Hallo 'Kollegen'
eigentlich kaufe ich ja nur, was auf meiner Anlage auch direkt fahren soll, aber da eine Reihe von Wunschloks (noch) nicht Lieferbar sind - und weil ich vielleicht ja doch langsam mal anfangen könnte, für meine künftige elektrifizierte Strecke die ersten Fahrzeuge zuzulegen - und weil sie erst einmal wohl ein Auslaufmodell ist, habe ich mir gestern die E04 respektive "104" von Rothe gekauft.
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Mangels Digitalkamera wird es etwas dauern, bis ich digitale Bilder habe.... aber für alle, die die Lok nicht kennen, hier erst einmal ein Link in unsere Bild-Datenbank, wo ich leider nur die DR-Version fand. Die DB-Version ist in Epoche IV 'unten rum' schwarz, aber ansonsten doch sehr ähnlich. Eines vorweg: Das Modell wirkt in natura übrigens noch schöner - das Bild 'verschluckt' im (Blitz?)Licht doch einige Details.
Ein paar Worte zum Vorbild: Eigentlich ist sie auch ein Exot: Für eher leichte Schnellzüge wurden Anfang der 30er jahre 34 Loks gebaut, das zweite Baulos mit einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Eingesetzt wurde sie im Süddeutschen Alpenvorland und in Sachsen Sie wird bei mir mal als 'Aushilfe' einen imaginären Schnellzug München Dortmund bespannen.
Erster Eindruck: Schön
In der Vitrine des Händlers stand die 104-02-3 neben Tilligs (ex - BTTB) 144er - und machte spontan einen besseren Eindruck. Das eigentliche Gehäuse, aus Kunststoff gefertigt, ist in vergleichbarer Qualität und Feinheit graviert und lackiert ..... aber gerade rund um das Fahrwerk hat Rothe doch deutlich 'feiner' gearbeitet.
Die Fahrwerksblenden sind aus Messing sehr filigran geätzt - und obwohl die Sandfallrohre zu weit 'außen' enden: Wenn die Lokauf auf dem Gleis steht, bemerkt man den Abstand nicht und braucht einige Zeit, bis man sich an den vielen Feinheiten des auch beim Vorbild komplexen Rahmens satt gesehen hat. Gerade auch durch die matte Lackierung wirkt das alles auch 'echter' als bei vielen anderen Modellen. Der absolute Hit sind allerdings die feinen Speichenradsätze, die zusammen mit dem ganzen Fahrwerksbereich der Lok tatsächlich einen gewissen Look von 'Mehrwert' geben.
Nicht ganz so schön sind die Fenster, die im Bereich des Maschinenraumes für meinen Geschmack viel zu hell mit Farbe
hinterlegt sind (ich hätte da statt einer art Hellgrün doch eher Dunkelgrau genommen) und im Bereich des Führerstandes
nicht wirklich plan sind. Auch auf 'farblich abgesetzte Dichtungsgummis und nachgebildete Scheibenwischer muß man verzichten. Dafür sind die Zurüstteile, Handläufe und Aufstiegsleitern aus Messing sehr fein , wirken trotzdem alltagstauglich 'solide' und passen auf Anhieb. Sie sind auf obigem Foto scheinbar nicht montiert und steigern den optischen Eindruck noch einmal deutlich:
Sehr schön auch: die helle Beleuchtung durch gelb/rot wechselnde LEDs. Auf das in Epoche IV eigentlich obligatorische 3. Spitzenlicht muß man jedoch verzichten,
Da ich kein Vorbildfoto zur Hand habe, das die Dachausrüstung des Originals zeigt, kann ich nur sagen, daß die Isolatoren rein gefühlsmäßig etwas zu hoch wirken. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht doch ein paar Bauteile fehlen - Vorbildexperten werden da mehr zu sagen können. Aber auch wenn das Dach einen Hauch zu 'nackt' aussieht, die Stromabnehmer wirken Ausgeprochen fein und filigran.
Konstruktion: Fein und solide
Die Konstruktion der Vorläufer ist sicherlich besonders erwähnenswert. Denn die sind auch beim Vorbild in einen sehr engen Rahmen eingezwängt. In engen Modellkurven kann so etwas Probleme geben und musste schon oft als Begründung für ausschwenkende Pufferbohlen herhalten Doch Rothe hat sich etwas besonderes einfallen lassen. Die Pufferbohlen sitzen fest. Wenn der Vorläufer in engen Kurve doch 'mehr Seitenspiel braucht', dann drückt er nur die seitlichen Rahmen zur Seite - man muß während Geradeausfahrt schon sehr genau hinsehen um zu bemerken, daß sie nicht fest mit der Lok verbunden sind.
