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Interzonenzüge

Wie wurden eigentlich Güter nach Berlin (West) aus dem Gebiet der BRD gebracht? Alles mit dem LKW oder gab es sog. Transitzüge?

Interessant hierbei wären Infos über Tankzügen. Sehr viele TTler haben ja die bunten Waggons von Fina, Shell etc. daheim.

Aus dem Gebiet der DB ging alles in der Regel über Seddin Süd. Dort gab es eine Kontrollgruppe, wo die Wagen zolltechnisch behandelt wurden. Danach fuhr man ohne Halt über Drewitz nach Berlin (West).

Umgedreht ging es über Wustermark, wo die Grenzbehandlung stattfand. Auch da gab es eine Kontrollgruppe. Einzelne Ganzzüge fuhren auch vom Gebiet der DB über Wustermark nach Empfänger in Berlin (West).

Mit bunten Kesselwagen muß ich Dich enttäuschen, die meisten Transporte liefen mit DR-eigenen Kesselwagen.

Hauptlok
 
Die Deutsche Bundesbahn in Berlin

Die Deutsche Bundesbahn war auch in Berlin (West) vertreten. Dazu nutzte sie einen juristischen Trick, indem sie sich der unternehmseigenen Spedition Schenker bediente, die offiziell in Berlin (West) tätig werden durfte.

Die DB lieferte regelmäßig Container (drei 40' Container an Werktagen) mit bundesbahneigenen LKW nach Berlin zu Schenker. Und zwar im Transit auf der Straße.

Der Haupttransportweg war aber auf der Schiene.


Wer mehr dazu erfahren will sei auf "Die Deutsche Bundesbahn vor 25 Jahren. 1984" verwiesen, dort ist ein Artikel hierzu zu finden.
 
Ich habe mir das Buch INTERZONENZÜGE Eisenbahnverkehr im geteilten Deutschland 1945 - 1990 von Peter Bock vom Verlag Geramond zugelegt. :fasziniert:
Da ist mir beim Stöbern auf der Seite 92 eine V15 "Blauer Bock" mit offenen Güterwagen im "Interzonenzugverkehr" auf dem Bahnhof Ellrich in Richtung Zorge aufgefallen.
Aber auch auf Seite 153 ein Farbbild von 1982 mit einer BR 118 der 118 357 und einem Militärtransportzug der franz. Armee bestehend aus 3 blauen (teilweise mit Schürzen)personenwagen und der Rest Schwertransportwagen (möglicherweise Samms oder Syss) beladen mit Panzern am Haken auf der Svinemünder Brücke aufgefallen, ein geiles Bild.
 
Hallo,

Willy

die Wagen waren doch normal bei der DR, oft auch mit Plane und teilweise mit Beschriftung. Warum auch nicht in Interzonenzügen? Sind doch aus dem Ausland auch zu uns gekommen. Oder verstehe ich dich jetzt falsch?
 
plane auf E-wagen kenn ich , das mit den Fc wagen is mir neu , eigentlich wollt ich nur auf das käufliche video hinweisen , das mit den fc wagen war nur nebenbei.
 
Zitat von ssv111: ..."Da ist mir beim Stöbern auf der Seite 92 eine V15 "Blauer Bock" mit offenen Güterwagen im "Interzonenzugverkehr" auf dem Bahnhof Ellrich in Richtung Zorge aufgefallen."...

Die V 15 hat die Grenze nicht passiert. Die Grenze knickt vorher nach links ab. Sie bediente die Sandwerke auf einer Anschlußbahn. Lokwechsel fand auf dem Bahnhof Ellrich, ergo auf DDR Gebiet statt. Eine Seite vorher ( 91) ist die besondere, unter den besonderen Situationen der Grenzbahnhöfe, in Ellrich als Prinzipskizze dargestellt. Der Aufnahmeort des Fotografen dürft sich demzufolge südlich der Weiche 100 befunden haben.

mfg tommy

Nachtrag: Ich möchte mich hiermit verbessern, "Der Fotograf dürfte sich südlich des Gleistores am Km 142,337 befunden haben."
 
Hallo tommy,
ich habe es gerade nocheinmal durchgelesen und die Bahnhofsskizze nochmal genau betrachtet, ja die Anschlußbahn biegt wenige Meter vor dem eigentlichen Grenztor ab, also blieb der kleine Zug doch auf DDR Gebiet. Aber komisch sieht eine Eisenbahn mit "Gartentor" doch aus... :wiejetzt:
 
Seddin und Wustermark Rbf.

Hier ein paar Erinnerungen aus meiner Kindheit bzw.Jugend.

