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Modelltest V 75006 von hobby-shop cz - die zweite

ateshci

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Friedberg
Hallo allerseits,
gestern kam die bei Hobby-Shop CZ bestellte V75006 (DR) an.
Es handelt sich um ein Kleinserienmodell von EXTRA, das einschliesslich aller Transportkosten für 166 Euro zu haben ist.
Das setzt sich zusammen aus:
Modell 153,14 -2% Skonto Vorauskasse
Postgebühr 15,00
Rundung 0,92
Die tschechische MWSt. von 19% ist enthalten.
Gehäuse, Drehgestellblenden und Fahrgestellrahmen und sind aus Resin, wobei die beiden ersteren Abgüsse des BTTB-Modells sind. Daher sind im Vergleich zu den Originalteilen die Konturen verwaschener, was besonders bei den Motorraumtüren und deren Abdeckgittern auffällt. Der Rahmen ist mit feststehenden Pufferbohlen und Nachbildung von Kupplungshakengehäuse und Bremsschläuchen versehen. Diese sind allerdings mit Sekundenkleber angebracht und meine lagen dann auch prompt in der Schachtel. Also Vorsicht beim Herausnehmen der Lok, die Dinger sind winzig (d=0,5mm) und schnell auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Die Schienenräumer sind freihängend nachgebildet, d. h. zwischen der Pufferbohle und ihnen befindet sich ein Spalt und sie werden durch zwei Stangen gehalten. Die Geländer sind aus dünnem Draht von 0,8mm Durchmesser. Die Trittstufen der Aufstiege sind Bestandteil des Rahmens und entsprechend grob und nicht durchbrochen. Die Puffer sind ebenfalls direkter Bestandteil des Rahmens und daher auch etwas grob ausgefallen.
Das Gehäuse entspricht genau dem BTTB-Modell, allerdings sind die Konturen wegen der Herstellungsmethode entsprechend weicher als beim BTTB-Gehäuse. Dafür ist der Farbton der Lackierung nach meinem Dafürhalten besser getroffen als z.B. bei der 107001. Die Ausführung ist gut, ebenso die Bedruckung, die auch noch Beheimatungs- und Revisionsdaten an der Führerhausseitenwand aufweist. An den Ecken des Führerhauses sind auch maßstäbliche Haltegriffe angebracht. Das Dach weist eine freistehende filigrane Typhon/Antennennachbildung auf. Die durchgebohrten Lampengehäuse sind mit Klarplexi-Einsätzen ausgestattet. Die Fenster sind hinterlegt und nicht eingesetzt. Beleuchtung fehlt und ist wegen der weiter unten beschriebenen Gehäusebefestigung schwierig nachzurüsten.
Die Drehgestelle sind aus Messingblech aufgebaut und mit 8,3mm Radsätzen neuester Fertigung ( 0,8mm Spurkranz und brüniert ) versehen. Die Radsätze sind innen gelagert, die Drehgestellblenden aus Resin auf zwischen den Achsen hervorstehende Rundstangen aufgeklebt und 'schweben' vor den Radscheiben.
Bei meinem Modell wurde ein dreipoliger Open-Frame Flachmotor chinesischer Herkunft eingesetzt. Er hat Laufeigenschaften wie ein BTTB-Rundmotor, aber im Gegensatz zum Original eine höhere ( ca. 3V ) Anlaufspannung. Er hat zwei Wellenenden, auf denen zwei Schwungmassen von d=10mm mit Kelch für die Kardanwelle sitzen. Auf jedem Drehgestell sitzt ein schräg eingebautes Ms-Stirnzahnrad mit Aufnahmekelch an seiner Achse, deren Ms-Lagerblock in eine aus Blech gebogene Gabel eingeklemmt und dort mit Sekundenkleber fixiert ist. Das Stirnzahnrad kämmt nun mit einem weiteren Stirnzahnrad, das auf seiner Achse zwei Schnecken sitzen hat, die wiederum die auf den Treibachsen sitzenden Schneckenräder mit zehn Zähnen antreiben. Eine solche Konstruktion hat den Vorteil, daß man bei der Herstellung nicht besonders auf Toleranzen achten muß, da man bei Montage entsprechend einstellen kann.
Allerdings lag da meinem Modell die Krux: Beim ersten Fahrversuch lautes Schleifgeräusch, Anlaufspannung bei ca. 6V und in einer Richtung ruckendes Fahren. Die Demontage des Gehäuses ist nicht trivial, denn es ist mit Sekundenkleber auf dem Rahmen aufgeklebt. Man muß an der Unterseite des Umlaufs das Fehrgestell vom Resinrahmen lösen. Es ist mit Sekundenkleber eingeklebt und mit Hilfe eines Instrumentenschraubenziehers als Meißel kann man es vorsichtig heraushebeln. Die Ursache des Problems lag dann in der Montage: Die schrägstehenden Zahnräder standen auf beiden Seiten zu schräg und deshalb über die Aussparungen der Rahmens über, so daß sie an den Innenseiten der Stirnwände des Gehäuses schliffen. Außerdem hatte sich die Verklebung des einen Achslagers gelöst und das Rad kämmte nicht mehr ordentlich. Der Ausbau der Drehgestelle ist nur möglich, wenn man einen entsprechenden dünnen SW4-Schraubenschlüssel für die den Drehzapfen haltende M2-Mutter hat. Sie ist auch mit Sekundenkleber gesichert. Der Rahmen ließ sich deshalb aber nur mit mehr oder weniger sanfter Gewalt heraushebeln, da die Aussparung im Rahmen nach vorne und hinten für die schrägen Zahnräder etwas zu klein ist. Hier ist eben erst das Drehgestell eingesetzt, der Resinrahmen aufgeklebt und dann das Antriebszahnrad montiert, justiert und verklebt worden. Zum Glück kann man hier nach Entfernen des Fahrgestells noch etwas nachfräsen, ohne daß das Loch größer wird als das Gehäuse abdecken kann. Die Montage des Antriebszahnrads ist sehr kritisch, denn es müssen dabei folgende Bedingungen erfüllt werden:
1. Es darf nicht an der Innenwand des Gehäuses schleifen.
2. Es muß einen Winkel von ca. 20 Grad aufweisen.
3. Es muß im unteren Stirnrad mit ca. 2/3 seiner Breite kämmen und dabei kaum Höhenspiel
aufweisen.
4. Es muß nach Montage und Justierung wirklich fest sitzen.

