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Von Kleinklöten nach Großbommeln

@Stedeleben

Die Abhängigkeit von Detaillierung und zukünftiger Anlagenposition war mir noch nicht so bewusst; das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt für "An-der-Wand-entlang-Anlagen". Vielen Dank dafür an @Sgt. Pepper. Es ist z.B. sicher sinnlos, die Vorderseite des Empfangsgebäudes zu detaillieren und unterschiedliche Innenraumbeleuchtungsszenarien zu installieren, wenn man dann nur die Rückseite und den Bahnhofsvorplatz sieht.

Bei Gebäuden, die an der Straße liegen (wie die "Faule Liese"), könnte man noch ein bisschen mehr tricksen. Ich würde einfach mal davon ausgehen, dass der Verlauf einer Straße an verschiedenen Anlagenpositionen nicht parallel zur Schiene und zur Anlagenkante angeordnet werden kann und die Straße(n) die Schienen nicht im rechten Winkel kreuzen. Wäre eigentlich auch normal, denn sehr oft kam die Eisenbahnlinie später als Ortschaften und deren Straßen. An solchen Straßen könnte man die Gebäude schräg zur Anlagenkante positionieren und man hätte damit eine viel bessere Sicht auf mehr als eine Seite des Gebäudes.

Sollte sich der Schienenstrang allerdings durch ein Tal neben einem Fluss schlängeln, dann wird das Schrägsetzen der Straße natürlich schwer bis unmöglich ... Allerdings muss ein Gebäudeensemble auch nicht unbedingt parallel zur Straße liegen. Es ist sicher in der Vergangenheit vorgekommen, dass erst nach dem Bau von Gebäuden die nebenliegenden Straßen und Wege erst nachträglich befestigt wurden (Pflastersteine, Bitumen usw.) oder deren endgültiger Verlauf nochmals geändert wurde.
 
Als der Umbau des Mamos-Modells „Dorfgasthaus“ zum Gasthof „Zur Faulen Liese“ langsam Gestalt annahm, wurde die Frage akut, in welche dörfliche Situation er später wie einzufügen wäre. Um die Sache plastisch zu machen, suchte ich mir aus den Tiefen meiner Kramkisten ein paar alte Modelle und schob sie auf dem Basteltisch her und hin. Unter den Platzhaltern für die Umgebungsbebauung der „Faulen Liese“ war der Vero-Bahnhof „Moorbach“. Inspiriert durch die Bahnhöfe Manebach und Stützerbach, hatte man in Olbernhau seinerzeit ein Raumzellensystem ausbaldowert, das für H0- wie TT-Modelle gleichermaßen nutzbar war. Wirklich gelungen fand ich das Ergebnis nie; selbst für H0 war mir das alles zu grobschlächtig und für meine neue Anlage somit untauglich.

Warum erzähle ich das? – Als ich die Häuser so umherschob, lag zufällig die Schaumstoffeinlage einer Tillig-Verpackung in Griffweite. Auf diese gesetzt, bekam der Moorbach-Wartesaal sofort eine andere Anmutung. Als mir noch Reste von Ziegelstein-Platte in die Finger gerieten, war‘s passiert: Binnen der nächsten Stunde waren die ersten Fachen des unschön erhabenen Modellfachwerks verfüllt – und ich sah mich an die Kinderzeit erinnert. Mein Kindergarten war die frühere Direktorenvilla der Brauerei Bodenstein. Ein typisches, auf die napoleonische Besatzung zurückgehendes sogenanntes Rayonhaus, wie man es zu Dutzenden in Magdeburg findet.

Kurzum: En passant werde ich hier Eindrücke von der Genese jenes Rayonhauses zeigen, in dem der Großbommelner Landarzt Dr. Schnelltod Wohnung und Praxis hat. Freilich heißt der geachtete Arzt nicht wirklich Schnelltod, aber seit ihn der Ortstrottel bei einem Gelage in der „Faulen Liese“ mal so beschimpfte, hat er seinen Spitznamen weg.

