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U-Bahnen – Deutschland und weltweit

Bin zwar nicht so gut informiert über Berliner ÖPNV, aber ich meine die Kanzlerlinie sei die kürzeste U Bahnlinie in Berlin.

Aber schöne Idee von Dir mal bissl Licht ins Dunkel zu bringen.
Interessant.
 
Bin zwar nicht so gut informiert über Berliner ÖPNV, aber ich meine die Kanzlerlinie sei die kürzeste U Bahnlinie in Berlin.
Das war sie auch als U55. Mittlerweile jedoch wurde auch der Abschnitt Brandenburger Tor-Alexanderplatz eröffnet, so dass die ehemalige U55 nun Bestandteil der U5 ist und von Hönow nach Hauptbahnhof verläuft. Somit ist die Linie 4 wieder Berlins kürzeste.
 
In bierseeliger Laune fabulierte ich ja mal davon, die U5 in offener Bauweise nach Werneuchen oder Bernau zu verlängern: Einfach Spielothek und Reifenhandel umsiedeln, dann funktioniert das. Dann war ich wieder nüchtern und fragte mich: Ja, und wer soll diese U-Bahn benutzen?
 
In bierseeliger Laune fabulierte ich ja mal davon, die U5 in offener Bauweise nach Werneuchen oder Bernau zu verlängern: ...
Von Hönow?:nixweiss: Mir scheint, da steht noch etwas mehr im Weg. Oder man müsste den Bahnhof nach Norden "verbiegen", dann kmmt man an der Straße entlang nach Hönow Dorf. Wie dann weiter, ob wie oben oder über Bollensdorf und Bahnhof Rüdersdorf nach Fredersdorf oder meinswejen nach Ziegenhals, sei der Phantasie des Lesers überlassen ;)
 
In bierseeliger Laune fabulierte ich ja mal davon, die U5 in offener Bauweise nach Werneuchen oder Bernau zu verlängern: Einfach Spielothek und Reifenhandel umsiedeln, dann funktioniert das. Dann war ich wieder nüchtern und fragte mich: Ja, und wer soll diese U-Bahn benutzen?

Ich denke, der letzte Satz sagt alles. Wenn man aus dem Stadtzentrum nach Bernau möchte, dann nimmt man doch die S-Bahn. Warum sollte ich den Umweg über Hönow nehmen?

Ich weiß jetzt nicht, welche Spielothek und welcher Reifenhandel weg müssten, aber immerhin würde man wohl bei einer solchen Verlängerung die letzten Feuchtbiotope in Hönow beseitigen. Nicht umsonst befindet sich im Wappen von Hönow eine Schildkröte - die Europäische Sumpfschildkröte gab es in geraumer Vorzeit hier tatsächlich!
 
Die elektrische Untergrundbahn der Stadt Schöneberg (Teil 2)

Haltestelle Bayerischer Platz

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Eröffnungsdatum der Station: 1. Dezember 1910
Kurzzeichen der Station: Bpo
Länge der Bahnhofshalle: 95 m
Breite der Bahnhofshalle: 13 m
Bahnsteigbreite: 7,6 m
Tiefe der Station: 4 m unter der Straße
Architekt: Johannes Kraaz​

Die Haltestelle Bayerischer Platz ist der farbenkräftige Farbtupfer der Schöneberger Untergrundbahn. Zum Zeitpunkt der Errichtung der Station war das zu erschließende Gebiet bereits dicht besiedelt. Die zu erwartenden hohen Fahrgastzahlen bescherten dem Bahnhof gleich zwei Ausgänge, was damals keinesfalls ein Standard gewesen war.

In weiser Voraussicht wurden Tunnel und Haltestelle konstruktiv so präpariert, dass eine hinkünftig kreuzende Untergrundbahn hier auf entsprechende Vorarbeiten in Form von brückenartigen Verstärkungen des Tunnels und dergleichen treffen sollte. Als dann knapp sechs Jahrzehnte später die heutige U-Bahnlinie 7 die Station Bayerischer Platz der Schöneberger Untergrundbahn bautechnisch erreichte, machten sich die Mühen der damaligen Ingenieure und Planer bezahlt.

Im Zweiten Weltkriege erhielt die Station einen schweren Bombentreffer, welcher das südliche Ende der Station schwer beschädigte. Noch heute ist der Bereich bei genauerer Begutachtung auszumachen, denn die Wandfliesen als auch einige Bahnhofsstützen weichen in Form und Farbe vom Rest der Station ab.

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Gestaltung

In der nördlichen Eingangshalle haben sich die grün-blau changierenden Keramiken, bestehend aus Mutz-Fliesen der Rötherschen Kunstziegelei, erhalten. Die Wandfliesen bestehen ebenfalls aus den genannten Keramiken, die von Reklameschildern unterbrochen werden, die größtenteils noch aus der Erbauungszeit stammen, ebenso die grün-blau changierenden Fliesen. Die einfarbigen Keramiken sind Zutaten der Neuzeit, die sich jedoch am Original orientieren. Die Stationsschilder sind als Fliesen ausgeführt.

