• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Die Deutsche Reichsbahn in Leipzig in den 80ern

Oben steht was anderes:
Entweder Hennigsdorf kann was von der Stange liefern, was in 100(0)en Stück produziert wird oder nicht. Wenn es das nicht kann, kann ich mir nicht vorstellen, dass nebenbei mal eben was völlig abweichendes gefertigt wird. Und wenn es nur ein paar elektrische Komponenten sind.

Dir Probleme gab es bei KLEW nicht bei deren Zuliefern. TRO war in der Lage, entsprechende Transformatoren zu liefern und auch eine moderne Steuerung der Fahrmotoren konnte auch die Industrie liefern. Nur bei Wagenkästen oder Drehgestellen hätte man das KLEW benötigt. Doch das hätten die Spenderfahrzeuge bereits mitgebracht.
Wenigstens keine so unbelegte Aussage, dass die DR zu viele dieselelektrische Loks und zu wenige Elektroloks hatte. Das stimmt definitiv nicht. Die Lieferzahlen seitens heimischer Industrie passen ganz gut zum Ausbau des elektrischen Netzes. Maximal war der Einsatz ineffizient bzw. die Loks - egal welcher Antriebsart - u.U. an der falschen Stelle im Netz. Überkapazitäten verdecken solch Fehler im Betrieb ganz gerne.
Bis der Ausbau beschleunigt wurde (Vorlaufzeit etwa vier Jahre), hatte das durch Exportaufträge voll gebundene KLEW neben der laufenden Fertigung für die DR auch noch die 212/243 entwickelt und zur Serienreife gebracht. War also auch zu DDR-Zeiten nicht ganz unmöglich, moderne Lokomotiven in ausreichender Anzahl auf die Schiene zu stellen.

Gehen wir ein Jahr weiter zurück: Die Sowjetunion handelt mit der DDR ein Handelsabkommen aus. Danach sollen jährlich 19 Mio Tonnen Erdöl in die DDR geliefert werden. Noch im selben Jahr kürzt die sowjetische Seite die Liefermenge um 2 Mio Tonnen, das ist der Jahresverbrauch der DR! Das führte zu verstärkten Abstellen von Dieselloks. Damit waren auch jede Menge Streckendiellos. Plötzlich waren die dieselelektrische Loks auch überzählig! Die verstärkte Nutzung der elektrischen Infrastruktur ("Kein Diesel unter Draht") führte in der Tat zu einem Mangel an Elloks.

1982 hat die DR noch lange nicht wie wild elektrifiziert. Dafür war die Zeit seit der Ölpreiskrise (1980) viel zu kurz. Es fehlte ja nicht nur Loks, sondern überhaupt Kapazitäten zum schnellen Ausbau (deswegen bei den CSD eingekauft), Vorlaufzeit für Planung, ... Erst 1981 fiel überhaupt der SED-Beschluss zur verstärkten Elektrifizierung. 1982 wurden keine 140 km elektrifiziert, 1983 etwa 150. Erst danach konnte die Ausbauleistung etwa verdoppelt werden.

Wenn man es an den km festmacht hast Du Recht, aber trotzdem elektrifizierte die DR schon wie wild. Das Programm begann ja nicht erst 1980 sondern schon schon fünf Jahr vorher. Die Aufnahme der Elektrifizierung der Strecken von Halle/Leipzig und Dresden nach Berlin in den Staatsplan fiel in diese Zeit. Hintergrund war die erste Ölkriese 1973 und die Erhöhung der Preise sowjetischen Erdöls in den Folgejahren.
 
Zuletzt bearbeitet:


Wenigstens keine so unbelegte Aussage, dass die DR zu viele dieselelektrische Loks und zu wenige Elektroloks hatte. Das stimmt definitiv nicht. Die Lieferzahlen seitens heimischer Industrie passen ganz gut zum Ausbau des elektrischen Netzes. Maximal war der Einsatz ineffizient bzw. die Loks - egal welcher Antriebsart - u.U. an der falschen Stelle im Netz. Überkapazitäten verdecken solch Fehler im Betrieb ganz gerne.
Bis der Ausbau beschleunigt wurde (Vorlaufzeit etwa vier Jahre), hatte das durch Exportaufträge voll gebundene KLEW neben der laufenden Fertigung für die DR auch noch die 212/243 entwickelt und zur Serienreife gebracht. War also auch zu DDR-Zeiten nicht ganz unmöglich, moderne Lokomotiven in ausreichender Anzahl auf die Schiene zu stellen.