Das erste Bild illustriert, was oben beschrieben wurde. Die „Ausmauerung“ am Giebel und der ersten seitlichen Felder dauerte sechs Stunden. An sich war es bloß ein verrückter Versuch, aber mit dem Intarsien-Puzzle aufzuhören, kam danach nicht mehr in Frage … Da ich zu dem Zeitpunkt gar keinen Bastelbericht plante, entstanden leider nur Schnappschüsse minderer Qualität. Zumindest sieht man hier aber das Prinzip ... Und, daß es einiges an Arbeit benötigt, um aus dem Anfängerbausatz ein anlagentaugliches Unikat zu machen.

Rayonhaus_3730.jpg
 
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(...) Fachwerk verlangt Sockel, sonst ist der Schwellbalken bald weg (...)

Stimmt, aber daran soll es in Großbommeln zuletzt mangeln!

Irgendwo in der Restekiste fanden sich noch Stücken von Bruchsteinmauerwerk sowie ein Stück von einer 3mm-Polystyrolplatte. Aus dem war wohl schon mal ein Streifen ausgesägt worden, sonst hätte es als Sockelplatte perfekt unter die Praxis von Dr. Schnelltod gepaßt. Aber wenn ich irgendwas nicht anstrebe, dann ist es Perfektion, und so fand auch die versehrte Platte ihr würdiges Gnadenbrot.

Das Bruchsteinmauerwerk gab ebenfalls keine kompletten vier Leisten à 4 Steine mehr her, aber so was läßt sich stückeln, wie man erkennen kann. Das Ergebnis sieht nicht schön aus, erfüllt aber seine Funktion. Die Sockelleisten habe ich umlaufend nur bis zu einer Höhe von 2mm mit der 3mm-Grundplatte verklebt, so daß der Überstand von 1mm als Führung bzw. Fixierung für das Seitenwand-Geviert dient. Zu sehen ist im zweiten Bild die Unterseite. Die Grundplatte hat damit hinreichend Abstand zur Anlagenplatte, so daß Unebenheiten das Haus nicht kippeln lassen. Die Sockellücke auf der Rückseite markiert bereits, wo später der neue Haupteingang liegen wird. Dort wird ein Treppenpodest eingefügt.

Damit wäre die Schaumstoffeinlage von Tillig als Ersatzsockel schon mal Geschichte.

Rayonhaus_5457.jpgRayonhaus_5458.jpg
 
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Hundertzwei Intarsien-Schnipsel und eine halbe Flasche Kadarka später …

Nüchtern betrachtet, sieht das Haus von Dr. Schnelltod nun schon etwas freundlicher aus. Ich habe auch einen Hauch braune Farbe übers rosarote Mauerwerksimitat gewischt, wodurch die Fugen plastischer geworden sind. Mich über alle Patinierungsregeln hinwegsetzend, werde ich es wohl dabei bewenden lassen, damit die Ansicht des Rayonhauses durch hellen Fugenmörtel nicht übermäßig strukturiert wird. Es soll am Ende eher Ruhe ins Dorf bringen.

Die Ausfachungen des Dachgeschosses wollte ich farblich so lassen, wie sie waren. Mein Vero-Modell besteht allerdings aus einem giftig zwischen lindgrün und puschgelb changierenden und sogar nach Jahrzehnten noch glänzenden Kunststoff. Letztlich habe ich dort Mattlack einer sehr ähnlichen Tönung hineinlaufen lassen.

Gut, das soll’s für jetzt mal wieder gewesen sein. Wenn die Witterung sich am Wochenende an den Vorschlag des Deutschen Wetterdiensts hält, könnte bald ein weiterer Bericht folgen, falls nicht, haben Mietendemo (sowieso) und Garten Vorrang. – Ich bitte um Geduld.

Rayonhaus_5477.jpgRayonhaus_5478.jpg
 
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Ein Problem beim Wartesaal des Bahnhofs Moorbach ist, daß dieser Gebäudeteil am Vero-Modell über nur einen straßenseitigen Eingang verfügt. Für meine Zwecke schien mir das zu wenig. Als Lösung bot sich an, die drei Fenster in der Gebäudemitte zu entfernen, um dort einen Haupteingang zu plazieren. Doch dafür, sie durch eine ein- oder auch zweiflüglige Tür zu ersetzen, war die entstehende Öffnung im Fachwerk zu breit. Sie außermittig einzusetzen, hätte sich mit der Gaubenmittelachse gebissen. Was also tun?