An Ausstattungsstücken gibt es zwei Bahnsteighäuschen, wovon eines noch mit den besagten bauzeitlichen Fliesen verziert ist. Hinzu kommen zwei alte Hydrantenschränke, drei Gängelgitter in der Bahnsteighalle und vier Holzbänke, die jedoch Nachbauten sind.

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Die vorherrschenden Farben der Haltestelle Bayerischer Platz sind entsprechend den Landesfarben des ehemaligen Königreiches Bayern natürlich Weiß-Blau. Der Gesamteindruck dieser Station ist zudem ein sehr farbenkräftiger.

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Der nördliche Eingangsbereich erstrahlt noch in der blau-grün changierenden Keramik aus der Erbauungszeit und hat alle Zeiten und Zerstörungen überdauert. Links im Bilde das halbrunde Kassenhäuschen - freilich heute ohne Funktion.

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Die sich in der nördlichen Vorhalle befindlichen schmiedeeisernen Gitter werden jeweils von jugendstilartigen Pilastern eingerahmt und bilden ein detailreichen Glanzpunkt dieser Station.

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Ehedem befand sich hier eine Verkehrsinsel. Dieser nördliche Zugang zur Haltestelle war einst mit Pergolen geschmückt, von denen nur jene Steinpfeiler und schmiedeeisernen Gitter aus rechteckigen Feldern und Voluten übrig blieben.

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Ob Albert Einstein einst auf diesem Bahnsteig stand und auf seinen Zug wartete? Zumindest hatte der weltberühmte Physiker ganz in der Nähe des Bayerischen Platzes sein Domizil, gleichsam Gottfried Benn und Walter Kollo.

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Die Schöneberger Untergrundbahn gehört von allen Berliner U-Bahn-Linien zu den am wenigsten frequentierten Bahnen, so dass hier ausschließlich Zwei-Wagen-Züge zum Einsatz kommen.

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Haltestelle Victoria-Luise-Platz

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Eröffnungsdatum der Station: 1. Dezember 1910
Kurzzeichen der Station: V
Länge der Bahnhofshalle: 97,8 m (Ursprünglich 45 m)
Breite der Bahnhofshalle: 13,5 m
Bahnsteigbreite: 8,1 m
Tiefe der Station: 4,2 m unter der Straße
Architekt: Ernst Denecke

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Die Haltestelle, bzw. der namensgebende Platz, ist nach der einzigen Tochter Wilhelms des Zweiten, deutscher Kaiser und König von Preußen, benannt worden. Die preußische Prinzessin Victoria Luise wurde 1892 geboren, war Herzogin von Braunschweig-Lüneburg und starb im hohen Alter von 88 Jahren im Jahre 1980.

Die Station wies fast 80 Jahre lang eine Kuriosität auf, denn hier war man im wahren Sinne des Wortes zeitlos gewesen: es fehlte eine Bahnhofsuhr! Vergaß man sie schlicht? Nichts genaues weiß man nicht. Heute jedenfalls weiß auch hier ein jeder, was ihm die Stunde schlägt.

Gediegenheit und Eleganz strahlt der Bahnhof aus, der in seiner Ausstattung, wie die anderen Stationen der Schöneberger Untergrundbahn auch, auf den einstigen Reichtum der Stadt verweist. Schon am Eingang wird der geneigte Fahrgast von einer Eingangsumwehrung, bestehend aus einer pergola-artigen halbovalen Einfassung aus Muschelkalk, begrüßt. Das ganze ist bekrönt mit Voluten und zwei Laternen, die, wie die Einfassung des rechteckigen Leuchttransparentes, noch bauzeitliche Originale sind.

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Gestaltung

An den Treppenwangen haben sich die ursprünglichen Muschelkalkplatten noch erhalten; die Wände der Vorhalle jedoch sind mit neuen Fliesen verblendet worden. An den Wänden der Bahnsteighalle sind größtenteils noch bauzeitliche Fliesen vorhanden, die in einem grünen und hellgrauen Farbton gehalten sind.

Zwei der vier Bahnsteighäuschen stammen noch aus der Erbauungszeit. Drei von vier Doppelbänken sind Nachbauten, die vierte, eine Bandeisenbank, fand man einst vor allem auf der Stammstrecke. Zwei alte Drängelgitter mit Volutenabschluss stammen ebenfalls noch aus der Erbauungszeit.

