• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Buntbahn-Frickeleien früherer Epochen

Moin,
Mit so einem Spiegelglaswagen habe ich auch schon „gekämpft“. Das Ergebnis war ähnlich.
Großflächige Beschriftung auf strukturiertem Untergrund ist wohl eine besondere Herausforderung - letztlich gibt es wohl decals, wo man kaum eine Chance hat.
Weil mir das Ergebnis nicht gefiel, habe ich den Wagen erst mal nicht in Verkehr gebracht.
Grüße Ralf
 

Anhänge

  • 1634B4F1-D845-47F7-8F36-ACA80AA22BC9.jpeg
    1634B4F1-D845-47F7-8F36-ACA80AA22BC9.jpeg
    100 KB · Aufrufe: 622
  • A1BB35BD-3FEC-4FEA-AEC1-2324DE741B4A.jpeg
    A1BB35BD-3FEC-4FEA-AEC1-2324DE741B4A.jpeg
    94,8 KB · Aufrufe: 612
Bastelei Nummer 5 + 6: Sächsische Kohlenwagen

Geschichte:
Bereits im 19. Jahrhundert wurde böhmische Kohle - vor allem Braun-, aber auch Steinkohle - nach Sachsen importiert. Eine der Routen über den Erzgebirgskamm führte vom Grenzbahnhof Pusté Hory über Dreggsch (und das unbedeutende Dorf Feucht) zu den großen Industriezentren (vgl. Strecke Nossen-Moldau-Dux). Dafür beschafften die K.Sächs.Sts.E.B. in großer Anzahl offene Güterwagen, welche vorrangig als Kohlenwagen in Ganzzügen über das Gebirge geschleppt wurden. Zwei dieser Wagen wurden hier dargestellt. Aufgrund der auftretenden hohen Lasten wurden die Wagen bereits frühzeitig mit recht stabilen Achslagern und stärkeren Puffern ausgerüstet - gebremst war jedoch nur gut ein Drittel des gesamten Bestandes! (Die Unfallzahlen waren auch entsprechend...)

Umbau:
Beides sind umlackierte und gealterte PMT-Wagen. Der reguläre O-Wagen wurde im Grunde nur auseinander- und wieder zusammengesetzt.
Der Wagen mit den spitzen Seitenwänden (original ein Klappdeckelwagen) wurde auf ein gebremstes Fahrgestell umgesetzt - und dabei gedreht, so dass die Aufstiege von der Bühne aus erreichbar sind. Das war im Original anders (Aufstieg zu den Klappdeckeln auf der "freien" Seite), aber da der Wagen bewusst kein Bremserhaus bekommen hat sah es so herum besser aus (und logischer, da die Tritte einfacher erreichbar sind).
Außerdem haben beide noch Zughaken bekommen. Die Luftschläuche wurden nicht vergessen, sondern nicht noch nicht vorhanden - hier bremst der Sachse noch von Hand! (Oder manches mal auch gar nicht, die Unfallzahlen und Bremsprobleme waren auf der Vorbildstrecke mehr als relevant.)

Aus unerfindlichen Gründen haben die Preußen das Wagenmodell später übernommen und irgendwann sogar die Verbandsbauart-Achshalter und Hülsenpuffer nach diesem Vorbild konstruiert ;) Dass das für die 1890er Jahre nicht sonderlich vorbildgerecht ist weiß ich. Offene sächsische Wagen für TT sind mir bisher schlichtweg nicht bekannt, daher habe ich angefangen, eine Reihe halbwegs geeigneter Modelle umzugestalten, um wenigstens einen solchen Kohlenzug darstellen zu können. Experimente mit weiteren Modellen werden folgen.
Als weitere Optionen gäbe es andere Puffer (kommen an anderen Wagen), Speichenräder (sieht man hier eh kaum) und wenn man mag natürlich allerlei freistehende Griffstangen. Für mich stand im Vordergrund, mit wenig aufwand zu den ersten "sächsischen" Kohlenwagen zu kommen.

Ergebnis:
P1120198.JPG

Wie man sieht, habe ich die Wagen bewusst sehr unterschiedlich "zugerichtet".
P1120194.JPG P1120195.JPG P1120200.JPG

Zum Vergleich mal Bilder vor/nach dem Einsauen:
P1120193.JPG P1120196.JPG



Kommentare immer gern erwünscht!
Und wenn jemand eine Quelle für schönere Wagenmodelle kennt: Her damit! :-D
 
Anmerkung: das Böhmische Braunkohlebecken lag zu Deiner dargestellten Epoche zwar im Königreich Böhmen der k.u.k Monarchie, aber tschechische Ortsnamen waren da ziemlich selten...