Das Dilemma war mit einem Kunstgriff zu lösen – einem Windfang. Zum Glück war 2011 vom Umbau des Bahnhofs Wittenburg zum Bahnhof Stedeleben eine dreiflüglige Tür übrig geblieben, allerdings zu hoch und mit gewölbtem Oberlicht. Derlei anzupassen ist jedoch eher ein Pausensnack für den mit Kadarka gedopten Bastler und kein unüberwindbares Hindernis.

Jedenfalls habe ich die Öffnung des aus Polystyrol angefertigten Windfangs für jene Türbreite ausgelegt und das Fachwerk den statischen Erfordernissen folgend ergänzt. Unterhalb des Sturzes werde ich die beiden Dreiecksfachen nicht mehr „ausmauern“, so daß keine unnötige Strenge in der Ansicht entsteht.

Rayonhaus_5487.jpgRayonhaus_5486.jpg
 
@T3-Angus: Du hast völlig recht, aber ich will es mit dieser Bastelei auch nicht übertreiben. So viel Kadarka kann ja niemand trinken, ohne bleibende Schäden und dringliche Ermahnungen von Dr. Schnelltod zu riskieren ... :)

Meine Hoffnung ist, daß sich der lästige Effekt durch die Schattenwürfe des Dachüberstandes etwas relativiert. Mal schauen. Und ansonsten gibt es noch viel, viel schlimmere Teile an diesem Modell. Für die nächste Episode sage ich schon mal: Festhalten!
 
Die oberen, "verputzten" Gefache vielleicht noch mit ner Spachtelmasse füllen?….
Vielleicht nicht unbedingt mit Spachtel aber wenn Stedeleben sich eh schon so viel Mühe macht, dann den oberen Bereich auch mit Polystyrol (verputzte Wand) auffüllen.

@Stedeleben
Habe in der Vergangenheit immer erfolglos überlegt wie man Moorbach aufhübschen kann. Deine Umsetzung mit der Klinkerfassade gefällt mir ausgesprochen gut 👍.
 
Woher @TT-Poldij seinen Scharfsinn bezieht, kann ich nur vermuten: aus einem uralten Vero-Karton mit Gebäudedächern! Aber nein, wenn ich schon die Dachdecker auf die Leitern jage, dann bestimmt nicht, um Veros Atom-Biberschwänze durch noch gräßlichere Schindeln zu ersetzen. Dann versuche ich doch lieber, zu retten, was zu retten ist, und zwar erst einmal mit Farbe. Sozusagen der letzte Versuch.

Wollen wir zunächst das erste Foto betrachten. Es bildet den Zustand kurz vor der farblichen Nachbehandlung von Fachwerk und Windfang ab. Immerhin ist schon das vorgelagerte Treppenpodest aufgemauert, aber das war's dann auch schon mit den guten Nachrichten. Denn da wären noch zwei dramatische Problemzonen: a) die Schlote mit den überstehenden Kopfhauben, die eher an das lokale Krematorium als die Praxis des ehrwürdigen Dr. Schnelltod denken lassen, sowie b) die Dachrinnen in Badewannengröße. Bei den Schornsteinen werde ich ebenfalls einen Rettungsversuch unternehmen, aber die Badewannen – nein, die werden morgen bei ebay eingestellt!

Das nächste Foto stimmt schon wieder etwas heiterer. Mit dem ersten Farbauftrag für die Alterung könnte das Rayonhaus gut und gerne aus einem sowjetischen Märchenfilm stammen. Es wurden abermals die bewährten fünf Rot- und Orangetöne aufgetragen, jedoch habe ich diesmal Acrylfarben auf Wasserbasis benutzt, die sich leichter verarbeiten lassen als Lack und binnen einer Stunde trocknen. So vertrödele ich nicht zuviel Zeit mit etwas, das am Ende vielleicht auch nur den Weg der Badewannen geht …

Auf dem dritten Foto wirkt das Dach kaum noch wie ein Harlekinkostüm. Das liegt an der Überpinselung mit grüner Farbe und danach stark verdünnter brauner Lasur.

Fazit: Das Dach sieht immer noch schlimm aus, aber nicht mehr ganz so schlimm. Und wird Kadarka die Biberschwänze nicht weichzeichnen, dann eben Zinnaer Klosterbruder. "In vino verotas" oder wie das heißt.