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Ende Teil 2
 
Zuletzt bearbeitet:
Die elektrische Untergrundbahn der Stadt Schöneberg (Teil1)


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Anhang anzeigen 467249


Ende Teil 1
Auf dem unteren Foto steht auf dem rechten Gleis ein Zug abgestellt. Dahinter versteckt sich eine Instutution, die es nur in Berlin gibt: Die U-Bahnschule. Nach dem morgentlichen Berufsverkehr setzt immer ein Zug auf dem Bahnhof Innsbrucker Platz aus. Bevor er wieder nachmittags in Rennen geht wird er von Kindergartengruppen und Vorschulklassen genutzt. Jeweils zwei Mitarbeiter der BVG erklären den künftigen Kunden wie man einen Fahrschein aus dem Automaten bekommt, wie man ihn dann entwertet und wie man die Infosäule bedient. Höhepunkt ist dann die Fahrt mit dem Zug nach Nollendorfplatz. Da wird erst einmal das Verhalten im Zug erklärt. Der nächste Teil ist die Erläuterung der Notbremse und was danach passiert und was nicht passiert. Zuletzt ist es auch ein Erlebnis vorm neben dem Fahrer zu stehen und die Strecke zu beobachten.
 
@Hauptlok

Vielen Dank für diese interessante Informationen. Jetzt weiß ich endlich, warum auf meinem Photo vom Innsbrucker Platz zwei Wagenzüge am Bahnsteig standen.

Eine sehr nützliche Sache, diese "U-Bahn-Schule".
 
Die elektrische Untergrundbahn der Stadt Schöneberg (Teil 3 und Schluss)

Haltestelle Nollendorfplatz


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Eröffnungsdatum der ursprünlichen Station: 1. Dezember 1910
Eröffnungsdatum der heutigen Station: 24. Oktober 1926
Kurzzeichen der Station: Nm (mittlerer Bahnsteig) / Nu (unterer Bahnsteig)
Länge der Bahnhofshalle: 106,9
Breite der Bahnhofshalle: 17,6 m
Bahnsteigbreite: 12 m
Tiefe der Station: 3,8 m unter der Straße
Architekt: Alfred Grenander

Am Nollendorfplatz haben wir nun das Ziel unserer photografischen Reise erreicht. Nach 2,9 km findet die Schöneberger Untergrundbahn hier ihren Endpunkt. Gleichwohl es immer noch geplant ist, diese Linie in Richtung Norden zu verlängern, wird auf absehbare Zeit die Schöneberger Untergrundbahn die kürzeste Linie der Berliner U-Bahn bleiben.

Als einziger Bahnhof dieser Linie stammt die Haltestelle Nollendorfplatz nicht aus der Erbauungszeit. Ursprünglich befand sich der Endbahnhof südlich des Nollendorfplatzes.

Der eigentliche Endpunkt war einst am Wittenbergplatz vorgesehen, doch die Schöneberger Stadtväter favorisierten den verkehrsgünstigeren Nollendorfplatz. Mit der Eröffnung der Verstärkungslinie von Wittenbergplatz über Kurfürstenstraße nach Gleisdreieck erhielt auch die Schöneberger Untergrundbahn einen Gleisanschluss an das Netz der Berliner Hoch- und Untergrundbahn. Im Ergebnis dessen entstand der heutige unterirdische Bahnhof Nollendorfplatz, der als Turmbahnhof erbaut wurde.

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Gestaltung

An den Wänden dominieren fliederfarbene Fliesen, die in unterschiedlichen Nuancen gestaltet sind. Die Sockel der Wände sind dunkelgrau gefliest. Die Stationsschilder sind, gelb unterlegt, in die Wand eingelassen und ebenfalls als Fliesen mit schwarzen Lettern ausgeführt Die Pfeiler sind ebenfalls mit gelben Keramiken verkleidet. Während der Rekonstruktion des Bahnhofes im Jahre 1993 wurden alle bauzeitlichen Fliesen durch Repliken ersetzt. Es befinden sich noch zwei Betriebshäuschen mit abgerundeten Ecken auf dem Bahnsteig sowie zwei einfache Holzbänke und zwei Uhren, die alle aus der Erbauungszeit stammen. Ursprünglich befand sich an der Decke eine abgehängte durchgängige "Lichtrinne", die leider bei der Rekonstruktion beseitigt wurde.