Normalerweise ist es nicht schwierig, eine Prognose aus der Vergangenheit zu widerlegen, wenn sie sich dann nicht erfüllt hat.

Aber lass mal, wenn Dir jetzt besser ist…
Nur mal am Rande, falls ich das mal brauchen würde:

Wo kann man eigentlich diesen haarspalterisch-rechthabenwollen Ansatz kaufen?

Grüße Ralf
 
Im Bastellanden bestimmt nicht, vielleicht ist das ja angeboren und nichts zum Kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwo habe ich Mal die Information aufgeschnappt, dass geplant war, dir BR 118, anfang der 90er Jahre als reine Güterzuglok mit 3000 PS umzubauen, ohne Dampfheizung. Vermutlich für die Strecken mit geringerer Achsfahrmasse und es könnte noch sein, dass sie weniger Treibstoff benötigt, im Vergleich zur BR 120. Aber dann kam es anders mit der Wende.
 
Nach Euren interessanten Ausflügen nach Nordkorea & Hennigsdorf mag ich Euch zum Feiertag mal wieder in den Leipziger Hauptbahnhof entführen.

Letztens waren Dieselloks das Thema. Nun mal an einem bitterkalten Winterabend zwei ganz normale Züge mit E-Loks.

Aber Moment, was hat die 243 denn da am Haken?
 

Anhänge

  • PICT0751.JPG
    PICT0751.JPG
    184,1 KB · Aufrufe: 556
  • PICT0738.JPG
    PICT0738.JPG
    125 KB · Aufrufe: 566
Rheingold :p:D:rolleyes:
 
Es ist der Orient-Express eines schweizer Reiseanbieters. Ein Bild der Anreise sollte selten sein, zumal an dem Abend wirklich bittere Minusgrade herrschten. Am nächsten Tag startete die offizielle Tour mit 18 201 in Richtung Dresden.
 
In welchem Jahr war denn das? In Dresden habe ich die 18 201 mit dem Orientexpress gesehen. Es muss so um 1987 +-1 Jahr gewesen sein. Diese Wagen fehlen mir noch in TT für diesen Zug.

P.S.: Tja, SmartPhones gab es damals noch nicht und meinen Fotoapparat hatte ich gerade nicht dabei, leider.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine zeitliche Einordnung passt. Ich habe damals keine Notizen zu den Bildern gemacht. Na ja, vielleicht im nächsten Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am 28.11.88 war der Zug in Leipzig und fuhr mit 03 1010 nach Dresden. (Semper-Oper-Pullman). Quelle: gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.
 
Was war der Grund der Verspätung? Das war keine Staatsfahrt.
Der Sonderzug kam auch wieder Leipzig an - diesmal mit Dampf.
 

Anhänge

  • PICT0754.JPG
    PICT0754.JPG
    141,9 KB · Aufrufe: 478
  • PICT0774.JPG
    PICT0774.JPG
    190,2 KB · Aufrufe: 484
Die Devisen machen alles möglich!
Diese Gäste sollte man nicht verprellen. :ja:

Lothar
 
ich hab damals in Sellerhausen/Stünz
Oh, meine Großeltern wohnten Cunnersdorfer direkt an der Brücke! Ich war oft zu Besuch und schaute direkt auf die 4 Gleise.

Unwahrscheinlich, die Loks dürften nur Leerzüge bereitgestellt haben
Zumindest auf der Wurzener S-Bahn dürfte keine mehr im Regelbetrib verwendet wurden sein. Seit der 243 war maximal die 242 das Backup.

In 1,5kV-Bahnstromnetzen eine einfache Sache.
Die V300 hat Gleichrichter. Da braucht mann „nur“ einen Hauptransformator,
1,5kV Netze hatten aber Gleichspannung, da hilft ein Trafo nicht viel. Heute könnte man mit Wechselrichtern was machen...

Wenn es das nicht kann, kann ich mir nicht vorstellen, dass nebenbei mal eben was völlig abweichendes gefertigt wird. Und wenn es nur ein paar elektrische Komponenten sind.
In der DDR war Material und Personal knapp, wenn Schweißer und Stahl fehlten, muss das nicht auf für Elektriker und Kupfer gelten.

Wobei wahrscheinlich Schweißer und Kupfer fehlte und es dennoch beides nicht gab ;)

Was war der Grund der Verspätung? Das war keine Staatsfahrt.
Wahrscheinlich hatte nicht die Bahn Verspätung, sondern nur die wissbegierigen Lehrlinge, welche zu lange vor dem interessanten Zug standen.

