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Görlitzer Bahnhof (Berlin) - Materialsammlung und Planung

...Wagenzüge verblieben nach Möglichkeit am Bahnsteig und fuhren dort ab, wo sie ankamen. Lok über die Drehscheibe ins BW und dort für den weiteren Einsatz vorbereitet. An den Zug rangiert und los geht die Fahrt.

Dem widerspricht aber die in einem der oberen Links gezeigte Skizze:
https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?p=79&Daten=205950
Dort ist ein Ankunftsperron und ein Abfahrtsperron beschrieben. Wenn das schon so geplant war, sind die Betriebsabläufe auch ähnlich aufgeteilt gewesen.
 
In solch angelegten Bahnhöfen gab es eine Ankunfts- und eine Abfahrtsseite. Den Aufwand, die Wagen einzeln über die Drehscheibe zu bugsieren, würde ich als untypisch ansehen. Post- und Packwagen von der Zugspitze ausrangieren möglicherweise. Ansonsten wäre doch jedes Mal die Klassenreihung bei Abfahrt umgekehrt :gruebel:
Grube und Träger der Drehbühne sind jetzt nicht sonderlich schmächtig dimensioniert. Das ist immernoch die Zeit vor den großen Einheitsloks.

Poldij, der gerade im Büchlein zum bayerischen Bahnhof in Leipzig blättert.
 
Die Drehscheiben hat man anfangs sicherlich zum Umrangieren von Wagen benutzt, wie auch früher schon anderswo…

wie Poldij schon schreibt,wurde beim Bayrischen Bahnhof in Leipzig auch eine Drehscheibe genutzt.
Ich zitiere
„Die vier Gleise vereinigten sich nördlich des Bahnhofes in einer Drehscheibe, auf der die Lokomotiven gewendet werden konnten. Die mittleren beiden Gleise hatten keinen Bahnsteig. Sie dienten lediglich der Rückführung der Lokomotive ans andere Zugende nach der Wendung auf der Drehscheibe oder zum Abstellen von Zügen.“

Zitat Ende.
Ein Bild findet man bei Google Wiki.

Die Damaligen Loks hatten noch nicht eine so große Last.


Gruß Daniel
 
Habe einmal ein paar H0-Bahner dazu befragt, welche sich mit dem „Görlitzer“ beschäftig haben.
Neben dem Ein-und Ausfahrgleis für Personenzüge befanden sich zwei Aufschiebengleise ( Schwer zu lesen) Anhang anzeigen 398589Da du ja aber eher EP I Bahner bist, kann ich dir nun die Bilder zeigen welche am Kopf ursprünglich die 2 Drehscheiben zeigen.
Damit wäre also das Umsetzen der Lokomotiven kein Problem mehr.
Bild 1. zeigt die Sicht in die Halle
Anhang anzeigen 398590
Bild2. Richtung Kopfende
Anhang anzeigen 398591

Gruß Daniel

P.S https://www.eepforum.de/forum/thread/32148-der-görlitzer-bahnhof/

Hier findest du einen EPII Fahrer.
Es weiter unten zeigt er Bilder.
Ich denke der Uwe kann dir sicherlich, noch fragen beantworten.

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Zuletzt bearbeitet:
Im alten Leipziger Bahnhof hier in DD gab es kurzzeitig auch zwei Drehscheiben, die miteinander verbunden waren.
Das änderte sich erst, als der Bahnhof an die Strecke zum HBF angebunden wurde, und die Bahn eine Weile an der Stelle, wo heute die Leipziger Str. unterquert, durchgefädelt wurde, und (man will es kaum glauben) über die Marienbrücke geleitet wurde, um danach in die reguläre Strecke einzufädeln. Das war aber offenbar so umständlich und auch nicht gerade ungefährlich, dass man das ziemlich schnell wieder sein gelassen hat.
 
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So, nun stehe ich schon vor der nächsten Herausforderung. Die Längenangaben auf den alten Plänen - z.B. den von 1872 - sind in Fuß. Nun gibt es ja unzählige Füße. Laut Wikipedia soll in Preußen ab 1816 der rheinländische Werkfuß unter dem Namen "Preußischer Fuß" das gültige Längenmaß gewesen sein. Demnach wäre ein Fuß gleich 314 mm (absichtlich auf den gemeinsamen Nenner verschiedener Quellen gerundet). Ist das so richtig?

https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Maße_und_Gewichte_(Preußen)
 
Stehen bei dem Gleisplan zufällig die Bahnsteiglängen bei?
Wenn ja, dann würde ich einfach die Maße mal gegen Rechnen
( Später baute man die Station auf vier Gleise um, zwei Seitenbahnsteige (1x 200 Meter und 1x 280 Meter) und ein 245 Meter langer Mittelbahnsteig lagen in der 148 Meter langen Bahnhofshalle.)

Da kannst du auch sicher sein, das es um den „Preußischen Fuß“ handelt.