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Die Haltestelle Nollendorfplatz der Berliner U-Bahn, die unterirdisch aus einem Turmbahnhof besteht, ist betriebstechnisch etwas außergewöhnliches. Der Bahnhof besteht aus drei Ebenen: Oberirdisch befährt die Linie 2 der Stammstrecke die Station auf einem Hochbahnviadukt (siehe Beitrag #38); unterirdisch bilden zwei übereinander liegende Ebenen die Haltestelle der Linien 1,3 sowie der Linie 4 der Schöneberger Untergrundbahn.​

Zum Betriebsablauf: Die von Krumme Lanke ankommenden Züge der Linie 3 verkehren auf dem mittleren Bahnsteig, während die Züge der Linie 1 hier ihre Fahrt Richtung Warschauer Straße fortsetzen. Von der entgegengesetzten Bahnsteigseite enden und beginnen dagegen die Züge der Schöneberger Untergrundbahn (Linie 4). Als die Züge der Linie 3 in Nollendorfplatz noch endeten, befuhren diese die Kehranlage, die sich genau zwischen dem mittleren und unteren Bahnsteig befindet, kehrten, fuhren in den unteren Bahnsteig, um anschließend dort ihre Fahrt Richtung Krumme Lanke zu beginnen. Auf der entgegengesetzten Bahnsteigseite des unteren Bahnsteiges halten die Züge der Linie 1 Richtung Uhlandstraße. So verteilt sich das Fahrgastaufkommen auf dieser Station gleichmäßig auf drei Bahnsteige. Am Bahnhof Nollendorfplatz treffen alle vier Kleinprofillinien aufeinander. Klug, modern, effizient. U-Bahnbau in Berlin vor knapp 100 Jahren!

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Photos vom unteren Bahnsteig (Nu) / Blick vom unteren Bahnsteig zum mittleren Bahnsteig:

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Wartend auf seine Fahrgäste, steht ein Wagenzug der Schöneberger Untergrundbahn am mittleren Bahnsteig des Bahnhofes Nollendorfplatz bereit, um seine Reise zurück zur Ausgangsstation Innsbrucker Platz anzutreten. Die Reise wird knapp zehn Minuten in Anspruch nehmen.

Tschüss und gute Reise!

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Quellen:
Haspel, Jörg
(Hrsg. Landesdenkmalamt Berlin)
Verkehrsdenkmale in Berlin
Die Bahnhöfe der Berliner
Hoch- und Untergrundbahn

Petersberg 2007

Meyer_Kronthaler, Jürgen.
Berlins U-Bahnhöfe
Die ersten hundert Jahre

Berlin 1995


Ende
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine kleine Korrektur: Die Aufstellanlage liegt nicht zwischen der mittleren und unteren Ebene sondern direkt unter der Straßenoberfläche. Sie ist ein Neubau aus dem Jahr 1971 und steht in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Bau der Stadtautobahn. Weil durch deren Bau die Abstellkapazitäten auf Innsbrucker Platz entfielen baute der Senat einen Tunnel entlang der Genthiner Straße bis zum Magdeburger Platz.

Mit der Umgestaltung des Bahnhofes entfiel ab diesem Zeitpunkt die Fahrmöglichkeit Warschauer Brücke (Schlesisches Tor) direkt nach Innsbrucker Platz zu fahren. Erst seitdem entden die Züge der Schöneberger Linie auf dem Bahnhof Nollendorfplatz.
 
Haltestelle Spichernstraße

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Auf der "Wilmersdorf-Dahlemer Schnellbahn", der heutigen Linie 3, gibt es neben den bauzeitlichen Haltestellen mit ihren reich verzierten Bahnsteighallen auch modernes zu sehen - modern zumindest im Sinne von Nachkriegsbauten. Eine dieser Haltestellen ist die Station Spichernstraße.

Diese Station entstand im Zuge des Baus der Untergrundlinie G, heute U9, als Kreuzungsbahnhof, um die Wilmersdorf-Dahlemer Schnellbahn mit der neu entstandenen Großprofillinie zu verknüpfen. Dadurch wurde die Haltestelle Nürnberger Platz, die sich in unmittelbarer Nähe einst befand, überflüssig und abgerissen.

Während jedoch der Kleinprofilbahnhof Spichernstraße bereits im Jahre 1959, sozusagen als Vorleistung, eröffnet wurde, zog der untere Bahnhof der Großprofillinie erst zwei Jahre später nach und öffnete seine Pforten am 28. August 1961. Zehn Jahre sollte der untere Bahnhof Spichernstraße der Linie G (Linie 9) Endbahnhof bleiben, bis 1971 die Strecke in einer nächsten Etappe bis Walter-Schreiber-Platz verlängert wurde. Dadurch wuchs die Bedeutung der Station als Umsteigebahnhof.

Da ursprünglich an dieser Stelle auch ein Autobahntunnel geplant war und man baulich darauf Rücksicht nahm, gestalteten sich die Übergänge zwischen den beiden Linien eher kompliziert und fahrgastunfreundlich, müssen doch zwei Treppen gemeistert werden, um von den Bahnsteigen der Kleinprofil- zum Bahnsteig der Großprofillinie zu gelangen. Letztendlich wurde dieser Autobahntunnel jedoch nie gebaut.