Ich habe deshalb die Verklebungen mit Aceton und Schraubenzieher gelöst. Dann wurden sämtliche Kleberreste entfernt und die Flächen von Achslager und Gabelinneseite blank geschliffen. Nach diesmal korrektem Wiedereinsetzen der Achslager in die Gabeln ( vorher diese etwas zurechtbiegen für Höhe und Weite, damit sie die Achslager klemmend halten ) und Ausrichten der Zahnräder habe ich die Achslager mit den Gabeln mittels eines 100W-Lötkolbens ( schnell! ) verlötet. Das heißt natürlich, daß die Zahnräder wirklich genau ausgerichtet sein müssen, dann eine Korrektur ist danach nicht mehr möglich! Montage der Drehgestelle und Einsetzen der Kardans ergab dann das erwünschte Ergebnis, daß die Winkel der Kardans zu Motor- und Zahnradachse ungefähr gleich waren. Ebenfalls standen jetzt die Antriebszahnräder nicht mehr über und schliffen auch nicht mehr an den Gehäusewänden.
Als Resultat ist die Anlaufspannung auf ca. 3..4V gesunken und das Fahrgeräusch ist wesentlich leiser.
Dann passierte etwas, was man als Glück im Unglück bezeichen könnte: Bei der Montage fiel mir das Modell vom Tisch! Zum Glück waren das Gehäuse garnicht und der Rahmen 'unwesentlich' beschädigt, sprich, es waren die Puffer einer Seite abgebrochen, alle Kupplungen aus ihren Verklebungen gesprungen, der Motor lose, die Tanknachbildung und alle Seitenblenden ab. Bei genauerem Hinsehen also die Teile, die, mit Ausnahme des Motors, im Betrieb auf Scherung belastet werden und deshalb mit Sekundenkleber NICHT geklebt werden sollen, da er eine ganz geringe Scherfestigkeit hat. Da stand ich nun vor dem Schlamassel. Die Puffer sind im Original wirklich nicht das Gelbe vom Ei und da kamen mir die von Hohmann gerade recht. Also 1mm-Bohrungen an die entsprechenden Stellen gemacht ( Gut, ich gebe zu, daß ich ein Bohr- und Fräswerk habe, denn man muß das Gehäuse dazu schon exakt ausrichten und vermessen, damit die Lage der Puffer nachher auch stimmt ) und die Metallpuffer eingesetzt. Sämtliche Drehgestellblenden neu mit 2K-Kleber eingeklebt und da die Originale auch recht 'weich' in den Konturen waren, habe ich die Blenden von meiner alten 107 genommen. Die Kupplungen habe ich wieder auf ihre Träger an den Drehgestellen aufgesekundenklebert, aber danach ( es sind da schon von Hause aus Körnerpunkte drauf ) jeweils eine 0,8mm Bohrung durch das Blech des Arms und den Träger gemacht. Dann drückte ich einen entsprechend gekürzten Messingnagel (Schatullenstifte aus dem Baumarkt) durch diese Bohrung und fixierte den auch mit Sekundenkleber. Jetzt können die Zug- und Schubkräfte wirklich aufgenommen werden.
Der Motorträger ist eine größere Messingplatte, die mit den Fahrgestellrahmen aufgedoppelt und verlötet ist. In der Mitte zwischen den Drehgestellen brachte ich 1,5mm vom Rand je eine 1mm-Bohrung ein und schnitt darin ein M1,4-Gewinde. Dann setzte ich das Fahrgestell wieder in den Resinrahmen und bohrte durch die Gewindelöcher eine 1mm-Markierungsbohrung in die Unterseite des Umlaufs. Danach habe ich dort mit 1,5mm aufgebohrt und den Fahrgestellrahmen mit von der Oberseite eingesetzten M1,4-Kreuzschlitzschrauben (Senkkopf) mit dem Resingehäuse verbunden. Die Schrauben sind schwarz brüniert und gesenkt, man sieht sie also nicht. Auf diese Weise kann ich jederzeit das Gehäuse vom Fahrgestell trennen.

Bilder gibt's in besserer Qualität dann, wenn mein Film voll und entwickelt ist.
Gruß vom Heizer
 

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