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Güter auf die Bahn? Nicht, wenn's nach DB Cargo geht!

@24014 Du hast das ganz umfassend dargestellt! Danke, genau das ist das Problem.

Helge
 
@Frontera
Der Endverbraucher bezahlt grundsätzlich alle Produktions- und Lieferkosten. Wenn der LKW-Transport teurer als der mit der Bahn wäre, wäre allerdings ein ausreichender Ansatz geschaffen die Dinger so lange es geht auf den Gleisen zu halten. Das es deswegen zum Verlust von Arbeitsplätzen käme wäre nicht das Problem weil sich im gleichen Atemzug wieder etliche Neue bilden würden. Die wären sogar weitestgehend ortsfest auf diesen, wie heißen sie doch gleich :gruebel:
Ah ja "Bahnöfen" :idee:
Übrigens ist die ach so schlimme LKW-Maut deswegen so schlimm weil sie nicht mal 30€ auf 100km kostet, auf denen der Bock zwischen 25 und 70 Liter Diesel verballert und eine Tour pro Schicht wohl mit um die 600 bis 1000€ zu Buche schlägt. Für 26 Tonnen, sprich etwa 2 bis 4 Cent pro Kilogramm. Da würden Deine Sonntagsschrippen freilich unbezahlbar werden.
 
Hinzu käme, gerade im Bereich Lebensmittel eine Umstellung auf weitestgehende regionale Wirtschaft. Ich muss nicht 300 Sorten Bier im Getränkehandel zu fast gleichen Preisen pro Sorte kaufen können. Die Agrarwirtschaft muss wieder umgestellt werden. Zur Zeit sieht man ausschließlich Monokulturen aus Mais, Raps und Getreide. Geflügel und andere Nutztiere haben ein Recht auf würdige Lebensbedingungen. Große Einheiten an Pflanzen und Tieren produzieren entsprechend auch Schädlinge und Krankheiten.
Wir alle sind gefordert, etwas dazu zu tun. Mit dem Finger auf andere zeigen, ist aber einfacher.
Also, nicht nur die Verkehrspolitik muss sich grundlegend ändern, sondern alles.
Das bedeutet aber auch nicht das Zurückfallen in nationale Kleinstaaterei. Wir sind global vernetzt, das ist schon immer so. Das war vor tausend Jahren auch schon. Handelswege über regionale Grenzen hinweg, sind nichts neues. Dennoch können wir vor Ort vieles selber bewerkstelligen, ohne dass eine Möhre erst 600 km unterwegs ist. Nur als Beispiel.

Helge
 
Der Feldbau hat hier immer schon Raps, (nachwachsender Rohstoff), Mais („Energiepflanze“) und Getreide (Ernährung/Futtermittel) angebaut.
Wo der Boden passt, auch Kartoffeln oder Zuckerrüben.

Was sollen die sonst machen? Ein Acker ist eine Produktionsfläche. In einer Werkhalle kommt auch keiner auf die Idee, Blümchen zu pflanzen.

Gerade der Landwirt wird schon länger gegängelt - sogar mein Urgroßvater soll regelmäßig mit seinem Landrat überkreuz gelegen haben. Damals ging es vor allem um Kosten für die Melioration im Netzebruch.

Hier mal ein Feld mit Buchweizen, Phacelia, Sonnenblumen und ?.
Hier war vorher Gerste angebaut. Zur Bodenverbesserung und -abdeckung werden seit einiger Zeit solche blühenden „Zwischenfrüchte“ angebaut. Nächstes Jahr folgt dann Mais.
Die Bienen freut das - den Imker auch. Man muss nur drauf achten, daß der Honig daraus für die Bienen „verdaulich“ ist.
Hinter den Bäumen fließt übrigens die Oder - dahinter ist dann Polen.
Grüße Ralf
 

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Meine Möhren sind nur 9 km von mir entfernt im Garten, bin ich doch ein Guter ?
Wachsen auf Pferdemist, der ein Jahr verrottet ist. Sonst haste Würmer und Maden drin.
Eine Möhre braucht Altdung, sonst wird es nichts.
Ach und Babys bekommen Möhren pur, wenn sie Durchfall haben.
Als angehender Opa muß ich jetzt das Stück Land für Möhren vergrößern im nächsten Jahr.

MfG Bandi 60 + 4 !

:eek: :streichel:versteck::ironie:
 
Wir helfen Dir und bauen jetzt alle Möhren an!
Aber damit sind wir eigentlich schon wieder beim Problem, dem Transport. Gibt es eigentlich noch den Güterbahnhof in Berlin Nord Ost? Das würde dann allerdings bedeuten, ein Gleis zu pachten und eine umweltbewußte Lok (also E-Lok) zu chartern. Und schon kostet der 5 kg Sack Möhren gut 20 €. Aber zum Glück haben wir dann in Berlin keine Luftverschmutzung durch die Bahn! Und auch Kraftstoff, er wurde gespart, ist doch gut so! Aber die Zeit, die Du brauchst, um den Sack Möhren abzuholen. Und, jeder der einen Sack Möhren haben möchte, der chartert ein Gleis, einen Wagen und eine Lok nebst Personal und der Flächenbedarf der Güterbahnhöfe wächst ins Unermessliche.
Eure Gedanken sind ja schön und gut, sie hinken leider ein wenig!
(Man soll nicht alles so wörtlich nehmen, aber ein bißchen Wahrheit ist wohl dran!)
 