Die Transit-Güterzüge wurden an den o.g. Güterbahnhöfen abgefertigt und mußten dann Nonstop nach West-Berlin durchfahren, um Fluchten zu verhindern. Von Seddin aus war Drewitz (heute Potsdam-Medienstadt) der letzte Bahnhof, den sie passierten. Dieser Bahnhof war komplett eingezäunt und es gab dort auch Grenzsoldaten, die ihn von einem Turm aus überwachten. Zum Bahnsteig waren die Türen verschlossen. Reisende durften erst 10min vor Abfahrt des Zuges auf den Bahnsteig. Nach diesem Bahnhof galten die Gleise als "Grenzgebiet" und waren beidseitig eingemauert. Damit jemand ohne Ortskenntnis keine Flucht planen kann, gab es noch eine weitere Besonderheit. Auf allen Potsdamer Stadtplänen war der Bahnhof Drewitz als Sackbahnhof eingezeichnet. Die Bahntrasse von Drewitz nach West-Berlin bzw. der Exklave Steinstücken existierte auf fast keiner DDR-Landkarte.

Noch extremer war es in Staaken, dem letzten Haltepunkt von Wustermark aus. Diesen Hp als Festung zu bezeichnen wäre nicht übertrieben, denn er war von riesigen Streckmetallzäunen umgeben. Selbst der dortige Bahnübergang besaß keine Schranken, sondern 3m hohe Metall-Gatter.

Es gibt zu diesem Thema ein tolles Buch >> Grenzbahnhöfe <<.
 
So ich habe jetzt verschiedene Threads abgeklappert aber nichts gefunden.

Tilligs M-Wagen der DB Epoche 4, die blau/beigen, haben ja das Zuglaufschild *Hamburg-Altona - Büchen - Schwandheide - Berlin Stb.*

Wie sah der Zugbildungsplan für diese Wagen aus, aus welchem Zeitraum stammt der Zuglauf und welcher Zug war das? Zudem noch eine kleinere Frage... Welche Loks wurden auf BRD und DDR-Seite für diesen Zug benutzt?

Gruß Ulli
 
Grob umrissen würde ich meinen; m-Wagen mit ozeanblau- Längsträger und Piktogrammen ab ca. Ende der 1970er bis Anfang der 1990er Jahre (Rev. Daten des Wagens?) Wagenlaufschild Hamburg - Berlin Stadbahn - Transitzug.

Ende der 1970er Jahre wurden die einige Transitzugverbindungen mehr und mehr von DR auf DB Wagenmaterial umgestellt, auch komplette Garnituren. Infrage kommende Zugläufe könnten der D 337 , der D 1333, der D339 und der D1335 kommen. Bis auf den D 337 besaßen sie Kurswagen von Westerland und Speisewagen, außer D 1333 und 1335 auch Packwagen (BDm). Die Erste Klasse war, so würd ich meinen nur mit höchsten zwei Waggons vertreten. Die Speisewagen wurden durch die Mitropa (nur?) betrieben. Auch kamen DDm-Waggons nach Sylt.

Zugmaschinen, auf der DR Seite zu jener Zeit die 132er bis Büchen. Auf der DB Seite die Bauarten der V 160er Familie, die Waggons waren zu jener Zeit ja noch mit Dampf- und elektr. Heizung versehen.

Wie die ganauen Gestellungspläne der einzelnen Züge, in bestimmten Fahrplanabschnitten aussahen, damit kann ich nicht mit dienen. Wer weiß mehr...?

Eventuell hilft Dir das schon etwas weiter.?

Bild3, 4, und 5 DR und Mitropa auf Sylt

Warnhinweis: !Bis auf die D-Zugnummern aus der Erinnerung heraus und mal schnell geinternetzt!
 

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Grob umrissen würde ich meinen; m-Wagen mit ozeanblau- Längsträger und Piktogrammen ab ca. Ende der 1970er bis Anfang der 1990er Jahre (Rev. Daten des Wagens?) Wagenlaufschild Hamburg - Berlin Stadbahn - Tranistzug.


Laut Anschriften an den Wagen 1982 (Rev. 23.09.82)

Danke

Gruß Ulli
 
Interzonenzüge und mehr

Literatur-Tipp -
in diesen Tagen frisch raus gekommen :
"Deutsch-deutscher Grenzverkehr" - Züge durch den eisernen Vorhang vom GeraMond Verlag in der Reihe BahnExtra .
Vieles um Zugbildung , Bespannung und sonstiges im Bahnverkehr zwischen den Welten .
 
Irgendwie kommt einem alles bekannt vor, was in diesem Heft steht:wiejetzt: - heute im Buchhandel begutachtet.

Highlights waren:
*Ein kleines Farbbild vom Versuchswagen ABge (Vorbild des Zeuke-Schnellzugwagens)
*Ein kleines Farbbild eines Schürzen-DB-Speisewagens in ozeanblau-beige:fasziniert:
 
Hat jemand das Buch "INTERZONENZÜGE" (Auflage 2007) vor kurzem noch in einem Buchladen in Berlin oder Umgebung gesehen? Online scheint es ja überall nicht mehr lieferbar zu sein?
 
Hallo, wie war das denn eigentlich so in Epoche III, speziell Ende der 50er Jahre? Die Grenzen waren ja noch auf und es gab beide Bahngesellschaften. Da müßten die Züge doch einen regen Grenzverkehr gehabt haben oder irre ich mich jetzt gewaltig?

MfG V200
 
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