Liebe Freunde der TT-Bahn,
Ich habe eine analog betriebene TT-Anlage, vobei ich Antriebe von Hoffmann (keine Conrad-Derivate) verwende. Allerdings bin ich damit von der Montage her nicht ganz glücklich: Bei den Tillig-Weichen muss die Stellschwelle etwa 1 bis 2 Millimeter verschoben werden. Die Weichen sind auf einer Kork-Unterlage und einem Sperrholzbrett montiert. Ist der Motor ist direkt unter das Brett geschraubt, ist der Bewegungsbereich des Weichenmotors viel zu gross. Daher muss ich die Motoren schräg unter die Stellschwelle schrauben (ca. 20 Grad verdreht), damit er halbwegs bis ans Ende durchzieht. Alternative wäre ein grösserer Abstand von der Grundplatte, was aber wegen der Höhe nicht wirklich geht.
Daher habe ich im Zuge der Digitalisierung der Anlage (Grundlage BiDiB-System, siehe http://www.fichtelbahn.de) gedacht, dass ich ggf. auf Servos umstelle. Der muss nicht unbedingt von Endpunkt zu Endpunkt laufen sondern der Stellweg kann eingestellt werden.
Erste Versuche habe ich mit den Servos von ESU und dem OneControl-Baustein aus dem BiDiB-System unternommen. Da es am Ende um etwa 50 Weichen geht, war ich gestern bei Conrad, um mich mal umzuschauen, ob es dort ggf. Alternativen gibt.
Bei dieser Gelegenheit hatte ich ein längeres Gespräch mit einem Verkäufer. Man kann es kurz damit zusammenfassen, dass man Servos zum Stellen der Weichen auf der Modellbahn garnicht einsetzen könnte, weil sie nie unter dauerhaft unter Last stehen dürften. Im Flugmodellbau, wo sie eigentlich herkommen, würde maximal ein paar Minuten geflogen und dann hätten sie wieder Pause. Bei der Modellbahn will ich meine Weichen aber die ganze Zeit des Betriebes in der Endposition halten. Damit würden sie einfach überfordert und würden über kurz oder lang durchschmoren (und man mache ihm dann wieder eine Freude, weil man neue kaufen muss).
Nunja, wenn da so ein grundsätzliches Problem besteht, wären sie sicher unter Modellbahnern nicht so weit verbreitet. Im BiDiB-System oder auch bei namhaften Digitalherstellern gibt es ja sogar entsprechende Bausteine. Also sollte die Sache nicht ganz so abwegig sein, wie der Verkäufer von Conrad mir gestern weiss machen wollte.
Ich habe an verschiedenen Stellen geschaut, wie andere Modellbahner versucht haben, ihre Servos mit der Stellschwelle der Weichen zu verbinden (google Bilder zu: "Modellbahn, Weichen, Servos" bzw. über die Bilder dann zu den entsprechenden Kommentaren). Ich denke, dass man alle Konstruktionen damit zusammenfassen kann, dass der Servo in der Regel nicht direkt über einen Federdraht mit der Stellschwelle verbunden wird. Meist wird eine Federwirkung zwischen Servo und Stellschwelle erzeugt, um einen besseren Andruck der Zunge an die Schienen zu erreichen.
Eine solche Federkonstruktion muss aber nach meinem Verständnis von Physik in jedem Fall auch auf den Servo zurückwirken, sodass er nicht vollständig entlastet sein kann (oder es gäbe keine Andruckkraft der Weichenzunge). So viel ich weiss, hat ein Servo kein Schneckengetriebe, das selbsthemmend wäre -- es muss also zu einer Kraft auf den Servo in der Endlage kommen, was nach Angaben der Verkäufers den Servo zerstören würde.
Der OneControl-Baustein aus dem BiDiB-System bietet die Möglichkeit über eine CV den Servo mit Dauerstrom zu versorgen, damit er auf ein Aufschneiden der Weiche reagiert (ich weiss nicht, wie es da bei anderen Bausteinen aussieht). Im Denken des Modelleisenbahners ist das ja auch von der Betriebssicherheit her eine vernünftige Sache. Nach dem Gespräch mit dem Verkäufer gestern wäre es aber gleichzeitig das Todesurteil für jeden Servo.
Also, meine Verständnis vom Schalten von Weichen auf der Modellbahn mit Servos ist mal seit gestern grundsätzlich erschüttert.
Was ist nun richtig und was falsch?
Vielen Dank für jegliche Hinweise und Kommentare
Rolf
Ich habe eine analog betriebene TT-Anlage, vobei ich Antriebe von Hoffmann (keine Conrad-Derivate) verwende. Allerdings bin ich damit von der Montage her nicht ganz glücklich: Bei den Tillig-Weichen muss die Stellschwelle etwa 1 bis 2 Millimeter verschoben werden. Die Weichen sind auf einer Kork-Unterlage und einem Sperrholzbrett montiert. Ist der Motor ist direkt unter das Brett geschraubt, ist der Bewegungsbereich des Weichenmotors viel zu gross. Daher muss ich die Motoren schräg unter die Stellschwelle schrauben (ca. 20 Grad verdreht), damit er halbwegs bis ans Ende durchzieht. Alternative wäre ein grösserer Abstand von der Grundplatte, was aber wegen der Höhe nicht wirklich geht.