Glück Auf
Helge
 
Hi Helge,

wo du recht hast... :baseball:
Dass Böhmen zu der Zeit Österreich-Ungarn gehörte hatte ich vollkommen auf dem Schirm. Aber was die Ortsnamen angeht.. Herrje, ja! Vielleicht nennen wir den Grenzbahnhof besser Überwald.

Danke für den Zaunpfahl!
 
Eigentlich Moldau. Dubí hieß Eichwald.
 
Jup, die Originalstrecke dazu kenne ich. Bin direkt an der groß geworden :)
Die Strecke ist auch meine direkte Vorlage, aber ich vermeide, sie 1:1 nachzubauen. Übernommen sind "Sächsisch-Böhmischer Grenzbahnhof" = Moldau, die Spitzkehre aus Eichwald / Dubí und "unbedeutende Kleckerdörfer unterwegs, die aber zumindest ein kurzes Ladegleis wert sind" (Feucht). Ich habe aber alle diese betrieblich interessanten Elementen auf die "Sächsische Seite" geholt, wollte keine Österreicher bauen.

Überwald liegt in Wahrheit ganz woanders, aber der Name gefällt mir - wie ich auch manche andere technische Errungenschaften aus der Überwalder Region in meiner Anlage integrieren werde.
 
Jetzt aber mal weiter im Text.

Da ich den Post von gestern Nacht nicht mehr editieren kann hänge ich hier noch zwei Nachträge zu den Sächsischen Kohlenwagen ein. Ich hatte Muße, mal kurz eine provisorische Fotoecke aufzubauen.

Man erkennt ganz gut die Patinierung und die aufgebrachten Decals. Diese sind wieder von Hartmann Original, aber ich habe entsprechend der Ratschläge nach den letzten Versuchen diesmal ordentlich Mr. Mark Setter (zum Aufbringen) und Mr. Mark Softer (Weichmacher hinterher) verwendet, bevor ich das ganze final seidenmatt überlackiert habe. Die Pulverfarben kamen erst im Anschluss drauf(!). Damit sind spätere Änderungen möglich, außerdem mag ich das sehr matte Finish.

In der Vergrößerung erkennt man auch die Kupplungshaken und die Langträgerbeschriftung (alle Daten bei mir um 1900). Beeindruckendes Detail: Die Fabrikschilder aus Messing, die ich mir bei Beckert hab erstellen lassen. Diese sind gerade mal 1mm hoch(!), aber zumindest wenn man die Aufschrift kennt sind sie mit einer starken Lupe noch lesbar. Die Schriftgröße dürfte bei ungefähr 0.1mm liegen. Geile Sache!

P1120218.JPG
P1120224.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ralf_2 hatte ihn schon entdeckt, daher hier

Bastelei Nummer 7: Spiegelglaswagen "Königlich Sächsische Glaswerke Dreggsch"


Geschichte:
Mit dem Bau der Eisenbahn erhielt die aufstrebende Dreggscher Industrie einen entscheidenden Anschub. Böhmische Kohle und lokales Flusswasser wurden zur Antriebskraft von immer mehr Unternehmen. Aus der jahrhundertealten Kunst der Waldglasherstellung heraus lag es nahe, auch diese Produkte im Ort zu fertigen, und bald nahmen mutige Bürger eine Schippe örtlichen Dreggs und warfen sie in den Ofen. Es brauchte 143 Versuche, einiges Glück und ein paar dumme Zufälle, bis aus dem verbrannten Sand wirkliche Gläser wurden, doch als die ersten stabilen Rezepturen gefunden waren ließ sich der Bau immer größerer Öfen nicht mehr verhindern.
Dor Geenich bekam davon natürlich mit, und so ließ man sich auch bei Hofe mit den edlen Unsichtbarkeiten ausstatten - bis ein Großbrand dem wichtigsten Lieferanten dieser Gläser ein unverhofft warmes Ende bereitete. Der Wiederaufbau war durch das Unternehmen nicht zu stemmen, doch des Staates erster Mann wollte sein nahes Jagschloss bald verglast wissen - und sprang finanziell ein. Mit hoheitlichen Talern ausgestattet erhielt das neue Werk gar einen Gleisanschluss und - ihm gehörten jetzt immerhin 70% - den Namen "Königlich Sächsische Glaswerke" zu Dreggsch.
Für den geschützten Transport besonderer Gläser ließ man in der örtlichen Waggonbauanstalt "Quack & Salber" einen Spezialwagen anfertigen. In repräsentativer Farbgebung und meist ganz gut geputztem Zustand rollte dieser fortan regelmäßig vom örtlichen Güterbahnhof bis in die Werksanschließer und wurde ein Wahrzeichen der lokalen Industrie.

