauchbar darstellen lässt. Bei zwei Motoren braucht es digital auch zwei Decoder und was da noch alles beachtet werden muss, weiß ich nich. Außerdem war es gerade bei dieser Lok verpönt und die große Kunst der Lokführer, das zu verhindern. Eine 96 konnte und durfte nich jeder fahren.
Zwei Motoren is analog schon schwierig (obwohl ich das so im Plan habe), da die wenigsten Motoren ihren eventuell vorhandenen Gleichlauf lange beibehalten. Meine 53 kann man mit stehendem vorderem und schleuderndem hinterem Fahrwerk auf dem Gleis parken ... das sieht auch blöd aus ...
 
Es reicht einer, siehe z B. E95 und Platine der Digitalzentrale. Gibt auch einiges im Board.
Sicher nich, wenn du ein Fahrwerk schleudern lassen willst. Und wieviel Strom verträgt so ein Decoder? Wie schon erwähnt, hab ich davon nich viel Ahnung ...
Einfach an einen (hier bietet sich der vordere an) einen niederohmigen Widerstand in Reihe. Dann regelt er sich selbständig ein.
Das is leider völlig theoretischer Natur und funktioniert nur, wenn die Motoren ihre Eigenschaften nich weiter verändern. Ich hab einiges in dieser Richtung probiert, auch über einen längeren Zeitraum. Ein unterschiedliches und sich veränderndes Losbrechmoment sowie sich verändernde Laufeigenschaften wie Kraft und Geschwindigkeit sind mit "einfach einem niederohmigen Widerstand" davor nich dauerhaft auszugleichen. Da sich viele Motoren (der gleichen Bauart) unterschiedlich erwärmen, verändern die auch ihre Laufeigenschaften relativ schnell unterschiedlich. Besonders das mit dem Losbrechmoment wird mit Vorwiderstand noch deutlicher. Jedenfalls bei meinen Versuchen ...
 

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Kalle
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