Daher habe ich im Zuge der Digitalisierung der Anlage (Grundlage BiDiB-System, siehe http://www.fichtelbahn.de) gedacht, dass ich ggf. auf Servos umstelle. Der muss nicht unbedingt von Endpunkt zu Endpunkt laufen sondern der Stellweg kann eingestellt werden.
Erste Versuche habe ich mit den Servos von ESU und dem OneControl-Baustein aus dem BiDiB-System unternommen. Da es am Ende um etwa 50 Weichen geht, war ich gestern bei Conrad, um mich mal umzuschauen, ob es dort ggf. Alternativen gibt.
Bei dieser Gelegenheit hatte ich ein längeres Gespräch mit einem Verkäufer. Man kann es kurz damit zusammenfassen, dass man Servos zum Stellen der Weichen auf der Modellbahn garnicht einsetzen könnte, weil sie nie unter dauerhaft unter Last stehen dürften. Im Flugmodellbau, wo sie eigentlich herkommen, würde maximal ein paar Minuten geflogen und dann hätten sie wieder Pause. Bei der Modellbahn will ich meine Weichen aber die ganze Zeit des Betriebes in der Endposition halten. Damit würden sie einfach überfordert und würden über kurz oder lang durchschmoren (und man mache ihm dann wieder eine Freude, weil man neue kaufen muss).
Nunja, wenn da so ein grundsätzliches Problem besteht, wären sie sicher unter Modellbahnern nicht so weit verbreitet. Im BiDiB-System oder auch bei namhaften Digitalherstellern gibt es ja sogar entsprechende Bausteine. Also sollte die Sache nicht ganz so abwegig sein, wie der Verkäufer von Conrad mir gestern weiss machen wollte.
Ich habe an verschiedenen Stellen geschaut, wie andere Modellbahner versucht haben, ihre Servos mit der Stellschwelle der Weichen zu verbinden (google Bilder zu: "Modellbahn, Weichen, Servos" bzw. über die Bilder dann zu den entsprechenden Kommentaren). Ich denke, dass man alle Konstruktionen damit zusammenfassen kann, dass der Servo in der Regel nicht direkt über einen Federdraht mit der Stellschwelle verbunden wird. Meist wird eine Federwirkung zwischen Servo und Stellschwelle erzeugt, um einen besseren Andruck der Zunge an die Schienen zu erreichen.
Eine solche Federkonstruktion muss aber nach meinem Verständnis von Physik in jedem Fall auch auf den Servo zurückwirken, sodass er nicht vollständig entlastet sein kann (oder es gäbe keine Andruckkraft der Weichenzunge). So viel ich weiss, hat ein Servo kein Schneckengetriebe, das selbsthemmend wäre -- es muss also zu einer Kraft auf den Servo in der Endlage kommen, was nach Angaben der Verkäufers den Servo zerstören würde.
Der OneControl-Baustein aus dem BiDiB-System bietet die Möglichkeit über eine CV den Servo mit Dauerstrom zu versorgen, damit er auf ein Aufschneiden der Weiche reagiert (ich weiss nicht, wie es da bei anderen Bausteinen aussieht). Im Denken des Modelleisenbahners ist das ja auch von der Betriebssicherheit her eine vernünftige Sache. Nach dem Gespräch mit dem Verkäufer gestern wäre es aber gleichzeitig das Todesurteil für jeden Servo.
Also, meine Verständnis vom Schalten von Weichen auf der Modellbahn mit Servos ist mal seit gestern grundsätzlich erschüttert.
- Was sind eure Erfahrungen? Funktioniert das Schalten der Weichen zuverlässig ohne, dass man ständig defekte Servos austauschen muss?
- Die Anleitung von ESU impliziert eine direkte Verbindung zwischen Servomotor und Stellschwelle. Die Bilder unter http://www.fichtelbahn.de/lightcontrol_addon4.html sehen etwa gleich aus. Das ist zwar die einfachste Konstruktion, aber nach Erfahrungsberichten aus anderen Foren eher nicht gut (mindestens ein "Knick" im Federdraht oder gar noch raffiniertere Konstruktionen seien gefragt). Funktioniert diese einfache Konstruktion in Praxis auch im normalen Modellbahnbetrieb? Sind da ggf. spezielle Servos gebraucht?
- Wie ist das mit dem Dauerstrom? Wird das auch von anderen Bausteinen angeboten? Gibt es Praxiserfahrung mit dieser Funktion? Braucht es dafür ggf. einen Servo mit einer speziellen Eigenschaft (eine Art Endabschaltung, wie man sie von magnetischen Weichen her kennt)?
Was ist nun richtig und was falsch?
Vielen Dank für jegliche Hinweise und Kommentare
Rolf