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Hallo zusammen,

nach einer längeren Modellbahnpause hatte ich mich vor etwa einem Jahr mit einem Märklinisten über digitale Problemchen unterhalten. Ein paar Tage später hatte ich dann ein paar Kühngleise und eine 80er von Roco bestellt. Das mit dem Digitalisieren wollte ich endlich nach vielen Jahren auch mal selber ausprobieren. So kompliziert kann es doch nicht sein... Ist es eigentlich auch nicht, auch wenn manche Anleitungen und Konzepte eine etwas längere Eindenkzeit erfordern.

So viel zur Vorrede, angeregt durch den Beitrag von @H-Transport zum Umbau seiner BN 150, möchte ich nun gerne meine Umbauvariante vorstellen.

Mein Modell der BN 150 ist von Deák Modellsport.
Als erstes die Bestandsaufnahme vorm Umbau:
Meine Lok war analog relativ laut und in einer Richtung auch etwas holprig gefahren. Dabei wurde der Motor recht warm. Testhalber habe ich einen Decoder eingebaut, der aber auch nicht viel retten konnte.
Weiterhin war an der Maschine auf einer Seite eine BTTB-Kupplung locker eingesteckt und auf der anderen Seite fehlte bereits ein Teil der Kupplungaufnahme.
Für die Beleuchtung waren gelbe LED eingebaut.

Daraus ergaben sich für meinen Umbau folgende Ziele:
- neuer leiserer Motor
- gelbe Led gegen weiße tauschen
- neue Kupplungsaufnahme und neue Kupplungen
- Decoder mit Staco einbauen
BN_150_01.jpg

Für die neue Kupplungsaufnahme habe ich aus einem Peho-Umbausatz die Kupplungsaufnahmen verwendet. Mit zwei dezenten Feilenstrichen entgratet, passen die wie angegossen in den Innenrahmen. Anschließend musste ich die Reste des alten Halters und an der Vorderseite des Innenrahmens einen Teil entfernen, dabei sind leider auch die beiden Haltenasen vom Bodenblech mit "abgefallen". Damit dieses auch in Zukunft noch die Achsen in Position halten kann, habe ich in der Mitte ein Loch gebohrt und in den Innenrahmen eine M3-Messingmutter eingelötet. Diese passte in den Rahmen wie dafür hergestellt.
Danach habe ich die beiden Kupplungshalterbleche eingebaut. Dazu habe ich zuerst die Magneten entfernt (ich bin mir nicht sicher wie hitzefest diese sind, sicher ist sicher), dann die Höhe und Lage ausgerichtet und anschließend festgelötet. Nach der Kontrolle konnten die Magneten zurück an ihren Platz. Damit die neuen Kupplungen und das Gehäuse miteinander harmonieren, muss im unteren Teil der Front- und Heckplatte noch ein Loch eingefügt werden. Das obere Loch der ehemaligen Kupplungsaufnahme kann verschlossen werden.
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Beim Motor habe ich mich nach dem Lesen hier im Forum und dem Schauen div. Youtubevideos für einen 1015-Glockenankermotor entschieden. Dazu kommen noch zwei M0,4 Schnecken, eine kleine Schwungmasse und Wellenverlängerungen.
Bei der Demontage des alten Motors habe ich vermutlich die Ursache des schlechten Laufs in der einen Richtung ausmachen können: der Motor war etwas locker befestigt und mit Papierstreifen ausgerichtet, aber das Schneckenrad griff trotzdem gelegentlich daneben.
Den neuen Motor habe mit den neuen Schnecken und der Schwungmasse ausgestattet, ausgerichtet und eingeklebt.
BN_150_10.jpg

Bei der Elektronik habe ich die alten gelben Led entfernt und mit Micro Kristal Clear und SMD-Led neue Scheinwerfer gebastelt.
Als Decoder habe ich einen D&H PD10MU gewählt und mit einem Staco verheiratet. Der Decoder liegt dabei im Vorbau über dem Motor und der Staco ist im Führerhaus untergebracht.
BN_150_11.jpg

Für mich hat sich der Umbau der BN 150 gelohnt, die Lok fährt mit dem Glockenanker deutlich leiser und geschmeidiger. Und mit den beiden neuen Kupplungsaufnahmen kann ich sie beidseitig und ohne Kuppelwagen einsetzen.

