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Schallentwicklung in Modelltriebfahrzeugen

Harka

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Das Tendergehäuse von Rocos BR 44 ist aus soliden Metall. Darin lagern alle Achsen. Das ist somit nicht nur für die Ewigkeit ausgelegt, sondern in erster Linie ist der Tender sehr schwer. In Kombination mit den sechs Haftreifen verleiht das der Lok eine dem Vorbild angemessene Zugkraft. Der Nachteil ist, dass alle Geräusche des Antriebs nicht durch Plastik gedämmt werden. Roco hat sich für die vorbildgerechte Zugkraft entschieden und ehrlich, mit ein paar Wagen hinten dran sind die Wagen lauter als die Lok. So schlimm sind die Geräusche nun wirklich nicht.
 
Harka schrieb:
Der Nachteil ist, dass alle Geräusche des Antriebs nicht durch Plastik gedämmt werden.
Plastik dämmt nicht.
Metall dagegen (so es denn ein schweres ist) verhindert die Geräuschbildung durch die Trägheit seiner Masse recht effizient. Es erfordert nun mal deutlich mehr Energie, eine große Masse zum Schwingen anzuregen, als eine kleine.
Es sollte allerdings recht fest mit dem 'Erreger' verbunden sein...
 
Das stimmt nicht ganz. Plastik ist elastisch und dämpft somit Schwingungen, die das starre Metall ungefedert weiter gibt.
Ich stimme dennoch für die Zugleistung, denn das Geräusch der 44er ist eher dezent.
 
Das stimmt nicht ganz. Plastik ist elastisch und dämpft somit Schwingungen, die das starre Metall ungefedert weiter gibt.

Harka, das haut nicht hin. Wie Ditmar schon sagte spielt die Trägheit und mithin Masse (!!) eine große Rolle. Versuch mal ne Bleiplatte zum Schwingen anzuregen! Mein Plastlineal ist auch elastisch und nimmt Schwingungen prima auf und gibt sie weiter...

Das "Scheppern" kommt bei mir vom Tenderoberteil (aus Plaste). Wie Tino beschrieben hat - etwas Klebeband rein und schon kann es nicht mehr in der Resonanzfrequenz schwingen.
 
Harka, das haut nicht hin. Wie Ditmar schon sagte spielt die Trägheit und mithin Masse (!!) eine große Rolle. Versuch mal ne Bleiplatte zum Schwingen anzuregen! Mein Plastlineal ist auch elastisch und nimmt Schwingungen prima auf und gibt sie weiter...
Das Summen von rotierenden Zahnrädern wird Metall auf Metall (wir reden von Eisen, nicht von weichem Blei) ganz sicher besser weitergeleitet als von relativ weicher Plastik.
 
Resonanzentwicklung

Hallo,
es geht eigentlich nicht um "Weiterleitung" des Schalls, sondern um Resonanzeffekte.
Und diese sind von der Eigenfrequenz des jeweiligen Schwingkörpers abhängig. Je größer die Masse, um so träger ist das System und demzufolge weniger schwingungsanfällig.
Das Material selbst ist weniger bedeutend, als seine Dichte.
Grüße ralf_2

der an der Geräuschentwicklung seiner Loks nichts zu meckern hat.

Außerdem:
Wie sagte mal zu DDR-Zeiten ein Elektrofachhändler auf die Reklamation eines schleifenden Plattenspielers?

"Wo sich was dreht, hört man es auch!"
 
Je größer die Masse, um so träger ist das System und demzufolge weniger schwingungsanfällig.
Na Kinners, besser ihr lasst das Thema, als dass sämtliche Akustiker dieser Welt, die sich hierher verirren, einen Anfall bekommen.
Ausser der Masse kommen nämlich noch viele andere Punkte zum Tragen (Dichte, Unterschiede in der Dichte, Abmessungen, Form (!) uvm.).
 