Benannt wurde die Straße nach dem lothringischen Ort Spichern, einem Dorf bei Forbach, und soll an eine wichtige Schlacht während des deutsch-französischen Krieges im Jahre 1870 erinnern.

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Gestaltung

Diese Haltestelle wurde in einem zeittypisch nüchternen Baustil gehalten. Die Eingangshallen als auch die Wände der Station sind mit türkis-blauen Fliesen verblendet.

Am südlichen Ende des Richtung Augsburger Straße liegenden Seitenbahnsteiges befindet sich ein mit vier Rundstützen geschmückter Abgang zu einem Fußgängertunnel, der beide Seitenbahnsteige miteinander verbindet. Die Rundstützen sind mit beigefarbenen, hell- und türkisblauen Mosaikkeramiken gestaltet, die einen durchaus ästhetisch ansprechenden Blickfang bilden und der Station zur Zierde gereichen. Die weiße Decke der Bahnhofshalle ist flach und abgehängt. Zwischen den Gleisen tragen einfache Stahlprofilstützen einen kräftigen Unterzug.

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"Modern" scheint nicht zu gefallen, dann weiterhin prunkvoll und verspielt.

Haltestelle Fehrbelliner Platz

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Reisen wir also weiter durch die Stationen der wunderschönen "Wilmersdorf-Dahlemer Schnellbahn", der heutigen Linie 3, und machen Station am Fehrbelliner Platz. Unterirdisch konnte sich der Bahnhof noch im Wesentlichen im Ursprungszustand erhalten, doch oberirdisch hat sich spätestens mit dem Umbau der Station zu einem Kreuzungsbahnhof mit der U-Bahnlinie 7 und dessen Eröffnung am 29. Januar 1971 einiges getan. Die beiden Vorhallen sind verschwunden, und die bauzeitlich aufwändig gestalteten Eingänge wichen ihrem neuzeitlichen Nachfolger, der vom Architekten Gerhard Rainer Rümmler im Stile plastischer Formen, die in knallrot und giftgrün gehalten sind, gestaltet wurde. Der Schriftsteller Heinz Knobloch beschrieb ihn zutreffend: "Das sieht aus wie eine Science-Fiction-Dekoration oder wie eine Ölbohrinsel." Man muss es mögen. Wer wissen möchte, wie der alte Eingang zur Untergrundbahn am Fehrbelliner Platz einst aussah, der solle sich den Hitchcock-Film "Der zerrissene Vorhang" anschauen, gleichwohl im Film der damalige Platz als in Ost-Berlin befindlich ausgegeben wird.

Der Platz wurde nach dem brandenburgischen Ort Fehrbellin benannt, der südlich von Neuruppin liegt und etwa 2300 Einwohner hat. Er soll an die "Schlacht von Fehrbellin" erinnern, bei der 1675 Kurfürst Friedrich Wilhelm mit seiner zahlenmäßig weit unterlegenen Armee die Schweden schlug und so Brandenburg von der schwedischen Besetzung befreite. Seither nannte sich Friedrich Wilhelm "der Große Kurfürst". Er starb 1688 und regierte die Mark Brandenburg insgesamt 48 Jahre lang. Der Schlacht zu Ehren wurde der "Fehrbelliner Reitermarsch" komponiert.


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Gestaltung

Geschmückt sind die Seitenwände der in einer Kurve liegenden Bahnsteighalle mit gelb-grün variierenden Keramikplatten, deren Sockel sowie das Abschlussgesims man mit dunkelbraunen Fliesen, die grüngelbe Sprenkel aufweisen, verkleidet hat. Hier wechseln sich Photografien vom Altmeister Heinrich Zille, die Motive des alten Berlin zeigen, und aufwändig gestaltete Majolikrahmen ab. Die Majolikrahmen bestehen aus einem langrechteckigen Mosaikfeld, in welchem der Stationsname ausgeführt ist, der von einem gebogenen Aufsatz bekrönt wurde, in dessen Mitte sich eine Kartusche befindet. Seitlich derselben ist jeweils ein Vogel dargestellt, und zwar ein Marabu, der für die Weisheit steht. Unterhalb dieser Rahmen befinden sich kleine Keramikfelder, die abwechselnd eine Dampfstraßenbahn und eine Pferdebahn zeigen.

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Die Bahnsteigstützen sind oktogonal ausgeführt und mit braunen Keramiken, die ebenfalls gelbgrüne Sprenkel aufweisen, verkleidet. Die Kanten werden von Formsteinen und Flechtbanddekors betont.

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Ein Blick auf die geschwungende Bahnsteighalle. Die Decke der Station ist verputzt und kassettiert ausgeführt, in deren Feldern die Bahnsteigbeleuchtung eingelassen ist, die jedoch leider nicht mit dem historischen Ambiente harmoniert.