Rayonhaus_3740.jpgRayonhaus_3744.jpgRayonhaus_3756.jpg
 
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Woher @TT-Poldij seinen Scharfsinn bezieht..
Hab doch nur scharf gegessen :heiss:
Hier liegen auch noch Bahnhofsreste dieser Art herum und vermutlich werde ich das ein ganz Stück mehr abdunkeln. Wenn es misslingt, wird dieses Schind(el)luder mein Versuchsdach für Reet oder Stehfalzdeckung.

Poldij
 
@TT-Poldij: Ich fürchte, dunkel wird an diesem Dache nie dunkel genug sein ... Aber jeder Versuch übt, also nur zu!

In dem Sinne soll es hier weitergehen. Die Schornsteine haben eine Verblendung erhalten, und zwar aus demselben Material wie die 102 Intarsien am Fachwerk. Schöner ist auch in diesem Falle noch keineswegs schön, und ob eine Alterung es rausreißen wird, ist ungewiß. Was jedoch augenfällig ist: Die Kamine sind bei weitem zu hoch. Darum habe ich die Dachplatte geöffnet und eine Durchführung eingearbeitet, die es erlaubt, ihre Höhe zu variieren, bis sie ein gefälliges Maß erreicht. Im Bild zwei sieht man schon einen Unterschied, es ginge auch noch niedriger bis aufs gesetzlich vorgeschriebene Minimum von 40 cm über'n First.

Und noch eine Veränderung zum Originalbausatz zeigt das letzte Bild, aber die zu entdecken überlasse ich dem geneigten Publikum. Sonst wird das hier gleich wieder ein Roman.

Rayonhaus_3759.jpgRayonhaus_3779.jpg
 
Darf es zwischen Kleinklöten und Großbommeln überhaupt ein Rayonhaus geben? Würde dies nicht bedeuten, dass man sich in besagtem Rayon befindet? Und damit folgend, dass man sich an einer Hauptbahn befindet, da ein Rayon um die großen Festungen (bzw. Festungsstädte) mit dementsprechend wichtigen Bahnlinien existiert. Desweiteren müssten dann nicht umliegende Häuser in ähnlicher Form ausgeführt sein? Je früher in den Epochen der Modelleisenbahn, je mehr und ich meine mich zu erinnern, dass wir recht früh in der Zeit unterwegs sind und Ereignisse, die den architektonischen Bestand eines Ortes deutlich verändern könnten, noch nicht stattgefunden haben.
 
@Stedeleben
Für Ostankino haste doch gar keinen Platz :); aber Du weißt schon, dass der übermäßige Konsum (ich schreibe extra nicht Genuss) von Kadarka zu Schwächen bei der Einschätzung von Größenverhältnissen führt? Wechsel lieber z.B. zu Rioja!

@Kreisfahrer
Ich müsste jetzt erst mal nach Rayonhaus googeln. Für mich sieht das Haus nach ländlicher Gegend aus - eher so Richtung Elbe/ Lüneburg …
 
@F-Rob_S: Kadarka wirkt nicht nur raum-, sondern auch bewußseinserweiternd, was ich mir bei der Modellbahnerei gerne zunutze mache.

@Kreisfahrer: In Kleinklöten und Großbommeln werden alle Regeln des Reichsrayongesetzes von 1871 sowie seiner preußischen Vorläufer seit 1828 tunlichst eingehalten. Wir befinden uns, worauf hier regelmäßig verwiesen wird, im Magdeburgischen; darum wird, wie unlängst verlautbart, in der "Faulen Liese" auch ein gepflegtes Magdeburgisch parliert. Beide Ortschaften liegen, wenn ich mich zitieren darf, "irgendwo zwischen Altmark und Börde" und gehen auf befestigte Vorwerke zurück.

Rayonhäuser sind zudem ein architektonischer Bautypus, der erst in Reaktion auf das Reichsrayongesetz als billig zu errichtendes und ggf. leicht umzusetzendes Haus entstand. Damit waren sie auch attraktiv für weniger begüterte Bauherren außerhalb der Rayons. Und daß Kleinklöten und Großbommeln in einer Armeleutegegend liegen, wurde hier ebenfalls mehrfach ausgeführt. Das ist sozusagen die Geschäftsgrundlage dieses Anlagenprojekts ...

Und damit geht es jetzt schnell zurück an den Basteltisch.
 
