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Reise Eisenbahnen in Nordkorea

Hallo Erwin,
wieviel Klinken habt Ihr für die Drehgenehmigung putzen müsssen und wie oft haben sie die Endfassung des Films korrigiert? Interessant, dass sie die eine Aufnahme einer Schrottlok nicht bemerkt haben...
 
@krokodil
Sehr interessant! Man bekommt einen ganz anderen Eindruck, als der, welcher immer vermittelt wird.
War das eine private Urlaubsreise oder eine Dienstreise?

Interessant zu sehen ist die Nutzung der Tatra-Straßenbahn und verschiedener Loks aus Russland bzw. der Ukraine.
 
Was Europa nicht hinbekommt scheint in Nordkorea nix besonderes zu sein, Eisenbahn mit Mittelpufferkupplung. Allerdings werden Fensterwagen nicht von der Lok mit Energie versorgt, denn es ist keine Dampfleitung bzw. kein Stromkabel an den Stirnseiten zu sehen.
 
Fast die ganze Welt hat es geschafft, nur in Europa sieht man kaum Mittelkupplungen.
Die Wagen in unserem Zug stammen von BLS, also sicher keine Dampfleitungen.
 
@krokodil

...
Interessant zu sehen ist die Nutzung der Tatra-Straßenbahn und verschiedener Loks aus Russland bzw. der Ukraine.

Nicht nur Das. 120er kamen, zur Zweitverwertung aus Deutschland, ebenso wie bestimtte U-Bahnzüge ( GI-Giesela und D-Dora) aus Hennigsdorf und Berlin. Wenn genau hingehört wird...

mfg tommy
 
Die umgebauten Dieselloks scheinen mir ein Zeichen dafür zu sein, dass man Wasserkraft zur Genüge hat und das Geld für Erdöl knapp ist.
 
Die Frage war eher, wie macht man so etwas. In einem deutschen Forum hat man ziemlich lange über einen Transformator diskutiert :heiss: Obwohl in Nordkorea gibt es nur Gleichstrom 3000V .
Die erste Elektrifizierung stammt aus der Tschechoslowakei, und Skoda lieferte auch die erste Maschinen. Angeblich eine Lok existiert noch. Aber wie macht man es im Tajgatrommel mit seinen etwa 3-400 V Traktionsmotoren oder in 4 motorigen Dieselloks?
 
Zuletzt bearbeitet:
In Nordkorea gibt es auch Elektroniker und E-Techniker. Ich habe mal vor 35 Jahren vor ca 25 Nordkoreanern einen Lehrgang zu elektronischen Antrieben (Tyristor- und Transistorantrieben) gemacht, das waren alles Konstrukteure und Wissenschaftler.
Ich kann mir vorstellen, dass die sowas packen. Zu DDR-Zeiten mussten wir auch erfinderich sein.
(Dieser Lehrgang war für mich auch eine Herausforderung für die Augen und die Nase.)
 
Nun ja, 'Dickstrom' Inverter sind ja heutzutage auch nicht mehr so abwegig... Machbar ist es allemal, wenn man die Halbleiter dazu hat. Hier mal ein Beispiel. Hat 100kVA Ausgangsleistung. Das ist jetzt von der Stange und natürlich nicht für einen Traktionsmotor ausreichend. Man sieht nur, dass es machbar ist. Und natürlich haben die Siemens sowas auch.
Auf der vorletztzen Seite eine Lösung für die RENFE, die mit der gleichen Spannung fährt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr müsst echt mechanischer Denken, ein großer für 3000 Volt Gleichstrom ausgelegter Motor wird anstelle des Diesels eingebaut, und der treibt den ganz normalen Generator der Lok an.

Gruß Andreas
 
Es ist kein Problem, einen 1000 kVA AC-Motor für 3kV zu bauen. Bei DC ist meist bei 800V Schluss, weil sich die Kommutierung bei höheren Spannungen nicht mehr beherrschen lässt. 660V-1MW-DC-Motoren gibt's für 1000$
 
Das war doch wohl auch der Grund für die 16²/³
Hz (heute 16,7Hz) bei uns. Einerseits die noch mögliche Transformierbarkeit und andererseits Verringerung des Bürstenfeuers beim Reihenschlussmotor.
Bürstenfeuer nimmt mit Frequenz zu. Daher zur Reduzierung des Bürstenfeuers möglichst niedrige Frequenz.
Die Transformierbarkeit (Spannungsanpassung) verbessert sich im Gegensatz dazu bei Erhöhung der Frequenz.

Ihr müsst echt mechanischer Denken, ein großer für 3000 Volt Gleichstrom ausgelegter Motor wird anstelle des Diesels eingebaut, und der treibt den ganz normalen Generator der Lok an.