Per,
ist zwar recht, aber wie heißt es in der Bautechnik: Je dichter (schwerer) desto schalldämmt es.
Also plädiere ich für Tendergehäuse aus Beton :)
Gruß vom Heizer
 
Per,
ist zwar recht, aber wie heißt es in der Bautechnik: Je dichter (schwerer) desto schalldämmt es.
Also plädiere ich für Tendergehäuse aus Beton :)
Gruß vom Heizer

Nö, Eisen ist aber dreimal schwerer - Blei wäre noch schöner, darf aber nicht mehr verwendet werden.
@ Per: Ich habe auch mal 4 Semester Maschinendynamik (TU Dresden) studieren müssen - so'n Hexenwerk ist das nun auch wieder nicht.

Grüße ralf_2
 
OT: Warum dämmt dann PUR-Schaum so gut? :boeller:
:dnftt:

Dann horch mal an meinen Modulen, wenn ein Zug drüber rollt ;D Kannst alternativ auch mal nen Bauakustiker fragen, warum leichte Wärmedämmung Gift für die Trittschalldämmung ist.

@Harka: die Zahnräder übertragen den Schall nicht - sie erzeugen ihn (es klappert :boeller: ) Man kann Geräusche vermeiden (=> Plastzahnräder) oder sie wegdämmen (=>schweres Gehäuse mit niedriger Resonanzfrequenz)
 
Hallo Zusammen,
ich muß Grischan recht geben. Zahnräder, Motor sind die Anregung ergo es "klappert". Resonanz wird durch eine periodische Anregung erzeugt. Der beste Weg ist also die Anregung so klein wie möglich zu halten. Kleine Anregung = kleine Resonanz. Ein lockeres Gehäuse läßt sich natürlich besser anregen als ein festes. Somit wird die Resonanz auch größer. Ich habe meine Zweifel ob das Material der Zahnräder zur Dämpfung beiträgt. Es gibt sehr leise Fahrwerke aus Messing und sehr leise aus Plaste. Oftmals ist das Spiel der Zahnräder oder die Ausrichtung des Antriebs Auslöser für laute Fahrwerke.
Grüße aus Berlin.
Peter
 
Oder man nimmt "Trittschalldämmung" und entkoppelt das Schwingsystem. Die Schwingenergie kann dann nicht mehr auf den potentiellen Resonanzkörper übertragen werden.

Der Grundkörper des Tenders wird auch nicht schwingen, weil eigentlich schwer genug.
Jemand hatte auch schon den Kohlenaufsatz als Geräuschquelle gefunden und erfolgreich "entkoppelt" - steht hier in diesem Thread ziemlich weit vorn...
Schwieriger sind Geräusche zu dämmen, die direkt aus dem Getriebe kommen, wie bei älteren Modellfahrzeugen.

Grüße ralf_2
 
die Zahnräder übertragen den Schall nicht - sie erzeugen ihn (es klappert :boeller: ) Man kann Geräusche vermeiden (=> Plastzahnräder) oder sie wegdämmen (=>schweres Gehäuse mit niedriger Resonanzfrequenz)
Zahnräder machen vieles; Schall erzeugen, Schall übertragen und Schall abstrahlen. Was ist der Unterschied zwischen Schallvermeidung durch ("nachgiebige") Kunststoffzahnräder und Dämpfung? Die verantwortliche Materialeigenschaft sollte doch die selbe sein: Nachgiebigkeit und damit Abbau der Energie (innere Reibung, Erwärmung). Letzteres kann Kunststoff in aller Regel besser als ein Metall.

@ Deep:

Brauchst nicht (ver-)zweifeln. Das Kunststoffzahnrad dämpft aufgrund der Nachgiebigkeit sehr wohl die Schwingungen des Antriebs und reduziert damit die Entstehung von Körperschall. Was also nicht entsteht, muss dann nicht durch Klebestreifen oder Goldgehäuse gedämmt werden. Das hat ja Ralf_2 geschrieben. Die Orte der Schallenstehung und der Schallabstrahlung müssen nicht identisch sein. Da heißt es den Übertragungsweg finden und an geeigneter Stelle unterbrechen. Wenn die Quelle Zugriff auf viele Teile hat (Antrieb -> Rahmen -> "alle" Teile des Modells), dann wird's aufwändig.