Damit Vorläufer und Rahmen wieder in die Mittelstellung zurückgehen, sind Federn montiert. Solange man die Lok in der Hand hält wirkt die Konstruktion ein wenig schwergängig, doch das liegt an einer weiteren Feder, die den Vorläufer nach unten auf das Gleis drückt. Solange die Lok nicht auf dem Gleis steht, drückt sie ihn gegen einen Anschlag, an dem dann beim Verschieben 'Reibung' entsteht. Auf dem Gleis läuft die Konstruktion aber 'frei' und überraschend zuverlässig auch durch Gegenbögen in (Modell-)Weichenstraßen. Und doch gibt es zu den Fahreigeschaften auch weniger erfreuliches zu berichten.
Schon die Probefahrt beim Händler war enttäuschend. Das Modell setzte sich nur wiederwillig in Bewegung, zeigte starke Geschwindigkeitsschwankungen und ein leicht sägend-singendes Geräusch...... hm. .... zum Vergleich haben wir dann die zwei vorhandenen DRG - Maschinen auf das Gleis gesetzt. Ergebnis, deutlich weniger und kleinere Stockungen, aber ebenfalls nicht perfekt..... Ich habe die Maschine dann beim Händler mal zehn Minuten hin.- und herbewegt....... und es wurde etwas besser.
Na dann. Mal sauber einfahren, ggf nachfetten.... und ein Lastgeregelter Decoder, das sollte evtl reichen, die Lok wurde
trotzdem gekauft.
Inzwischen hat die sie gut eine Stunde dauerlauf hinter sich - und fährt tatsächlich schon besser: Wenn es so weiter geht, könnten die Fahreigenschaften sogar richtig gut werden, Aber noch ist es leider nicht so weit: Im Moment: langsamste mögliche Geschwindigkeit circa 15 km/h, dabei aber Schwankungen in der Geschwindigkeit +/- 20% ohne das am Regler etwas verändert wird. und ohne, daß diese Schwankungen an bestimmten Stellen des Gleises auftreten. Aber nochmal: die beiden anderen im Laden vorhandenen Loks fuhren von anfang an spürbar besser - ich bin den Kompromiss in diesem Fall bewusst eingegangen - und bei wie man gleich sehen wird - gibt es noch Hoffnung auf 'deutliche Besserung'
Ich habe die Lok noch einmal auf das Gleis gestellt, die Digital-Zentrale angeschaltet (und den Gleichstrom aus)..... Adresse 0 für Loks ohne Decoder. (hier wird eine Art Impulsbreitensteuerung erzeugt) ... und schon kriecht die Lok im unteren Schrittempo, Das Getriebe ist also ziemlich gut 'untersetzt' auch bei offenem Regler bleibt die Lok nach meinen groben Messungen per Stoppuhr mit etws über 150 km/h) innerhalb der NEM.
Die 'Hemmung' bei Langsamfahrt scheint hauptsächlich aus einem etwas straff sitzenden Getriebe zu resultieren. Und bei Analogbetrieb hat ein Motor in langsamfahrt eben einfach 'weniger Kraft'. Mit etwas mehr einfahren, nachfetten und dann Impulsbreitensteuerung oder eben einem lastgeregelten Decoder sollte die Lok also durchaus sogar 'sehr gute ' Fahreigenschaften erreichen können.
Sehr Positiv: in dem Fahrwerk sind die drei Antriebsachsen deutlich federnd gelagert, so daß Unebenheiten im Gleisbau gut aufgefangen werden und die stromabnahme trotz nur 'dreier' Achsen ziemlich perfekt sein müßte. Obwohl meine Anlage sechs Wochen ruhte und im Raum 'gelebt und geraucht' wird (eigentlich also dringend ein GleisPutz angesagt wäre) gab es kaum Kontaktprobleme.