P.s sollte eine Höhenangabe vorhanden sein?! Die Gleise lagen 3,14Meter höher als die Straße.
 
Angaben zu den Bahnsteigen/Gleisen habe ich erst in späteren Plänen gefunden. In dem von 1872 würde die Länge der Bahnhofshalle ohne den offenen Bereich der Drehscheiben ca. 141m ergeben, die spätere Überdachung eingerechnet 160m. Die Frage ist auch, wie konkret die späteren Angaben wirklich sind. Man kann ja nichts mehr nachmessen. Auf der anderen Seite bewegen wir uns in einem Toleranzbereich von 3%. Erschwerend kommt hinzu, dass ich im Plan von 1872 ebenfalls ein offensichtlich falsches Maß gefunden habe - ausgerechnet das der Bahnhofshalle. Das lässt sich aber zum Glück aus den restlichen Maßen ermitteln.
 
P.s sollte eine Höhenangabe vorhanden sein?! Die Gleise lagen 3,14Meter höher als die Straße.
Da habe ich noch einen richtigen Knoten im Kopf. Irgendwie habe ich nicht die richtigen Bezugspunkte. Wenn man sich aktuelle Bilder von den Einfriedungen entlang der Wiener und Görlitzer Str. anschaut (ich gehe mal davon aus, dass diese in den letzten 100 Jahren nicht angefasst wurden), ist da im Umfeld nichts von den 3 Metern zu sehen. Laut den ganzen Gleisplänen, hätte ja alles (bis auf die Ecke Görlitzer Str./Görlitzer Ufer) auf einem riesigen Plato bis direkt an die Straßen liegen müssen. Ich werde wohl mal einen Wandertag machen und das Gebiet ablaufen.
 
Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass die ominösen 3 Meter aus der Bauzeit stammen und der Bezugspunkt nicht das Planum der heutigen Straßen ist. Auf Street View sieht man recht deutlich, wie das Görlitzer Ufer unter der Görlitzer Brücke ein ganzes Stück absinkt. Auf den ersten Bildern [1] vom Bahnhof sieht man, dass er tatsächlich auf einer Aufschüttung steht. Bei späteren Bildern aus ähnlichem Blickwinkel - nach dem Anlegen der angrenzenden Straßen - ist von der Aufschüttung nichts mehr zu sehen [2]. Ebenfalls ein Indiz ist der Fußgängertunnel. Wäre das Bahnhofsplanum 3 Meter über den umliegenden Straßen, wären die Eingänge recht eben zur Straße gewesen - waren sie aber nicht [3].

[1] https://upload.wikimedia.org/wikipe..._Görlitzer_Bahnhof_IMG_1540.JPG?1624845654528
[2] http://www.goerlitzer-bahn.de/modules.php?op=modload&name=TcStory&file=topic&topic=9
[3] https://www.fotowiesel.de/projekte/2016-goerlitzer-bahnhof/PICT5514
 
Vielleicht leide ich ja an Geschmacksverirrung, ohne es zu wissen, aber ... die Bogen auf den zierlichen Stützen gefallen mir gar nicht. Das passt nach meiner unmaßgeblichen Meinung überhaupt nicht zusammen.

Aber es geht ja um den Betrieb, und da finde ich die Bedienung des Güterteils im Görliter Bahnhof über das einzige Ausziehgleis auch sehr merkwürdig, zumal in der Großstadt. Freilich gibt es Bahnhöfe wie in Killarney (Irland), da muss man rückwärts 'raus, um wieder auf die Strecke zu kommen, oder aus der anderen Richtung erst vorbei und dann rückwärts 'rein. Ganz schlimm muss auch Barnard Castle in England gewesen sein, wo es gerade mal einen Bahnsteig für durchgehende Züge gab und zwei Kopfbahnsteige, sich aber drei zweigleisige Strecken trafen (D. St John Thomas & P. Whitehouse, The Great Days of the Country Railway, Newton Abbot 1986, p. 162). Solche seltsamen Gleispläne sind aber vielleicht eine Extradiskussion wert.

-jmh
 
Ich habe mal für mich einen hybriden Gleisplan aus den Plänen von 1872 und 1835 erstellt. Zwischen den Plänen liegen über 60 Jahre (also ein ganzes Menschenleben!), wo es kaum Informationen zum Bahnhof gibt. Ein ein paar Rückschlüsse - und damit bauliche Konsequenzen auf den Bahnhof - kann man aus der Chronik der Görlitzer Bahn ziehen. Was wann wo genau umgebaut wurde, kann ich nicht sagen. Die folgende Entstehungsgeschichte ist also frei erfunden.