Meinst Du das im Ernst? Was regelt dann den Leistungsfluss zu den Fahrmotoren? Eine Strömungskupplung zwischen dem E-Motor und Generator? :) Mit einer starren Generatordrehzahl fahren weder Ludis noch Taigatrommeln an.
 
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Ihr müsst echt mechanischer Denken, ein großer für 3000 Volt Gleichstrom ausgelegter Motor wird anstelle des Diesels eingebaut, und der treibt den ganz normalen Generator der Lok an.

Gruß Andreas
Das gab es früher - Ward Leonard Antrieb, aber das ist kaum mehr anwendbar. Bedeutend einfacher ist die Geschichte.

Es ist kein Problem, einen 1000 kVA AC-Motor für 3kV zu bauen. Bei DC ist meist bei 800V Schluss, weil sich die Kommutierung bei höheren Spannungen nicht mehr beherrschen lässt. 660V-1MW-DC-Motoren gibt's für 1000$
In Tschechien die DC E-Loks seit 1953 1500V DC Motoren haben.
 
Das ist aber auch die höchste anwendbare Klemmenspannung bei einem Fahrmotor, sonst wird der Kommutator zu groß. Bei 3 kV muss man zwei Motoren in Reihe schalten. Jetzt können wir darüber rätseln, ob die Nordkoreaner das gemacht oder schon Umrichter unter Beibehaltung der Originalfahrmotoren eingesetzt haben.
 
Das ist aber auch die höchste anwendbare Klemmenspannung bei einem Fahrmotor, sonst wird der Kommutator zu groß. Bei 3 kV muss man zwei Motoren in Reihe schalten. Jetzt können wir darüber rätseln, ob die Nordkoreaner das gemacht oder schon Umrichter unter Beibehaltung der Originalfahrmotoren eingesetzt haben.

Andere Fahrmotoren haben kaum Platz, also musste man vom selben Wasser kochen. Leider habe ich keine Maschine in Bewegung gesehen, aber ich glaube die haben die einfachste Lösung gewählt, und alle Motoren einfach in Serie geschaltet, und so könnten die ganze ursprüngliche Steuerung mehr oder weniger behalten. ( erweitert vielleicht mit ein paar Vorwiderständer.)
 
Schönes und interessantes Video.

Dem schließe ich mich an. Bemerkenswert finde ich den erheblichen Personalansatz auf den Tfz. Da sind teilweise 4 und mehr Leute zu sehen, auch wenn nicht wirklich jeder eine erkennbare Aufgabe zu haben scheint. Gibt es dafür eine sinnvolle Erklärung? An Politoffiziere mag ich erst mal nicht glauben.

Gruß Jan
 
Meinst Du das im Ernst? Was regelt dann den Leistungsfluss zu den Fahrmotoren? Eine Strömungskupplung zwischen dem E-Motor und Generator? :) Mit einer starren Generatordrehzahl fahren weder Ludis noch Taigatrommeln an.

Wie sie es regeln? Keine Ahnung, ich hab die Loks nicht umgebaut. Aber die Virginian nutzte solche Umformenlokomotiven recht erfolgreich, sie wollten bei der Bestellung ja unbedingt, das die neuen E Loks die gleichen Drehgestelle und Fahrmotoren benutzen wie die die zur gleichen Zeit entstandenen dieselelektrischen Loks.

gruss Andreas
 
Ja, da habe ich auch gestaunt. Auf der Dampflok griff der Herr im "feinen Zwirn" den anderen beiden ja sogar in den Regler.
Faszinierend.

Das war früher üblich, damals war der Lokführer und sein Heizer noch Herren!:)

Dem schließe ich mich an. Bemerkenswert finde ich den erheblichen Personalansatz auf den Tfz. Da sind teilweise 4 und mehr Leute zu sehen, auch wenn nicht wirklich jeder eine erkennbare Aufgabe zu haben scheint. Gibt es dafür eine sinnvolle Erklärung? An Politoffiziere mag ich erst mal nicht glauben.

Gruß Jan

Es ist kompliziert, die Dampfloks waren Sonderzüge und die Koreanische Eisenbahnen sind kaum vorbereitet für solche Aufgaben. Dazu kommt noch die strenge Zentralisierung, also für jede Bewegung musste jemand per Telefon die Genehmigung geben. Sie wollten eindeutlich das Beste geben, ein Fehler oder Schlamperei vor Ausländer ist nicht erlaubt.
( Apropos: einige deutsche Eisenbahnzeitungen hatten keine Interesse über einen Reisebericht. )
 
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