Ebenfalls Positiv: Dank hohem gewicht und federnden Achslagern erreicht die Lok trotz nur dreier angetriebener Achsen auch ohne Haftreifen ausreichende Zugkraft. Circa 5 vierachsige Waggons zieht sie auch eine 3-4 Prozentige Steigung hinauf. Bei 6 Waggons spürt man dann doch die Mühe... Erst wenns dann noch in der STeigung in die 356er Kurve geht (zum Glück bei mir im Tunnel) zeigt sich ein erstes Durchdrehen der Räder. Engere Gleiswendel sollte man wohl besser vermeiden) Da auch das Vorbild aber ausdrücklich für eher leichtere Schnellzüge auf nicht allzu bergiger Strecke konstruiert wurde, entsprechen diese Zugleistungen wohl der des Vorbildes. Ohne Haftreifen !
'Innere Werte'
Zunächst einmal. Der Beipackzettel ist vorbildlich, man erfährt nicht nur viel über das Vorbild sondern hat präzise Zeichnungen des Innenlebens, aller Wartungspunkte etc. Die Rastnasen sitzen ziemlich schwer, und wenn das Gehäuse dann ab ist - sieht man nichts: Das gesamte Fahrwerk ist ein unter einem kompakten Block metall versteckt der für das angenehm hohe Gewicht der Lok verantwortlich ist Meine mechanische Briefwaage, eine Antiquität, zeigte 600 Gramm. Die Platine sitzt unter Metallblock und Motor, bildet sozusagen den 'Boden' des Lok-kastens.
Und hier endet der Test für's erste, denn Rothe hat zum Verschrauben des Metallblockes kleine TORX-Schrauben verwendet, und die dazu passenden Schraubendreher finden sich in meiner ansonsten sehr umfangreich ausgestattenen Werkstatt nicht.
Aus den Zeichnungen des Beipackzettels geht allerdings hervor, daß unter dem metallblock ein (Bühler?) Motor sitzt, der ohne jede Schwungscheibe seine KRaft auf eine Schnecke und das unter dem 'Boden' liegende Zahnradgetriebe überträgt.
Auch wenn ich den Metallblock derzeit nicht demontieren kann - es sieht erst einml nicht so au aus, als sei irgendwo ein Platz für einen Decoder vorgesehen. da werde ich evtl aus dem Metall etwas herausfräsen müssen, und vielleicht schaffe ich
dabei dann sogar noch Platz für eine Schwungscheibe und wage einen entsprechendn Umbau.
'Apropos Umbau': Auch die Kupplungsaufnahme werde ich bearbeiten müssen. Die Tillig-Bügel sind in fest im Vorläufer montiert, mit einer mir bislang unbekannten Halterung. Da werde ich vor dem Anlageneinsatz NEM-Schächte einsetzen müssen. Von den Maßen her scheint das möglich zu sein, doch bedeutet es zunächst Fräsarbeiten an den Vorläufern. Da das Modell circa 1996/1997 konstruiert wurde ist das in gewissem Maß jedoch verständlich. Und gerade diese Lok kann (anders als eine Rangierlok) durchaus auch mit einem 'festen' Zug gekuppelt werden, der zu diesem ZWeck halt die Standard-Kupplung behält.
Fazit: Ein optisch sehr ansprechendes Kleinserienmodell mit einigen sehr schönen Details, leider aber auch Abstirchen an der Fahrkultur und noch ohne Normschacht und digital-Vorbereitung.
In Stichworten:
Detaillierung, Gesamteindruck: Gut bis sehr gut
Konstruktion: wirkt sehr sorgfältig, solide und robust.
Fahreigenschaften: mäßig (Analog) bis gut (Digital)
Möglicherweise Streuungen zwischen Einzelexemplaren
kleinste mögliche Geschwindigkeit: Analog circa 10-15 km/h,
Digital oder Impuls.. < 5 km/h
Höchstgeschwindigkeit bei 12 V circa 150 km/h
Gewicht: ca 600 Grann, keine Haftreifen
Stromabnahme von (allen) 3 Treibachsen
Auslauf aus jeder Geschwindigkeit = 0, wenn dann 'Durchrutschen'
Zugkraft bei < 4% Steigung 5 bis 6 Vierachser, in geraden auch 7
Preis: In diesem Fall relativ bescheidene 149 Euro, im Normalfall wohl teurer.
