• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Feldbahnen im Original

Auf Dienstreise in die Oberlausitz lag heute "zufällig" das Granitdorf Demitz-Thumitz auf meinem Weg. Also kurz mal ausgestiegen und einen Teil des Rundweges abgelaufen.

An der Kreuzung August-Bebel-Straße/Hauptstraße steht LKM Ns2f mit ein paar Loren. Bei der Lok soll es sich 248700 handeln, die 1956 an dem VEB Lausitzer Granit geliefert wurde.

IMG_2068.jpg

IMG_2083.jpg

IMG_2070.jpg

IMG_2075.jpg

IMG_2076.jpg

IMG_2079.jpg

Über die Hauptstraße ging es weiter zum Schulsteig. Dort befindet sich das Erlebnismuseum "Alte Steinsäge". Über den Museumszaun konnte ich diesen Derrickkran ablichten. In dem Gebäude befand sich bis 1996 eine Steinschleiferei.

IMG_2095.jpg

Und weiter ging es zum Bruchblick. Dort sind am ehemaligen Wiegehaus ein paar Loren sowie eine Laufkatze von der Bruchseilbahn zu finden.

IMG_2116.jpg

IMG_2119.jpg

Dazu noch ein herrlich Blick auf den Bruch. Die herrlichen Farbspiele des Wassers kommen dem Bild überhaupt nicht rüber...

IMG_2105.jpg
 
Ich liebe Mittagspausen ;) Am Dienstag fand die Mittagspause im Ziegeleipark Mildenberg statt. Irgendwie muss ein Job im Außendienst ja seine Vorteile haben...

Schauen wir uns mal den Weg vom Ton zum fertigen Ziegel an:

Der Nobas UB 162 steht am Tonlager - früher auch in der Tongrube. Auch hier zeigt sich die Energiekrise der 1980er Jahre. Der UB 162 ist auf Elektroantrieb umgebaut.

Anhang anzeigen 435467

Klassisch war der Eimerketten-Bagger - zunächst mit Dampfantrieb, später dann mit Elektroantrieb. Leider ist kein Exemplar aus dem Zehdenicker Revier erhalten geblieben. Dieser wurde beim VEB Baumaschinen Gatersleben 1963 gebaut und war im Raum Chemnitz im Einsatz. 1967 wurde er nach Mildenberg umgesetzt.

Anhang anzeigen 435472

In den Gruben gab es mobile Trafostationen auf Schlitten.

Anhang anzeigen 435468

Für den Transport des Tones benötigte man Feldbahnen. In Mildenberg gab es gleich drei verschiedene Spurweiten (500mm, 630mm und 750mm). Die 70PS LOWA-Dampflok (Bj.: 1955, 630mm Spurweite, Originallack) ist betriebsfähig und ist der heimliche Star im Ziegeleipark.

Anhang anzeigen 435470

Anhang anzeigen 435471

Zum Transport des Tons brauchte man zahlreiche Kipploren.

Anhang anzeigen 435473

Die Feldbahnloks brachten den Ton zur Entladung... (über diese LKM Ns3 - insbesondere der Lackierung streiten sich die Freaks. Sie ist nicht nicht original, aber mir gefällt sie).

Anhang anzeigen 435474

Danach wurde der Ton gemahlen und gemischt.

Anhang anzeigen 435475

Weiter ging es mit dem Formen der Ziegel und der Ablage auf den Trockenungsloren. Die wurden von der Lattenlegerin vorbereitet...



Anhang anzeigen 435476

Anhang anzeigen 435477

So ging es dann in die Trocknungskammer.

Anhang anzeigen 435479

Zum Trocken der Ziegel brauchte man Energie in Form von Kohle. Diese wurde mit einem MAS Kipper geliefert. Die Kohlen kamen entweder per Schiff oder per Bahn an. Einen direkten Gleisanschluss gab es nicht.

Anhang anzeigen 435480

Von der Trocknung ging es weiter zum Setzer, wo die Ziegel speziell für das Brennen gestapelt wurden.

Anhang anzeigen 435481

Ein speziell hergerichteter Gabelstapler beschickte dann den Hoffmannschen Ringofen.

