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Lichtverschmutzung und Energieträger um 1910

Quedlinburg hatte in der Nähe des Gaswerks ein E-Werk, bei dem ein Gasmotor den Generator antrieb. (Wesentlich später durch einen Schiffsdiesel ersetzt und als Notstromagregat genutz, da inzwischen längst Fremdeinspeisung mit Umformern für das Gleichstromnetzt.)
 
Nicht schlecht, die auf einen höheren Mast. Die Lampenkörper müssten ungefähr auf 3 Meter Höhe sein. Vielleicht könnte @Grischan ja mal was machen. In Dresden gibt es ja diese typischen eckigen Gaslaternen. Leider nur noch wenige Hundert mit richtig Gaslicht:(:(:(

Helge
 
An sächsischen Bahnhöfen standen um 1910 oft die gleichen Petroleumlaternen. Schlicht aber schön, wie ich finde. In Scharfenstein kann man sie am linken Bildrand ganz gut erkennen: Scharfenstein 1907

Wenn da irgendjemand Maße oder eine Zeichnung kennt, gerne her damit :) - würde einen Nachbau etwas erleichtern.

Gruß René
 
Hallo miteinander
-es gab vielfältige Varianten der Beleuchtung
die Verbreitung war regional unterschiedlich und baute meistens auf industriell genutzte Ernergieanlagen auf
-zb. eine Glashütte brauchte viel Gas zur Produktion da war eine Gasbeleuchtung naheliegend
bei der Bahn gab es alles-angefangen von Kerzenleuchtern in Nischen (zb. in den 2achsern der Schmalspurbahn)über Petroleumlampen sogar als loklampen über karbidfunzeln zur Gasbeleuchtung (nannte sich Fettgas) und parallel dazu die ersten Elektrolampen
in Dessau gab es sogar mal eine Gasstrassenbahn die dann irgendwann auf E-Betrieb umgestellt wurde
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es gab mal Lampenbausätze zu DDR Zeiten (zwar nicht so nobel wie die jetzt verfügbaren) aber mit LED ganz brauchbar
gruß FB.
 
Danke @GunTT, das ist ein interessanter Link. Ein interessanter Baustein auch für mich. Übrigens, auch in Augsburg gibt es einen Verein, der sich um die Erhaltung des technischen Denkmals Gaswerk kümmert. Dieses Werk hatte Bahnanschluß, bis in die siebziger Jahre rangierte da eine Dampflok.

Helge
 
Ob der Gesamtvorgamg noch Energie spart, ist schon zweifelhaft.

Geht mir aber mit den Holzpellets auch so. Wir haben mal das Gestell für so eine Produktionsanlage in Schwedt und irgendwo in Oberschlesien gebaut.

Die Anlage selber ist riesig. Das Holz wird geschnitzelt, getrocknet und gepresst (pelletiert). Erst wird das Holz und dann die Pellets quer durch Europa gefahren…
Das kann nur in der bestenfalls ein „Nullsummenspiel“ sein.
Grüße Ralf
Nein, wenn man Holzpellets verbrennt entsteht doch kein CO2, nur ein bischen Rauch. Und deshalb ist das ja auch so umweltfreundlich und nachwachsend. Aber Kohle ist böse. /IRONIE

Mal im Ernst: Wollte man CO2 wieder aus der Atmosphäre bringen, so müsste man überschüssiges Holz wieder in der Erde vergraben, z.B. in alten Bergwerkstollen. Und irgendwann wird wieder Kohle daraus, dann haben wir Urprungszustand wieder.
 