Produktionsstatus: Zur Zeit nur Restbestände im Verkauf, Laut Quelle im Forum neuauflage evtl noch im Sommer 2004. Mein Vorschlag: Dann mit 'normalen' Schrauben, Normschacht und evtl auch Schwungmasse sowie: falls ich den nicht jetzt 'unter dem Metallblock' übersehen habe: 'Platz' für einen Decoder.
eigentlich kaufe ich ja nur, was auf meiner Anlage auch direkt fahren soll, aber da eine Reihe von Wunschloks (noch) nicht Lieferbar sind - und weil ich vielleicht ja doch langsam mal anfangen könnte, für meine künftige elektrifizierte Strecke die ersten Fahrzeuge zuzulegen - und weil sie erst einmal wohl ein Auslaufmodell ist, habe ich mir gestern die E04 respektive "104" von Rothe gekauft.
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Mangels Digitalkamera wird es etwas dauern, bis ich digitale Bilder habe.... aber für alle, die die Lok nicht kennen, hier erst einmal ein Link in unsere Bild-Datenbank, wo ich leider nur die DR-Version fand. Die DB-Version ist in Epoche IV 'unten rum' schwarz, aber ansonsten doch sehr ähnlich. Eines vorweg: Das Modell wirkt in natura übrigens noch schöner - das Bild 'verschluckt' im (Blitz?)Licht doch einige Details.
Ein paar Worte zum Vorbild: Eigentlich ist sie auch ein Exot: Für eher leichte Schnellzüge wurden Anfang der 30er jahre 34 Loks gebaut, das zweite Baulos mit einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Eingesetzt wurde sie im Süddeutschen Alpenvorland und in Sachsen Sie wird bei mir mal als 'Aushilfe' einen imaginären Schnellzug München Dortmund bespannen.
Erster Eindruck: Schön
In der Vitrine des Händlers stand die 104-02-3 neben Tilligs (ex - BTTB) 144er - und machte spontan einen besseren Eindruck. Das eigentliche Gehäuse, aus Kunststoff gefertigt, ist in vergleichbarer Qualität und Feinheit graviert und lackiert ..... aber gerade rund um das Fahrwerk hat Rothe doch deutlich 'feiner' gearbeitet.
Die Fahrwerksblenden sind aus Messing sehr filigran geätzt - und obwohl die Sandfallrohre zu weit 'außen' enden: Wenn die Lokauf auf dem Gleis steht, bemerkt man den Abstand nicht und braucht einige Zeit, bis man sich an den vielen Feinheiten des auch beim Vorbild komplexen Rahmens satt gesehen hat. Gerade auch durch die matte Lackierung wirkt das alles auch 'echter' als bei vielen anderen Modellen. Der absolute Hit sind allerdings die feinen Speichenradsätze, die zusammen mit dem ganzen Fahrwerksbereich der Lok tatsächlich einen gewissen Look von 'Mehrwert' geben.
Nicht ganz so schön sind die Fenster, die im Bereich des Maschinenraumes für meinen Geschmack viel zu hell mit Farbe
hinterlegt sind (ich hätte da statt einer art Hellgrün doch eher Dunkelgrau genommen) und im Bereich des Führerstandes
nicht wirklich plan sind. Auch auf 'farblich abgesetzte Dichtungsgummis und nachgebildete Scheibenwischer muß man verzichten. Dafür sind die Zurüstteile, Handläufe und Aufstiegsleitern aus Messing sehr fein , wirken trotzdem alltagstauglich 'solide' und passen auf Anhieb. Sie sind auf obigem Foto scheinbar nicht montiert und steigern den optischen Eindruck noch einmal deutlich:
Sehr schön auch: die helle Beleuchtung durch gelb/rot wechselnde LEDs. Auf das in Epoche IV eigentlich obligatorische 3. Spitzenlicht muß man jedoch verzichten,
Da ich kein Vorbildfoto zur Hand habe, das die Dachausrüstung des Originals zeigt, kann ich nur sagen, daß die Isolatoren rein gefühlsmäßig etwas zu hoch wirken. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht doch ein paar Bauteile fehlen - Vorbildexperten werden da mehr zu sagen können. Aber auch wenn das Dach einen Hauch zu 'nackt' aussieht, die Stromabnehmer wirken Ausgeprochen fein und filigran.
Konstruktion: Fein und solide
Die Konstruktion der Vorläufer ist sicherlich besonders erwähnenswert. Denn die sind auch beim Vorbild in einen sehr engen Rahmen eingezwängt. In engen Modellkurven kann so etwas Probleme geben und musste schon oft als Begründung für ausschwenkende Pufferbohlen herhalten Doch Rothe hat sich etwas besonderes einfallen lassen. Die Pufferbohlen sitzen fest. Wenn der Vorläufer in engen Kurve doch 'mehr Seitenspiel braucht', dann drückt er nur die seitlichen Rahmen zur Seite - man muß während Geradeausfahrt schon sehr genau hinsehen um zu bemerken, daß sie nicht fest mit der Lok verbunden sind.