Bau:
Es handelt sich um den bekannten Bausatz von Dirk Voigtländer / Stromlinie.eu http://www.stromlinie.eu/02_Modellbau/03_Rollendes/spiegelglaswagen.html
Mein Modell entstand von der Form her weitgehend nach Plan, ergänzt bzw. geändert sind lediglich Kleinigkeiten wie Zughaken, Stangenpuffer und ein paar selbst zurechtgefriemelte Griffstangen. Der Bau wäre recht einfach gewesen, aber ich hatte den "allerletzten" Bausatz erwischt und es fehlten ein paar wenige Kleinteile. Zu meiner größeren Verwirrung sprach die Anleitung zudem von Arbeitsschritten, die in meinem Kopf keinen Sinn ergaben. Des Rätsels Lösung: Dirk hat irgendwann von Tillig- auf Hädl-Fahrwerk umgestellt. Ich hatte nun also noch die Tillig-Anleitung, aber das Hädl-Gestell vor der Nase. Dank seiner schnellen Hilfe per Mail kam bald ein Päckchen mit den letzten Kleinigkeiten und der Korpus wurde fertig. Schwierigkeiten hatte ich etwas mit dem Resin-Körper: beim Löcherbohren für die Griffstangen brachen mir mehrfach die winzigen Bohrer ab. Mit etwas Kreativität fand trotzdem alles ein plausibles Plätzchen - die 0.3mm HSS in der Wand sehe ich als zusätzlichen Ballast ;-)
Bremsschläuche gibt es wieder absichtlich keine. Ich mag die Dinger nicht, zumal sie im Spielbetrieb eher hinderlich sind oder verlustig gehen. Außerdem vertraut der alte Sachse diesem modernen Luftdruckgelumpe nicht sonderlich und bremst lieber per Hand :stupid:

Die Lackierung erfolgte mehrstufig. Inspiriert durch Dikuschs Gestaltungen (siehe https://www.tt-board.de/forum/threa...e-schoene-alte-bahn.12076/page-24#post-910203) wollte ich was wirklich edel aussehendes in typisch sächsischen Farben - grün, gelb, schwarz, weiß.
Die Erstlackierung erfolgte mit Elita 56008 Braungrün, aber das war so dermaßen dunkel, dass es nicht die gewünschte Wirkung erzielte. Also noch mal neu mit Elita 56020 Chromoxidgrün. Die weißen Zierlinien (Nietenbänder Seitenteile) habe ich mit Mig OilBrusher gemacht - und feststellen müssen, dass die Dinger auch über Tage hinweg nicht trocknen! Nach 2 Wochen war die Farbe immer noch nicht berührfest, der Mittelteil vom Dach sah dank mehrerer Anfassversuche inzwischen aber mistig aus. Also vorsichtig abgetragen, beim Abkleben kräftig geflucht und mit Elita 59001 Cremeweiß geluftpinselt. Fahrwerk und Bremserhaus sind Plastik-Originalfarbe. Die Anbauteile sind in Tiefschwarz lackiert und teils mit dem Edding nachgearbeitet - kleine Glänzende Stellen treten beim Zusammenbau doch unvermeidlich auf.

Die Decals sind fast alle neu angefertigt - Saint-Gobains fahren schon zur Genüge herum. Vom Original-Decalsatz stammen die Anschriftentafel unten links und der Warnhinweis auf weißem Grund. Natürlich gab es auch wieder ein Herstellerschild von Quack & Salber auf jeder Seite.
Mit reichlich Mr. Mark Setter gingen die Decals ziemlich gut drauf, aber danach hatte ich den gleichen Effekt wie Ralf oben. Viele "kleine weiße Flusen" in allen Rillen der Jalousien, die sich kaum entfernen ließen. Die Pinzette, nasse Wattestäbchen, viel Geduld und noch mehr Kraftausdrücke haben es halbwegs gerichtet. Gegen den Rest gab es dann Mr. Mark Softer. Obwohl auf der recht dicken Hartmann-Folie gedruckt haben sich die Decals halbwegs gut angelegt und der Silberschleier ist viel schwächer als befürchtet. Nach einer finalen Überlackierung in Elita Seidenmatt klar glänzte das gute Stück wie frisch aus der Fabrik.
Eine Ladung Pulverfarben kaschiert kleine Ungenauigkeiten beim Lackieren (v.a. die weiß-grün-Kante am Dach) und verleiht den Details am Fahrwerk deutlich mehr Tiefe. Die Seitenflächen sind mit den diversen Schattierungen deutlich lebendiger geworden und der leichte Schleier der Decals geht auch unerwartet gut darin unter. Für einen Wagen im regelmäßigen Betrieb, der demnächst mal wieder eine Wäsche erhält, gefällt's mir echt gut. Aus einem halben Meter Abstand betrachtet könnte man sagen "Dafür, dass er aus Dreggsch kommt, ist er wirklich schick!".