@sv_de: Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
„1,5kV Netze hatten aber Gleichspannung, da hilft ein Trafo nicht viel.“
Stimmt:

Bei 1,5kV Gleichspannung kann man mehr od. weniger unmittelbar die Fahrmotoren ansteuern (Schütze, Vorwiderstände, kein Transformator); s. Bsp. V200/M62. Für Wechselspannungsbetrieb wäre der Umbau entsprechend aufwendiger.

Da die V300 bereits Gleichrichter besitzt, wäre der Einsatz von Wechselspannung einfacher und daher „nur“ Dachstromabnehmer, Haupttransformator, Schaltwerk und entsprechende Überwachungseinrichtungen erforderlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei mir im Winter 87/88 oder 88/89 die Museums 204 vor einem "Planzug" begegnet ist, aber in dem Winter gab es eh keinen gültigen Plan mehr, man war froh, wenn was fuhr und selbst D-Züge hielten an jeder Milchkanne, damit die Wartezeiten dort nicht ins Unendliche gingen.
 
@Per
Endlich mal einer, der sich an diesen heftigen Winter & die klirrende Kälte erinnert.
Das ist eine tolle Überleitung zum Wochenende.

Nachdem wir hier schon Anregungen für die Zugbildung mit der 244 und der Doppelstockeinheit erhielten, noch ein Bild von besagtem Abend mit dem Orient-Express.

Aus Dresden lief ein D-Zug mit 2 Stunden Verspätung ein. Ohne Heizung dürfte das ein großes Vergnügen gewesen sein.
Soweit ich mich erinnere, war auch der OE-Sonderzug nicht pünktlich.


@GunTT: Erledigt:walzer:
 

Anhänge

  • PICT0752.JPG
    PICT0752.JPG
    167,9 KB · Aufrufe: 665
@ Per,
knapp daneben...
Die "Superwinter" waren 86/87 und 87/88 - beide Winter war ich "Genosse"... 88/89 war dann schon eher wieder ein Durchschnittswinter.

Die Probleme im Winter generierten sich vor allem daraus,
- dass der Tfz-Bestand nicht dem im Winter höherem Bedarf aufgrund des stark ansteigenden Kohleverkehrs entsprach und
- die Pünktlichkeit der Kohlezug-Umläufe wegen der durch Frost verzögerten Entladung gegen"0" ging.
Seitens der Energiewirtschaft konnte da nur schwer ausgleichend eingegriffen werden: Die 4 großen HKW bzw. HW des Energiekombinates Leipzig wurden mit 3 verschiedenen Wagentypen beliefert:
- die HKW Süd und Kulkwitz mit Fal, wobei die Kohlependel für Kulkwitz nur 18 Wagen haben durften,
- das HKW Nord mit Fcs (die die meisten Probleme bei der Entladung machten) und
- das HW Südost mit kippfähigen Ea.
Der Anschluss für Kulkwitz war ab Leipzig-Plagwitz nicht elektrifiziert.
Im Winter wurde teilweise Kohle aus dem Lausitzer Revierplanmäßig nach Leipzig gefahren - 24h Fahrzeit von Lübbenau nach Leipzig waren keine Seltenheit.
Viele Güterzug-Leistungen (Leuna!!!!) liefen unter zentraler Kontrolle durch die ODL... Dienstzeit auf den ODL-Dispatcherloks planmäßig bis zu 16h. Letztendlich führten die Verspätungen im Güterverkehr auch zu Verspätungen im Reiseverkehr...

Außerhalb der Ballungsräume und der Strecken mit exponentiellem Kohleverkehr lief der Verkehr durchaus halbwegs planmäßig. Typisches Beispiel Ostsachsen. Wenn die 110, 112, 118 und 119 am Ende ihrer Kräfte waren, war da immer noch die 52... Ehe der Winter einen Eilzug Dresden - Zittau mit Ersatzbespannung 52.80 anstelle der 119 völlig aus dem Plan geschmissen hat, musste es schon dick kommen. Und die Fahrzeiten waren eh so, dass sie auch von der 52 halbwegsgehalten werden konnten.

FD851
 
Hab ich auch so in Erinnerung. Hab damals an Silvester meinen Cousin aus seinem Zimmer befreit, der hatte sich eingeschlossen und das Schloss dabei zerstört. 400 m durch Schnee und das im dunklen, Strom war auch weg. Mein Kumpel war mit seinen Eltern nach Rügen unterwegs und musste von den Truppen befreit werden.
 
Zurück
Oben