Damit Vorläufer und Rahmen wieder in die Mittelstellung zurückgehen, sind Federn montiert. Solange man die Lok in der Hand hält wirkt die Konstruktion ein wenig schwergängig, doch das liegt an einer weiteren Feder, die den Vorläufer nach unten auf das Gleis drückt. Solange die Lok nicht auf dem Gleis steht, drückt sie ihn gegen einen Anschlag, an dem dann beim Verschieben 'Reibung' entsteht. Auf dem Gleis läuft die Konstruktion aber 'frei' und überraschend zuverlässig auch durch Gegenbögen in (Modell-)Weichenstraßen. Und doch gibt es zu den Fahreigeschaften auch weniger erfreuliches zu berichten.
Schon die Probefahrt beim Händler war enttäuschend. Das Modell setzte sich nur wiederwillig in Bewegung, zeigte starke Geschwindigkeitsschwankungen und ein leicht sägend-singendes Geräusch...... hm. .... zum Vergleich haben wir dann die zwei vorhandenen DRG - Maschinen auf das Gleis gesetzt. Ergebnis, deutlich weniger und kleinere Stockungen, aber ebenfalls nicht perfekt..... Ich habe die Maschine dann beim Händler mal zehn Minuten hin.- und herbewegt....... und es wurde etwas besser.
Na dann. Mal sauber einfahren, ggf nachfetten.... und ein Lastgeregelter Decoder, das sollte evtl reichen, die Lok wurde
trotzdem gekauft.
Inzwischen hat die sie gut eine Stunde dauerlauf hinter sich - und fährt tatsächlich schon besser: Wenn es so weiter geht, könnten die Fahreigenschaften sogar richtig gut werden, Aber noch ist es leider nicht so weit: Im Moment: langsamste mögliche Geschwindigkeit circa 15 km/h, dabei aber Schwankungen in der Geschwindigkeit +/- 20% ohne das am Regler etwas verändert wird. und ohne, daß diese Schwankungen an bestimmten Stellen des Gleises auftreten. Aber nochmal: die beiden anderen im Laden vorhandenen Loks fuhren von anfang an spürbar besser - ich bin den Kompromiss in diesem Fall bewusst eingegangen - und bei wie man gleich sehen wird - gibt es noch Hoffnung auf 'deutliche Besserung'
Ich habe die Lok noch einmal auf das Gleis gestellt, die Digital-Zentrale angeschaltet (und den Gleichstrom aus)..... Adresse 0 für Loks ohne Decoder. (hier wird eine Art Impulsbreitensteuerung erzeugt) ... und schon kriecht die Lok im unteren Schrittempo, Das Getriebe ist also ziemlich gut 'untersetzt' auch bei offenem Regler bleibt die Lok nach meinen groben Messungen per Stoppuhr mit etws über 150 km/h) innerhalb der NEM.
Die 'Hemmung' bei Langsamfahrt scheint hauptsächlich aus einem etwas straff sitzenden Getriebe zu resultieren. Und bei Analogbetrieb hat ein Motor in langsamfahrt eben einfach 'weniger Kraft'. Mit etwas mehr einfahren, nachfetten und dann Impulsbreitensteuerung oder eben einem lastgeregelten Decoder sollte die Lok also durchaus sogar 'sehr gute ' Fahreigenschaften erreichen können.
Sehr Positiv: in dem Fahrwerk sind die drei Antriebsachsen deutlich federnd gelagert, so daß Unebenheiten im Gleisbau gut aufgefangen werden und die stromabnahme trotz nur 'dreier' Achsen ziemlich perfekt sein müßte. Obwohl meine Anlage sechs Wochen ruhte und im Raum 'gelebt und geraucht' wird (eigentlich also dringend ein GleisPutz angesagt wäre) gab es kaum Kontaktprobleme.
