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Görlitzer Bahnhof (Berlin) - Materialsammlung und Planung

iwii

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Berlin
Hallo zusammen,

ich versuche gerade die Abläufe im alten Görlitzer Bahnhof (Berlin) zu ergründen. Dieser hatte selbst ja keine Abstellmöglichkeiten für Güter- und Personenzüge. Wo sind die geparkt worden? Für Güterzüge wäre der Güterbahnhof Treptow eine Möglichkeit, wenn auch von der Anbindung nicht wirklich überzeugend. Ist man tatsächlich bis nach Schöneweide/Rummelsburg gependelt?

Danke.
 
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Das macht Sinn mit Niederschöneweide !! Platzmangel war wohl der Grund.
 
Mit der Eröffnung 1866 vom Görlitzer Bahnhof, wurden zu Erst die Güterzüge im Görlitzer- und Treptower-Güterbahnhof angestellt.
Erst mit der Eröffnung 1889 vom Güterbahnhof Schöneweide ( welcher an der Görlitzer Bahn entstanden war ) wurden dort die Güterzüge unter anderen Bereitgestellt.
Von dort Aus ließen sich die Waren besser auf die Berliner Güterbahnhöfe verteilen.

Der Treptower-Güterbahnhof lag doch ebenfalls an der Görlitzer Bahn.
( Zwischen Görlitzer Bhf und Schöneweide)
Wieso ist dann die Anbindung nicht überzeugend?

Da im Görlitzer Bahnhof Abstellraum für Personenzüge vorhanden waren, vermute ich das diese dort verbleiben.

https://www.stadtschnellbahn-berlin.de/pdfdateien/treptowerkreuz.pdf
 
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Richtig die Grünen Gleise sind die Spätere S-Bahngleise aber diese wurden durch DKW‘s überfahrbar.
Natürlich muss das Gleis 3 vom Treptower Güterbahnhof bis fast zum Ende befahren worden, um die Güterzüge abzustellen bzw. erstmal zu rangieren.
Es mussten ja etwas über 20Jahre überbrückt werden.
 
Hallo, iwii!

Ich dachte ja, die Antwort läge auf der Hand, aber erst nach gründlichem Sichten eines Güterkursbuches von 1936 kommt es doch ganz anders, als gedacht.

Der Görlitzer Bahnhof wurde, was den Güterverkehr angeht, sowohl von Schöneweide Vbf. als auch vom Güterbahnhof Neukölln-Treptow bedient. Neukölln-Treptow selbst erhielt die entsprechenden Wagen aus Tempelhof Vbf.. Rummelsburg war nie im Spiel.

Was den immer recht mageren Reiseverkehr am Görlitzer Bahnhof angeht, konnten für den Nahverkehr nach KW, Beeskow, Storkow, Grunow bzw. Cottbus und Görlitz die Wagen teils auf den Gleisen 41 bis 46 abgestellt werden, auch waren die Gleise 5 bis 7 dafür vorhanden. Im Gleisplan ist das z.T. eingetragen. Wie mit den wenigen D- und Eilzüge verfahren wurde, bleibt mir bisher ein Geheimnis. Teils dürfte der Zug im Bereich der Bahnsteige abgestellt geblieben sein, so der Eilzug (E 294) aus Hirschberg, der kurz vor Mitternacht ankam und erst am nächsten Morgen um 8:25 Uhr als E 293 gen Hirschberg wieder losdampfte. Eine alte Luftbild-Postkarte (https://sammlung-online.stadtmuseum.de/Details/Index/277229) läßt erahnen, daß die Gleise 46, 56 und 57 nahe der Wiener Straße auch zum Abstellen von Reisezugwagen dienten.

Hoffe geholfen zu haben,
Dirk
 
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Genau diese "ineffektive" Anbindung machte mich stutzig. Natürlich immer nur aus heutiger Sicht.

Da im Görlitzer Bahnhof Abstellraum für Personenzüge vorhanden waren, vermute ich das diese dort verbleiben.