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Die aus der Erbauungszeit stammenden Gittertore wurden in die neuen Zugänge integriert. Sie sind mit denen der Haltestelle Hohenzollernplatz identisch und zeigen eine Eichenblattrahmung, das Wappen derer von Hohenzollern sowie Helm- und Fahnendarstellungen. Diese Motive beziehen sich auf den Sieg während der Fehrbelliner Schlacht 1675 und den Sieg der brandenburgischen Armee über die Schweden unter Führung des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm.

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Am Abgang zur U-Bahnlinie 7 befinden sich jeweils diese schmiedeeisernen Gitter, die jedoch ursprünglich an der 1908 entstandenen Kaiserdammbrücke verbaut waren, welche in den 1960er Jahren erneuert wurde.

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"Modern" scheint nicht zu gefallen, dann weiterhin prunkvoll und verspielt."

Doch Doch gefällt auch. Die Kontraste machen es doch erst spannend. Außerdem gehört auch das zu der hervorragenden Dokumentation in Wort und Bild. Bitte unbedingt weitermachen.
 
Da schwärmt man immer über U-Bahnen im Ausland wie z.B. die Moskauer Metro und übersieht dabei die Perlen in der Stadt, in der man selbst wohnt oder arbeitet.

Viele Linien in Berlin haben, wie hier schon beschrieben, eine interessante Geschichte. Die U8 z.B. durchfuhr zu Zeiten der Berliner Mauer weiterhin das östliche Stadtgebiet. Ich wohnte lange Zeit im Heinrich-Heine-Viertel und war stolz, dass ich einen kurzen Weg zur U-Bahn hatte (damals nur Märkisches Museum, U2). Dabei wäre der Weg viel kürzer gewesen zur Haltestelle Heinrich-Heine-Straße (U8). Die Zugänge dieser Haltestelle waren zugemauert und zugeschüttet. Es gab nur an der Kreuzung Heinrich-Heine-Straße/ Köpenicker Straße den Zugang zur Haltestelle, der sich in einem Wohnhaus befand und mit einer Stahltür verrammelt war. Durch diese Stahltür gelangten die Grenzsoldaten zum "antifaschistischen Schutzwall unter Tage". Man konnte immer unfreiwillig beobachten, wie sie mit dem Stoffdackel (Trabant Kübel) in den Hauseingang fuhren und hinter sich abschlossen.

Ein ehemaliger Grenzer erzählte damals, dass man eigentlich zur Inbetriebnahme der Geisterbahnhöfe nur einen Schneidbrenner zum Beseitigen der Stahlgitter und eine Handvoll Sicherungen zum Aktivieren der Stromversorgung benötigen würde.

In der Heinrich-Heine-Straße hatte man damals an der Häuserfront entlang Parkplätze eingerichtet. Diese Parkplätze waren mit einer größeren Lücke unterbrochen, auf der größere Blumenkästen aufgestellt wurden. Den Sinn der Lücke begriff ich erst, nachdem der Eingang zur Haltestelle Heinrich-Heine-Straße genau an dieser Stelle wieder freigebuddelt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
(...)
Ein ehemaliger Grenzer erzählte damals, dass man eigentlich zur Inbetriebnahme der Geisterbahnhöfe nur einen Schneidbrenner zum Beseitigen der Stahlgitter und eine Handvoll Sicherungen zum Aktivieren der Stromversorgung benötigen würde.
(...)
Vielen Dank für Deinen sehr interessanten Beitrag. Wie recht der ehemalige Grenzer mit seiner Vermutung hatte, zeigte sich nur zwei Tage nach der Maueröffnung am 9.11.1989 in Jannowitzbrücke: Diese U-Bahn-Haltestelle wurde in nicht einmal 48 Stunden nach der historischen Nacht wieder aus ihrem 28-jährigen Dornrösschenschlaf geweckt, und es hielten wieder U-Bahnzüge dort.

Die U-Bahnlinie 8 werden wir hier auch noch photografisch bereisen.

Beste Grüße
Matthias
 
Wenn ich den Namen "Nollendorfplatz" lese, denke ich an das (auch verfilmte) Musical "Linie 1"! Da werden in einem Lied sämtliche Haltestellen der einen U-Bahnlinie aufgezählt.
 
Da die Moderne gewünscht wurde, an dieser Stelle ein weiteres Beispiel für einen U-Bahnhof der Nachkriegsära:

Haltestelle Augsburger Straße

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Einigen Berlinern wird diese Haltestelle bekannt sein - befindet sich doch in unmittelbarer Nähe das Modelleisenbahnladengeschäft "Michas Bahnhof". Hier findet der geneigte TT-Bahner auch ein doch sehr umfangreiches Sortiment in seiner Spurweite sowie ein üppiges Angebot an alten Zeuke- und BTTB-Modellen aus zweiter Hand. Ein Besuch, der sich immer lohnt.