Ergebnis:
P1120223.JPG

Weitere Bilder. Von links: 2x beim Decalieren, 1x ganz frisch lackiert und ohne Alterung, Rest Endergebnis:
P1120176.JPG P1120177.JPG P1120201.JPG P1120229.JPG P1120230.JPG P1120231.JPG P1120232.JPG


Viel Spaß damit
Schraube
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastelei Nummer 3 + 4: Versaut!

Heute gibt's einen kleinen Nachtrag. Schon vor einiger Zeit entstanden hier die ersten beiden Wagen der Fa. Quack & Salber, Dreggsch. Mittlerweile haben diese ein paar Betriebsjahre hinter sich und sehen entsprechend etwas "gebrauchter" aus.

Das Dach des Leichentransportwagens wurde beim Umbau wie damals allgemein üblich mit Sand abgestreut. Leider schien man eine sehr kalkhaltige Charge erwischt zu haben, denn nach dem ersten Winter im Freien begann der Siff die Wände hinunter zu laufen und dem einst so ansehnlichen Wagen etwas zuzusetzen. Auch das Fahrwerk - mehr auf dem Fabrikgelände stehend als in Bewegung - hat doch sichtbar Rost angesetzt. Die beständigen Rauchschwaden der Dreggscher Industrie und der Qualm beim immer wieder auftretenden Güterzugverkehr haben ihr Übriges getan - aus dem einst schönen Sandbraun ist ein ziemlich dreckiger Farbton geworden!

P1120217.JPG P1120226.JPG P1120227.JPG


Der Salonwagen wird - kein Wunder - stets gut in Schuss gehalten. Doch auch hier gibt es Ecken, wo der Chef nicht so genau hinguckt. Die Laternenlüfter auf dem Dach haben einen gewissen Eindruck hinterlassen - schließlich steht der Wagen auch auf Reisen mit dem Frl. von Raffgier sehr viel herum und in manchen Abteilen brennt abends noch länger das Licht als in anderen. Am Fahrwerk finden sich trotz aller Putzerei Anflüge von Rost und Bremsstaub und die Bretter auf den Endbühnen... nunja, man tritt sie halt mit Füßen.

P1120219.JPG P1120228.JPG


Die Alterung erfolgte in beiden Fällen wieder mit Pulverfarben und z.T. mit stark verdünnten Revell-Farben (mattschwarz/Dreck für's Fahrwerk). Abgesehen davon, dass ich mit dem Zeug gerade wirklich gerne spiele, kaschiert es etwas den Silberschleier der Decals auf dem Kühlwagen und lässt das Ganze gleichmäßiger erscheinen. Beim Salonwagen habe ich versucht, wirklich einen Unterschied im Rußbild der Laternen deutlich zu machen - auch wenn der Wagen aufgrund meiner Faulheit gar keine Inneneinrichtung hat ;-)


Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Schraube
 
Zuletzt bearbeitet:
Dankeschön :)

Die Halle sind mir tatsächlich eigentlich schon zu neu - die haben Stirnwandklappen. Aus irgendwelchen Gründen hab ich eine Aversion gegen die Dinger und sehe meine Sachsen lieber mit der Schippe dastehen und den ganzen Kram zur Seite rausschaufeln. Ich hab aber zwei Erfurt hier liegen, auch von der Digitalzentrale. Die haben noch keine Stirnwandklappen und sogar Brettertüren :rolleyes:. Die werden in absehbarer Zeit auf jeden Fall mit in den Fuhrpark aufgenommen (optisch natürlich wieder angepasst).
Vielleicht kommen die Halle irgendwann aber auch noch dazu, einfach um den Fuhrpark etwas aufzulockern...
 