Hier trifft das Gleiche zu. Offensichtlich kämen die Gleise 41 bis 46 in Frage. Allerdings ist nach dem Plan in #3 das zugehörige Ausziehgleis keine 100m lang, d.h. man hätte die Züge am Bahnsteig u.U. in 3 Teile zerlegen und auch wieder zusammensetzen müssen - inkl. der Rangierfahrten.
 
Wer weiß ob Personenzüge generell dort lange abgestellt wurden und nicht am Bahnsteig verbleiben.
Bei längeren Aufenthalten hat man aber zumindest die Züge einmal heraus ziehen müssen, da es keine Umsetzmöglichkeiten am Ende der Halle gab. Die Dampfloks mussten ja irgendwann nachtanken.

Wobei die Angaben zum Teil mit Vorsicht zu genießen sind. Ich bin auch erst darauf reingefallen, dass es schon ab den 1890ern keine Fernzüge mehr gegeben haben soll. Spätere Kursbücher behaupten das Gegenteil.
 
Ursprünglich gab es am Bahnsteig-Ende Drehscheiben, um die Loks umzusetzen. wann diese aber entfernt wurden weiß ich nicht.
In dem Link steht es ja auch, dass später wieder Fernzüge dort hielten.
Ein Auszugsgleis gab es ja zwischen Aus-und Einfahrtsgleis für Personenzüge, wenn man es so sieht.
 
Genau diese "ineffektive" Anbindung machte mich stutzig. Natürlich immer nur aus heutiger Sicht.

Ich glaube, du musst mehr Literatur wälzen und Dich mehr in die damalige Zeit reindenken.

Das mit den Ausziehen weiter mittig im Bahnhof macht doch Sinn.

Das Schnell- und Eilzüge von dort fuhren, na klar.
Aber wer fuhr die, meist doch der Betriebsmaschinendienst von außerhalb.
So viele Hochwertige Wagenparks, werden sich da nicht gleichzeitig aufgehalten haben.
Graffiti Sprayer gab es auch noch nicht. Es gab ruchlose Hände, wie es immer so schön heißt, aber Bahnsteige inGrossstädten waren auch nur mit Bahnsteigkarte zu betreten.
Wie lang die Personen und Vorort Züge waren, kann ich dir nicht sagen, aber die Aufteilung mit den unteren Gleisen für die Reisezugwagenabstellung macht schon Sinn.
Auseinanderkuppeln von Garnituren, ist sicherlich auch vorgekommen.
Betrieblich damals wie heute notwendig.
Damals noch viel mehr, da Wagen Unterhaltung ja auch Leuchtmittel und Reinigung umfasste.
 
Ein schöner kleiner Kopfbahnhof mit einer beachtlichen Ortsgüteranlage!

Jepp. Ich bin eher zufällig darüber gestolpert, als ich zu einem anderen Bahnhof an der Strecke recherchiert habe. Mit 1000m ist der Görlitzer Bahnhof in unserem Maßstab durchaus realistisch baubar, ohne etwas zusammenstreichen zu müssen.

Ich glaube, du musst mehr Literatur wälzen und Dich mehr in die damalige Zeit reindenken.

Ich sitze seit einiger Zeit an einem Konzept für eine etwas größere Anlage, die Automatik mit manuellen Spielspaß - idealer Weise an einem realen Vorbild - verbinden soll. Der Kopfbahnhof wäre nur ein Teil davon. Aus den Planungsversuchen von Saßnitz+Saßnitz Hafen ist letztlich ein konkreter Anforderungskatalog entstanden (weswegen Saßnitz am Ende auch verworfen wurde). Aktuell versuche ich nur zu ermitteln, ob der Görlitzer Bahnhof samt seiner Anbindung an die Ringbahn diese Anforderungen erfüllen würde. Dazu muss ich halt wissen, wie der Bahnhof im groben funktioniert hat.
 