Daten und Zahlen:

Eröffnungsdatum der Station: 28. August 1961
Kurzzeichen der Station: Au
Länge der Bahnhofshalle: 110 m
Breite der Bahnhofshalle: 15 m
Breite der Seitenbahnsteige: 4 m
Tiefe der Station: 3,9 m unter der Straße
Architekt: Bauabteilung der BVG

Mit der Eröffnung der Haltestelle Spichernstraße (siehe Beitrag #87) wurde die Station Nürnberger Platz aufgegeben. Dadurch entstand ein zu großer Bahnhofsabstand zur Station Wittenbergplatz, so dass man sich dazu entschloss, einen zusätzlichen Bahnhof zu errichten - die Haltestelle Augsburger Straße. Damit gehörte dieser Bau, neben Spichernstraße, zu den wenigen Nachriegsneubauten im Berliner Kleinprofilnetz.

Der Epoche seiner Entstehung entsprechend, wurde dieser Bahnhof in einem neuzeitlichen Baustil gehalten, der eher nüchtern und funktional ist und den modernisierten Stationen wie Zoologischer Garten oder Ernst-Reuter-Platz auf der Stammbahn entspricht.
Die Bahnhofshalle ist über vier Treppenzugänge erreichbar, die jeweils in eine Vorhalle münden, die ihrerseits sehr großzügig ausgebaut sind.

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Gestaltung

Die Bahnsteighalle ist mit orangefarbenen Fliesen verblendet, während die Pfeiler vor den Bahnsteigübergängen mit gelben Mosaikfliesen besetzt sind, mit denen man ebenfalls die Abfertigungshäusschen verblendet hat.

In den Wänden der Bahnsteighallen sind Kioske eingelassen, deren Fenster und Türen Aluminiumrahmen aufweisen, die jedoch aufgegeben wurden und mit Platten verblendet sind.​

Auf den Doppel-T-Stützen, die zwischen den Gleisen stehen, ruht ein verschalter Stahlträger. Die Decke, ihrerseits abgehängt, nimmt in zeittypischer Form ein Schmetterlingsdach auf.

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Die Kioske sind leider nicht mehr in Funktion. Die nüchterne Ästhetik, die von zeittypischen Materialien getragen wird, vermittelt dennoch eine gewisse Schönheit, die den Charakter der 60er und 70er Jahre wiederspiegelt und einen starken Kontrapunkt zu den Prachtbauten der übrigen Linie setzt.​
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Insgesamt weist jeder Seitenbahnsteig je zwei dieser großzügig dimensionierten Vorhallen auf, die ihrerseits mit orangefarbenen Fliesen verblendet sind. Benannt wurde diese Station nach der Hauptstadt des bayerischen Regierungsbezirkes Schwaben.

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P008 WDS Au 30112018.jpg

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Leider nicht aus dem Film, aber das, was ich oben angesprochen hatte:
 
Wenn ich den Namen "Nollendorfplatz" lese, denke ich an das (auch verfilmte) Musical "Linie 1"! Da werden in einem Lied sämtliche Haltestellen der einen U-Bahnlinie aufgezählt.
Bitte auch "Emil und die Detektive" von Erich Kästner nicht zu vergessen. Die Kinder im Buch fahren zwar nicht U-Bahn, aber da spielt ein Hotel an diesem Platz eine wichtige Rolle.

Martin
 
Nach der scheinbaren "Tristesse" der Moderne, dann eben doch besser wieder die barocke Verspieltheit der großbürgerlichen Gründerzeit.

Die Haltestelle Hohenzollernplatz

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Von allen Kleinprofil-Haltestellen ist diese mein persönlicher Favorit. Aus vielerlei Gründen: Zum Einen durch seine klare Gestaltung, die zwar auch hier mit vielen Schmuckelemente aufwartet, sich aber doch damit ein wenig zurückhält und so der Station eine nicht so ganz verspielte, eher klare Linienführung verleiht, zudem auch durch seine Braun- und Gelbtöne eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlt, zum Anderen durch seine Thematik, wird doch mit dieser Station dem Geschlecht derer von Hohenzollern ein erhabenes Denkmal gesetzt, die immerhin über 500 Jahre die Geschicke der Mark Brandenburg lenkten und diese einst als "Streusandbüchse des Heiligen Römischen Reiches" verschriene Ödnis zu einer europäischen Großmacht machten und so große Namen wie den Großen Kurfürsten, den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. (der keinen einzigen Krieg führte) oder nicht zuletzt genannt Friedrich den Großen, dem Philosophen auf dem Königsthron, hervorbrachte.