Anhang anzeigen 435482

Nach dem Ringofen ging es in die Sortierung und dann u.a. über die Havel nach Berlin.

Anhang anzeigen 435485

Der Umladekran wurde 1962 von der Firma Proschold & Co aus Rudolstadt gefertig. Im Hintergrund ist einer der Ringofen zu erkennen.

Anhang anzeigen 435486

Mit solchen Loren wurden die fertigen Ziegel im Hafen angeliefert.

Anhang anzeigen 435487

Spezielle Ziegelzangen erleichterten den Umschlag. Davor ging es per einfacher Rutsche und viel Handarbeit an Bord der Kähne.

Anhang anzeigen 435489

Ich kann jedem einen Besuch im Ziegeleipark Mildenberg empfehlen. Es gibt dort noch viel mehr zu entdecken. Kinder können Ziegel per Hand fertigen. Mit der Feldbahn lässt sich eine Tour über das Gelände machen. Ein zweiter Zug fährt in den Tonstich (immer 15:00 Uhr). Eine kleine Tour mit einer Fahrraddraisine ist auch möglich. Einen kleinen Streichelzoo gibt es auch wie auch eine Seilfähre, wo man selbst mal Fährmann spielen kann... Für die Übernachtung bietet sich der angrenzende Zeltplatz direkt an der Havel an oder man mietet sich ein Hausboot.

Am 13. und 14. August findet auch die Faszination Technik (Traktor- u. Oldtimertreffen) statt. Leider dieses Jahr ohne mich... :(

Die nächste Mittagspausen-Expedition ist schon für nächste Woche geplant. Bisschen Feldbahn, bisschen Eisenbahn und noch viel mehr Technik. Mal schauen, ob es auch klappt...
Sehr schöne Fotos! Aber als Baggerspezialist musst ich das mit dem NOBAS korrigieren! Das ist ein ZEMAG UB 162-1
 
Letztes WE stand ein Besuch im Spreewald auf dem Plan. Was lag also näher, mal einen Kontrollbesuch in Pätz zu machen. 2013 endete die Kiesförderung. Damals war aber die Feldbahn auch schon a.D.. Irgendwie wurschtelt die Firma mit ihren Ü90-Chef immer noch rum. Lost Place vom feinsten. (Das Firmengelände habe ich aber nicht betreten. Alle Bilder sind von außerhalb gemacht worden).

Anhang anzeigen 455919

Anhang anzeigen 455920

Anhang anzeigen 455918

Echt schade um die Ns3. Gerade mit ihrer 900mm Spurweite ist sie verdammt selten. An der Küste hätte man sogar Interesse an ihr, wenn sie zu verkaufen wäre...

Anhang anzeigen 455921

Neben der Feldbahn gibt es ein wahres Sammelsurium an Tatra 815 - Fahrzeugen:

Anhang anzeigen 455924

Anhang anzeigen 455925

Anhang anzeigen 455927

Anhang anzeigen 455929

Anhang anzeigen 455926


Unter dem Arm des italienischen Hyco-Kran auf Tatra T815 erkennt man auch noch mehrere V10C. Die Hyco-Krane kamen Ende der 1980er Jahre in einer kleinen Stückzahl in die DDR.

Anhang anzeigen 455928

Einen W50 mit Absetzkipper sah man auch ganz selten.

Es gibt noch zwei Binnenschiffe. Beim nächsten Besuch muss ich mal ein Boot mitnehmen...
In Groß Köris war ich auch schon zwei Mal. Aber schon 2010 und 2012. Hatte sogar mal mit dem Chef telefoniert. Nun bin ich mal Gespannt was aus den ganzen Maschinen später mal passieren wird. Wäre für mich und meine Technik nen schöner Spielplatz, nur leider zu weit entfernt.
 

Anhänge

  • Raupe 016.jpg
    Raupe 016.jpg
    278 KB · Aufrufe: 76
Heute mal eine Torfbahn bzw. ein Moormuseum aus dem Landkreis Gifhorn.

Neudorf-Platendorf gilt als Dorf mit der längsten gradlinigen Ortdurchfahrt (6 km) in Niedersachsen und befindet im Großen Moor. Die Fläche des Moores ist heute noch 4900 ha groß. Die letzten Lizenzen für den Torfabbau sind Ende 2023 abgelaufen.