Für die Kurzstrecke sind Elektro-LKW eine absolut sinnvolle und realistische Lösung. Was heute an Elektro-LKW zu kaufen ist, schafft mit einer Batterieladung problemlos 250 km (und laut Prospekt 400 km). Erst auf längeren Strecken kann die Bahn Vorteile ausspielen. Wie lange die Güter unterwegs sein dürfen, ist übrigens größtenteils eine Frage der Vorausplanung.
 
Sbahner, Spaß gehört im Leben dazu und wie Du schon sagtest auch ein bischen Wahrheit.
Wenn es nicht reicht, dann hole ich mir welche aus Drewen, wenn ich zu Besuch bin.
Ach und mein Auto spukt 65 gr CO2 auf den Kilometer aus, wieviel macht da ein Radfahrer?

MfG Bandi 60 + 4 !

:ironie:
 
Ach @Sbahner, Du übertreibst gleich. Warum nicht sachlich diskutieren? Ändern könnte man es nur, wenn alle die Änderung wollen.

Helge
 
... Wenn ich A13 Richtung Dresden fahre, komme ich an einem DB Schenker Logistikpark vorbei. Da frag ich mich, ob die nicht vielleicht doch einen Bahnanschluss haben…

Wenn Du Schenker bei Radeburg meinst - die haben keinen Bahnanschluss. In der Nähe ist dort schon immer nur die Schmalspurbahn "Lößnitzdackel".

Die RoLa würde sich auch für die A4 anbieten. Der Abschnitt Dresden-Görlitz wird von Jahr zu Jahr voller. Wenn es so weiter geht, werde ich meine Kurierfahrten nach Pulsnitz streichen und auf die Post umschwenken. Das dauert zwar länger, aber es schont meine Zeit und Nerven.
 
Dito Nossener Dreieck - Dresden. Irre, was da abgeht.
Angeblich ist es wohl beschlossene Sache, den Abschnitt vierspurig auszubauen. Sicherlich für zig Milliarden...
Umdenken klingt, glaub ich, anders.

Amateurliga:
proxy.php
 
...Und schon kostet der 5 kg Sack Möhren gut 20 €...
Hab mir gerade ein Buch bestellt: "DEUTSCHLAND, EIN WIRTSCHAFTSMÄRCHEN" und musste gerade an ein Interview auf Radio1 mit der Autorin denken. Such Dir das Interview mal raus und vergleiche es mit Deinem Geschriebenen (wenngleich Du auch zugibst, es komplett überzeichnet zu haben)
 
Ist das die Abrechnung mit Ludwig Erhardt? Die junge Frau hat an dem Denkmal kein gutes Haar gelassen.

Mir ist das schon immer klar, daß dieses „Wirtschaftswunder“ zu den Mythen dieses Landes gehört, die sich hartnäckig halten. In Wahrheit war das sicher auch nur Blut, Schweiß und Tränen …

Anders als heute stieg aber das Einkommen der Arbeitnehmer bis Ende der Sechzigerjahre in dem Maße, wie die Unternehmensgewinne wuchsen.
Der Arbeitnehmer wurde also am „Aufschwung“ beteiligt. Das muss man anerkennen, um der Wahrheit die Ehre zu geben.

Heute hört man immer nur, daß die „fetten Jahre“ wieder mal vorbei sind und reibt sich die Augen, weil man die irgendwie nicht mitgekriegt hat…

Ich fand die Beurteilung von Herrn Erhardt trotzdem selbstgerecht und schnöselig. Um historische Vorgänge und Personen zu bewerten, muss man sich schon mal die Mühe machen, in deren Zeit einzutauchen.
Bewertungen nach aktuellen Kriterien gehen an der Sache vorbei.

Grüße Ralf
 
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Die letzten drei Minuten des Interviews waren interessanter. Sie ging dort auf diverse Automatismen in der deutschen Mentalität ein und SBahner hat solch einen geliefert. Absicht möchte ich ihm nicht unterstellen obwohl der Vergleich arg übertrieben war.
Wie gesagt liegen die Kosten für den Transport per LKW deutlich unter 10 Cent pro Kilogramm Ware. Der Bahntransport wird nicht soooo viel teurer sein, sprich der Endverbraucher würde im Alltag nicht viel davon spüren.
Lediglich über die Masse wird es für Unternehmen interessanter alles über LKW abzuwickeln. Die Straßen werden ja schließlich in Gänze von der Bevölkerung bezahlt.
 
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@Ralf_2
Hier wird es schon richtig historisch-reflektiert... Diese Sichtweise wünsche ich vielen Zeitgenossen, die meinen, historische Vorgänge vor allem aus der Gegenwart beurteilen zu müssen, um die (vermeintliche) Fortschrittlichkeit der aktuellen Situation zu beweisen. Der Tübinger Politikwissenschaftler Theodor Eschenburg (1905-1999), der in seinem Leben sozusagen das 20. Jahrhundert verkörperte, meinte in einem Interview in der ZEIT aus dem Jahre 1994 zu L. Erhard als Bundeskanzler gegenüber seiner Zeit als Wirtschaftsminister: "Oh, minus, minus. Ein guter Suppenkoch ist noch kein guter Küchenchef."

Das wird jetzt aber wirklich off topic, aber den Hinweis von Ralf_2 wollte ich als Historiker nicht einfach unkommentiert lassen :).

Euch allen einen schönen Abend!

Gruß von der Küste,

24 014
 
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