Zum Thema Gaswerke in kleinen Städten: In Bernau bei Berlin kann man solch ein kleines Gaswerk noch heute besichtigen. Es ist zwar außer Betrieb, aber das Arrangement der Gebäude usw. ist noch erhalten. Errichtet wurde das Gaswerk 1867, als die Stadt Bernau lediglich 5.000 Einwohner zählte.

https://www.stadtwerke-bernau.de/unternehmen/engagement/denkmalanlage-gaswerk.html


Zum leidigen und langsam öden Thema "Klima, Holzpellets und es kann nicht sein, was ich nicht mag":

Der Unterschied zwischen CO₂ aus Biomasse und CO₂ aus Kohle: Das CO₂ aus Bäumen und so weiter wurde der Atmosphäre vor wenigen Monaten bis wenigen Jahrzehnten, Jahrhunderten entzogen. Das CO₂ der Kohle ist der Atmosphäre seit Hunderten von Millionen Jahren entzogen. Und natürlich kann man es wieder freisetzen. Wir müssen dann halt nur damit leben, dass es noch mehr Stürme gibt, die Gletscher und damit die Trinkwasserquellen Asiens verschwinden, Afrika und auch der Süden Europas komplett zur Wüste wird, infolge dessen Milliarden von Menschen eine neue Heimat benötigen und sich auch nehmen werden, um mal direkt die Alltagsängste der typischen Klimawandelskeptiker anzusprechen. Wenn diese Folgen es Wert sind, weiterhin Braunkohle zu verbrennen, kürzeste Wege mit vollkommen übermotorisierten PKW zurückzulegen. Dann sei es so: Ist immerhin eine Demokratie.

Davon abgesehen sind Holzpellets aus anderen Gründen wirklich problematisch: Die verwendeten Heizung sind häufig unsachgemäß errichtet, was unsaubere Verbrennung, Gestank und Feinstaub zur Folge hat. Zudem ist der Trend mittlerweile derart ausgeufert, das wir statt Sägewerkresten ganze Wälder in Osteuropa abholzen, um Pellets herzustellen. Das war definitiv nicht der Plan.
 
Als ehemaliger und gebürtiger Bernauer habe ich auch mal Google angeworfen, weil mir so war, mal gelesen zu haben, dass es den stadtbildprägenden Gaskessel erst seit den 30er Jahren gibt. Diese Quelle
https://www.komoot.de/highlight/511388
sagt: Gaswerk seit 1897 (was immer noch vor dem Zeitraum ist, den iwii darstellen möchte), Kessel seit 1932.

Grüße, Jörg
 
Ich würde sagen, dass der "Gaskessel" ein Scheibengasbehälter ist. Aber toll, dass er erhalten werden konnte. Leider ist auch hier das Ofenhaus nur noch als Baukörper erhalten, ohne technische Inneneinrichtung der ursprünglichen Funktion.
Aber besser so, als abgerissen.

Mittlerweile hab ich mal in der Geschichte gewühlt. Dass Kohle Gas enthält, weiß man seit dem 17. Jahrhundert. Die ersten technischen Versuche, dieses Gas zu gewinnen, erfolgten im frühen 19. Jahrhundert, gleichzeitig begann die Produktion von Koks. Den Ausschlag dazu gaben die bei der Kohlenwäsche- und sortierung anfallenden Mengen von Feinkohle (Staub und Krümel in Korngröße kleiner als 1cm), diese wurden bisher nur mit mäßigem Erfolg genutzt, oder, falls möglich, als Briketts gepresst. Gleichzeitig fiel die Frage nach der Verwendung des gewonnenen Gases. Zunächst erkannte man die höhere Leuchtkraft der Flamme. Etwa 1885 gab es den Glühstrumpf, erfunden von Carl Auer.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden erste städtische Gasanstalten erbaut. Straßen, Plätze und Gassen wurden mit Gaslaternen ausgestattet. Nachfolgend wuchsen Leitungsnetze, die Leitungen wurden sukzessive in die Häuser geführt. Vornehmlich zu Leuchtzwecken. Gasherde setzten sich auch langsam durch.
Also dürften zur Wende zum 20. Jahrhundert bereits in vielen deutschen Städten Gaswerke betrieben worden sein. Der Stern des Gaslichtes sank mit der zunehmenden Elektrifizierung der Innenstädte, wobei sich gerade die Straßenbeleuchtung mit Gas bis heute vereinzelt noch behaupten kann. U.a. auch in Berlin, in Düsseldorf oder in Dresden. Teilweise versuchen Vereine und Initiativen diese letzten Vertreter historischer Lichttechnik zu retten und gar weiter betreiben zu lassen.