BN_150_13.jpg BN_150_14.jpg BN_150_15.jpg


ToDos für später:
- neue Achsen (die aktuellen eiern etwas)
- Farbgebung ausbessern
- neue Lokschilder
- mehr Ballastgewicht
- Kupplungshaken und andere Zurüstteile

Viele Grüße
 

Bau einer Weiche

Für den Umbau meiner Anlage bin ich am Schauen, ob ich evtl. dem Gleissystem von Tillig untreu werde. Da ich mich bislang für keines der bekannten Gleissysteme final erwärmen kann, habe ich versucht, als kleinen Test eine Weiche selber zu bauen.
Beim Anschauen, Befingern und Befahren der Weichen von Tillig, Kühn, Hornby und Peco habe ich mir ein paar Punkte herauskristallisiert:
  • schlanker Winkel, großer Radius
  • polarisierbares Herzstück (nicht wie bei Hornby)
  • eine deutsche Schwellenlage (nicht wie bei Hornby/ Peco)
  • kleines Profil (nicht wie bei Hornby/ Tillig)
  • kleine Herzstücklücke (nicht wie bei Kühn W10, mehr wie Peco)
  • nicht zu teuer
  • optional Sonderformen wie schlanke Doppelweichen/ EKW/ DKW (bislang keiner der genannten Hersteller)

Umsetzung​

Zur Geometrie und zur Schwellenlage habe ich mich vom Länderbahn-Forum inspirieren lassen. Ich habe die Weichen aber nicht sklavisch nachgezeichnet = meine Weiche ist etwas kürzer, der Radius kleiner und sie hat im Sinne der elektrischen Sicherheit anstatt Gelenkzungen Federzugen bekommen.
Weiterhin habe ich noch ein interessantes Dokument zum "Verbiegen" von Weichen gefunden.

Mit Blick auf meine technischen Möglichkeiten, habe ich mich für eine "Leiterplatten-Weiche" entschieden.
Nach dem ich eine erste Konstruktion fertig gestellt hatte, habe ich diese aus einem alten Pizzakarton ausgelasert. Einen zweiten Karton dahintergeklebt und fertig ist die erste Schwellenschablone. Für die Schwellen selber habe ich eine 2mm dicke Leiterplatte in 2mm breite Streifen geschnitten. Das Schienenprofil ist Code 55. Nach etwas feilen und löten ist der erste Prototyp funktional fertig. Ein praktisches Hilfsmittel ist dabei die Radsatzlehre von Tillig.
Schablone.jpg
Weiche mit Schablone.jpg

Als nächste Schritte muss ich die Lötstellen noch etwas verputzen, da ist teilweise doch etwas zu viel Lötzinn. Die fehlenden Schwellen werde ich entweder aus Holzleisten oder aus Kunststoffprofilen schneiden und dazwischenkleben.
Bei den Radlenkern bin ich nach am überlegen, ob ich diese aus Schienenprofil (Radlenker oben) oder aus einem Messingwinkelprofil (Radlenker unten) baue. Und natürlich noch die linke und rechte Schiene sowie Herzstück elektrisch trennen.
Detail Herzstück.jpg

Fazit​

Mit der Schablone ist das Ausrichten der Schwellen schnell und sauber. Wenn ich noch weitere Weichen baue, dann werde ich mir noch eine kleine Schablone fürs Herzstück erstellen. Das freihändige Zusammensetzen und Ausrichten war doch recht fummelig.
Die ersten Testfahrten mit Drehgestellen und ein paar Wagen vom Basteltisch machen Spaß. Nur das Radsatzinnenmaß muss stimmen, zu eng und die Radsätze bleiben hängen. Das ist der Preis, wenn man am Rand der NEM baut.
Die Weiche ist, wenn man sie in den Händen hält doch etwas "sperriger" als es auf dem Bildschirm aussieht. Aber wenn ich die mir so mit den Fingern anschaue, macht sie mit dem schlanken Erscheinungsbild und dem kleinen Profil schon Lust auf mehr.
Weichenvergleich.jpg
Ich habe auf dem Bild versucht, die Weichen auf eine gleiche Lage der Herzstückspitze auszurichten. (Tillig: EW3, Kühn W10, Peco medium)
 
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