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Schwergängige Patienten werfen ihre Schatten voraus, und darum hat das Treppenpodest vor der Praxis Dr. Schnelltod ein stabiles Geländer bekommen. Der Handlauf und die Stützen bestehen aus 0,3 mm starkem Federstahldraht, während für die horizontalen Umlaufbegrenzungen mal wieder der hiesige Handfeger Borsten lassen mußte. Fixiert wurde all dies mit Sekundenkleber. Die Farbgebung erfolgte per Pinsel mit „Enamel“ von Fa. Humbrol: der Handlauf grau, der Rest dunkelgrün.

Was die Telefonkamera in der Vergrößerung an schrecklichen Unebenheiten an den Tag bringt, ist leibhaftig gar nicht zu erkennen, darum bleibt das jetzt so, auch wenn ich bereits ein Raunen vernehme, daß mit Airbrush alles viel ordentlicher wäre. – Gewiß wäre es das. Habe ich aber nicht.

Das letzte Bild zeigt das Rayonhaus im aktuellen Zustand von der Eingangsseite aus. Die Schornsteine sind patiniert, doch obwohl ich sie gekürzt habe, finde ich sie noch zu wuchtig. Die Hauben müssen weg, dann geht es vielleicht. Noch sind ja auch die Badewannen nicht gegen vernünftige Dachrinnen getauscht, und zudem überlege ich, mit einer geschickten Farbgestaltung die Fenster etwas filigraner wirken zu lassen.

Rayonhaus_5525.jpgRayonhaus_5524.jpgBommeln_3970.jpg
 
Der Gedanke ist so naheliegend, daß ich das bereits getan hatte, bevor ich sie wieder aufgesetzt habe. Noch dünner ging es leider nicht, weil das spröde Material bei der Bearbeitung zu brechen droht. Es hilft also nicht viel. Was gar nicht schlimm ist, ohne die Häubchen und mit gewöhnlichen Schornsteinköpfen kann das Modell nur gewinnen.
:)
 
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Nachdem die Schornsteine leicht gealtert wurden, habe ich dort, wo am Vero-Dach ein winziges weißes Fensterchen aufgeklebt war, eine größere Dachluke eingearbeitet. Der Hintergedanke war, daß sich dadurch die Riesenhaftigkeit der Biberschwänze etwas relativiert. Das ist auch so, dennoch wirkt das Ganze immer noch unersprießlich grob.

Ferner gerät, siehe erstes Bild, eine weitere Eigenheit in den Fokus: Das Dach hat an den Giebeln verschieden große Überstände. Oder präziser: auf der Fensterseite einen übermäßig großen und an der gegenüberliegenden Front gar keinen. Logisch, dort schloß sich das Haupthaus der Bahnhofs Moorbach an. Somit fehlt an dieser Seite auch das Fachwerk, es gibt nur eine glatte Putzfläche. Das muß nicht zum Nachteil sein. Möglich, daß sich dort ein anderes Gebäude anschließen oder aber diese Seite zur Kulisse gedreht und darum ungestaltet bleiben wird. Im Zweifelsfall könnte ich dort sogar noch nachträglich zwei, drei Fenster einlassen.

Zweckmäig wäre es allerdings, dort etwas anzufügen, das heute „Carport“ heißt und stets so häßlich ist wie die darunter zur Schau gestellten Opel Viagra, Seat Priapus oder Ford Libidumm. Für Dr. Schnelltod indes besteht im Gegensatz zu heutigen SUV-Protzen die berufliche Notwendigkeit, schneller als der Tod bei maladen Patienten einzutreffen. Zu diesem Behuf hat er einen Dienstwagen angeschafft.

Rayonhaus_5508.jpgRayonhaus_5514.jpg
 
Mal schnell so meine Gedanken; Wer damals ein Automobil sein Eigen nannte, hatte auch eine Garage, das gehörte dann zum guten Ton. Das konnte auch was umgebautes sein, aber unbedingt "Garage".
Zu den Fenstern; Im Fachwerk waren in der Regel die Fenster Fassadenbündig eingebaut, damit das Regenwasser nicht auf den Querriegeln der Gefache stehen bleibt und Schaden anrichtet. Macht zwar auch wieder Arbeit, aber lohnt sich,

beste Grüße!
 
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