Ebenfalls Positiv: Dank hohem gewicht und federnden Achslagern erreicht die Lok trotz nur dreier angetriebener Achsen auch ohne Haftreifen ausreichende Zugkraft. Circa 5 vierachsige Waggons zieht sie auch eine 3-4 Prozentige Steigung hinauf. Bei 6 Waggons spürt man dann doch die Mühe... Erst wenns dann noch in der STeigung in die 356er Kurve geht (zum Glück bei mir im Tunnel) zeigt sich ein erstes Durchdrehen der Räder. Engere Gleiswendel sollte man wohl besser vermeiden) Da auch das Vorbild aber ausdrücklich für eher leichtere Schnellzüge auf nicht allzu bergiger Strecke konstruiert wurde, entsprechen diese Zugleistungen wohl der des Vorbildes. Ohne Haftreifen !
'Innere Werte'
Zunächst einmal. Der Beipackzettel ist vorbildlich, man erfährt nicht nur viel über das Vorbild sondern hat präzise Zeichnungen des Innenlebens, aller Wartungspunkte etc. Die Rastnasen sitzen ziemlich schwer, und wenn das Gehäuse dann ab ist - sieht man nichts: Das gesamte Fahrwerk ist ein unter einem kompakten Block metall versteckt der für das angenehm hohe Gewicht der Lok verantwortlich ist Meine mechanische Briefwaage, eine Antiquität, zeigte 600 Gramm. Die Platine sitzt unter Metallblock und Motor, bildet sozusagen den 'Boden' des Lok-kastens.
Und hier endet der Test für's erste, denn Rothe hat zum Verschrauben des Metallblockes kleine TORX-Schrauben verwendet, und die dazu passenden Schraubendreher finden sich in meiner ansonsten sehr umfangreich ausgestattenen Werkstatt nicht.
Aus den Zeichnungen des Beipackzettels geht allerdings hervor, daß unter dem metallblock ein (Bühler?) Motor sitzt, der ohne jede Schwungscheibe seine KRaft auf eine Schnecke und das unter dem 'Boden' liegende Zahnradgetriebe überträgt.
Auch wenn ich den Metallblock derzeit nicht demontieren kann - es sieht erst einml nicht so au aus, als sei irgendwo ein Platz für einen Decoder vorgesehen. da werde ich evtl aus dem Metall etwas herausfräsen müssen, und vielleicht schaffe ich
dabei dann sogar noch Platz für eine Schwungscheibe und wage einen entsprechendn Umbau.
'Apropos Umbau': Auch die Kupplungsaufnahme werde ich bearbeiten müssen. Die Tillig-Bügel sind in fest im Vorläufer montiert, mit einer mir bislang unbekannten Halterung. Da werde ich vor dem Anlageneinsatz NEM-Schächte einsetzen müssen. Von den Maßen her scheint das möglich zu sein, doch bedeutet es zunächst Fräsarbeiten an den Vorläufern. Da das Modell circa 1996/1997 konstruiert wurde ist das in gewissem Maß jedoch verständlich. Und gerade diese Lok kann (anders als eine Rangierlok) durchaus auch mit einem 'festen' Zug gekuppelt werden, der zu diesem ZWeck halt die Standard-Kupplung behält.
Fazit: Ein optisch sehr ansprechendes Kleinserienmodell mit einigen sehr schönen Details, leider aber auch Abstirchen an der Fahrkultur und noch ohne Normschacht und digital-Vorbereitung.
In Stichworten:
Detaillierung, Gesamteindruck: Gut bis sehr gut
Konstruktion: wirkt sehr sorgfältig, solide und robust.
Fahreigenschaften: mäßig (Analog) bis gut (Digital)
Möglicherweise Streuungen zwischen Einzelexemplaren
kleinste mögliche Geschwindigkeit: Analog circa 10-15 km/h,
Digital oder Impuls.. < 5 km/h
Höchstgeschwindigkeit bei 12 V circa 150 km/h
Gewicht: ca 600 Grann, keine Haftreifen
Stromabnahme von (allen) 3 Treibachsen
Auslauf aus jeder Geschwindigkeit = 0, wenn dann 'Durchrutschen'
Zugkraft bei < 4% Steigung 5 bis 6 Vierachser, in geraden auch 7
Preis: In diesem Fall relativ bescheidene 149 Euro, im Normalfall wohl teurer.
Produktionsstatus: Zur Zeit nur Restbestände im Verkauf, Laut Quelle im Forum neuauflage evtl noch im Sommer 2004. Mein Vorschlag: Dann mit 'normalen' Schrauben, Normschacht und evtl auch Schwungmasse sowie: falls ich den nicht jetzt 'unter dem Metallblock' übersehen habe: 'Platz' für einen Decoder.