Die Stadtgasproduktion endete praktisch Mitte der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Zunächst erfolgte eine Umstellung auf "Ferngas". Das bedeutete, zentrale Gaskokereien belieferten ein Fernleitungsnetz. Die letzten Großkokereien befanden sich in Schwarze Pumpe, Espenhain (???), Magdeburg und Zwickau, letztere zwei auf Steinkohlebasis.
Doch Anfang der neunziger Jahre erfolgte die großflächige Umrüstung auf Erdgas, welches aus Nordeuropa und aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion bezogen wird.

In den letzten Kokereien im Ruhrgebiet wird das erzeugte Gas ausschließlich für eigene Heizzwecke der Ofenbatterien bzw. für das Beheizen der Hochöfen in Duisburg verbraucht.

Soweit grob ein Abriß.

Glück Auf
Helge

Glück Auf und Guten Morgen,

Ich habe die Nacht vorm Schlafen gehen noch einen Film gefunden, der im Gaswerk Osnabrück kurz vor der Stilllegung und in der Abrißphase entstanden ist.
Es ist sehr gut zu sehen, wie körperlich hart und an der Gesundheit zehrend die Arbeit als Gaswerker war.
Ganz gut dargestellt ist auch der technologische Ablauf.


Alle, die denken, die haben einen Scheißjob... Überdenkt es, wenn Ihr diesen Film seht... Archaischer geht es nicht mehr...

Helge
 
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sagt: Gaswerk seit 1897 (was immer noch vor dem Zeitraum ist, den iwii darstellen möchte), Kessel seit 1932.
Das bezieht sich auf die Bauart des Speichers, die sich bewährt haben soll, aber trotzdem recht selten war. Vorher nutzte man glockenartige Konstruktionen um die Speicher abzudichten und auf Druck zu halten.
 
Genau. Es ist aber eindeutig ein Scheibengasbehälter. So wie dat Dingen in Oberhausen. Nur in Miniklein und wäre eine Steilvorlage für die Hüttengrunder Häuslmacher.
Die alten Glockengasbehälter hatten dieses äußere Stützgerüst rundherum. Das Teil könnte AUHAGEN mit gelaserten Geländern und Streben mal verjüngen.
Wäre das was?

Helge
 
Das Teil könnte AUHAGEN mit gelaserten Geländern und Streben mal verjüngen.
Meines Wissens ist das nicht mehr im Sortiment. Ich habe aber noch eins in den Abrisskisten meiner Jugendanlagen. Ein Gaswerk liegt da auch noch herum. Mal schauen, vielleicht bekommt der Gasspeicher - da nicht mehr ganz so schön - eine Backsteinverkleidung (sollte mit dem Auhagen Baukasten kein großes Problem sein). Auf jeden Fall eine Option den Platz in meinem "Gleisdreieck" sinnvoll zu nutzen und vielleicht noch ein paar Betriebsvariationen zu erzeugen.

Unterm Strich: Eine Gasbeleuchtung ist in einer Kleinstadt zu der Zeit ist plausibel.
 
Peitz ist nur ein kleines Städtchen,aber wir hatten eine Glashütte und ein Gaswerk mit einem "für uns Kinder "großen Gasometer.Wenn wir zur Schule Gingen wurde immer geschaut, wie weit der Gasometer rausstand.Dann wußten wir,ob viel oder wenig Gas da war.Ist leider alles weggerissen worden.
Klaus
 
Schöne Erinnerung! Ich kann mich nur erinnern, dass das Dresdner Gaswerk ein schwarzer, stinkender Moloch war. Der große Ostrava-Gasometer war eine Landschaftsmarke zwischen Dobritz und Reick.

Helge
 
In Berlin - Greifswalder Straße stand auch ein Gaswerk.
Vom S - Bahnhof konnte man immer schauen wenn der glühende Koks rausgedrückt wurde in Behälter.
Schon zu Erichs Zeiten abgerissen, von der Danziger Straße aus sieht man noch einen kleinen Rest.

MfG Bandi 60 + 4 !
 
Guten Abend,
Na eine Menge interessanter Fakten kommt zusammen. Ich bin begeistert.

Helge
 
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