Habe einmal ein paar H0-Bahner dazu befragt, welche sich mit dem „Görlitzer“ beschäftig haben.
Neben dem Ein-und Ausfahrgleis für Personenzüge befanden sich zwei Aufschiebengleise ( Schwer zu lesen) 7FDB9154-C377-4B49-AB2A-17E689BA155F.jpegDa du ja aber eher EP I Bahner bist, kann ich dir nun die Bilder zeigen welche am Kopf ursprünglich die 2 Drehscheiben zeigen.
Damit wäre also das Umsetzen der Lokomotiven kein Problem mehr.
Bild 1. zeigt die Sicht in die Halle
23563AC1-6175-4D02-9BC8-7C87DB052EFB.jpeg
Bild2. Richtung Kopfende
43CDE536-EB20-4B5C-8600-2ACD1F57FB6D.jpeg

Gruß Daniel

P.S https://www.eepforum.de/forum/thread/32148-der-görlitzer-bahnhof/

Hier findest du einen EPII Fahrer.
Es weiter unten zeigt er Bilder.
Ich denke der Uwe kann dir sicherlich, noch fragen beantworten.
 
An den Bildern sieht man wieder, warum ich die Epoche 1 mag. Es gab einfach viel verrücktes Zeug. Komplette Drehscheiben mitten im Bahnhof. Heute würde man fragen, was haben die :joint:haben. Deren Länge ist auch niedlich. Da wird in den 1930er schlicht nichts mehr drauf gepasst haben, deswegen wird man sie abgebaut haben.
 
Sehr interessantes Thema! Die Bilder des Bahnhofsgebäude zeigen eine gewisse Ähnlichkeit zum Anhalter Bahnhof (Baustiel).
Auch der Link zum eepforum ist nicht schlecht und kann iwii bestimmt helfen, Respekt.
Der Aufwand für solche Recherchen ist schon enorm! Und die S-Bahntrasse zwischen dem Görlitzer Bahnhof und dem Anhalter Bahnhof müßte eigentlich zum großen Teil von der U-Bahn Linie 1 genutzt sein.

Lothar
 
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Und noch ein Plan von 1872 - https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/P/205950.php - Siehe da, mit den Drehscheiben, einem 5. Umfahrungsgleis in der Bahnhofshalle und vielen Abstellgleisen nördlich des Bahnhofs. Dafür gab es die ganzen Laderampen noch nicht. Der Plan erschließt sich mir nun auch ohne "Außenstellen".

Auch eine schöne Impression: https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/P/150599.php - da sieht man erst mal, wie schnell Berlin gewachsen ist. Der Bahnhof stand praktisch auf dem Acker.
 
Die Drehscheiben hat man anfangs sicherlich zum Umrangieren von Wagen benutzt, wie auch früher schon anderswo. Denn für Loks wurden sie bestimmt nicht gebraucht. (Sie machen auch für die damalige Zeit einen für Loks sehr schwachen Eindruck.) Der Grund: Die Züge fuhren an dem einen Bahnsteig nur ein und an dem anderen ab. Sie mußten also auf jeden Fall vom einen Bahnsteig fort und am anderen bereitgestellt werden. Also ist das Umsetzen der Lok gar nicht notwendig, noch dazu wo sie nach Ankunft des Zuges bestimmt ins Bw fuhr.
 
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Nehmen wir mal an, man hätte das so gemacht. Der Zug kam ja trotzdem Lok voran im Bahnhof an. Hat man die Scheiben nicht für die Loks benutzt, müsste man den Zug komplett aus dem Bahnhof ziehen/schieben. Die Lok entfernen, den Zug wieder in den Bahnhof auf ein Ankunftsgleis drücken, um dann die Wagen einzeln auf ein Abfahrtsgleis umzusetzen. Hätte man da nicht gleich den Zug im Stück auf ein Abfahrtsgleis gedrückt oder war es seinerzeit üblich die Züge auf diese Weise "zu wenden"? :nixweiss:
 
Hab mich zwar noch nicht so intensiv mit den Betriebsverfahren damals befasst aber dumm waren sie da auch nicht. Wagenzüge verblieben nach Möglichkeit am Bahnsteig und fuhren dort ab, wo sie ankamen. Lok über die Drehscheibe ins BW und dort für den weiteren Einsatz vorbereitet. An den Zug rangiert und los geht die Fahrt.
 
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