Hallo Schraube + alle anderen,

zu den Decals. Es muss zwingend erst mit Hochglanzfarben lackiert werden. Dann die Decals drauf, auch mit Falten. Am Spiegelglaswagen ziehe ich die Langträger immer im ganzen auf, antrocknen lassen. Auch die Riffelstruktur ist kein Problem. Dann mit Microsol Weichmacher drüber, schön baden das Ganze und wenn der Weichmacher fast weggetrocknet ist, rolle ich die Decals mit einem Wattestäbchen an. Was dann noch an Luft drunter ist, mit Nadel, Skalpell usw. nachhelfen. Die Prozedur mit dem Weichmacher nochmal. Dann gehen auch alle Falten raus. Kleinere Löcher können mit Farbe retuschiert werden.

Grüße

Dirk
 
Die Halle sind mir tatsächlich eigentlich schon zu neu - die haben Stirnwandklappen. Aus irgendwelchen Gründen hab ich eine Aversion gegen die Dinger und sehe meine Sachsen lieber mit der Schippe dastehen und den ganzen Kram zur Seite rausschaufeln.
Das geht doch auch, mit Seitenklappen. Das haen die Russen noch in den Achtziger Jahren bei den modernen O-Wagen so gemacht. Die hatten in der DDR auch fast alle Stirnklappen. ;)
 
@Dirk: Finde es toll, daß Du Tpps zur Decalierung gibst.
 
Hatte selber sehr gute Ergebnisse mit Essigessenz erzielen können. 30 Sekunden untertauchen, 2 Minuten einweichen lassen und dann ganz vorsichtig auf‘s Modell schieben.
 
Die "Erfurts" haben aber auch Stirnklappen ;D bzw nur eine, wenn eine Bühne dran ist. Die Halle nur mit ohne Diagonalstreben nehmen. Die kamen erst in Epoche 3 dran. Alternativ geht auch noch der Frankfurt als Vorgänger des Halle.
Decals in Epochen 1 mache ich noch. Für die Drehschemel sind sie ja schon verfügbar.
 
Hmm ich seh schon, ich muss mal von "allen Typen" jeweils ein paar bauen.
Wenn du die Epoche-I-Decals hast sag mal Bescheid! Sind die dann preußisch oder machst du auch andere? (Ich würde sowohl-als-auch bauen. o-Wagen hat man schließlich nie genug.)
 
@Grischan wenn die so weit sind, gib bitte Bescheid!

Ansonsten hier
Bastelei Nummer 8 + 9 Sächsische Loren

Geschichte:

Im frühbahnerischen Sachsen nannte man flache Fahrzeuge ohne oder mit sehr niedrigen Bordwänden in der Regel "Loren". So gab es Loren mit niedrigen Bordwänden, welche beispielsweise zum Transport von Steinen oder Schotter eingesetzt wurden (vgl. die Flachwagen, die PMT dargestellt hat) sowie ganz flache Plattformwagen, welche v.a. als Arbeitswagen zum Materialtransport zum Einsatz kamen. Zwei davon werden hier vorgestellt.

Die Lore 23418 stammt noch aus der Frühzeit der sächischen Eisenbahn. Mit Beginn des Streckenbaus von Dreggsch nach Überwald wurde diverses "Altmaterial" aufgearbeitet und für den Baueinsatz hergerichtet. Die zuvor unbenummerte Lore gammelte zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre auf einem Nebengleis in Hartengrund vor sich hin. Jetzt erhielt sie neue Farbe, eine "richtige" Nummer und passende Anschriften. Die gegossenen Geradspeichenräder und ihre Holzpuffer blieben erhalten, der Ladeboden musste jedoch komplett erneuert werden. Nach dem Streckenbau verblieb sie in Dreggsch, wo sie bis heute vor allem im Bahnhofsbereich eingesetzt wird. Bei Wagenmangel sieht man das gute Stück gelegentlich sogar noch in Zügen mitlaufen - so richtig wohl fühlt sich der örtliche Wagenmeister damit aber eigentlich nicht mehr.

Die Lore 23666 stammt aus deutlich jüngerer Produktion und wurde ebenfalls beim Streckenbau als Arbeitswagen eingesetzt. Sie verfügt neben Stangenpuffern auch über eine Handbremse, welche im Gefälle zwei bis drei leicht beladene Loren zu halten vermochte. Kürzlich hatte man die Wirkung eben dieser Bremse überschätzt - die Einschlagspuren sind an einem Puffer noch sichtbar.