In den ersten Jahren nahm der Personenverkehr rasant zu. In diesem Zusammenhang wurde das zweite Personenzuggleis zum Bahnhof verlegt. Damit wurde ein Umbau des Vorfeldes notwendig, um das das Ein- und Ausfahrtsgleis getrennt bis zur Bahnhofshalle zu führen. Somit wurde das Vorfeld aus dem Plan von 1935 genommen. Daraus folgte, dass die Weichenstraße vor der Bahnhofshalle ebenfalls umgebaut werden musste. Die Weichenstraße ist bereits so aufgebaut, dass diese beim späteren Umbau der Halle (Mittelbahnsteig und Entfernung der Drehscheiben sowie des mittleren Gleises) nur unwesentlich angepasst werden muss. Die Gleiswechsel in der Bahnhofshalle wurden bereits entfernt, da diese durch die neue Weichenstraße vor der Halle überflüssig sind.

An der Wiener Str. kamen ebenfalls die Abstellungen für Personenwagen aus 1935 hinzu. Ich gehe davon aus, dass dieses Gelände vorher unbebaut war, da es im Plan von 1872 mit "ev" (ich interpretiere mal eventuell) gekennzeichnet war. Das BW stellt hingegen weitgehend den Stand von 1872 dar.

Am Ende des Vorfelds existiert noch die Weichenstraße aus 1872 zum Güterbahnhof. Oberhalb des Vorfeldes verläuft weiterhin die zentrale Ladestraße durch das gesamte Gelände. Der Güterbahnhof findet sich noch weitgehend im Zustand von 1872. Mit der Eröffnung von Niederschöneweide begann jedoch der Abbau einiger Abstellgleise und Gleisverbindungen., an deren Stelle erste Ladestraßen und Rampen aus dem Plan von 1935 entstehen. Ebenfalls wurde das Industriegleis zum Gaswerk (Name habe ich auf die Schnelle nicht wieder gefunden) entlang der Skalitzer Straße bis zum Bahnhof zurück gebaut. Die Ecke Görlitzer Str./Görlitzer Ufer wurde noch nicht bebaut.

Das gesamte Bahnhofsgelände hat eine Größe von 8,50 x 1,60m. Durch die Evolution des Gleisplans ergibt sich eine recht spannende Betriebsumsetzung, die sowohl für sich allein (mit angedocktem Zugspeicher) als im Zusammenspiel anderer Module/Betriebsstellen gut funktionieren sollte und trotzdem recht nah am Vorbild ist.

01.jpg
02.jpg
 
Soweit ist es doch noch lange nicht, falls überhaupt. @iwii baut doch noch an der ersten Anlage. ;)
Doch es ist eine schöne (Gedanken-) Spielerei. :rolleyes::)
 
Wieviele Leute sollen den Bahnhof bedienen?
Spielspaß ohne Ende. In Realtime sollte das um 1900/1910 gar nicht so schlimm sein. Die Züge fuhren von hier ja nicht im 5 Minuten-Takt. Wenn man zu mehreren spielt, kann man jedem seine eigene Spielwiese zuteilen und man kommt sich kaum in die Quere. Vom Materialaufwand ist das Ganze nicht weit weg von meiner aktuellen Anlage. Von der Seite also auch durchaus machbar.

Soweit ist es doch noch lange nicht, falls überhaupt.
Ja, alles erst mal nur Machbarkeitsstudien - allerdings vor dem Hintergrund, dass am Ende wirklich eine Anlage gebaut werden soll. Ich kann mir auch noch 2 oder 3 kleinere Bahnhöfe der Görlitzer Bahn als Weiterführung vorstellen - z.B. mit parallelem vollautomatischen Betrieb auf den Stadtbahngleisen. An der Stelle muss ich mich aber erst mal eingehender mit den gängigen Modulnormen beschäftigen. Die 34mm Gleismittenabstand schrecken mich aber bis dato ab. Ideal wäre sicher, die Betriebsstellen mobil und in sich autark zu planen, um sich nicht an eine bestimmte Räumlichkeit binden zu müssen.
 
Ich verfolge das hier aus reiner Wissbegierde. Was mich immer wieder fasziniert, wie nah Güter früher durch die Eisenbahn bis zum Empfänger gebracht wurden. Von den Umladeplatz "Güterbahnhof" dann bis in die Straßen der Stadt erfolgte der Transport mit damals üblichen Fuhrwerken, von Hand gezogenen Plattenwagen und Sackkarren. Das ergibt spannende Szenen in der Nachbildung im Modell.
Der alte Görlitzer Bahnhof muss schon ein Ort des quirligen Lebens gewesen sein. Wahrscheinlich ähnlich, wie der Stettiner Bahnhof, der wohl ähnliche Größenverhältnisse besaß.
Helge
 
@hm-tt in den alten Plänen finden sich auch Hinweise, dass es entlang der Görlitzer Straße nicht nur Güterschuppen gegeben hat. Der Bereich zwischen Mauer und Gleisen war zugepflastert mit kleinen Parzellen, wo Güter umgeschlagen wurden. Man kann sich das fast wie eine Markthalle unter freiem Himmel vorstellen. Gut möglich, dass das bis in die 1920er so ging. Von der Ecke habe ich aber noch keine Bilder gefunden. Die Fliegeraufnahme in #29 stützt aber die Vermutung.
 
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