Das beste Akustikergebnis wird mal wohl erhalten, wenn die Zahnräder vorgespannt sind. Wenn der Verschleiß dann nicht wäre. :boeller:
 
.... Das beste Akustikergebnis wird mal wohl erhalten, wenn die Zahnräder vorgespannt sind. Wenn der Verschleiß dann nicht wäre. :boeller:

Kenn ich nicht - erkläre doch mal bitte. Ich kann höchstens Schrauben/Gewindestangen oder Bewehrungsstahl vorspannen (lassen).

Akustisch dürfte auch Riementrieb oder Strömmungsgetreibe günstig sein ...

Grüße ralf_2
 
...was ich sagen bzw. schreiben wollte ist, daß es besser ist die Anregung so klein wie möglich zu halten als ein System zu dämpfen.
Das ist natürlich manchmal einfacher gesagt als umgesetzt. Wer will schon an seiner Lok großartig im Getriebe basteln wenn es einfacher ist zu dämpfen. Die älteren Loks haben einen festen Verbund von Motor und Rahmen. Erstes Problem ist da der alte Motor der bedingt durch hohes Lagerspiel und nicht feingewuchtet sehr laut ist und damit ein für die Größe rel. hohes Schwingungsniveau hat (brummen). Zweites Problem ist die feste Anbindung an das Fahrwerk.....da ist das Getriebe und das Fahrwerk noch nicht einmal mit betrachtet. Ein Lösungsansatz wäre ein neuer Motor und diesen schwimmend lagern...das wäre natürlich eine Form von Dämpfung. Das ist natürlich alles bekannt. Selten lohnt sich allerdings der Aufwand...war ein Reim...
Gruß Peter
..das sind Beiträge die ich liebe. Man(n) lernt immer noch etwas dazu. Danke
 
Bitte schaut mal hier:: http://de.wikipedia.org/wiki/Resonanz_(Physik).

Jeder Körper hat eine bestimmte Eigenfrequenz.
Wenn dieser Körper mit einer Schwingung in der Nähe seiner Eigenfrequenz angeregt wird, entstehen sehr hohe Resonanzamplituden- umgekehrt ebenso.
 
Bei einem drehenden Körper (Rotor) nennt man dieses kritische Drehzahl oder Eigenform. Wichtig ist dabei die Anregung/ Schwingung mit der ich in die kritische Drehzahl reinfahre. Wie gesagt kleine Anregung = kleinere Amplitude beim Durchfahren der Eigenform. Drehfreq. Schwingungen entstehen durch z.B. Unwuchten oder Ausrichtfehler. Es gibt für jede krit. Drehzahl/ Eigenform den passenden Wuchtgewichtssatz um die Anregung für diese so klein wie möglich zu halten. Eine krit.Drehzahl/ Eigenform kann man jedoch nie ganz "wegzaubern". Auf Grund der Physik wird diese immer vorhanden sein....Genug Theorie, weiter mit der Eisenbahn.
Grüße aus Berlin.
Peter
 
...den Wuchtgewichtssatz kenn' ich: Wucht = Schwung mal Masse :totlach:

(und nach DEM Gesetz, bei meinem Gewicht und der daraus resultierenden Wucht, hab ich nun 'n gebrochenen Arm...:( )
 
.....aus Dir wäre (ist?)ein guter Wuchter geworden.....bloß wie errechnet man(n) die Wucht?
Gruß ins Prenzlauer Gebirge Peter
 
Gibt übrigens auch Zahnradgetriebe die völlig Spielfrei daherkommen und nicht "klappern". Die Form der Zahnflanken machts. Wer mag kann es auch im Wiki nachlesen ;D
 
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