Die Urbarmachung setzte ab 1795 mit den beiden am Reißbrett geplanten Torfstechersiedlungen Neudorf und Platendorf ein. Nach 1945 fand der Torfabbau seinen Höhepunkt. In den 1960er Jahren gab es noch 14 Torfwerke. Zu Spitzenzeiten wurden jährlich 60.000 t Brenntorf und 150.000 t Düngetorf abgebaut.

Im Jahr 1969 entstand das Torfwerk Wulfes am nördlichen Ende von Platendorf.

IMG_4991.jpg

2009 gründete sich ein Förderkreis, der sich um die Geschichte des Moores kümmert. Ein Grund war der Torfbagger Liliput, der mitten im Torfgebiet stand. Er stand der weiteren Abtorfung im Weg.

IMG_5040.jpg

IMG_5043.jpg

IMG_5046.jpg

Von diesem Bagger wurden insgesamt 125 Exemplare ab 1950 gebaut. Sie kamen nicht nur in Deutschland zum Einsatz. So gab es Exemplare in u.a. Polen, Finnland und Irland.

2012 überließ der Besitzer des Torfwerkes dem Förderverein sein Torfwerk samt Gebäude und Grundstück. Seit 2021 ist das Museum 365 Tage im Jahr von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Der Eintritt ist frei. Es gibt auch noch ein neuaufgebaute Torfbaracke, wo früher die Torfstecher bewohnt haben (fehlt bei meinen Bildern, da sich dort während meines Besuches Personen aufgehalten haben).

Zahlreiche weitere Fördergeräte bereichern die Sammlung.

IMG_5004.jpg

IMG_5013.jpg

IMG_5008.jpg

IMG_5010.jpg

IMG_5015.jpg

IMG_5021.jpg

IMG_5023.jpg

IMG_5028.jpg

Und natürlich darf die Feldbahn nicht fehlen. Es gibt ein kleinen Rundkurs für Vorführungen. Früher war die Strecke des Torfwerkes Wulfes gut 500m lang.

IMG_5126.jpg

Diese Lok steht am Eingang. Sie gehörte nicht zum Bestand des Torfwerkes Wulfes. Sie stammt aber aus Neudorf-Platdorf und stand zuletzt als Denkmal vor der örtlichen Schule. Sie zeigt die Kreativität und das handwerkliche Geschick des einstigen Besitzers. Es handelt sich um eine Kreuzung aus einer Diema- und Schöma-Lok mit MWM-Motor.

IMG_5091.jpg

Das Torfwerk Wulfes besaß zwei Lokomotiven. Das ist eine Schöma-Lok aus dem Jahr 1948 mit 11PS. Unter Plane ist noch eine kleine Hatlapa aus dem Jahr 1948 abgestellt (zu sehen auf dem 1. Bild).

IMG_5006.jpg

IMG_5055.jpg

Mit solchen Loren wurde zuletzt der gewonnene Torf ins Torfwerk gebracht bzw. direkt auf Traktorgespanne oder LKW verladen.

IMG_5103.jpg

Der Torfzug fuhr unter das Gebäude und die Loren abgekippt. Der Torf wurde gemahlen und dann gepresst oder abgesackt.

IMG_5084.jpg

IMG_5109.jpg

Oder direkt auf Fahrzeuge verladen.

IMG_5061.jpg

IMG_5062.jpg

So wurden früher Torfsolden (Brenntorf) getrocknet und gelagert.

IMG_5146.jpg

Ein Blick ins Moor, wo bis Ende 2023 noch Torf abgebaut wurde. Dieser wird jetzt noch abgefahren.

IMG_5047.jpg

Hier läuft die Wiedervernässung bereits.

Wer mal im LK Gifhorn ist oder die Lüneburger Heide besucht, sollte auch mal Moormuseum vorbeischauen.

Dorfstraße 170, 38524 Sassenburg / OT Neudorf-Platdorf
 
Wenn dann noch bedacht wird, dass trockener Torf wenig wiegt... das waren richtig große Haufen :icon_eek:

Ist für den nächsten Verwandtschaftsbesuch notiert.

Poldij
 
Zurück
Oben