Bau:

Beide Fahrzeuge entstanden wieder auf PMT-Fahrwerksbasis. Speichenradsätze von Hädl, Stangenpuffer auch. Holzpuffer sind gegossene von einem Foristen. Lackierung wie gehabt via Airbrush, Decals von Hartmann - viel war's ja nicht. Das "Quack & Salber"-Fabrikschild stammt erneut von Beckert, der Wagenboden ist gelasertes Werk von Moebo - sieht einfach geil aus!
Natürlich durfte ein gedigenes Bad in Pulverfarben nicht fehlen.

Ergebnis:

P1120221.JPG
P1120225.JPG



Bastelei Nummer 10 + 11 Ladegüter "Lokomobil" und Holzkiste

Geschichte:

Die Lokomobile ist ein Produkt der örtlichen Maschinenbauanstalt Quack & Salber (was sonst ;)) und wird regional als Teil eines Dreschzuges eingesetzt.

Die Holzkiste enthält ein garantiert unheimlich wertvolles Produkt desselben Herstellers :p

Bau:
Die Lokomobile ist ein Resin-Bausatz von Hauler http://www.hauler.cz/e-shop/1-120-(tt)-construction-kits-9/lokomobila-1034
Die Teile mussten recht sorgfältig von Guss-Sockeln getrennt und anschließend geschliffen werden. Ein Rad habe ich dabei etwas ramponiert, aber das fällt nur in der Draufsicht auf.
Die Lackierung erfolgte mit einer Mischung aus Airbrush, Mig OilBrushers, Edding und Schimpfwörtern, weil die Ölfarbe wieder tagelang nicht trocknen wollte und mir immer wieder an den Fingern statt am Modell klebte (selbes Problem wie beim Spiegelglaswagen). Dafür habe ich diesmal bewusst einige Teile glänzend lackiert - das gute Stück ist schließlich irgendwas zwischen "fast neu", "hervorragend geputzt" und "leicht ölig".
Schwierig war das Zusammenkleben - kein Plastik- oder Sekundenkleber meiner Sammlung vermochte es, auf diesem Resin eine stabile Verbindung herzustellen! Die Verbindungen waren auch nach Tagen noch weich, als ob alle Teile über einen dünnen Gummi-Punkt mit dem Rest verbunden wären. Als mir nach der finalen Lackierung wieder die Räder abgefallen sind hat es eine geringe Menge Kontaktkleber gerichtet. Ätzschild wie oben.

Die Holzkiste ist von Modellbahn Fridolin (Art.-Nr. 99.412, erstanden auf der letzten Kleinserienmesse). Lackiert, Decals von Hartmann drauf und etwas Pulverdreck drüber gestäubt - fertig.

Beide Ladegüter habe ich nur für's Foto auf die Loren gepackt. Die Lokomobile stellt zusammen mit einer Lanz-Maschine (Busch-Modell) und ggf später einem einfachen Fuhrwerk einen regional genutzten Dreschzug dar - egal ob verladen oder irgendwo unterwegs. Eine zur Zeit vor 1910 passende Ballenpresse in TT suche ich noch. (Kennt jemand ein Modell?)

Ergebnis: Siehe oben.
 
Die Strohpresse war bei den Dreschkästen hinten dran und wurde vom Lokomobil mit angetrieben.
Die fuhr also nicht über den Acker.

Hier links im Bild:
https://www.fotocommunity.de/photo/nr-2-dreschmaschine-mit-strohpresse-ulrich-j-kind/1911913

Hier links im Bild:
https://www.alamy.de/alte-dreschmaschine-image5658647.html

Hier ebenfalls links im Bild:
https://www.maz-online.de/Lokales/O...felde-Drescherfest-erstmals-am-Alten-Dorfkrug

Hier solo:
https://www.claas.de/blueprint/serv...90567/hs/history-products-balers-1931-pic.jpg


IoreDM3
 
Genau sowas wie @IoreDM3 verlinkt meine ich. Die Presse war damals genau so stationär wie die Dreschmaschine und das Lokomobil - Standortwechsel nur "von Dorf zu Dorf" mit Zugtieren. Aufm Acker waren die normalerweise nie (Hülfe, die guten Maschinen!)

Das Ballenpressen "direkt aufm Acker" kam erst sehr viel später auf. Statt Dampfpflug denke ich hier eher an ein gewisses Artitec-Modell - hier oben im Erzgebirge hatten die eher wenig Technik. Aber in meiner dargestellten Sommerzeit sollte es eh wenig zu pflügen geben.
 
Zurück
Oben