Daten und Zahlen:

Eröffnungsdatum der Station: 12. Oktober 1913
Kurzzeichen der Station: Hz
Länge der Bahnhofshalle: 110 m
Breite der Bahnhofshalle: 13,5 m
Bahnsteigbreite: 8,1 m
Tiefe der Station: 3,9 m unter der Straße
Architekt: Wilhelm Leitgebel

Als die Haltestelle im Jahre 1913 eröffnet wurde, befanden sich die Zugänge noch mitten auf dem gleichnamigen Platz. Heute liegen dieselben auf dem Mittelstreifen des Hohenzollerndamms. Dennoch, auch wenn der einstige Platz verschwunden ist, so blieb die Pracht dieser hocherrschaftlichen Haltestelle erhalten und kündet wie einst von der Herrlichkeit des Hauses derer von Hohenzollern. Und so setzt sich im Untergrund fort, was sich oben vermittels der steinern Umwehrung und streng wachenden Preußenadlern schon ankündigt: Eine architektonische Huldigung, die zwar üppig an Details, aber dennoch insgesamt keinesfalls überladen oder gar kitschig wirkt. Zweifellos ist es dem Architekten Wilhelm Leitgebel gelungen, hier einen wahrhaftigen Glanzpunkt der Berliner U-Bahn-Architektur zu setzen.​

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Gestaltung

Der östliche Zugang besteht aus einfachen Steinbalustern, die mit zwei Pylonen und Lampenaufsätzen gekrönt sind, zwischen denen sich ein schmiedeeiserner Bogen spannt, der den Leuchtkasten mit dem Stationsnamen trägt. Die Treppenumwehrung ist, wie der gesamte oberirdische Eingangsbereich, mit Platten aus Muschelkalk gestaltet. Am westlichen Zugang wachen zwei steinerne preußische Adler auf den Eingangspylonen, während sich die Laternen am hinteren Ende der Treppenumwehrung befinden. Auch hier spannt sich zwischen den Pylonen ein schmiedeeiserner Bogen mit dem Leuchtkasten des Stationsnamens.

Die Wände der Bahnhofshalle sind mit Keramiken verblendet. Über dem dunkelbraunen Sockel befinden sich Fliesen, die von hellgrau bis hellviolett changieren und mit einer gelbgrünen Keramikrahmung geschmückt sind, die ihrerseits teilweise erhabene Rosetten aufweisen. An den Flanken dieser Felder erheben sich pilasterartige Vorlagen aus violettbraunen Fliesen, deren obere Abschlüsse kapitelartig ausgeführt sind. In den hellen Feldern befinden sich abwechselnd der Stationsname und Rahmen mit Photografien von der Burg Hohenzollern.

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Die Vorhallen sind mit Fliesen verblendet, die von grau bis hellviolett variieren und mit Lisenen aus violettbraunen Keramiken unterteilt sind. Den oberen Wandabschluss bildet je ein Fries aus violettbraunen Keramikplatten, die mit Adlerdarstellungen geschmückt sind.

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Die Adlerdarstellungen wechseln sich mit kunstvollen Gitteröffnungen bzw. kleinen Pilastern ab. Der Boden der gesamten Station besteht aus hellen Kunststeinplatten. Die in Renaissanceformen gehaltenen und halbrund ausschwingenden Fahrkartenhäusschen bestehen aus Eichenholz.

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Die verputzte Decke der Haltestelle Hohenzollernplatz ist kassettiert, in deren Feldern gold-blaue und sternförmige Mosaiken und kugelförmige Lampen zu finden sind. Die Bahnsteigstützen bestehen aus Granit und weisen im oberen Abschluss zahnschnittförmige Verzierungen auf.

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Das schmiedeeiserne Gitter stammt aus der Erbauungszeit und ist unter anderem mit Eichen- und Lorbeerblattschmuck, mit einem Adler, dem Wappentier derer von Hohenzollern, sowie Waffen und Rüstungsteilen (Spieß, Topfhelm und Fahnen) verziert. Oben links ist zudem eine Initiale, einem verzierten "H" für Hohenzollern aus Kupferblech, zu sehen.

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Der Grundstein der Station wurde nach der Sanierung in den 1970er Jahren ebenfalls instandgesetzt
und trägt das Datum seiner Legung "5. Oktober 1909".

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Blick auf ein Keramikfeld, in welchem der Stationsnahme, ebenfalls aus Keramik, eingelassen ist. Am Bahnsteig ein Zug vom Typ A3L71 Richtung Krumme Lanke.

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Es ist faszinierend, zu sehen, was man im Alltag "übersieht". Ich komme öfter an den von Dir gezeigten Stationen vorbei und gelobe für die Zukunft, diese etwas bewusster wahrzunehmen. Man muss nicht bis nach Pyöngyang reisen, um tolle U-Bahn-Stationen zu sehen, auch wenn man dort Berliner Fahrzeuge trifft (Oktober 2016).
Danke für die Bilder
 

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